1 Million Dollar für Interview mit Monica Lewinsky?

So berichtete die Zeitung vor wenigen Tagen, Lewinsky würde demnächst zu einer PR-Tour nach Asien aufbrechen, um dort ihr Buch "Monica’s Story" zu promoten – das sie im Rest der Welt allerdings schon 1999 veröffentlicht hat. Und um den kalten Kaffee aus dem Weißen Haus noch einmal ordentlich aufzukochen, würde sie auch wieder zahlreich Interviews geben – sofern die interessierten Medien über das nötige Kleingeld verfügen. 1 Million US-Dollar soll das von Lewinsky geforderte Honorar für ein Interview betragen, berichtete die Shanghai Morning Post (gleiches ist auch nachzulesen bei Yahoo.com).

Von Lewinsky kam nun schleunigst ein großes Dementi: eine Asien-Reise sei zu keiner Zeit geplant gewesen und auch die Berichte über das hohe Interview-Honorar seien völlig aus der Luft gegriffen, wie eine Sprecherin von Lewinsky mitteilte (siehe auch Yahoo.com).

Die Summe von 1 Million wäre für Lewinsky ein Rekord. Die bislang höchste Summe hat ihr 1999 der britische TV-Kanal Channel4 für ein Interview gezahlt: £ 400.000, also knapp 600.000 € . Doch dürfte ihr Marktwert heute – ganze 6 Jahre nach dem aufsehenerregenden Clinton-Flirt – eher gesunken als gestiegen sein, nur hat sie das vielleicht noch nicht mitgekriegt.

Aber, kaum zu glauben, Frau Lewinsky gibt auch honorarfreie Interviews. Der in den USA tätige Journalist Peter Hossli führte so ein Interview im Mai 2001, man kann es auf seiner Website nachlesen – was wir an dieser Stelle ausdrücklich empfehlen! Denn das Interview könnte kurioser nicht sein: Monica Lewinsky sprach mit Hossli nur über Handtaschen, die sie damals angeblich selbst designte und über eine Website verkaufte (die mittlerweile allerdings geschlossen ist). Jeder Versuch von Hossli, mit ihr über das Techtelmechtel im Oval Office zu reden, wurde von Lewinsky oder ihrer Assistentin abgeblockt. Stattdessen gibt es wahre Stilblüten wie "Meine Stiefmutter brachte mir das Stricken bei. Ich brauchte eine Tasche, um meine Sachen zu transportieren." und "Jede Tasche birgt Überraschungen. Man weiss nie, was drin ist." oder auf die Frage Hosslis, wie Sie ohne eine Ausbildung denn eine Handtaschen-Firma leiten wolle, antwortet Lewinsky: "Das Wissen kommt mit der Erfahrung. Als Kind habe ich am Strassenrand Limonade verkauft."

Ob Peter Hossli nach seinem Lewinsky-Interview Schmerzensgeld verlangt hat, ist nicht bekannt – aber es hätte ihm sicher zugestanden.

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