Das einstündige Kontraste-Interview mit Michael Ballweg, von dem der RBB 22 Sekunden gesendet hat

Silvio Duwe vom RBB weiß, was nicht journalistisch ist. Die Interviews von Tilo Jung zum Beispiel sind für ihn „nicht journalistisch“:

duwe twitter
Ich muss diese Behauptung nicht kommentieren (Faktencheck gibt’s hier).

Ich kann aber mal einen kurzen Einblick geben, was für Silvio Duwe journalistisch ist:

Für „Kontraste“/RBB in Stuttgart Michael Ballweg knapp 60 Minuten lang interviewen (lassen). Aus dem Material 22 Sekunden verwenden, die dann so aussehen:

(Redaktion: Silvio Duwe/Dirk Donath/Kontraste/RBB)

Transkript: „Ich hatte sehr frühzeitig die Bilder aus China gesehen und gedacht: Hoffentlich kommt sie nicht nach Europa rüber. Die Bilder waren ja schon sehr beeindruckend. Und dann habe ich gesehen, dass es nach Italien ging und was wir gemacht haben: Ich habe mich mit meiner Familie letztendlich tatsächlich zwei Wochen eingeschlossen oder quarantänisiert.“ – Freiwillige Quarantäne? – Ballweg sagt aber auch, dass die Angst vor Corona nicht der treibende Faktor für sein Engagement gewesen sei. Es sei die Angst vor dem Staat, der laut Ballweg gezielt Angst schürt, um die Bevölkerung beherrschen zu können.

Den rot markierten Satz spricht jemand aus dem Off. Warum? Weil Ballweg diesen Satz so nie zum RBB gesagt hat, noch nicht mal in ähnlicher Form.
Der erste Satzteil scheint schlicht erfunden, denn im RBB-Interview betont Ballweg: „Angst ist etwas, was nicht so richtig zu mir passt. Ich würde eher sagen: vorsichtig. Vorsichtig agieren und sich letztendlich informieren und mit der Situation umgehen.“
Der zweite Teil stammt in dieser Form aus der „Zeit“ vom 02.07.2020:

ballweg die zeit
Weder auf diese Quelle noch auf das Datum der Aussage weist „Kontraste“ hin. Im Gegenteil, die Redaktion bebildert diese Aussage mit Aufnahmen vom Dreh und lässt somit den Zuschauer in dem Glauben, das Zitat stamme aus der Interview-Situation, die er gerade gesehen hat.

Ist das nun journalistisch?

Nein, ich kritisiere hier nicht, dass der RBB für 22 Sekunden ca. 60 Minuten lang dreht, denn das scheint bei der ARD Standard zu sein: Ein paar Tage zuvor drehte Michael Stempfle (SWR) 38 Minuten mit Ballweg und sendete davon 14 Sekunden O-Ton.

Aber wenn man einem Interview-Partner nur ein so kleines Sendefenster gibt, ist es dann zu viel verlangt, dass seine Aussage korrekt wiedergegeben und nicht verdreht wird? Wenn Ballweg gut hörbar ins Mikro sagt, er sei nicht angstgetrieben, warum wird er dann von „Kontraste“ als angstgetrieben dargestellt?

Transparent ist dieser Vorgang, weil Michael Ballweg das Interview auch selbst gefilmt hat (seine Aufzeichnung des RBB-Interviews bricht bei Minute 52 ab, nach Angaben von Ballweg war der Kamera-Akku leer).

Ich habe das Interview komplett transkribiert, siehe unten. Und ich hätte es begrüßt, wenn Kontraste es, auch im Sinne der Transparenz, auf seiner Website veröffentlicht hätte (dass so etwas möglich ist, hat unlängst Georg Restle/Monitor bewiesen).

Ich glaube, dass das hier Besprochene MediennutzerInnen helfen kann, sich ein Bild über Querdenken711 zu machen – und ein Stückweit auch über die Arbeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Ich habe nicht alle Aussagen, die vom Journalisten und von Ballweg in der knappen Stunde gemacht wurden, einem Faktencheck unterzogen. Jedoch habe ich an einigen Stellen Links eingefügt, wo Quellen bei der Überprüfung helfen können. Ergänzungen sind willkommen, dafür gerne die Kommentarfunktion nutzen.

Ich teile Ballwegs Behauptung, dass es in Deutschland „massive Zensur“ gibt, ausdrücklich nicht. Ich habe aber gewisse Sorgen, dass „Kontraste“ in diesem Fall Ballwegs Vorbehalte gegenüber den Öffentlich-Rechtlichen eher verstärkt als verringert hat.

(PS Pro-Tipp an den RBB: Hättet ihr das Ballweg-Interview vom SWR vorher mal gesichtet, hättet ihr euch zwei Fragen direkt sparen können, die hatte Michael Stempfle nämlich bereits gestellt.)

+++ Interview von Kontraste/RBB mit Michael Ballweg, für einen TV-Beitrag vom 17.09.2020 +++

Den Ausbruch der Corona-Pandemie Anfang dieses Jahres, wie haben Sie den persönlich erlebt?

Ballweg: Ich hatte sehr frühzeitig die Bilder aus China gesehen und hatte dann überlegt; Ja mal gucken. Ich habe das halt beobachtet und gedacht hoffentlich kommt das nicht nach Europa rüber, weil die Bilder waren schon sehr beeindruckend, sage ich mal, was man da gesehen hat. Dann habe ich gesehen, dass es nach Italien ging… Und was wir gemacht haben: Ich habe mich mit meiner Familie letztendlich zwei Wochen eingeschlossen, quarantänisiert, mit wenig nach außen gehen. Weil ich mich habe davon beeindrucken lassen.
Dann habe ich aber angefangen im Internet zu recherchieren, habe festgestellt dass viel gelöscht wurde, viel zensiert wurde. Hatte dann schon so ein Gefühl im Magen: Interessant, wie jetzt eine Demokratie funktioniert, letztendlich wenn doch viel zentriert wird und auf der anderen Seite, man sich nicht mehr versammeln darf. Da gab es noch die Bilder aus Berlin, wo Menschen mit dem Grundgesetz rumgelaufen sind und dann von der Polizei Platzverweise bekommen haben. Oder wo es auch die die Äußerung gab „Grundgesetz ist nicht mehr erwünscht“, das hat glaube ich ein Polizist zu einer jungen Frau gesagt. Dann habe ich mir das ja in Stuttgart das gleiche angeguckt, da ist Ähnliches passiert – nicht so rabiat wie in Berlin, aber die Teilnehmer haben auch Platzverweise bekommen und so ist das ganze letztendlich entstanden, dass ich dann gesagt habe: Hier läuft etwas seltsam und ich möchte da doch mal eine eigene Demo anmelden.
(Faktencheck: Dass „viel gelöscht“ wurde, berichtete z.B. t3n.de, allerdings sehr unspezifisch. Einzelne Beispiele für Löschungen: Frontal21 löscht Wodarg-Interview, Wolfgang Wodarg sagt, Jimdo habe seine Website blockiert, Bodo Schiffmann berichtet, ein Video von ihm sei gelöscht worden, Boris Reitschuster über gelöschtes Interview mit Sucharit Bhakdi)

Die ersten Wochen, wo Sie gesagt haben, Sie haben sich quarantänisiert. Obwohl man es da noch gar nicht gemusst hat, richtig?

