Axel Milberg

Für einen Kauz ist das Kauzige normal.

Schauspieler Axel Milberg über das Alleinsein, Allüren, seine erste Schlägerei und wie man es schafft, ein guter Vater zu sein

Axel Milberg

© NDR/Pasi Räsämäki

Herr Milberg, der neue Fall von Borowski führt Sie in die unendliche Weite Finnlands. Riesige Wälder und Seen, die Abgeschiedenheit … Könnten Sie sich vorstellen, so zu leben?
Milberg: Nicht immer, aber ab und zu. Das fände ich schon toll. Also mal eine Woche oder zwei oder ein verlängertes Wochenende. So etwas geistert ja immer irgendwie als Utopie oder Vision im Kopf herum. Es müsste dann aber auch nicht in Finnland sein. Lieber im eigenen Land, in meiner Sprache, auf einem Bauernhof in Bayern oder Schleswig-Holstein. Aber generell ist die Mischung für mich das Richtige. Mal so, mal so. Wenn ich der Vision nachgeben würde, würde mir etwas fehlen. Vor allem wird es ja um vier oder fünf schon dunkel. Und auf dem Land ist es dann sehr dunkel.

Können Sie gut alleine sein?
Milberg: Ich kann es sehr gut, ich muss sogar jeden Tag eine Weile für mich sein. Ich würde aber zum Beispiel nicht gerne alleine reisen. Gerade Dinge, die mir Freude machen, möchte ich mit anderen teilen. Ich bin lieber dann alleine, wenn ich unglücklich bin, als wenn ich glücklich bin. Das Glück teile ich gerne, indem ich zu meiner Frau oder meinen Kindern sage „Du schau mal, das ist ja irre“. Das Perfekte ist, in eine neue Welt hineinzukommen, irgendwo etwas Neues kennenzulernen – aber zusammen mit einem mir sehr nahe stehenden Menschen.

Sie sagten einmal, Ihr Traum als Kind war es, mit Ihrer Familie am Meer zu wohnen, Wellenzureiten und mit einem Hund einen Leuchtturm zu umkreisen. Sind Sie froh, dass das nicht geklappt hat?
Milberg: Da war ich vermutlich beeinflusst von den „Fünf Freunde“-Büchern von Enid Blyton. Das ist ja auch so ein Bild: das Meer und dieses Unverbindliche. Da gibt es keine Lohnsteuerkarte und keine Behörde und keine Verantwortung, sondern nur dieses Einssein mit der Natur und seinen Bedürfnissen. Aber wenn ich von heute auf dieses Bild schaue, hat es auch etwas von stehengebliebener Zeit: Man wird in der Nähe des Meeres nicht älter. Es ist ganz magisch, was das Meer an Gefühlen auslösen kann. Wenn Sie mich daran erinnern, komme ich wieder in diese Emotion hinein. Ich spüre aber auch das Glück, dass mein Leben viel schöner geworden ist, als ich es mir je hätte erträumen lassen können.

Trotz Ihres großen Erfolges sind Sie völlig allürenfrei geblieben – sagt zumindest Hannu Salonen, der Regisseur des Tatorts „Tango für Borowski“. Würden Sie ihm zustimmen?
Milberg: Ja.

