Dieter Nuhr

Ich bin der Straßenkicker, der in der Nationalelf noch fehlt.

Kabarettist Dieter Nuhr über naive Friedenskämpfer, Anonymität in Chatrooms, Angebote für TV-Shows und den Humor unter der Gürtellinie

Dieter Nuhr

© Florian Liedel / Polydor

Dieter, wenn du heute einen Sketch schreiben würdest, wovon würde der handeln?
Nuhr: Also, ich habe meinen letzten Sketch über den Irak-Krieg geschrieben. Ich bin zum Beispiel darauf eingegangen, wie einfach man es sich macht, wenn man 5000km vom Irak entfernt sagt: „Ich bin für Frieden“. Da gibt es eine gewisse Naivität der Friedenskämpfer. Ich muss aber auch sagen, was den Irak-Krieg anbelangt, bin ich völlig ratlos. Das würde ich auch gerne mal von anderen hören, dass sie ratlos sind. Es geht ja nicht um die Frage Krieg oder Frieden, das wäre eine enorme Vereinfachung der Problematik. Es geht darum, wie beugt man vor, dass Gestalten wie Saddam Hussein Massenvernichtungswaffen bekommen. Das ist keine einfache Rechnung. Und nur zu sagen „Wir sind für den Frieden“ ist eine sehr bequeme Haltung.

Wie hältst du es denn mit den USA?
Nuhr: Dazu will ich mich gar nicht äußern. Denn wenn die Leute sagen, sie sind für oder gegen etwas, dann ist das so billig. Ich habe viele pro- und viele anti-amerikanische Standpunkte in mir. Die sind buntgemixt, genauso wie bei jedem Ur-Linken, der ja auch Blue-Jeans trägt und amerikanische Musik hört. Die Ablehnung der amerikanischen Kultur hat bei uns so etwas Feindbildartiges bekommen, so etwas billiges. Ich versuche eigentlich immer die Dinge etwas differenzierter zu betrachten. Ich bin sehr selten nur für oder nur gegen etwas, ich bin eigentlich oft gespalten. Das bringe ich auch auf der Bühne rüber, da kommt zum Beispiel sehr oft das Wort ‚obwohl‘ vor.

Wie hat der 11.September vor anderthalb Jahren und wie der beginnende Irak-Krieg heute deine Auftritte, dein Programm beeinflusst? Hast du auch schon Auftritte abgesagt aufgrund dieser Ereignisse?
Nuhr: Nein, dann hätte ich ja auch vor vier Wochen und vor vier Monaten absagen müssen. Irgendwo ist immer Krieg, es fällt nur nicht so auf, wenn die Amerikaner nicht dabei sind. Das Spannende an diesem Krieg ist ja, dass uns gesagt wird, das wir die Wahrheit nicht erfahren, da bleibt mehr Raum für Spekulationen, da kann man 24 Stunden Sendezeit füllen, ohne dass der Zuschauer irgendwas erfährt. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber vielleicht ist das Ganze auch bloß so eine Art Drehbuch… Ich muss mein eigenes Drehbuch durchziehen. Da kann ich nicht absagen.

Würdest du denn sagen, das Kabarett und die Comedy-Shows im TV sollten auf diese Ereignisse reagieren? Wenn ja, wie?
Nuhr: Wenn es geht, intelligent und differenziert. Ansonsten fände ich es schön, wenn man mal nichts zum Thema senden würde, wenn man nichts zu senden hat, anstatt krampfhaft Sendezeit zu füllen mit drittklassigen Experten und viertklassigen Thesen zu Geschehnissen, die wahrscheinlich gar nicht stattgefunden haben.

Sollte man als Komiker insbesondere zu Kriegszeiten auftreten, damit die Menschen das Lachen nicht ‚verlernen‘?
Da immer irgendwo Krieg und Elend ist, hieße das: Schluss mit lustig. Da hätte die ganze Menschheitsgeschichte niemand lachen dürfen. Gott sei Dank kam es anders.

Meinst du, Comedy, das Kabarett ist für deine Ansichten das beste Transportmittel?
Nuhr: Ja, ich neige schon sehr zur Ironie, insofern ist mir das irgendwie auf den Leib geschrieben.

