Juliette Schoppmann

Ich weiß nicht, ob es noch eine weitere DSDS-Staffel geben wird.

Juliette Schoppmann über 10 Jahre „Deutschland sucht den Superstar“, den temporären Hype, Bohlens Jury-Kommentare, Trash-Inszenierungen und "DSDS-Kids"

Juliette Schoppmann

© juliette-schoppmann.com

Juliette, wie kamst du 2002 eigentlich zu „Deutschland sucht den Superstar“?
Juliette Schoppmann: Ich war damals in den Proben für ein neues Musical, als mich eine Freundin für das Casting angemeldet hat. Ich habe sie natürlich erst mal gefragt, was das soll, aber sie meinte: „Du machst das, das wird super.“ Und dann bin ich da hin. Das Casting fand in einem Hamburger Hotel statt, als ich da ankam, sah ich die ganzen Teenager und hörte ein paar schiefe Töne. Mein erster Gedanke war: „Ich bin hier falsch.“ Aber als ich wieder rausgehen wollte stand meine Freundin in der Tür und sagte: „Du gehst da jetzt rein.“ Sie wusste, das ist gut für mich. Und dann ging es relativ schnell, wenn du zwei Runden geschafft hattest, warst du ja schon im Recall – und irgendwann war ich im Finale.

Ihr Teilnehmer habt damals alle zusammen gewohnt.
Schoppmann: Ja, in einer Villa in Porz (Köln).

Begleitet von vielen Kameras.
Schoppmann: Die haben wir aber gar nicht so wirklich wahrgenommen. Für uns war auch der Zusammenhang zwischen „oh, da sind die ganze Zeit Kameras um uns herum“ und der gleichzeitigen Ausstrahlung kaum bewusst. Dass uns die Zuschauer irgendwann kennen, das war nicht so präsent. Deswegen gab es bei uns auch nicht diesen Konkurrenz-Kampf, wie es heute oft der Fall ist. Wir haben das wie eine Familie gesehen, wir waren extrem eng miteinander verbündet und für uns war es wirklich ein Katastrophe, wenn einer die Sendung verlassen musste.

Waren die Verträge, die du unterschreiben musstest, so hart, wie es immer heißt?
Schoppmann: Ach, ich finde die Geschichten von den Knebelverträgen immer etwas übertrieben. Jeder, der sich mal ein bisschen mit der Fernsehbranche auseinandergesetzt hat, der weiß, wie das läuft. Verträge gibt es überall. Und du musst ja einer Produktionsfirma zugestehen, das zu veröffentlichen, was man gefilmt hat.

Du hast dich also nicht ausgenutzt gefühlt durch den Sender?
Schoppmann: Natürlich ging es um diese Sendung und nicht um uns, wir waren austauschbar. Aber das ist Fernsehen. Und natürlich müssen in so eine Sendung Spannungsbögen rein, auch wenn davon die Hälfte unsinnig war. Außerdem muss jeder eine Schublade bedienen: Ich war die perfekte Diva, schon von der Körperhaltung her, weil ich durchs Ballett einen geraden Rücken habe, Alex bekam die Rolle des süßen Schwiegersohns und Daniel Küblböck war der Durchgedrehte, ob er wollte oder nicht. Das war so. Soll ich mich jetzt darüber beklagen? – Nein. Mitgegangen, mitgehangen.

Der Zuschauer nimmt diese Darstellung der Kandidaten vermutlich für bare Münze.
Schoppmann: Der Großteil der Bevölkerung sicher, der glaubt auch, was in der „Bild“-Zeitung steht. Ich meine das nicht böse oder despektierlich, aber das ist nun mal so. Die meisten Leute glauben das.
Was ich auch lustig finde, ist dieser weit verbreitete Irrglaube, dass du in dem Moment, wo dich die Kamera nicht mehr verfolgt, quasi gestorben bist. Wenn die Leute mich gefragt haben, was ich jetzt so mache und ich antworte dann, dass ich Musik mache, dann gucken die erstmal ganz verdutzt, bis ich sage „ich mache jetzt Musik ohne Kamerabegleitung“. Viele Leute verstehen das nicht und denken: Wenn du einmal von den Kameras begleitet wirst muss das dein ganzes Leben lang so sein.