Ballweg: Doch es gab den offiziellen Lockdown letztendlich dann in Deutschland auch, wo es die Empfehlung gab, daheim zu bleiben und wenig nach außen zu gehen. Das das war genau die Zeit wo es nach Deutschland kam wo man noch nicht richtig wusste: Kommt jetzt alles was man aus Italien sieht auch nach Deutschland? Ich selbst bin ja im Projektmanagement tätig und wenn man dort nicht weiß, was passiert, macht man erst mal eine Lagebewertung und dann bin ich letztendlich in die Situation gegangen: Man bleibt erst mal ein bisschen mehr daheim und guckt mal, wie sich das ganze entwickelt.

Welche Sorgen und Ängste hatten Sie in dieser konkreten Zeit?

Ballweg: Eigentlich die Sorge schon, letztendlich wohin entwickelt sich das ganze: Was passiert mit einem demokratischen System in so einer Phase und natürlich auch: Was passiert dann mit der Wirtschaft, wenn man jetzt einen weltweiten Lockdown letztendlich durchführt. Das kam dann ja mehr oder weniger, über alle Länder weltweit zeitgleich. Worüber ich gleich nachgedacht habe, was mir am Anfang schon durchaus Sorge bereitet hat, das war einfach die Langfristigkeit der Maßnahmen, die da angekündigt wurde. Man hat schon damals davon gesprochen, dass Weihnachtsmärkte nicht stattfinden können. Dann war das ja auch glaube ich gleich geplant bis Mitte Juni obwohl es am Anfang hat so ein bisschen dargestellt wurde „wir fahren auf Sicht und wir gucken mal“. Wenn man in die Corona-Verordnung geguckt hat, hat man gleich gesehen, das war da ja schon bis Mitte Juni letztendlich geplant und damit nicht so spontan wie es teilweise dargestellt wurde.

Das heißt, auch in der Anfangsphase war Ihre Sorge nicht primär gesundheitlich, „was macht die Pandemie gesundheitlich mit mir, mit meiner Familie überhaupt den Menschen um mich herum“, sondern Sie hatten schon diese politischen und wirtschaftlichen Sorgen eher im Fokus?

Ballweg: Ja, keine Angst aber einfach letztendlich… Ja, am Anfang war es vielleicht noch so, dass ich natürlich auch gedacht habe, wenn so ein Virus um geht und man krank wird… Aber ich würde auch sagen: Angst ist etwas, was nicht so richtig zu mir passt. Ich würde eher sagen: Vorsichtig. Vorsichtig agieren und sich letztendlich informieren und mit der Situation umgehen.

Eine Sorge sich anzustecken, hatten Sie das am Anfang…

Ballweg: Gut deshalb haben wir uns ja letztendlich daheim erst auch mal… also wir sind ein bisschen weniger rausgegangen, wir hatten dann auch Desinfektionsspray. Als ich das gesehen hatte in China, bin ich ja schon frühzeitig einkaufen gegangen. Es gab 2009 diese Schweinegrippe. Die Masken waren dann schon ausverkauft, ich hatte aber noch die von 2009 im Keller, so einen 100er Pack und von daher haben wir die Desinfektions-Richtlinien, alles was vorgesehen war, für uns selbst auch umgesetzt.

Was ich bemerkenswert fand: Ich habe in der Twitter-Timeline aus der Anfangsphase reingescrollt. Da haben Sie Mitte März ein Bild retweetet von Särgen in Bergamo, der Militärkonvoi, der die Särge abtransportiert hat, mit dem Hashtag #stayathome. Das war Ihre Überzeugung zu der Zeit?

Ballweg: Ja. Da haben die Bilder mich beeindruckt, letztendlich war ich ja nicht vor Ort und konnte mir kein eigenes Bild machen. Das konnten wahrscheinlich ganz wenige, von daher weiß man es auch nicht ob, diese Bilder valide waren oder nicht. Aber ich habe mich zu dem Zeitpunkt auch beeindrucken lassen und habe… war dann natürlich in diesem Lockdown-Modus, dass man gesagt hat, es gibt da eine Gefahr und mit dieser Gefahr muss man sich mal neu sortieren und muss letztendlich gucken, wie geht man damit um.

Wie kam es, dass sich Ihre Meinung zur Pandemie und zu diesen Maßnahmen geändert hat?

Ballweg: Also das erste war dieses Thema, dass das Demonstrationsverbot bestand, also ein Versammlungsverbot was wir letztendlich als Grundrecht haben. Das zweite war die massive Zensur. (Faktencheck: Deutschland steht auf der Rangliste der Pressefreiheit (PDF) von Reporter ohne Grenzen derzeit auf Rang 11).
Ich hatte dann auch so ein Wechselbad. An einem Tag habe ich ein Video angeguckt von dem Herr Wodarg, dann habe ich es getwittert dann am nächsten Tag habe ich mir die anderen Informationen angeguckt, da habe ich das wieder gelöscht. So war es ein Wechselbad der Gefühle.
Es gab in der Tat in der Medienberichterstattung, der offiziellen Rundfunkberichterstattung nur ein
Meinungsbild, also es wurde ja kein großer Diskurs geführt.
Das heißt mal hatte als zweite Informationsquelle eigentlich nur die Online-Medien und da habe ich auch ein Wechselbad letztendlich erlebt wo ich gesagt habe: Stimmt jetzt das oder stimmt jetzt das? Was ich aber vermisst habe ist dass dieser Diskurs auch in den Zeitungen stattgefunden hat und
letztendlich einfach, also Videos zu löschen, ganze Webseiten zu löschen, die alle kritisch waren, das war schon so ein Thema wo ich gesagt habe: Das kommt mir komisch vor.

Haben Sie noch im Kopf was gelöscht worden ist?

Ballweg: Zum Beispiel das Video vom Doktor Wodarg, da sind einige gelöscht worden, dann gab es ja andere Videos aus Italien, die die Situation ein bisschen anders dargestellt haben, die sind gelöscht worden. Dann die Demonstrations-Videos in Berlin, die waren relativ schnell weg, wo man letztendlich gesehen hat, dass die Polizei massiv gegen die Teilnehmer vorgegangen ist. Das waren alles… Vom Herrn Bhakdi war ja auch mal ein Video dabei, das gelöscht wurde.
Jeder, der sich ein bisschen kritisch geäußert hat, wurde halt letztendlich gleich als Corona-Leugner
oder wie auch immer dargestellt… Es gab ja auch zwischen, glaube ich, zwischen Drosten und Streeck, durchaus mal eine Meinungsverschiedenheit oder andere Meinungen, wo der Dr. Streeck dann einen kleinen Presse-Shitstorm erlitten hat. Das ist einfach nicht, wie sich ein offener Diskurs anfühlt. Und auch die Bundesregierung hat sich ja den Fragen letztendlich nicht gestellt, sondern hat eine Linie durchgezogen ohne dass es… Das Parlament war ja verkleinert, oder ist es bis heute noch – da hat mir die breite Debatte gefehlt über diese Maßnahmen.

Thema Sorgen und Ängste: Als Sie das so wahrgenommen haben, hat das bei Ihnen nochmal andere Sorgen und Ängste ausgelöst?

Ballweg: Ich meditiere ja viel, ich ruhe in mir relativ selbst. Ich hatte vor zwei Jahren einen schweren Fahrradunfall, bei dem ich fast tödlich verunglückt wäre, seit dem Zeitpunkt mache ich mir auch nicht mehr so viele Sorgen um das Leben. Oder über den Tod. Weil es zeigt einfach, wie Schnell das Leben vorbei sein kann, egal wie vorsichtig man durchs Leben fährt. Ich bin mit dem Fahrrad 15 km gefahren und trotzdem so schwer gestürzt dass ich mir die Schulter gebrochen habe und dass der Aufprall so schwer war, dass mein Helm kaputt war. Das heißt, ich glaube einfach, es kann einen immer treffen und da bin ich wenig ängstlich in dem Zusammenhang.