Das einzige, worauf Sie bestehen, ist also Latte Machiatto mit braunem Zucker?
Milberg: Ja. Ich mag nicht gerne, was ich jetzt gerade tue: aus Pappbechern trinken. Auch ein bisschen aus Umweltgründen, deshalb engagiere ich mich ja bei Utopia.de (einer Plattform für nachhaltiges Leben, Anm. d. Red.). Pappe geht ja noch, aber diese Plastikbecher, von denen gerne auch mal 120 am Tag draufgehen – jeder nimmt einen, trinkt zwei Schluck und wirft ihn dann in die große Plastiktüte – das finde ich irgendwie hart. Also Allüre … Sie wissen ja selbst, dass das Wort noch etwas ganz anderes beinhaltet. Allüren interessieren mich nicht, dafür habe ich keine Zeit. Ich arbeite nicht an der hierarchischen Aufmandelung meiner Person, Respekt bekommt man auf andere Art. Die Allüre hat ja etwas künstlich Hergestelltes, es gibt aber auch echte Bedürfnisse, die man als Schauspieler hat, wenn man Wochen und Monate von zuhause weg ist. Bestimmte Arbeitsbedingungen, die notwendig sind, um eine gute Leistung hinzubekommen. Ich checke in ein Hotel ein und frage „Kann ich bei offenem Fenster schlafen?“ Manche Leute duschen, andere bevorzugen eine Badewanne. Wenn Sie sehr viel reisen und Monate im Jahr unterwegs sind, dann fragen Sie natürlich diese Dinge ab. Aber das hat für mich nichts mit Allüren zu tun. Die Allüre ist ja per Definition etwas Unnötiges und wenn man dadurch Aufmerksamkeit erheischen will, bin ich in der Tat allürenfrei.

Was brauchen Sie, um gut arbeiten zu können?
Milberg: Vieles. Wenn wir jetzt von Dreharbeiten reden, brauche ich ein Drehbuch, das mich auf jeder Seite überrascht. Das nicht „predictable“ ist, ich also nicht vorher weiß, welcher Satz, welche Frage, welche Antwort oder was auch immer mich erwartet. Das ist für mich wahnsinnig wichtig, weil ich ja jeden Tag hauptsächlich damit zu tun habe. Meine Arbeit besteht darin, die Sätze zu sagen und die Situationen zu spielen, die im Drehbuch stehen, deshalb kann man das als Voraussetzung für eine gute Arbeit gar nicht hoch genug einschätzen.

Und was für Ansprüche stellen Sie an den Regisseur?
Milberg: Die Regie ist mein Hauptpartner, deshalb möchte ich mit einem leidenschaftlichen Regisseur zusammenarbeiten, der etwas Besonderes will. Der das nicht nur als einen Job ansieht, mit dem er seine Kohle verdient. Dann hat es auch einen sportiven Aspekt: „Da ist eine Schwierigkeit, die überwinden wir“ oder man freut sich, wenn etwas gelingt. Oder man kann abends um 23 Uhr noch etwas besprechen oder umschreiben. Und wenn ich längst abgedreht bin, erwarte ich, dass auch noch etwas an Zauber hinzukommt, mit dem ich dann nichts mehr zu tun habe. An der Musik und dem Schnitt merkt man den Regisseur fast noch viel mehr als beim Dreh. Da ist er dann alleine mit dem, was wir gedreht haben und da kann alles noch ganz anders werden. Wobei die Arbeitsbedingungen ja immer schwieriger werden, ein Regisseur hat für 88,5 Filmminuten heute oft gerade mal eine Woche im Schneideraum. Das ist extrem kurz.

Fließbandarbeit …
Milberg: Ja, manche sagen sogar „Bezahlt mich nicht, ich will aber noch eine dritte Woche.“ Wie kommt man da zu individuellen Lösungen? Es freut mich sehr, was Sie mir vorhin gesagt haben: Sie sind eigentlich kein Fan vom „Tatort“, aber dieser ist schon irgendwie besonders. Und das ist das, worum ich kämpfe. Es gelingt mal besser, mal nicht so gut, aber ich will, dass es etwas Besonderes ist. Wir investieren alle viel Zeit und Kraft – und der Sog einer Fernsehästhetik ist schon stark: etwas aus Fertigbauteilen herzustellen mit dem dann später alle zufrieden sind und es auch der Kunde des Massenmediums abnickt. Wenn man dann eine Redaktion und Partner hat, die sich mit einem dagegen stellen und sagen: „Moment, lass uns noch mal genau überlegen, wie das da an der Stelle ist. Ist das glaubhaft? Oder nicht nur glaubhaft, sondern auch interessant?“ – dann macht die Arbeit Spaß.