Auf deiner aktuellen CD gibst du zum Beispiel deine Ansichten zu dem übertrieben geregelten Alltag preis, zum Beispiel, dass man hierzulande auf jede Stufe einer Pyramide einen Feuerlöscher stellen würde. — Würdest du dein Leben als ‚geregelt‘ bezeichnen?
Nuhr: Das kommt darauf an, womit man es vergleicht. Wenn man es mit Rockstars aus den 70er Jahren vergleicht, dann ist es sicher sehr beamtenmäßig. Und wenn man es mit meiner Finanzsachbearbeiterin beim Finanzamt vergleicht, dann bin ich Rock’n’Roller.

Angesichts deines immer prall gefüllten Tourplans käme man allerdings schon auf die, dass da vieles sehr ‚geregelt‘ ablaufen muss.
Nuhr: Ja, aber diese Regeln setze ich mir doch selber. Das ist ja mein Leben, die Auftritte, die Tourneen, nach Hause kommen — das finde ich aber eher aufregend.

Keine Routine?
Nuhr: Nein, die versuche ich zu vermeiden. Daher habe ich die Termine zuletzt auch ein bisschen reduziert, weil es tatsächlich drohte, etwas routiniert zu werden.

200 Auftritte im Jahr sind aber immer noch nicht gerade wenig.
Nuhr: Ja, aber andere Leute arbeiten viel mehr. Und ich bin dann ja auch unterwegs. Dieses Jahr bin ich auch mal zwei Wochen in der Schweiz, oder für längere Zeit in Norddeutschland. Das hat auch etwas von Urlaub.

Nimmst du denn von den ganzen Städten etwas mit? Eindrücke?
Nuhr: Na klar, ich gucke mir natürlich auch an, wo ich gerade bin. Ich gehe ja mit offenen Augen durch die Welt. Es ist nur dann schwierig, wenn ich nach einem Auftritte abends noch nach Hause fahre. Ich kenne also die Städte besser die weiter weg sind, als die, die in der Nähe von meinem Zuhause sind.

Sicher haben dich das schon viele gefragt, aber dennoch: wieso trägt dein aktuelles Programm und die CD den eher kryptischen Titel „www.Nuhr.de/2“.
Nuhr: Ein Titel hat ja meistens nichts mit dem Programm zu tun. Wenn man ehrlich ist, diese Titel werden sechs Monate gemacht, bevor das Programm steht. Meistens hat man da eine Vorstellung und oft ist es so, dass diese Vorstellung im Nachhinein nicht mehr stimmt. Zum Beispiel hat sich mein Programm aufgrund des 11.Septembers völlig geändert. Der Titel ist also mehr oder weniger dazu gedacht, den Leuten zu sagen, wer kommt und was geboten wird, mehr oder weniger. Bei mir wissen die Leute durch den Titel dann: Ach, das ist der mit dem T-Shirt mit der Internetadresse. Das ist in gewisser Weise meine Schnittstelle zum Publikum.

Findet man denn viel über dich persönlich auf deiner Website?
Nuhr: Also, man sollte das Internet auch nicht überschätzen. Ich schreibe zwar immer mal meine Tournotizen, es gibt einen lustigen Lebenslauf, die Tourtermine … — aber natürlich lernt man über das Internet keine Personen kennen, das ist ein völliger Fake. Chatrooms und der ganze Kram, da lernt man ja keine realen Figuren kennen, sondern immer nur deren Internet-Identitäten, das ist nichts als Humbug.

Aber man hört ja immer wieder Geschichten, wo sich Ehepaare über das Internet kennen gelernt haben. Viele behaupten auch, dass man sich im Internet überhaupt besser kennen lernt.
Nuhr: Man hat vielleicht die Möglichkeit, schneller die Schranken fallen zu lassen, weil man anonym ist. Aber Anonymität hat für mich auch immer etwas Bedrohliches. Die Leute werden in ihrer Anonymität auch hemmungslos. Und ich sehe es auch an den Einträgen in meinem Gästebuch oder an den Mails, die ich bekomme, dass es im Internet zwar viele Leute gibt, die ganz normal sind, dass es aber auch welche gibt, die völlig enthemmt sind, die nur rumpöbeln — da lernt man den Menschen mal ohne seine Grenzen kennen.