Sie sagen, da sind Dinge gelöscht worden, verheimlicht worden usw. – das macht ja etwas mit einem.

Ballweg: Das weckt letztendlich die Energie. Ich war ja bisher unpolitisch, ich habe nie ein politisches Amt bekleidet, ich habe mit 22 eine Firma gegründet, habe viel gearbeitet habe letztendlich auch viel Steuern gezahlt. Und habe eigentlich mehr so passiv, sagen wir, gelebt. Ich bin natürlich alle vier Jahre zur Wahl gegangen und das hat letztendlich eine starke Energie in mir
geweckt, dass ich sage: Ich muss jetzt mal gucken, muss mir selber ein Bild davon machen, was hier eigentlich gerade passiert und geht das letztendlich alles mit rechten Dingen zu? Und das ist ja
auch das, wofür Querdenken steht: Sich an der Quelle informieren und letztendlich auch verschiedene Meinungen recherchieren und zulassen.

Die Corona-Maßnahmen, die die Regierung durchgeführt hat, die haben bei Ihnen eher Energien geweckt und nicht Ängste geschürt.

Ballweg: Sie haben Energien in dem Sinne geweckt, dass man sagt: Ich tue jetzt was dagegen. Weil letztendlich die Grundrechte-Einschränkung ja schon massiv ist. Der Ralf Ludwig hat bei allen Bundesländern Akteneinsicht angefordert. Und es gibt ja in keinem Bundesland, wie er mir heute erzählt hat, Akten dazu, wie die Entscheidung von der Bundesregierung getroffen wurde. Und das ist natürlich schon extrem seltsam, dass so wichtige Entscheidungen, wenn ich ein ganzes Land in den Lockdown stelle, dass es dass es da keine Aktenlage dazu gibt und keine Begründung wie das stattgefunden hat. (Quelle, allerdings nur für Bayern)

Wir haben mit Experten, mit Angstforschern gesprochen für diesen Beitrag. Die sagen uns, dass Menschen aus einer Angst heraus auch Gefahren relativieren oder leugnen können, beispielsweise auch die Gefährlichkeit eines Virus wie Covid-19.
Können Sie so eine Argumentation nachvollziehen?

Ballweg: Ich kann nachvollziehen, dass wenn Menschen in Angst leben, dass die letztendlich dann in einem Modus sind, wo sie Dinge anders wahrnehmen. Das heißt: Wenn ich ängstlich bin, bin ich ja.. .entweder überlege ich mir muss ich jetzt weglaufen oder muss ich mich verstecken. Oder was ist denn meine meine Strategie, um letztendlich mit dieser Angst umzugehen.
Generell muss ich aber sagen … ich habe die Frage vergessen, tut mir leid.

Können Sie nachvollziehen, dass Menschen Covid-19 so gefährlich finden, dass sie anfangen, die Gefährlichkeit des Virus zu leugnen? Kann das Leugnen einer Gefahr in dieser Pandemie-Lage eine Strategie sein, um damit umzugehen, sich selbst zu beruhigen?

Ballweg: Ich würde es andersrum sagen: Vielleicht ist es sogar ein Verstärken dieser Pandemie-Angst in Menschen, um letztendlich sich vor dem, was noch kommt, vielleicht auch zu schützen. Weil wir leben in einer Zeit, wo auch die wirtschaftlichen Auswirkungen sichtbar werden, die großen Konzerne haben schon Massenentlassungen angekündigt, die Bundesregierung möchte das Kurzarbeitergeld bis Ende 2021 verlängern. Das heißt, da sieht man doch, dass die wirtschaftlichen Folgen und vielleicht auch die wirtschaftlichen Ängste, die daraus entstehen, massiv sind.
Ich würde eher andersrum sagen: Um sich vor diesen diesen wirtschaftlichen Themen, die vielleicht noch nicht so sichtbar sind, zu schützen, klammert man sich ein Stück weit an diese Covid-19-Angst, um dieses andere Thema, was danach kommt, noch nicht zu sehen.

Könnte es sein dass Menschen Ihre Demonstration auch besuchen, um einer eigenen Angst vor der Pandemie ein Stückweit auszuweichen?

Ballweg: Das glaube ich nicht, sondern wir machen ja immer Feste für Freiheit und Frieden. Es gibt ja schon genug Angst im Alltag, weil man eben im Moment viele Menschen erlebt die ängstlich sind, wo die sozialen Kontakte auch abbrechen oder minimiert werden. Das wird ja auch von der Bundesregierung empfohlen. Und wo die Kinder im Kindergarten Dinge erleben, die einfach nicht nicht schön sind, die eben anders sind als sie bisher waren. Und wir feiern auf unseren Demonstrationen eigentlich Feste für Freiheit und Frieden, wo die Menschen dann mit mehr Energie zurück kommen, als sie letztendlich hingehen und dann auch gut durch die Woche kommen.

Was ist Ihre persönliche Meinung zur Gefährlichkeit vom Virus Covid-19?

Ballweg: Die ursprüngliche Intention war ja: Man darf das Gesundheitssystem nicht überlasten. Dann kam Mitte Mai die Nachricht, dass unsere Krankenhäuser in Kurzarbeit sind, dass letztendlich 400.000 Krankenpfleger und Ärzte in Kurzarbeit sind und die Situation hat sich jetzt auch nicht
maßgeblich geändert. Das war ja gestern nochmal glaube ich der Verband der Ärzte-Kammer, der gesagt hat, es gibt ganz wenig Intensiv-Patienten. Von daher muss ich sagen: Es hört sich für mich nicht so gefährlich an. Weil für mich sieht eine gefährliche Pandemie so aus wie man die aus Filmen kennt: Da laufen dann Menschen in ABC-Schutzanzügen rum, es kommen viele Menschen ins Krankenhaus, viele Menschen sterben oder erkranken schwer. All das ist nicht der Fall und war auch nicht der Fall jetzt in den letzten Monaten.

Nun gibt es Länder, wo es in den Medien zu sehen war, wo das passiert ist.

Ballweg: In welchem Land zum Beispiel jetzt?

Nehmen wir das Beispiel Italien am Anfang der Pandemie, New York, wo es auch dramatische Bilder gab, Brasilien, wo die Zahlen relativ hoch sind.

Ballweg: Die Frage ist natürlich: Inwieweit sind die Gesundheitssysteme vergleichbar dieser Länder. Ich weiß zum Beispiel in Italien, wenn man dort ein bisschen recherchiert, dass die bei jeder stärkeren Grippe-Welle eine solche Situation haben, dass die Krankenhäuser überlastet sind, dass eine Patientenversorgung eben nicht mehr gewährleistet ist. In Brasilien weiß ich nicht ob man das Gesundheitssystem mit Deutschland vergleichen kann. Ich glaube einfach, dass die Grundvoraussetzungen der verschiedenen Länder einfach grundverschieden sind und dass man da auch vorsichtig sein muss, wie man das vergleicht. Ich glaube aber, wenn man die absoluten zahlen anguckt, von der Bevölkerung zu den Todeszahlen und auch zu dem Test-Rraten, dann unterscheiden die sich prozentual gar nicht so weit, sondern da sind wir in allen Ländern bei einer Sterblichkeit von unter einem Prozent.

