Herr Thalemann, am Anfang eine ganz simple Frage: Machen Computerspiele süchtig?
Thalemann: Die Antwort ist da leider nicht so ganz einfach. Das Thema wird seit 20 Jahren diskutiert. Aber seit Computerspiele eine größere Verbreitung erfahren haben, also seit Mitte der 90er Jahre, haben wir verstärkt internationale Studien aus England, USA und Asien, besonders aus Südkorea und Japan. Diese Studien behaupten eben, dass Computerspiele süchtig machen können.
Was bedeutet in diesem Zusammenhang eigentlich Sucht?
Thalemann: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat einen international verbindlichen Kriterienkatalog für Abhängigkeit festgelegt, an dem sich die Studien im wesentlichen orientieren.
Welche Kriterien sind das?
Thalemann: Im engeren Sinne sind das sechs Kriterien. Unstillbares Verlangen, Toleranzentwicklung – so dass die Dosis erhöht werden muss, Entzugserscheinungen, Kontrollverlust – man kann nicht mehr aufhören, negative Konsequenzen und die Probleme, die daraus erwachsen.
Was bedeutet das konkret?
Thalemann: Das Verhalten wird beibehalten, obwohl es Streit mit Eltern oder Freunden gibt. Die Schulleistungen verschlechtern sich. Es kann auch gesundheitliche Folgen, in Form von zu wenig Schlaf geben. Besonders typisch ist das Auslassen von Mahlzeiten.
Ab welchem Zeitpunkt sprechen Sie denn von Abhängigkeit?
Thalemann: Die WHO spricht von Abhängigkeit, wenn mindestens drei dieser Kriterien in den letzten zwölf Monaten aufgetreten sind. Dann können wir sagen: Dieser Mensch hat ein Problem. Das Verhalten der Jugendlichen entspricht oftmals diesen Abhängigkeitskriterien.
Obwohl kein konkreter Stoff, wie zum Beispiel Alkohol, konsumiert wird?
Thalemann: Genau. Außerdem ist es keinesfalls neu, exzessive Verhaltensweisen als Sucht zu klassifizieren. Vor hundert Jahren ist die Glücksspielsucht vollkommen gleichrangig neben Kokainsucht und Alkoholsucht benannt worden. Irgendwann ist das in den Hintergrund getreten, weil man den Stoff in den Mittelpunkt gestellt hat.
Wie messen sie denn in Ihren eigenen Studien die Abhängigkeit von Computerspielen?
Thalemann: Wir wissen, das Drogensüchtige anders auf drogenassoziierte Reize reagieren, als Nicht-Abhängige. Und wenn das denn so ist, dass Computerspiele abhängig machen, dann müssten die exzessiven Spieler auch eine andere Reaktion auf Bilder von Computerspielen zeigen, als Gelegenheitsspieler. Wir haben in einer physiologischen Studie 15 exzessive Spieler im EEG untersucht und 15 Gelegenheitsspieler, zu denen ich mich auch zähle, die zum Beispiel den Beruf nicht vernachlässigen. Bei den exzessiven Spielern konnten wir nachweisen, dass es eine spezifische Erregung gab, wenn man ihnen computerspielbezogene Bilder gezeigt hat. Insofern ist das ein Indikator dafür, dass Computerspiele abhängig machen können.
Wie wird man denn abhängig?
Thalemann: Wir gehen davon aus, dass abhängiges Verhalten gelerntes Verhalten ist. Die Leute werden ja nicht abhängig geboren, sondern machen irgendwann die Erfahrung, dass Drogenkonsum oder Computerspielen einen positiven Effekt hat. Und wenn mir etwas gut gefällt, dann merke ich mir das und versuche, es wieder zu machen. Das geht einher mit einer Sensitivierung des mesolimbisch dopaminergen Systems, dem sogenannten Belohnungssystem. So lernen wir letztlich. Das ist alles ganz normal. Es gibt natürliche Belohnungen, wie Essen, Trinken, Sex, soziale Kontakte oder Schutz. Diese Belohnungen wollen wir und brauchen sie teilweise zum Überleben. Dann gibt es künstliche Belohnungen, wie die euphorische Stimmung einer Droge oder ein Computerspiel, das irre viel Spaß macht.
Aber die Euphorie hält nicht ewig?
Thalemann: Nein. Der Körper reguliert ja auch und versucht, ins Gleichgewicht zu kommen. Man kann nicht die ganze Zeit euphorisch sein. Es gibt also eine körperlich zelluläre Toleranzentwicklung bei Drogen und wir nehmen an auch beim Computerspielen, wenn bei der Person eine Abhängigkeit vorhanden ist. Der Nebeneffekt ist, dass viele vormals neutrale Bilder, Reize und Eindrücke mit der Euphorie gekoppelt sind.