Apropos Spaß: Am Ende des Film gibt es eine Szene, in der Sie nackt in der Sauna sitzen. Ist Ihnen das schwer gefallen?
Milberg: Nein, eigentlich nicht. Allerdings sieht man im Fernsehen immer ein bisschen dicker aus, als man wirklich ist oder als man sich selbst wahrnimmt. In dem Fall war das Schwierige aber etwas anderes: Finnische Sauna heißt, dass es nicht nur sehr heiß und relativ trocken ist, sondern man sich auch noch mit diesen Ästen „pritschelt“, wie man im Bayern sagt. Und das tut richtig weh. Die Haut ist fast angebrannt, es ist so heiß, dass jedes kleine Schlagen weh tut. Und wir waren auch so schon am Rande unserer Kräfte. Dass die Kamera das nicht abbildet, hat mich ein bisschen enttäuscht. Eine finnische Sauna ist ohne Wasserdampf, da hast du nicht diesen Nebel in der Luft. Es war aber so heiß, dass an Spielen nicht mehr zu denken war. Dann habe ich abgebrochen und gesagt, ich geh jetzt raus, ich verbrenne.

Im Film sind Sie von Schlaflosigkeit geplagt. Was machen Sie privat, wenn Sie nicht schlafen können?
Milberg: Ich könnte jetzt sagen, ich zähle bis drei und dann schlafe ich. Aber manchmal wird’s auch halb vier. (lacht) Also irgendwann, wenn es ums Verrecken nicht geht, dann mache ich das Licht an und lese. Oder ich mache irgendetwas.

Zum Beispiel?
Milberg: Ich sehe fern oder beschäftige mich mit irgendetwas, das getan werden muss. Oder ich arbeite auch richtig. Das ist besser, als sich im Halbschlaf total zu quälen. Ich bin auch gottseidank eher der Frühaufsteher als jemand, der sehr lange in der Nacht unterwegs ist. Um halb zwölf habe ich eigentlich alles gesagt, was ich sagen möchte. Ich verachte allerdings auch nicht die, die anders sind. Ich habe zum Beispiel einen Kollegen, der nie früher als halb zwei Uhr mittags aufsteht. Den treffe ich selten, weil er nachts schreibt und nachts unterwegs ist. Das hat aber wohl einfach auch damit zu tun, dass ich Kinder habe.

Sie spielen ja oft ziemlich skurrile Charaktere. Bekommen Sie manchmal Briefe von Frauen, die sich in die Rollen, die Sie verkörpern, verliebt haben?
Milberg: Ja, aber dann sagen sie nicht „Sie sind so liebenswert verrückt“. Die empfinden das nicht als verrückt, sondern als warmherzig oder sympathisch. Die sagen, „Sie haben so eine sympathische Ausstrahlung“ und dann schicken sie mir natürlich Schlüpfer, BHs und Spitzenhöschen.

Aber Sie haben schon Sachen in der Post, bei denen Sie sich wundern?
Milberg: Ach, 95 % sind eigentlich Autogrammwünsche oder jetzt auch Freundschaftsanfragen auf Facebook. Bei Facebook habe ich, glaube ich, 600 unbeantwortete Freundschaftsanfragen, weil ich die nur von Menschen annehmen kann, die ich persönlich kenne. Es sei denn, ich ändere die Grundhaltung und sage, jeder wird akzeptiert. Dann ist es aber keine halbprivate Kommunikationsebene mehr, sondern eher so etwas wie eine Website.

Zitiert

Am Meer gibt es keine Lohnsteuerkarte.

Axel Milberg

Sie haben oft gesagt, dass Sie nicht so sind, wie Sie in manchen Rollen wirken. Ihre Frau bezeichnete Sie in einem Interview trotzdem als einen „liebenswürdigen, komischen Kauz“. Wie würden Sie sich selbst beschreiben?
Milberg: Sie können natürlich, wenn es denn so ist, einen Kauz nicht fragen „Sind Sie denn ein Kauz“, weil für einen Kauz ist das Kauzige ja normal. Der kennt es nicht anders. Weil ich durch Sie und Ihre Kollegen – die mich oft zu dem Thema „Kauzig“ befragen und ich immer sage „Was ist damit?“ – genötigt werde, darüber nachzudenken, definiert sich das für mich wie folgt: Das Kauzige stellt sich als Wirkung her, wenn jemand nicht so sehr darüber nachdenkt, wie er wirkt. Wenn er sich dem Wirkungsbewusstsein entzieht, wenn er einfach so ist, wie er ist.