Ich habe mit vielen Menschen auf den Demos gesprochen, geschaut, was für Schilder getragen werden, was wird da artikuliert. Ich habe gesehen, dass relativ oft davon gesprochen wird, dass Ängste davor bestehen, dass eine Diktatur möglicherweise kommen könnte, vielleicht sogar schon da ist. Sind das nicht gefährliche Ängste, die da ausgelöst werden?

Ballweg: Ich muss ehrlich sagen, ich kann die diese Sorge teilen, nicht die Angst aber die Sorge. Wir sind ja…. Im Moment ist es sehr schwierig, dass wir unsere Demonstration anmelden, die wurden jetzt ja auch schon mit dem Argument verboten in Berlin, dass wir politisch nicht korrekt demonstrieren.
Es gab jetzt ja eine Anhörung im Bundestag wo der Bundestag das Bundeswahlgesetz ändern will und der Innenminister die die Möglichkeit haben soll, die demokratische Bestimmung der Kandidaten außer kraft zu setzen, wenn eine Naturkatastrophe oder eine andere Katastrophe droht. Von daher sehe diese Sorge im Moment berechtigt, ich würde im Moment nicht von einer Diktatur sprechen. Aber ich sehe einfach dass es eine Selbstermächtigung der Regierung gibt. Diese Meinung teile ja nicht nur ich, sondern das teilt auch die Uni Regensburg, das ist ein Zitat von der Fakultät der Rechtswissenschaft, dass es eine Gefahr der Verstetigung, Selbstachtung des Parlaments gibt und letztendlich dass das Wahlrecht geändert werden soll und dass, Zitat „die bedeutung der Wahl zum deutschen Bundestag als Ausgangspunkt der demokratischen Legitimation wie auch der Gewährleistung des aktiven und passiven Wahlrechts außer Kaft gesetzt wird“ (Quelle). Und das ist natürlich schon eine Sache, wenn ich jetzt sehe, wie lange geht die Pandemie schon: Dann hieß es ja, die Pandemie ist vorbei wenn es einen Impfstoff gibt, einen Impfstoff gibt es jetzt aus Russland – das heißt man könnte auch den nehmen und könnte die Pandemie beenden.
Auf der anderen Seite sehe ich dass Herr Söder die Maßnahmen immer weiter… von einer zweiten Welle spricht, einen zweiten Lockdown androht. Dann gleichzeitig die Änderung des Bundeswahlgesetzes…** Gleichzeitig die massive Beeinflussung unserer Demonstrationen über Verbote, beziehungsweise dann über eine Maskenpflicht, die auf einmal im freien gelten soll. Das finde ich schon sehr schwierig. (**es geht um einen Gesetzentwurf)

Ende März ist zum ersten Mal auf Ihrem Twitter-Account zu sehen, dass Sie ein Video von Kenfm teilen, das die Pandemie thematisiert. Wie sind Sie auf Kenfm gestoßen? War das im Zuge der Pandemie? Kannten Sie das Medium vorher schon? Haben Sie vorher schon „alternative“ Medien geschaut?

Ballweg: Ich bin von der Ausbildung Betriebswirt, ich habe mich schon immer für wirtschaftliche Themen interessiert und habe ja zwei große Wirtschaftskrisen schon miterlebt, nämlich 2001 die Dotcom-Bubble und 2008 die Lehman-Krise. Ich habe mich seitdem sehr stark mit dem Thema
Wirtschaft beschäftigt weil ich 2008 einfach nicht verstanden habe: Es geht eine Bank pleite und auf einmal muss man Fabriken schließen und es hat Auswirkungen auf das reale Leben. Da gibt es für mich keinen Zusammenhang weil die Fabrik kann ja trotzdem weiter arbeiten und produzieren.
Wenn die Bank pleite geht, wie ist die verbindung? Da habe ich angefangen mich über verschiedene Kanäle zu informieren, hauptsächlich zum Thema finanzen. Ein Herr, den ich sehr schätze ist Ernst Wolff, der letztendlich das Geldsystem an sich beobachtet und was passiert dort, im Geldsystem. Er gibt öfter Interviews auf Kenfm, so bin ich auf Kenfm aufmerksam geworden und schätze das Portal als neutrale Berichterstattung beziehungsweise vielleicht auch ein bisschen Gegen-Berichterstattung zu der normalen Presse.

Das heißt, Sie kannten das Portal schon vor Corona?

Ballweg: Ja.

Was schätzen Sie an solchen Portalen? An solchen „alternativen Nachrichtenquellen“ wie Kenfm?

Ballweg: Was mir besonders gefällt ist, dass dort ein wirklich offener Diskurs stattfindet. Da gibt es ja diesen Positionen Talk, wo wirklich pro und contra gegenüber setzen. Wo auch wie früher eigentlich im Fernsehen oft eine richtige Debattenkultur herrscht wo auch mal total konträre Positionen gezeigt werden und man am ende dann versucht, einen Konsens zu finden zwischen den Positionen. Das ist etwas, was ich in den Öffentlich-Rechtlichen, oder generell im Fernsehen… Früher gab es glaube ich „Der heiße Stuhl“ auf RTL, wo dann jemand in die mangel genommen wurde. Ich könnte mir so einen heißen Stuhl für den Herrn Spahn im Fernsehen sehr gut vorstellen, wo doch durchaus mal ein paar Ärzte kritische fragen stellen.

Würden Sie im Vergleich sagen: Die etablierten Medien, verbreiten Angst, auch in Bezug auf die Pandemie?

Ballweg: Das würde ich auf jeden Fall sagen, ja. Ich beobachte es ja oder habe es von Anfang an beobachtet. Egal ob ich Spiegel, Welt, FAZ… egal was ich aufgemacht habe, es wurden die Todeszahlen in großen Lettern verkündet, dramatisch dargestellt. Dann gibt es diese Landkarten, die dann eingefärbt sind, wo man sieht, nach Ampel-Status, wo man sieht in welchem Status bewegt sich jemand. Und dann, wenn ich mir das natürlich alles ansehe… Ich könnte die Nachrichten ja auch anders verpacken. Ich könnte sagen: „Es sind bisher nur wenige dran gestorben, alles ist gut, macht euch keine Sorgen.“ Es gab ja auch jetzt glaube ich Kritik vom Ärzteverband und Professsor Streeck, dass man doch aus dem Panik-Modus aussteigen sollte und gucken soll: Wie kann man denn ohne Angst letztendlich leben? Weil wir wollen doch alle in der Gesellschaft leben, wo wir keine Angst davor haben müssen, morgen an einer Krankheit zu sterben oder auch an den wirtschaftlichen folgen – sondern ich glaube, viele Menschen wollen ja friedlich in Eigenbestimmung leben und ihre Kinder groß ziehen, das Leben genießen und nicht irgendwie in einer total verängstigten Situation auf Dauer leben.

Die Bilder von Bergamo, von den Särgen, den Toten, den Militärkonvois. Das waren ja reale Bilder, wie hätten denn die Medien darüber berichten sollen?

Ballweg: Ich bin kein Journalist, aber ich hätte mir zum Beispiel gewünscht, dass da mal jemand vor Ort ist, der dann auch Live-Bilder zeigt und letztendlich vor Ort überprüft, was da alles passiert. Normalerweise, wenn wir eine Krisenregion haben, gibt es immer die Krisenreporter, die vor Ort sind, egal ob in Afghanistan oder Irak, da waren immer Reporter vor Ort und haben da berichtet. In der Corona-Krise habe ich es so erlebt, dass es diese Vor-Ort-Berichterstattung einfach nicht mehr gab. (Faktencheck: Ballwegs Äußerung entgegen stehen zahlreiche Korrespondenten-Berichte von ARD/ZDF, siehe z.B. hier). Das fand ich sehr schade, weil das hätte ja mal valide Bilder geliefert… Gut, man könnte auch die lokalen Kollegen dort vor Ort aktivieren. Die ARD hat bestimmt ein paar Büros auch im Ausland und könnte dort letztendlich Journalisten aktivieren. Oder auch, es gibt ja bestimmt italienische Journalisten, die zweisprachig aufgewachsen sind, die da ein bisschen mehr hinzeigen können.