Wie bist du damals mit der Medienberichterstattung über dich klargekommen?
Schoppmann: Es gab viele Sachen, die ausgedacht waren. Am Anfang ist das wirklich schlimm, weil du das Gefühl hast, dass du dich rechtfertigen musst, dass du irgendwem etwas schuldig bist.

Was haben sich die Zeitungen denn ausgedacht?
Schoppmann: Alles, was Beziehungen angeht, oder dass ich größenwahnsinnig sei… Es waren schon Sachen, mit denen ich damals zu kämpfen hatte. Man bekommt ja auch mitleidige Blicke, weil das viele lesen. Da stehst du dann im Supermarkt und die Kassiererin schüttelt schon fast den Kopf, wenn sie dich sieht. Das geht dir am Anfang sehr nah, bis du irgendwann verstehst, dass das die Geschichten in den Zeitungen egal sind, solange du und die Menschen, die dir wichtig sind, die Wahrheit kennen.

Wie war damals die Zusammenarbeit mit den Boulevardmedien? Man hatte ja das Gefühl, dass zum Beispiel die „Bild“ sehr nah dran war an den DSDS-Kandidaten.
Schoppmann: Ich denke, das versteht sich von selbst, wenn du RTL hast, hast du „Bild“. Das ist ein Miteinander von dem beide Seiten profitieren.

Bekamt ihr dann Anrufe von Reportern?
Schoppmann: Nein, das passierte einfach, ich wurde da nicht gefragt. Ich musste mit den Geschichten dann einfach nur umgehen, wie wir alle. Kübi und ich haben uns ja meistens abgewechselt mit der Titelseite (lacht). Er guckte dann immer morgens über die Bettkante – ich war immer als erste wach und machte für alle das Frühstück, so ein bisschen Mutti-mäßig – und er rief dann „Muuudi, wer ist es heute, du oder ich?“ – „Du bist es, Kind, hier steht, du hast etwas in Brand gesteckt …“ Über die Geschichten haben wir zum Teil auch viel gelacht.

Und der Sender hat euch vor solchen Geschichten nicht geschützt?
Schoppmann: Wir wurden einmal von RTL intern gefragt: „Gibt es in eurem Lebenslauf etwas, von dem ihr sagen würdet, das ist eine Leiche im Keller, etwas, wovor wir euch schützen können, damit es euch nicht zum Verhängnis wird?“ Ich habe gesagt: Ich habe keine Leiche im Keller, ich habe mir nur mit 19 die Brüste machen lassen – mit dem Thema bin ich schon immer sehr offen umgegangen. Allerdings wurde kurz darauf genau aus dieser Sache in der „Bild“-Zeitung eine große Story gemacht.

Wie gelangte das denn dorthin?
Schoppmann: Wie das rauskam weiß ich nicht. Aber nochmal: Hier geht es um die Fernsehsendung DSDS und es wird alles dafür getan, damit diese Sendung erfolgreich ist.
In dem Artikel wurde es dann so beschrieben, als hätte ich mir zwischen der Motto-Show und dem Finale zwei Silikonkissen einsetzen lassen. Das waren Dinge mit denen ich erstmal lernen musste, umzugehen. Heutzutage würde ich einfach drüber lachen, früher habe ich da oft geweint.

Letztlich bereut hast du deine Teilnahme aber nicht.
Schoppmann: Nein, mir hat es immensen Spaß gemacht, ich würde es auch immer wieder machen. Natürlich tut manches weh und es gibt Sachen, die unverständlich und unfair sind. Trotzdem hatten wir eine unfassbare Zeit, für mich war es ein unglaubliches Sprungbrett, ich habe Sachen gemacht und gesehen und auf Bühnen gestanden, wie es nur sehr wenige können.

Wie waren für dich Dieter Bohlens Jury-Kommentare?
Schoppmann: Er war zu mir immer sehr nett. Fertig gemacht haben mich nur Äußerungen wie „das war zu perfekt“. Es wurde ja parallel auch eine Geschichte daraus gemacht, dass ich im Gegensatz zu den anderen schon Bühnenerfahrung hatte, was wohl mancher als unfair empfand.
Klar, es sind bei DSDS auch böse Sachen gesagt worden. Aber ganz ehrlich, ich komme aus der Oper und da habe ich Dinge gehört – da ist die DSDS-Jury nichts dagegen. Wenn Dieter Bohlen sagt „Du hörst dich an wie Kermit hintendraufgetreten“ konnte ich darüber lachen. Gleichzeitig kann ich verstehen, wenn Leute das kritisch sehen und sagen, die Menschen in der Jury haben gegenüber diesen jungen Menschen eine gewisse Verantwortung.