Können sie da ein Beispiel nennen?
Thalemann: Ein Media-Markt Schild kann beim Computerspieler das Verlangen nach einem neuen Spiel auslösen. Das Schild an sich hat ja ursprünglich nichts mit einer Abhängigkeit zu tun, aber wird für das Individuum mit einer bestimmten Euphorie oder ausstehenden Belohnung gekoppelt.
Wie viele Computerspieler sind denn überhaupt abhängig?
Thalemann: Das weiß kein Mensch so richtig, weil in den Studien zu diesem Thema völlig unterschiedliche Kriterien herangezogen werden. Deshalb sind auch die Ergebnisse unterschiedlich. Es schwankt etwa zwischen einem und zwanzig Prozent.
Sie haben in einer Presseerklärung den Anteil mit zehn Prozent beziffert.
Thalemann: Ja, diese Zahl geistert herum. Die bezieht sich aber auf eine Befragung unter 7000 Onlinespielern, die wir in Zusammenarbeit mit einem Online-Spielmagazin durchgeführt haben. Und diese zehn Prozent sind diejenigen, die mindestens drei der sechs Formalkriterien für eine Abhängigkeit erfüllen. Ich habe mit diesen 7000 Leuten natürlich keine Interviews geführt und würde niemals die Diagnose Computerspielsucht stellen, wenn ich die Biographie der Person nicht kenne.
Ist ein Spieler schon süchtig, wenn er drei Stunden am Tag spielt?
Thalemann: Das vermuten die meisten Mütter, die bei mir anrufen. Es ist übrigens fast immer die Konstellation Mutter – Sohn. Das kenne ich auch aus meiner eigenen Biographie. (lacht) Mütter können sich oft nicht vorstellen, wie jemand drei Stunden am Tag spielen kann. Das ist aber nicht unnormal. Ich werde dann hellhörig, wenn der Junge – seit er spielt – wirklich schlechter in der Schule geworden ist, nachts nicht mehr schläft, damit er noch ein paar Stunden länger spielen kann, seine Verpflichtungen im Haushalt nicht mehr erfüllt und sich insgesamt eine komische Veränderung eingestellt hat. Wenn der Kerl aber noch nie den Müll heruntergebracht hat, dann kann man nicht behaupten, die Spiele sind Schuld. Der ist dann einfach schon immer faul gewesen.
Wo verläuft denn die Grenze zwischen Spaß und Sucht?
Thalemann: Der überwiegend größte Teil der Spieler hat keine Probleme, sondern nutzt die Spiele zur Unterhaltung, genauso wie Fernsehen. Aber gekoppelt mit einer bestimmten Anlage oder mit Risikofaktoren, wie beispielsweise wenig Sozialkontakten oder unsicheren Persönlichkeiten, kann es bedenklich werden. Diese Leute haben meiner Ansicht nach ein höheres Risiko, eine Computerspielsucht zu entwickeln, weil sie das Spiel zweckentfremdet einsetzen. Also nicht zur Unterhaltung, sondern um ihren Stress zu bewältigen oder schlechte Erfahrungen zu kompensieren. Diese Spieler schöpfen dann einen Wert daraus, sich zum Beispiel einen virtuellen Charakter bei „World of Warcraft“ aufzubauen, der ihrem Ideal entspricht.
Es ist also eine Art Ablenkung?
Thalemann: Genau. Meine Chefin sagt immer „Drinking the hurt away“. Analog dazu kann man eben sagen „Gaming the hurt away“. Es ist tatsächlich so, dass ich von vielen Spielern höre, die nicht mehr zur Schule gegangen sind, weil sie für falsche Antworten ausgelacht wurden und dann Angst vor den Pausen haben. Diese Leute neigen dazu, den Problemen aus dem Weg zu gehen. Sie sitzen dann zu Hause vor dem Computer, was sollen sie auch sonst mit ihrer Zeit anfangen? Begleitend dazu kann es auch zu psychischen Störungen kommen, die neben dem Computerspielen auftreten, wie Ängstlichkeit, Depressivität und Sozialphobien. Manche Spiele, wie „World of Warcraft“, sind gut gemeint, aber sie sind verheerend für die Persönlichkeitsentwicklung mancher Spieler.