Auf Ihren Demos kommen zehntausende Menschen zusammen, die quasi immer ohne Mundnasebedeckung in den meisten Fällen, teilweise auch ohne die Mindestabstände von rund anderthalb Metern zusammenkommen und demonstrieren. Können Sie verstehen, wenn Menschen aus diesem Grund Pandemie-Ansteckungsgefahr… Wenn die diese Bilder sehen, wenn sie dann auch ein bisschen Angst bekommen vor Ihren Demos?

Ballweg: Wir demonstrieren ja seit dem 18. April und beobachten immer das Infektionsgeschehen
nach der Demo ganz genau. Es war ja so, dass der Herr Kretschmann am Anfang gewarnt hatte dass die Demos Infektions-Hotspots sind. Wir haben dann immer bei den Gesundheitsämtern nachgefragt, haben letztendlich die Zahlen auch nachgeschaut und nachgeprüft. Es dauert immer ein bisschen, bis sie Antwort bekommen vom Gesundheitsamt. Aber wir haben zum Beispiel vom Gesundheitsamt Stuttgart bestätigt bekommen, dass es keine einzige Infektion auf einer demo gab, mit einer Infektionsquelle Demo. Es gibt ja diese Kontakt-Nachverfolgungs-Teams, die dann schauen, wo kam da letztendlich eine Infektion her.
Zum Thema Mundnase-Bedeckung: Es gab, außer der Demo am 01.08., keine Demo, wo wir die Auflage einer Mundnase-Bedeckung hatten. Wir haben auch im Nachgang zum 01.08. die Infektionszahlen sehr genau angesehen und letztendlich überprüft: Ist dort etwas passiert? Und das Infektionsgeschehen hat sich nicht geändert, auf Basis dieser Demonstration.
Ich hatte auch angeboten, auf der Demo, ich glaube in Leonberg, Mitte Mai, nachdem Herr Kretschmann immer gesagt hat, diese Demos wären gefährlich und es können Infektions-Hotspots daraus entstehen, da habe ich gesagt: Wenn die Landesregierung Baden-Württemberg uns nachweist, dass unsere Demonstrationen gefährlich sind, aus gesundheitlicher Sicht, dann stellen wir diese sofort ein. Die Landesregierung hat sich nie bei uns gemeldet von daher bin ich davon ausgegangen dass sie unsere Einschätzung teilt, dass diese Demonstration nicht gefährlich sind.
Können Menschen Angst davor haben? Ja, ich glaube natürlich ist es so, wenn ich die Darstellung in den Medien nehme, letztendlich sehe was wird mir hier über die Pandemie berichtet, wenn ich sehe dass die Fußballstadien vielleicht halb leer sind oder gar nicht spielen dürfen, dann verstehe ich wenn Menschen verwundert darüber sind, dass letztendlich solche Demonstrationen in der Größenordnung gibt.
Es zeigt auf der anderen Seite aber auch, dass sehr viele Menschen gibt, die besorgt sind über das was gerade passiert. Und bei uns sind übrigens auch Menschen willkommen, die gegen Corona demonstrieren wollen oder mit den Maßnahmen der Regierung nicht einverstanden sind, aber eine
Mundnase-Bedeckung tragen möchten. Wir sagen das auch immer von der Bühne, es wird
bei uns irgendwie niemand gezwungen, es wird auch niemand schief angesehen, wenn er sagt: Ich mache mir Sorgen, um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie und auch deshalb gehe ich auf die Demonstration. Auch die gibt es ja und die sind auch herzlich willkommen bei uns.

Wir haben auch mit Leuten gesprochen, die Angst haben wegen der Inhalte Ihrer Demos. Sie selbst haben am 1. August den Slogan von Qanon zitiert, entsprechende Shirts und Fahnen sind auch vor der Bühne zu sehen gewesen. Wie kam es, dass sie Sie diesen Slogan zitiert haben und verstehen Sie, dass Leuten das Angst macht? (nach der Verwendung des Slogans fragte die ARD Ballwegs bereits in einem Interview vom 04.09.)

Ballweg: Mit der Angst, das kann ich wieder nicht verstehen weil ich habe ihn ja anders dargestellt.
Ich weiß dass viele Menschen … Querdenken steht für Eigenverantwortung und Selbstbestimmung. Sobald ich in meiner Verantwortung jemandem anderen die Schuld gebe, zum Beispiel Ihnen jetzt, dann habe ich ja die Verantwortung abgegeben und letztendlich damit auch meine Initiative
verlagert – weil ich muss letztendlich warten, bis Sie reagieren.
Bei dem „where we go one we go all“, „einer für alle, alle für einen“, habe ich einfach meine eigene
Interpretation davon dargestellt, weil ich festgestellt habe, dass es viele Menschen gibt, die einfach darauf hoffen, dass der Donald Trump die Welt rettet, alles gut macht, wie auch immer und dort in diesem Modus sind, dass sie dann die Verantwortung abgeben und letztendlich nicht mehr in ihrer Eigeninitiative leben und sagen, ‚was kann ich meinem kleinen Thema ändern?’… Und da war ja gerade die Situation, dass sich Donald Trump auch zu den Masken geäußert hatte. Und dann waren ganz viele Menschen enttäuscht und haben gesagt: „Jetzt hätten wir eigentlich gedacht, dass macht der Donald Trump nicht, sondern der rettet uns vor der Pandemie“. In diesem Zusammenhang habe ich das dann zitiert, um auch noch einmal darauf hinzuweisen, dass nur wir selbst die Dinge verändern können. Ich habe ja selber die Demonstration gestaltet in Stuttgart, weil ich gesagt habe, in Stuttgart kann ich was verändern, indem ich jetzt auf die Straße gehe und Demonstrationen veranstalte. Ich hätte natürlich auch sagen können: Ich mache jetzt diese Demo nicht, ich warte mal bis jemand anders eine Demo anmeldet oder ich warte mal, dass ein anderes Staatsoberhaupt kommt und letztendlich die Sache für uns richtet. Dann würden wir aber wahrscheinlich immer noch daheim sitzen und immer noch warten, dass die Dinge denn so geschehen. In diesem Kontext habe ich das „where we go one we go all“ zitiert und auch gesagt: Wie sieht meine eigene Interpretation davon aus? Nämlich: Eigenverantwortung und Selbstinitiative anstatt darauf zu warten dass irgend jemand anders für einen das eigene Leben lebt.

Bei Ihrer Demo hat mehrfach Heiko Schrang gesprochen. Wie kommt es dazu?

Ballweg: Wir haben ein Programm-Team und das Programm-Team stellt die Kontakte her. Und wir haben ja einen Schwerpunkt der heißt „Meinungsfreiheit“. Also ich suche mir die Redner immer… ich habe so einen roten Faden, welche Storyline wollen wir auf der auf der Demo zeigen? Und da hatten wir am 01.08. das Thema Medien und da der Heiko Schrang schon lange sich mit dem System der Medien beschäftigt, die GEZ-Finanzierung, er hatte ja auch eine Woche vorher einen Prozess dazu, da dachte ich, das ist eine sehr gute Idee, jemanden der sich seit Jahren schon damit beschäftigt, dann da auch einzuladen.
Wir durften die Demonstration ja leider nicht zu Ende durchführen, wir klagen ja auch gegen diese illegale Auflösung durch die Polizei Berlin. Ich suche mir zu jedem Thema Experten, da war der Heiko Schrang der Experte zum Thema Medien gewesen, Clemens Kuby, Gründer der Grünen zum Thema Währungssystem – und so suchen wir uns immer zu jedem einzelnen Thema einen Schwerpunkt-Redner.