Stefan Raab hat DSDS mal als „inszeniertes Abwatschen armer Seelen, das nur niederste Instinkte befriedige“ bezeichnet.
Schoppmann: Natürlich kann man das kritisch sehen. Ich persönlich finde es schade, dass es über die Jahre sehr trashig geworden ist, dass es immer ein Drama sein muss, der Vater muss weggelaufen sein, die Mutter muss alle geschlagen haben, Hartz4 muss vorkommen, irgendwer muss drogensüchtig sein, der nächste muss im Knast gewesen sein… Ich zum Beispiel habe Glück gehabt und bin privilegiert aufgewachsen, meine Eltern haben mir viel ermöglicht. Doch so eine Lebensgeschichte interessiert dort nicht.
Deswegen freue ich mich jetzt, wenn es Sachen wie „The Voice“ gibt, wo es tatsächlich um die Stimme geht und nicht um Trash. Die Leute gehen respektvoll mit dir um, die Jury hat es nicht nötig, bösartig zu sein, sie muss nicht für die Quote blöde Sprüche machen. Dort heißen die Teilnehmer ja auch nicht Kandidaten sondern „Talents“. Das ist alles mit so viel Liebe und Respekt, gemacht, da stehe ich total drauf.

Zitiert

Ntürlich müssen in so eine Sendung Spannungsbögen rein, auch wenn davon die Hälfte unsinnig war. Und jeder muss eine Schublade bedienen: Ich war die perfekte Diva...

Juliette Schoppmann

Wird sich diese Herangehensweise langfristig durchsetzen?
Schoppmann: Ich hoffe es sehr. Damit der Zuschauer auch weiß, dass er nicht nur auf Trash zurückgreifen muss, sondern dass es auch Formate gibt wo nach oben und nicht immer nur nach unten geschaut wird. Das wünsche ich mir sehr und ich will auch daran glauben. Ja, ich glaube daran.

War die Zeit bei DSDS für euch Teilnehmer eigentlich finanziell einträglich?
Schoppmann: Ja, wir hatten eine extrem erfolgreiche Single, die sich fast zwei Millionen Mal verkaufte, genauso wie das Album.

Aber das meiste schöpfen doch Sender und Plattenfirma ab, oder?
Schoppmann: Also, wir sind nicht arm da rausgegangen, das kann ich versichern. Natürlich verdienen die Plattenfirma und der Sender damit viel Geld, es gibt auch Kollegen, die sagen, ich hätte dort mehr verdienen können. Aber dann gibt es andere, die meinen, es hätte durchaus auch weniger sein können.
Außerdem haben wir so viel erlebt, wir haben eine tolle Tour gemacht, die auch nicht schlecht bezahlt wurde, die vor allem aber auch eine Erfahrung war. Ich stand in München im ausverkauften Olympia-Stadion auf der Bühne, in der Color-Line-Arena in Hamburg oder in der Köln-Arena.

Wie waren diese Momente auf der Bühne?
Schoppmann: Ich dachte immer nur: Seid ihr alle wahnsinnig? Wir sind’s doch nur, die Samstagsabend-Trällerer.
Den Auftritt im Olympia-Stadion werde ich nie vergessen, überall standen Menschen, alle hatten diese Leuchtstäbe in der Hand, du hörst keine einzelnen Schreie mehr, sondern nur so ein Massengeräusch, wie so ein Rauschen… Das sind aber Eindrücke, wo du erst im Nachhinein verstehst, was das bedeutet.

Warum erst im Nachhinein?
Schoppmann: Ich habe die erste Zeit nicht so richtig bewusst erlebt, weil man immer nur von einem zum anderen gerast ist. Du singst überall, machst ein Album, bist auf Tour, bist ständig unterwegs in verschiedenen Ländern…

Wie war denn die Albumproduktion?
Schoppmann: Die war toll. Es war zwar zum Teil ein Kompromiss, bei Songs, die nicht meine Wahl gewesen sind, auf der anderen Seite gab es Dinge, die ich als unfassbares Privileg genießen durfte. Zum Beispiel mit Stephen Lipson zu arbeiten, dem Produzenten von Annie Lennox oder mit dem Sugababes-Produzenten Pete Martin, in Deutschland mit Peter Ries. Ich habe einen französischen Song machen dürfen, den Patrick Bruel geschrieben hat, der in Frankreich ein Megastar ist. Das waren Sachen, an die du auf normalem Weg nicht rangekommen wärst.