Doch das Positive bleibt doch, dass man zum Beispiel im Chat nicht voreingenommen ist durch das Äußere des Gesprächspartners.
Nuhr: Um so größer ist dann ja auch meistens die Enttäuschung, wenn dann doch irgendwann ein Bild da ist. „Susanne22, großbusig“ würde man ja vielleicht gerne kennen lernen. Aber in der Realität sieht es dann so aus …

… dass da vielleicht sogar ein Mann dahintersteckt.
Nuhr: Genau. Mit Schnurrbart.
Nein, ich will jetzt nichts gegen Leute sagen, die sich in Chatrooms treffen. Aber ich habe auch kein Defizit, weil ich nicht chatte. Ich lerne jeden Abend neue Leute kennen, über meinen Beruf. Mein Bedarf ist sozusagen gedeckt.

Die Leute, die du tag täglich kennen lernst nutzt du dann ja auch für deine Geschichten.
Nuhr: Ja klar, da sind sehr viele Geschichten erschreckend authentisch.

Authentisch war wohl auch jene Tournotiz, die du vor kurzem auf deiner Website über den Ort Grevenbroich verfasst hast.
Nuhr: Ja, und was ich da geschrieben hab, das war noch nicht einmal übertrieben. Der Auftritt war ok, die Leuten haben Spaß gehabt, aber was den Raum anbelangt, so etwas will ich meinem Publikum nicht wieder zumuten. Ich finde es schon ganz schön, wenn die Räume gesäubert sind, in denen man auftritt. Da bin ich Spießer geworden. Aber neulich, da habe ich Campino von den Toten Hosen am Flughafen getroffen. Der sagt, er fährt jetzt nach Hause, Wäsche waschen — da war ich beruhigt. Selbst Punker fangen irgendwann an die guten Dinge des bürgerlichen Lebens zu übernehmen. Zum Beispiel ab und zu die Klamotten zu waschen.

Würdest du dich selber als Spießer bezeichnen?
Nuhr: Nein, ich weiß aber auch nicht mehr richtig, was das ist. Seit die Friseure und die Finanzbeamten meinen, sie führen ein wildes Leben ist dieser Begriff wohl überholt. Der Konstantin Wecker steckt ja in uns allen. Genug ist nicht genug. Das ist für mich das eigentliche Spießertum heute.

Deine Sketche gehen äußerst selten unter die Gürtellinie. Ist das Zufall oder eine bewusste Entscheidung deinerseits?
Nuhr: Das liegt daran, dass ich dieses ganze „Ficken“-Geschrei irgendwann selber nicht mehr hören konnte. Dieser pubertäre-Jungs-Humor, der hört mit dem Reifeprozess irgendwann auch auf. Dann findet man es nicht mehr lustig, schlimme Worte zu sagen, für mich hat das auch überhaupt keinen Reiz. Es ist nicht humorig, über Grenzen zu schlagen. Es ist aber leider ziemlich weit verbreitet, dass man meint, Tabus brechen zu müssen, um lustig zu sein.

Will nicht aber sehr oft das Publikum den Humor unter der Gürtellinie?
Nuhr: Wenn man sich immer nach dem Publikum richtet, dann würde man so einem Massenhumor anheim fallen. Ich glaube aber gar nicht, dass es den wirklich gibt. Ich würde auch nicht sagen, dass das Publikum diesen Humor will. Es kommen ja zu meinen Auftritten ziemlich viele Zuschauer. Wenn man sich jetzt die Live-Kultur derjenigen anguckt, die sich unter der Gürtellinie versucht haben, das ist ja nicht lange gut gegangen. Ich glaube, dass ist eine Selbsteinengung, wenn man sich auf dieses Thema kapriziert. Da sind alle schlimmen Worte schnell gesagt und dann hat man nichts mehr zu sagen. Das ist kurzfristig und dumm gedacht.