Ich meinte eher, dass viele glauben, dass das, was Sie darstellen, auch wirklich Ihrer Person entspricht. Deshalb die Frage: Wie würden Sie sich selbst charakterisieren?
Milberg: Ich bin ein Familienmensch. Ich liebe es allerdings auch, zu arbeiten. Ich würde verrecken, wenn ich das nicht könnte. Ich möchte auch so lange arbeiten, wie ich kann. Das sind schon mal zwei ganz entscheidende Grunderfahrungen, die ich mit mir selbst gemacht habe. Es gibt ja durchaus Menschen, die in dem Punkt anders sind, denen das Familien-Gen fehlt und die nicht in freien Momenten mit den Kindern spielen oder mit der Frau zusammen sein wollen. Sondern die nach Hause kommen und erst mal Freunde treffen oder sowas. Mich macht die Kombination aus Arbeit und Familie glücklich, wenn das da ist und wenn das gut ist und funktioniert.

Was hätten Sie gemacht, wenn Sie nicht Schauspieler geworden wären?
Milberg: Ich würde immer das wiedergeben wollen, was mich interessiert. Wenn nicht als Schauspieler, dann vielleicht als Journalist oder Schriftsteller oder Fotograf. Es gäbe bei mir immer das Bedürfnis, in irgendeiner schöpferischen Art und Weise tätig zu sein. Und ich bin froh, dass das so ist. Ich könnte nicht rumgammeln, es sei denn, ich weiß, dass es in 14 Tagen wieder mit dem und dem losgeht.

Sie haben mal gesagt, dass Sie sich eigentlich durch nichts aus der Ruhe bringen lassen – manchmal dann aber doch unangemessen aggressiv werden. Wie kann man sich das vorstellen?
Milberg: Wenn zum Beispiel ein Parkplatz da ist, in den zwei Autos reinpassen würden und jemand so reinfährt, dass sein Auto beide Parkplätze blockiert. Dann merke ich, dass meine Reaktion unverhältnismäßig ist. Ich habe dann so ein Gefühl (deutet einen hohen Puls an). Es könnte mir ja eigentlich wurscht sein, aber das macht mich zornig.

Aber nach außen hin bleiben Sie dann trotzdem ruhig?
Milberg: Ja, ich bin ja auch viel zu bekannt, um mir da jetzt tatsächlich die Blöße zu geben. Aber ich finde das schwierig, weil es ja eine kleine Sünde ist, deshalb nehme ich das als Beispiel.

Haben Sie sich in Ihrer Jugend mal geschlagen?
Milberg: Ja, aber das war eher so ein verabredeter Boxkampf mit einem Mitschüler.

Nach der Schule noch eine Sache austragen?
Milberg: Vor der Schule.

Und wer hat gewonnen?
Milberg: (flüstert) Ich habe gewonnen. Weil ich es so ernst genommen habe.

Besser, als wenn Sie 30 Jahre später darüber nachdenken und sagen „Hätte ich doch damals …“
Milberg: Ja, aber auch Siege sind manchmal doof, weil sie auf einen Mangel von spielerischem Vermögen zurückgehen. Aber ich habe die Sache ernst genommen und eher aus Selbstschutz  agiert. Aber ich habe dem jetzt auch nicht das Nasenbein gebrochen oder so. Wir waren umringt von anderen, die Schiedsrichter waren. Eine Schulhofrangelei.

Gibt es in Ihrem Beruf Dinge, die Sie aufregen?
Milberg: Gestern Abend hat mir jemand von einem Theaterregisseur erzählt, der gar nichts kann, aber die ganze Presse hinter sich hat. Dieses Missverhältnis von Talent und Können und diesem dem Networking geschuldeten Erfolg, das ist in unserer Branche manchmal grotesk.