Und dann hieß es pro Studiotag ein Song?
Schoppmann: Ja, so war das berechnet. Aber ich war zum Teil schneller (lacht). Natürlich war das alles im Eilverfahren, das Album musste in zweieinhalb Wochen eingesungen und produziert sein.

Nach deinem Album „Unique“ hat Sony/BMG die Zusammenarbeit mit dir dann allerdings beendet…
Schoppmann: Ja, das habe ich damals sehr persönlich genommen, da war ich sehr traurig. Ich hatte ja immerhin zwei Top10-Hits und das Album war glaube ich auf Platz 10 oder 12 in die Charts eingestiegen, also ziemlich gut. Aber dann wurdest du einfach ‚gedroppt‘ – woher genau das kam, weiß ich nicht. Ich wusste nur, dass es eng werden könnte, weil mein „Mentor“ Thomas Stein von der BMG weg gegangen war.

Bist du in dem Moment emotional in ein Loch gefallen?
Schoppmann: Nein. Für mich war immer klar, dass das ein temporärer Hype ist. „Temporär“ und „Hype“, das sind die Zauberwörter.

Du bist also nie dem Gedanken aufgesessen, dass ihr durch die Sendung tatsächlich zu Superstars werdet?
Schoppmann: Nein, das habe ich nie gedacht. Allein das Wort „Superstar“, da kriege ich schon zu viel. Wir haben in einer Fernsehsendung mitgemacht, mehr nicht. Ja, wir waren für eine kurze Zeit das Gesprächsthema Nr. 1, das heißt du bist für eine kurze Zeit anscheinend interessant, OK. Aber das kann nur temporär sein, das ist ja nicht auf irgendetwas aufgebaut gewesen. Und wenn Fans damals so fix und fertig waren, so geweint haben, so aufgeregt waren, wenn sie dich gesehen haben – ich habe nicht verstanden, warum.
Mir war klar, dass das nur temporär sein wird und ich habe mich auch auf die Zeit gefreut, wo es wieder ruhiger wird, weil ich persönlich mit diesem öffentlichen Dasein Probleme hatte. Mir hat das Angst gemacht, dass Leute mich auf der Straße erkennen, dass Leute mich anfassen – wobei ich durch das Diva-Image noch den Vorteil hatte, die meisten Leute sehr höflich mit mir umgegangen sind.

Wie ging es dann für dich weiter?
Schoppmann: Ich habe danach sehr schnell im Gala-Geschäft Fuß gefasst, was ein absoluter Traum ist: Du hast deine Ruhe, singst wenig, verdienst aber trotzdem sehr gut. Auch da kam mir der Ruf als Diva zugute, denn im Gala-Geschäft wollen die keinen unberechenbaren Sänger, der vielleicht sonstwas anstellt.
Und dann habe ich 2005 angefangen, selbst Songs zu schreiben. In Mönchengladbach hatten wir damals so eine Art Songschreiber-Familie, wo wir für verschiedene nationale und internationale Künstler geschrieben haben. Ich habe zum Beispiel auch für Linda Teodosiu Songs geschrieben, was ein großer Spaß war, weil sie von oben bis unten alles singen kann.
Und dann kam schließlich noch das Unterrichten dazu. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal Gesangsunterricht geben würde, weil ich ein ziemlich ungeduldiger Mensch bin. Aber offenbar habe ich nur mit mir selbst keine Geduld, mit anderen schon.

Würdest du junge Gesangsschüler ermuntern, zu einer Casting-Show zu gehen oder ihnen eher davon abraten?
Schoppmann: Es kommt darauf an, was für eine Motivation dahinter steckt. Wenn die Person das Talent und eine tolle Stimme hat, dann weiß ich, dass das funktionieren kann. Und wenn sie gerne einen Plattenvertrag haben möchte, wird ihr wahrscheinlich wenig anderes übrig bleiben. Denn dafür brauchst du ein Paket. Entweder du hast sehr viel Geld und bist bereit, das zu investieren, alleine die Promotion kostet ja Einiges.
Oder du brauchst eine Medienpräsenz, die dir ein Casting gibt. Wenn du dann auch noch phänomenal singst, dann ist das OK. Dann mach es. Nur sollten dir sowohl die Vor- als auch die Nachteile ganz klar bewusst sein, denn dieser Beruf wird niemals nur Vorteile haben, wie überhaupt kein einziger Beruf dir nur Vorteile verschafft.