Teilweise sprichst du in deinem Programm auch soziale Probleme an, Alkoholismus, dicke Kinder … Oft werden diese Dinge aber nur wenige Sekunden angesprochen, weil du in Sekundenschnelle einen Bogen zu einem komplett anderen Thema spannst, zum Beispiel vom Friedhof in Kairo zu den Fitnessgewohnheiten der Deutschen.
Nuhr: Aber auch bei den deutschen Fitnessgewohnheiten bleibe ich nicht lange. Mein Programm ist schon sehr stark vernetzt, es entsteht der Eindruck, dass alles irgendwie zusammengehört, auch Themen, die auf den ersten Blick gar nichts miteinander zu tun haben. Dadurch entsteht dann so eine Art Weltbild, wenn man das ganze Programm betrachtet. Eine Gesellschaftliche Analyse kann ich natürlich nicht leisten, ich bin ja kein Sozialpädagoge. Alles Pädagogische ist mir sowieso ein bisschen zuwider, deswegen verlasse ich diese sozialproblematischen Themen in der Regel recht schnell wieder.

Aber du verlässt diese Themen nicht, weil du sie den Leuten nicht zumuten willst?
Nuhr: Nein, das hat mit meinem Gefühl für Peinlichkeit zu tun. Wenn ich anfangen würden den Leuten die Welt wirklich zu erklären, dann käme ich mir doof vor, weil ich dann denke, das wissen die selbst.

Würdest du dich als Zyniker bezeichnen?
Nuhr: Nein, alles andere als das. Ich weiß nicht, wie die Leute auf so etwas kommen. Oft steht ja auch in den Zeitungen „wunderbare Kalauer“ — aber in meinem Programm ist kein einziger Kalauer. Das sind Klischees, das schreiben die Leute in eine Kritik, um noch zwei Zeilen zu füllen. So wie „Das Lachen blieb im Halse stecken“. Das habe ich auch noch nie gesehen, dass das einem passiert wäre.

Mal einen Sketch über Journalisten gemacht?
Nuhr: (lacht) Nein, aber das wäre eigentlich ein schönes Thema fürs nächste Programm.

Liest du viel Kritiken?
Nuhr: Es geht so. Aus dem Alter bin ich eigentlich schon raus. Ich merke auch, dass sich die Zeitungen immer mehr Dinge trauen abzudrucken, die frei von jeglicher Qualität sind. Zu solchen Veranstaltungen wie meiner schicken die ja oft Schüler oder Praktikanten hin und die schreiben dann Berichte, die zwar gut gemeint sind, aber in einer Sprache, die man sonst in Schülerzeitungen liest. Das passiert selbst noch in der Süddeutschen. Da wäre ich manchmal wirklich dankbar, wenn sie gar nichts schreiben würden.

Zwischenfrage: Hast du eine Tageszeitung abboniert?
Nuhr: Ja, die Süddeutsche und die FAZ. Und dann noch die FAZ am Sonntag und die Welt am Sonntag.

Nun würde ich sagen, dass der Qualitätsverlust bei Zeitungen oft kostenbedingt ist. Siehst du das beim Fernsehen genauso, wo die Qualität ja auch immer mehr zu wünschen übrig lässt?
Nuhr: Ja, das geschieht auch aus Kostengründen. Aufwendigere Produktionen kann man sich eben nur schwerlich leisten, wo meinetwegen Kamerateams wochenlang durch fremde Länder fahren. Leute einladen, hinstellen und sagen: „sei lustig!“ — das ist zu einfach. Wobei ich persönlich davon natürlich auch ein bisschen profitiere.

Aber nehmen wir doch mal „Deutschland sucht den Superstar“. Das Niveau in steiler Talfahrt, die Quote steigt und steigt. Am Geld kann es doch da nicht liegen, dass die Qualität wegbricht.
Nuhr: Also, der Niveauverlust in der Öffentlichkeit liegt natürlich auch an der Demokratisierung. Früher hatte man geglaubt, die Samstagsabend-Unterhaltung könnte aus einem Bildungsquiz bestehen. Da haben sich die Leute sich nicht getraut zu sagen, dass sie das nicht interessiert, es gab ja auch keine Alternativen. Heute gibt es 31 Sender, die fragen, was wollen die Leute sehen und dann senden die das. Das hat etwas mit dem Willen der Leute zu tun.

Wurde dir schon einmal angeboten, eine TV-Show zu moderieren?
Nuhr: Ja, schon sehr oft. Und es ist meistens so, dass das ganz furchtbare Ideen sind. Manchmal sind die Ideen auch nett und wir auch schon mal etwas ausprobiert. Aber irgendwie war noch nicht das Richtige dabei. Es ist auch wichtig, sich mit so etwas mal auszuprobieren, ich habe dabei auch viel gelernt. Wenn mir irgendwann mal das Konzept einer Sendung einfällt, die ich auch selber gucken würde, dann würde ich sofort auch Fernsehen machen.