Auch die Gier nach positiver Presse?
Milberg: Ja und dass man das nicht mit lauteren Mitteln schafft.

Ist es ein Irrglaube, dass Dinge, die richtig gut sind, automatisch erfolgreich werden?
Milberg: Ich bin mir nicht sicher. Es könnte sein. Nee, ich denke nicht. Wäre schön, wenn es so wäre, aber ich glaube, es ist nicht unbedingt der berühmteste Pianist der beste Klavierspieler, da braucht es noch ein paar andere Konstellationen.

Claudia Langer, die Gründerin von Utopia.de, hält Sie für den perfekten Vater. Was zeichnet einen guten Vater aus?
Milberg: Für mich ist das ein gewaltiger Schritt gewesen, aus der Welt, aus der ich komme, in die heutige Zeit. Ich bin in einem System von Belohnen und Bestrafen aufgewachsen. Heute sollten Vater, Mutter und Pädagogen erkennen: „Welche Persönlichkeit hat das Kind?“ Und nicht: „Was will ich, dass das Kind durch Anpassung an die Bedürfnisse der Erwachsenen erreicht?“ Die Hirnforschung, die ich hier bemühen muss, weiß, dass Kinder dadurch lernen, dass man ihnen Kompetenzen zutraut. Durch ein eigenes Timing, durch sinnliche Anschauung, durch Bilder, die man liefert, durch das Spiel. Die Kinder, die sich wohlfühlen und ihre Erfahrungen spielerisch machen – die sie dann Jüngeren erklären dürfen, aber die sie auch mit älteren Kindern erleben – lernen nachhaltiger als die, die einen festen Unterrichtsstoff in bestimmten Zeiten gelernt haben müssen. Das ist dann ein unbelebtes, ein totes Wissen. Mit Kindern kann man unheimlich viel besprechen.

Und wie sieht das bei Ihnen Zuhause konkret aus?
Milberg: Wir haben es bei unseren Kindern sehr früh erreicht, dass sie sagten „Ich habe eine Idee. Wir machen es so: Ich spiele noch fünf Minuten und du kannst dich in der Zwischenzeit anziehen oder dir die Zähne putzen und dann gehen wir zusammen.“ Das kam vom Kind. Ich habe wirklich mal gesagt: „Ich gehe jetzt, ich ziehe meinen Mantel an und wenn du willst, kannst du hier bleiben, ich bin in einer halben Stunde zurück“ – „Okay, ich komme mit!“ Es ist also immer friedlich gewesen, es hat nie das Kind verletzt. Es war stets ein Vorschlagen, ein Hinführen auf einer unheimlich entspannten und friedlichen Weise. Damit das möglich ist, muss man allerdings auch einigermaßen Zeit haben. Der Schriftsteller Vladimir Nabokov hat zum Thema „Erziehung“ mal gesagt: „Just don’t hurry.“ Man muss rechtzeitig aufbrechen, frühzeitig schon die Mütze und das Jäckchen in die Nähe des Kindes bringen. Dieses „schnell, schnell, schnell“ birgt immer auch ein Konfliktpotential.

Apropos „Just don’t hurry“: Sie wirken in vielen Interviews und auch in vielen Rollen sehr bedacht und sehr sorgsam mit der Wahl Ihrer Wörter. Nervt das Ihre Kinder manchmal?
Milberg: Nee, das ist Zuhause kein Thema. Ich glaube, da bin ich auch schneller. Aber ich versuche nachzudenken, auch für mich selbst. Das liegt auch daran, dass ich mich einfach nicht wiederholen möchte. Dass ich Ihnen nicht das gleiche sagen will, wie dem nächsten oder der Dame vorher. Dass wir, in dem Moment, in dem wir miteinander sprechen, auch etwas erleben. Und dass nicht so ein Abreißkalender im Kopf ist. Dann wäre das irgendwie ein bisschen tot.

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