Herr Schrang verbreitet in seinen Büchern Thesen zur sogenannten „BRD-GmbH“. Wie passt das zu der Distanzierung, die Sie von rechter Ideologie äußern?

Ballweg: Ich sage mal so: Es gibt ja eine Meinungsfreiheit. Und jeder darf ja seine Meinung kundtun, außer sie ist strafbewährt. Ich habe seine Bücher nicht gelesen, von daher kann ich
dazu auch wenig sagen, da müssen sie dann auch das Interview mit dem Herrn Schrang führen. Diese These gibt es ja oft, die hört man immer wieder. Ich sage, es gibt Meinungsfreiheit in Deutschland und damit darf jeder seine Meinung kundtun und sie sind auch eingeladen mit ihm in einen kritischen Diskurs zu gehen und dann zu diskutieren, was an dieser These dran ist, oder nicht.

Ich war am 29.08. auf Ihrer Demo und habe gesehen, dass am Großen Stern/Siegessäule, aus Sicht der Hauptbühne links ein LKW stand von der NPD-Zeitung „Deutsche Stimme“ und der hat dort seine Publikationen verteilt. Wie kommt der Laster auf Ihre Demo?

Ballweg: Das weiß ich auch nicht. Ich habe ganz rechts davon Israel-Flaggen gesehen, viele Spanien-Flaggen gesehen. Ich müsste mir die Bilder auch nochmal ansehen, denn auf der Demo-Fläche waren gar keine LKW erlaubt, von daher durften die da nicht hinfahren.
Aber wir haben natürlich auch bei einer Demonstration, die über eine Fläche geht von 4,7km, wir sind keine Polizeibehörde mit Tausenden von Einsatzkräften… Wir können nicht alles auf der Strecke kontrollieren. Sie sagen auf dem großen Stern? Es kann nicht sein, dass da noch ein LKW stand.

Das war links von der Bühne, ich glaube, eine Straßenmündung weiter. Aber in diesem Kreisverkehr, also auf der Fläche wo sich die vielen Leute versammelt haben, stand ein LKW, der groß mit „Deutsche Stimme“ beschriftet war und von wo aus Zeitungen…

Ballweg: Ich habe ihn nicht gesehen, wir können dann nachher nochmal in die in Bilder reingehen ich glaube nicht, dass jemand rein fahren durfte. (Anmerkung: Von der Bühne aus ist das Auto kaum zu sehen; hier ein Luftbild). Von daher kann ich nur sagen: Ich habe von der Bühne viele Flaggen gesehen, viele Länderflaggen auch israelische Flaggen, ich weiß nicht wo die Frage jetzt hinzielen soll. Ich hatte mich im im Vorfeld zu dem Thema geäußert, auch übrigens in einem Interview mit der ARD, das vor dem Landgericht Berlin stattgefunden hat, wo wir gesagt haben: Jegliche extremistische Gruppierung, egal ob rechts oder links, sind auf unserer Demo nicht willkommen. Das wurde leider nicht gesendet und hinterher wurde mir vorgeworfen, ich hätte mich nicht distanziert. Da gibt es einen schönen Artikel im Netz dazu.

Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit dem Pressesprecher Stefan Bergmann? (diese Frage stellte die ARD bereits in einem Interview am 04.09.)

Ballweg: Stefan Bergmann war auf einer unserer ersten Demos auf den Cannstatter Wasen. Er hatte da den interessanten Disput mit Spiegel TV und dem Herrn Nerling. Darüber ist er relativ schnell bekannt geworden weil das Video große Abrufzahlen hatte. Dann war er wieder auf unserer nächsten Demo und dort haben wir uns intensiver kennen gelernt.
Wir waren eben zu dem Zeitpunkt so: Was wir im Großen erleben, nachdem wir die große Demo in Berlin gemacht haben, haben wir ja vorher im Kleinen erlebt, in Stuttgart, dass eben die Demos als gefährlich dargestellt wurden, in eine bestimmte politische Richtung geschoben wurden und dort hat er sich angeboten uns zu unterstützen und das fand und finde ich schön, dass er bei uns im Team ist.

Nun gibt es Berichte, dass Herr Bergmann Mitgründer des Vereins „Primus Inter Pares ist, ein Verein der Reichsbürger-Ideologie verbreitet und vom Verfassungsschutz hier in Baden Württemberg auch beobachtet wird.

Ballweg: Da muss ich Ihnen jetzt dieselbe Antwort geben, wie bei dem Kollegen: Querdenken heißt, an der Quelle fragen. Fragen Sie bitte beim Herrn Bergmann nach. Aber er hat meine volle Unterstützung und die Frage stand übrigens nicht in Ihrer Frageliste, die Sie vorab geschickt haben.

Wir haben gesagt, dass wir noch spontane Nachfragen usw…

Ballweg:Aber das sind ja… Wenn das die Fragen sind… Ich weiß ja nicht, was Sie nachher senden, von dem, was wir besprochen haben.
Dieses Thema, Leute in eine Ecke zu schieben und letztendlich darüber zu diffamieren, das ist einfach schwierig. Und der Herr Bergmann ist dran, er hat jetzt selber eine Frage beim Verfassungsschutz gestellt, weil es wurde ja in in einer Zeitung berichtet. Wir werden den Dingen auf den Grund gehen, aufgrund der Arbeitszeiten, der Antwortzeiten der Behörden wird es noch ein bisschen dauern und dann werden wir bestimmt auch, hoffentlich…. Also, unsere Anfrage beim Landesamt für Verfassungsschutz: Es wurde ja auch behauptet damals, von dem Politiker Sekkal (?), dass der Verfassungsschutz uns beobachten würde. Wir haben dann an den Verfassungsschutz
geschrieben. Der Verfassungsschutz, das können Sie auf unserer Seite nachlesen, hat bestätigt, dass dieses Gerücht nicht stimmt. Von daher gehen wir jetzt den Gerüchten erst mal auf den Grund und werden dann sehen letztendlich was sich daraus ergibt.

Können Sie nachvollziehen, dass wenn solche Meldungen kommen, solche Inhalte im Umlauf sind, dass das Leuten ein Stück weit Angst macht, vor Ihrer Bewegung, den Demonstrationen? Weil die Frage ist: Was steckt tatsächlich dahinter?