Spielt bei so einer Entscheidung die Angst eine Rolle, im Fernsehen zu schnell ‚verfeuert‘ zu werden?
Nuhr: Klar, das spielt eine riesengroße Rolle. Ich will mich natürlich nicht verheizen lassen für ein paar Werbeeinnahmen.

Also geht der Gedanke schon mehr in die Richtung der öffentlich-rechtlichen Sender?
Nuhr: Nein. Die haben mich auch schon ein paar Mal gefragt, aber was man da angeboten bekommt ist meistens sehr hanebüchen. Die kommen auf Ideen … , die haben mich gefragt, ob ich nicht einen Handwerker spielen will in einer Sitcom, „die wäre ganz auf mich zugeschnitten“. Da habe ich gesagt: „Entweder spiele ich einen Handwerker oder die Sendung ist genau auf mich zugeschnitten. Aber beides zusammen wird wohl kaum funktionieren.“

Hm, die Idee einer Handwerker-Sitcom erinnert doch stark an eine erfolgreiche amerikanische Serie.
Nuhr: Ja klar. Alle gucken, was in Amerika läuft und so wird das dann hier genauso gemacht.

Nervt dich das?
Nuhr: Nein, die können ja machen, was sie wollen. Ich selbst muss das ja nicht mitmachen.

Was machst du samstagabends?
Nuhr: Meistens auftreten. Und sonst, also ganz sicher nicht fernsehen. Ich gucke generell sehr wenig Fernsehen. Was ich aber dann immer wieder gerne gucke, ist Fußball. Samstagnachmittags gucke ich, wenn es irgendwie geht, Fußball.

Ein richtiger Fußballfan also, mit welchem Lieblingsverein?
Nuhr: Das ist mir jetzt peinlich. Also, mein Verein ist Bayern. Auch weil der Mehmet Scholl ab und zu in mein Programm kommt, ich habe ihn irgendwann kennen gelernt, dann geht man mal frühstücken oder so — da freut man sich halt, wenn die gewinnen.

Warst du früher in der Schule schon der große Fußballer?
Nuhr: Nein, ich bin mehr so der Straßenkicker, der noch in der Nationalelf fehlt.

Deine Qualitäten auf dem Platz?
Nuhr: Ich bin nicht der Zerstörer, ich mag’s lieber feiner. Ich bin auch leicht zu neutralisieren, wenn da so jemand kommt und mir bei jeder Ballannahme das Fußgelenk bricht, dann werde ich auch sauer. Dann gehe ich schon mal freiwillig vom Spielfeld.

Es gibt auf deiner Website dieses wunderbare Krötenspiel, wo man Kröten auf den Arm nimmt, um ihnen bei der Überquerung einer Autobahn zu helfen. Spiegelt das jetzt den Tierfreund Dieter Nuhr wider?
Nuhr: Ich bin das nicht selbst. Und ich war auch nie richtig Hippie gewesen. Da war ich zu spät. Ich bin aber mit der alternativen Szene aufgewachsen. Deshalb fand ich die Idee des Spiels ganz lustig, weil ich diese ‚Krötenträger‘ alle kenne. Leute die mir immer gesagt haben, ich solle gesund leben und während ihrer Predigt zwei Packungen Gitanes geraucht haben.

Und, rauchst du?
Nuhr: Nein, mein Vater hat so gequalmt, da hatte ich kein Interesse mehr daran. Gute Vorbilder sind nicht schlecht. Ich rauche passiv, das ist ohnehin billiger.

Das Leben ist ein Comic, welche Figur bist du?
Nuhr: Die Frage überfordert mich jetzt ein bisschen, denn ich kenne kaum Comic-Figuren. Die ich noch von früher kenne, Fix und Foxi, da würde mir der Zwillingsbruder fehlen. Oder Felix der Kater, weiß ich nicht mehr, wie der drauf war. Und Asterix oder Obelix passen zu mir auch nicht so richtig, weil ich sehr friedfertig bin und auch nicht besonders stark. Also, ich weiß es nicht … am ehesten vielleicht noch Bugs Bunny, der ist so schön entspannt.

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