Was würdest du einem Casting-Kandiaten dann für Ratschläge mit auf den Weg geben?
Schoppmann: Ich würde immer versuchen, der Person jemanden aus dem Management-Bereich an die Seite zu stellen. Wenn ich heute an Dinge rangehe, wo ich weiß, dass die Öffentlichkeit wieder involviert sein wird, dann ist das bei mir alles durchdacht, von vorne bis hinten. Weil ich weiß, dass aus meiner Beteiligung ein Nutzen gezogen wird – da möchte ich andersherum natürlich auch einen Nutzen aus dieser Sache ziehen können. Das ist ein Geben und Nehmen, ein ganz normales Tauschgeschäft.

Würdest du einen Schüler heute eher zu „The Voice“ schicken statt zu DSDS?
Schoppmann: Oh ja. Ja!

Könnte es eigentlich sein dass jetzt bei DSDS nach zehn Jahren Schluss ist?
Schoppmann: Ich vermute, mit der Frage setzt man sich dort schon auseinander. Ich weiß nicht, ob es noch eine weitere DSDS-Staffel geben wird. Die Quoten sind ja sehr nach unten gegangen – es hat sich einfach abgenutzt.
Ich frage mich aber auch, ob nach 2012 überhaupt noch ein Casting stattfindet, dieses Jahr ist das doch der absolute Wahnsinn mit „Das perfekte Modell“, „Germanys Next Topmodel“, „X-Factor“, „DSDS“, „The Voice“, „The Winner is“, „Popstars“, „Let’s Dance“ – jeden Tag ein Casting und am Sonntag die Wiederholung. Ich glaube, irgendwann gibt es da ein böses Erwachen.

RTL hat bereits „DSDS Kids“, angekündigt, woraufhin befürchtet wurde, dass nun noch jüngere Menschen zur Schau gestellt und öffentlich gedemütigt werden…
Schoppmann: Also, ich denke, in der Sendung wird keiner was Böses sagen. Das sind Kinder, da wird das Motto eher Friede-Freude-Eierkuchen sein. Vielleicht ist das fürs Image von DSDS auch mal ganz gut, nach diesem ganzen negativen Trash.

Du hast schon über die Vorteile gesprochen, die dir DSDS für deine Karriere gebracht hat. War der Casting-Hintergrund aber auch mal ein Hindernis für dein berufliches Fortkommen?
Schoppmann: Am Anfang muss man sich bewusst sein, dass man von vielen als unkredibel angesehen wird, man sei ja gar kein Musiker sondern nur eine Marionette usw. Diesen Vorwurf habe ich damals oft gehört und der hat mich sehr getroffen. Wie in jedem Beruf musst du den Leuten dann erstmal beweisen, was du kannst – und wahrscheinlich musst du es als Casting-Kind doppelt beweisen.
Letzten Endes glaube ich aber, dass sich Qualität irgendwann durchsetzt und dann interessiert es auch keinen mehr, ob du vorher bei einer Casting-Show warst, oder nicht.

Zum Schluss: Du gibst aktuell einige Konzerte mit Gerrit Winter unter dem Titel „Broken Hearted“ – was hat es damit auf sich?
Schoppmann: Gerrit und ich haben uns 2008 kennen gelernt und uns vor kurzem bei den Vorbereitungen des Benefizkonzerts „CoverMe“ wiedergetroffen. Wir haben uns super gut verstanden, ich mag auch seine Stimme extrem. Und da wir beide zu der Zeit privat sehr gefrustet waren, kam Gerrit mit dieser Idee, einen Abend nur mit Songs über gebrochene Herzen zu machen, volle Pulle, richtig kitschig. Zu zweit macht das richtig Spaß – und es wird vom Publikum auch ziemlich gut angenommen.

Kommentar schreiben

* Erforderliche Angaben. Emailadresse wird nicht veröffentlicht.