Ballweg: Das ist eine Frage, warum schreibt die Presse so etwas, warum recherchiert die nur solche Themen? Warum berichtet die nicht davon, dass auf unserer Demo in Berlin ein Grünen-Politiker auf der Bühne war? Dass verschiedene Sportler auf der Bühne waren, u.a. der Thomas Berthold und die Alex Wester, zusammen mit ihrem Freund. Dann, dass wir ehemalige Polizisten auf der Bühne haben – das sind doch die spannenden Themen, um die es auf unserer Demonstration geht und auch das Thema: Werden die Grundrechte eingeschränkt? – Ich frage mich, warum sich die Presse auf so ein Thema stürzt wie die Geier, wenn aber das Bundeswahlgesetz geändert werden soll oder wenn sich raus stellt, dass die Bundesregierung keine Akten hat, wie sie ihre Entscheidung getroffen hat – das ist doch der große Skandal, wo man mal nachfragen sollte, wo man mal gucken sollte. Wenn letztendlich Infektionszahlen dargestellt werden und nur als Infizierte gelistet werden ohne, dass ich weiß, sind die denn wirklich krank. Warum gibt es keine Statistik vom RKI, wo drinsteht, es sind 1000 positiv getestet, aber diese 1000 haben keinerlei Symptome und sind gesund. Dann würde doch alles ganz klar kommuniziert werden oder sie würden sagen, diese 1000 da haben 30 leichte Symptome, einer musste ins Krankenhaus ambulant behandelt werden, einer musste ins Krankenhaus stationär behandelt werden, wie viele davon mussten intensiv beatmet werden. Und das ist ja auch nicht eine Frage, die ich stelle, sondern eine die der Prof. Dr. Zastrow stellt, der das RKI auch kritisiert hat und fragt: Warum wird hier mir einer unklaren Datenlage gearbeitet? Und die Frage muss man doch auch der Bundesregierung mal stellen. Warum gibt es keine Akten zu einer so heftigen Einschränkung und warum arbeiten wir mit Zahlen, die an sich so, wie sie gerade dargestellt werden, nicht aussagekräftig sind?

Zwei Fragen zu dem Themenkomplex: Der Youtuber „Aktivist Mann“ – kennen Sie den? Arbeiten Sie mit dem als Querdenken zusammen?

Ballweg: Generell laden wir, haben wir auf unseren Demos eine Youtube Mix-Zone, dort können sich alle Youtuber anmelden und sich dort auf dieser Demo vernetzen. Im Rahmen der Demo in Hamburg am 15.8 habe ich ihm mal ein Interview gegeben, weil nach der Demo trifft man sich, dann fragen verschiedene Leute an, ob ich denen ein Interview gebe, das mache ich dann sehr gerne. Denn zumindest bis dato haben sich großen Medien nicht dafür interessiert, irgendwelche
Interviews zu machen, so freue ich mich auch, dass Sie heute da sind. Ja, ich habe ihm mal ein Interview gegeben.

Ich frage deshalb: Ich habe einen Beitrag gesehen bei Spiegel TV, wo im Hintergrund zu hören war Michael Heinz…

Ballweg: …Markus Haintz…

Ja, Markus Haintz, der Anwalt, der eben sagte dass es schon länger eine Zusammenarbeit zwischen dem „Aktivist Mann“ und Querdenken gibt und auch ein großes Vertrauen. Wenn er das so sagt, wird das wahrscheinlich auch so sein.

Ballweg: Also, wie gesagt es gibt eine Youtube mixed zone, da laden wir immer alle Youtuber ein, die sich für unsere Demos interessieren, die können sich untereinander vernetzen, die können die Redner interviewen, die haben dann exklusiven Content für ihre Youtube-Plattform und wir gucken letztendlich immer natürlich, wie schnell wird so was gesendet auch was haben die letztendlich für eine Community was haben die für Klickzahlen, weil wir letztendlich eine Reichweite generieren wollen und ich denke… Ich weiß, dass er in Hamburg dabei war, ich weiß auch, dass er auf den
Cannstatter Wasen mal dabei war und er ist auch weiterhin bei uns herzlich willkommen. Ich kann mir die nächste Frage denken aber schießen Sie gerne los. Er hat ja auch vor dem Reichstag gefilmt das wird wahrscheinlich Ihre nächste Frage sein.

Ist Ihnen bekannt dass er (Aktivist Mann) Anhänger der organischen Christus Generation von Ivo Sasek ist?

Ballweg: Nein, ich kenne die Organisation nicht mal.

Dann hätte ich eine Frage zu Nikolai Nerling, der hat ja dieses Treffen mal ausgeplaudert. Wie kam es dazu, dass Sie sich mit Herrn Nerling getroffen haben? Was ist da so Thema?

Ballweg: Der Herr Nerling hat mich immer wieder um ein Interview gebeten und ob seines Rufes habe ich gesagt: Nein, ich gebe dir kein interview. Ich möchte mir erst mal ein Bild machen. Dann ist er immer wieder zu den Demos gekommen und jedes Mal gesagt: „Du hast mir versprochen, wenn wir uns ein bisschen kennen lernen, krieg ich auch mal ein Interview von dir.“ Und dann hatten wir die Demonstration in Stuttgart und da wurde dann im Anschluss zum Grillen eingeladen unter anderem auch mit dem Herrn Nerling. Aber auch andere Youtuber waren da noch dabei, wo man sich einfach ein bisschen kennen gelernt hat, und gesagt hat, ‚ich möchte jetzt mal ein bisschen länger reden, möchte mich mal mit der Person auch beschäftigen‘. Ich habe mich dann nachher auch entschieden, kein Interview mit ihm zu machen, es gibt kein Interview von mir mit Nikolai Nerling, ich habe mich nach diesem Treffen dann dafür entschieden dass das eben niemand ist mit dem ich jetzt in der Öffentlichkeit erscheinen will. Von daher sage ich aber ganz ehrlich: Querdenken steht dafür, Menschen nicht vor zu verurteilen und dann in vorauseilendem Gehorsam von irgendwelchen Menschen Abstand zu nehmen. Sondern ich sage immer: Ich mache mir mein eigenes Bild und solange ich unsicher bin, frage ich an der Quelle nach. An der Quelle heißt: Ich treffe mich mit den Menschen, rede mit denen, um mir ein eigenes Bild zu machen und hinterher kann ich entscheiden, wie ich weitermache.

Was war der Grund, Ihre Motivation, zu sagen: Dem gebe ich öffentlich kein Interview?

Ballweg: Ich bin ein Mensch der nach vorne denkt, ich möchte darüber sprechen, wie entwickelt sich unsere Gesellschaft, was passiert denn jetzt in Zukunft, welche Chancen ergeben sich letztendlich auch aus der Pandemie, wie möchten wir in Zukunft zusammenleben.
Der Hauptgesprächsanteil, den wir hatten, war eher in der Historie, in der Geschichte. Und ich sage immer: Wenn ich zu sehr in die Vergangenheit gucke und die Vergangenheit dauernd meine Zukunft
letztendlich beschäftigt, dann verliere ich vielleicht die Zukunft aus dem Auge. Und da habe ich eben sehr stark gemerkt, dass mein Interesse, nach vorne zu gehen und selbst zu sagen, ‚wie können wir unsere Gesellschaft in einem positiven sinne verändern‘ und letztendlich dem Thema ‚ich möchte eine Geschichtsaufarbeitung‘, dass wir da unterschiedliche Interessen haben. Und ich hatte mir so ein paar Interviews mit ihm vorher angeguckt: Da ging es immer darum, was in der Historie passiert ist, im weitesten Sinne. Dazu sage ich nur: Ich lebe im Jetzt und in dem, was ich noch ändern kann, weil die Vergangenheit ist Vergangenheit, die kann ich sowieso nicht ändern oder ungeschehen machen.

Letzte Frage: Auf Ihren Demos ist zu Spenden aufgerufen worden, für die Klagepaten. Ich habe einen Artikel von Netzpolitik gelesen, dass da Spenden gesammelt werden, man weiß nicht genau, wo es hingeht. Kann es sein, dass die Corona-Krise auch ein Geschäft mit der Angst ist?

Ballweg: Das weiß ich nicht, ich kann auch nicht für Klagepaten sprechen, weil Klagepaten ist letztendlich unabhängig von uns, es ist die Rechtsanwalts-Organisation. Ich kann nur für mich sprechen. Der Journalist hat mich auch angeschrieben und hat mir letztendlich Fragen gestellt, die etwas seltsam waren, nämlich er wollte wissen, ob das Konto ein Privatkonto ist. Dazu kann ich Ihnen jetzt die Antwort geben. Letztendlich ja, das ist ein Privatkonto weil das läuft auf den Namen Michael Ballweg und damit auf eine Privatperson. Dann wollte er wissen, wie bei uns mit Spenden umgegangen wird, und warum es auf unserer Website steht, dass maximal 19.999 Euro in zehn
Jahren geschenkt werden darf. Dazu kann ich immer nur sagen, also bei uns steht auf der Website, dass wir nur Schenkungen akzeptieren, weil ich es als Einzelperson mache, als Privatperson. Und wenn er wissen möchte, warum maximal diese 19.999 gelten, soll er mal google eingeben und das Thema Schenkung, Maximalgrößen zehn Jahre – dann wird er auf das deutsche Steuerrecht stoßen und wird letztendlich sehen dass das von dem Staat vorgegeben ist. Von daher möchte ich jetzt die inhaltliche Qualität des Artikels gar nicht weiter bewerten, aber die Fragen erschienen mir doch
etwas seltsam, so dass wir uns entschieden haben, die nicht zu beantworten.

Und wenn der Vorwurf käme, was Sie da machen: Spenden sammeln, die großen Demos aufstellen…

Ballweg: Ich sammle keine Spenden, sondern wir nehmen Schenkungen an. Das ist ein Unterschied. Es gibt Menschen, die uns freiwillig unterstützen, die auch sagen: ‚Mir ist es so wichtig, dass ich sogar darauf verzichte eine Spendenbescheinigung – das wäre es ja – zu bekommen‘.
Ich kann nur sagen, ich habe es ja auch in meinen Reden schon thematisiert wie wir uns finanzieren. Ich habe alle meine Rentenversicherung gekündigt, weil, ich ich letztendlich nicht daran glaube dass das ganze Geld-System, so wie es jetzt ist, in 17 Jahren noch funktioniert.

10 Kommentare zu “Das einstündige Kontraste-Interview mit Michael Ballweg, von dem der RBB 22 Sekunden gesendet hat”

  1. U.S. |

    Wenn Matthisa Deiß solch ein bewährter Journalist ist, wieso ist er nicht in der Lage, eine Aussage korrekt wiederzugeben? Also wohl nicht fehlende Kompetenz, sondern suggestiver Journalismus? Es wird ja immer schlimmer mit den öffentlichen Medien. Danke für das Transkript, sehr erhellend

    Antworten
    1. MFG (RBB-Netz) |

      Matthias Deiß wird nun sogar stellvertretender Leiter des ARD-Hauptstadtstudios. Meine herzlichen Glückwünsche! Ein toller Journalist, ganz ohne Eitelkeit… anders als Herr Buhre…

      Antworten
  2. Hubertus |

    Langsam muss man die Frage stellen, WESHALB Planet Interview/Jakob Buhre sich so zum Verteidiger von Michael Ballweg aufspielt. Sein Hass auf den Öffentlich-Rechtlichen-Rundfunk ist bekannt, aber warum macht es sich Herr Buhre derzeit zur Aufgabe, stundenlange Interviews zu transkribieren, um Herrn Ballweg in einem vermeintlich besseren Lichte dastehen zu lassen. Warum nur? In welchem Verhältnis steht Herr Buhre zu Herrn Ballweg? Was ist seine Mission? Das sollte offengelegt werden/einem unabhängigen Faktencheck unterzogen werden. Vielleicht was für Correctiv? Zwinkersmiley… Ist das noch Journalismus oder kann das weg?

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    1. Jakob Buhre Artikelautor|

      „Sein Hass auf den Öffentlich-Rechtlichen-Rundfunk ist bekannt“
      Ach so? Komisch, warum wurden dann auf dieser Website weit über hundert Vertreter des ÖR bzw. aus ÖR-Produktionen interviewt?
      Aber Sie haben bestimmt einen Beleg-Link für Ihre Behauptung, danke im Voraus.

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      1. Greta |

        Der Redaktionsleiter des investigativen ARD-Politikmagazins „Kontraste“ heißt Matthias Deiß. Für seine journalistische Arbeit wurde Deiß mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Medienpreis Politik des Deutschen Bundestags, mit dem Prix Europa und als „CNN-Journalist of the Year“. Das nur zur Einordnung, wenn die Arbeit dieser Redaktion kritisiert wird. Aber Herr Buhre wird uns sicher gleich mitteilen, welch Preise als Fernsehjournalist er vorzuweisen hat und was ihn in die Lage versetzt, zu der Arbeit von Kontraste Anmerkungen zu machen.

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        1. Hype |

          Schwaaaannnzzzvergleich. Und nun auf den Tisch bitte.

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      2. denny97 |

        „Ach so? Komisch, warum wurden dann auf dieser Website weit über hundert Vertreter des ÖR bzw. aus ÖR-Produktionen interviewt?“

        das ist so, wie wenn jmd sagt: „ich hab nix gegen flüchtlinge, ich kenne selbst einen“^^

        Antworten
    2. Fred Ferkel |

      Schon interessant: Es wird die Methodik zweier Sendungen des ÖRR kritisiert, nämlich aus sehr langen Interviews zum einen nur Mini-Schnipsel zu verwenden UND diesen einen eigenen Spin zu verpassen, dass einzige was Ihnen dazu einfällt ist, dass Jakob Buhre, der vor allem für Transparenz steht, Michael Ballweg in Schutz zu nehmen.
      Man könnte anstatt dieses en voguen Whataboutismus auch einfach sagen, dass die Arbeiten der Sender in dem Fall nicht nur misslungen, sondern auch kontraproduktiv sind und was auf die Mühlen derer, welche Medien vorwerfen, nicht präzise und differenzierend zu berichten.
      Und nein, ich bin kein Freund von Michael Ballweg und auch kein Corona-Leugner, finde aber einige andere Beiträge zum Thema, beispielsweise den allseits Bekannten Zusammenschnitt von SpiegelTV, für schlichtweg nicht gelungen, da dieser nur „die Freaks“ zeigt und auch nicht aufzeigt, dass das Material nicht bei der von Ballweg angemeldeten Demo entstanden ist, sondern zum großen Teil bei den anderen Demos.
      So werden aus, zumindest zum Teil berechtigten Fragen wie zum Bundeswahlrecht aber auch zur Frage, wie weiterhin mit Corona und den Folgen umgegangen werden soll, in ein ganz anderes Licht gerückt, nämlich in dem Bereich der Verschwörungstheorie und es wird den Fragen die Legitimation entzogen.
      Und nochmal danke an Jakob Buhre, dass er sich die Mühe macht, die Antworten zu transkribieren.

      Antworten
      1. denny97 |

        buhre nimmt ballweg in schutz, ferkel nimmt buhre in schutz. so schliesst sich der kreis^^

        Antworten
    3. A.P. |

      Das Ganze nennt sich Transparenz herstellen – und hat angesichts des Kontextes (der aktuellen Debatte) einen Wert aus sich heraus. (…) Persönliche Anmerkung: Vielen Dank für das Transkript! Ich schaue mir „aus Prinzip“ keine stundenlangen Youtub(er)-Videos an, dafür ist mir meine Zeit zu schade. (Quer-)Lesen kostet da nur einen Bruchteil der Zeit.

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