Wenn man sich Internetforen zum Thema Computerspielsucht anschaut, wird von den Teilnehmern oft beschwichtigt, in dem beispielsweise gesagt wird, Schokolade mache ja auch abhängig, aber die Folgen seien nicht so schlimm. Bestreiten da Abhängige ihre Sucht?
Thalemann: Es ist ja nicht so, dass man sich mit Computerspielen eine stoffgebundene Droge zuführt, bei der biochemische Veränderungen stattfinden. Insofern ist es richtig, dass viele Leute sich eine Abhängigkeit nicht vorstellen können. Aber einige Glücksspieler ruinieren auch sich und ihre Familie, ohne dass sie direkt etwas zu sich nehmen. Die negativen Folgen sind also existent.
Wieso sind eigentlich fast nur Jungen davon betroffen?
Thalemann: Viele Soziologen sagen, dass Computerspiele von Männern für Männer gemacht sind. Das stimmt so nicht mehr. Auch viele Mädchen und Frauen sind interessiert. Es sind vielleicht andere Genres, aber die werden ja schließlich auch bedient. Es ist ja nicht so, dass Electronic Arts mit dem Spiel „Sims“ Verluste einfährt, im Gegenteil.
Woran liegt es dann?
Thalemann: Männer und Frauen gehen sehr unterschiedlich mit Stress um. Das zeigt sich schon sehr früh in der Grundschule. Untersuchungen in der zweiten Klasse haben gezeigt, dass Mädchen bei Problemen eher Unterstützung bei ihren Freundinnen suchen, also problemorientiert handeln, während Jungs dazu tendieren, vermeidend zu reagieren, abzutauchen, nach dem Motto: Der Kelch wird schon an mir vorübergehen. Meine Hypothese ist, dass das Computerspielverhalten, also das Abtauchen in eine andere Welt, sich mit dem Umgang mit Stress deckt.
Kann man denn sagen, dass bestimmte Spiele besonders abhängig machen, Lara Croft mehr als Super Mario?
Thalemann: Ich habe den Eindruck, dass gerade die Onlinespiele, vor allem Rollenspiele besonders anziehend sind, weil sie darauf ausgelegt sind, viel Zeit zu investieren. Gerade wenn man wie bei „World of Warcraft“ monatlich bezahlen muss, dann will man auch etwas dafür haben. Die Entwickler lassen sich da eine Menge einfallen. Das macht ja auch Spaß, aber gerade für die sozial zurückgezogenen Jungen ist es teilweise fatal, weil sie total abtauchen und eigentlich keine anderen Kontakte mehr haben. Aber man kann nicht einem bestimmten Genre oder Spiel ein Etikett aufdrücken, das macht die Spielindustrie selbst. Auf einigen Spielen steht ja „Vorsicht Suchtgefahr“ drauf.
Finden Sie das lustig oder schrillen bei Ihnen die Alarmglocken?
Thalemann: Ich finde das eher lustig, es ist ja eigentlich nur ein Marketing-Gag. Vielleicht sind sie da aber näher an der Wahrheit dran, als sie glauben.
Was raten Sie den Eltern, die in Ihrer Telefonsprechstunde anrufen?
Thalemann: Erst mal schauen wir, was für eine Funktion das Spiel hat, also warum er überhaupt spielt. Was wird kompensiert, welche Bedürfnisse stecken dahinter? Dann schauen wir, wie er auf Einschränkungen reagiert. Wenn die Eltern sagen „dann macht er halt was anderes“, dann ist der Computer wohl nicht das Problem. Wenn aber die Eltern bedroht werden oder die Wohnung demoliert wird, dann hat das für mich eine Qualität, bei der ich die Eltern fragen würde, ob sie sich vorstellen können, den Jungen kinder- und jugendpsychiatrisch behandeln zu lassen. Denn mal ungeachtet der Frage, ob es eine Computerspielsucht ist oder nicht, dieses Verhalten ist nicht normal.
Aber mal abgesehen von diesen Extremfällen?
Thalemann: Häufig stelle ich fest, dass es von den Eltern wenig klare Ansagen gibt, was erlaubt ist und was nicht. Es existieren teilweise nur Regeln für die Woche, nicht fürs Wochenende. Dann spielt der Junge eben zehn bis zwölf Stunden am Wochenende, vollkommen im Bewusstsein seine Verpflichtungen erfüllt zu haben. Mutter rastet aus, zieht den Stecker und nimmt den Rechner weg. Dann eskaliert es natürlich. Man muss darauf achten, dass es nicht willkürlich erscheint. Man kann verbieten zu spielen, wenn die Eltern nicht zu Hause sind. Außerdem frage ich mich oft, warum gerade kleine Kinder einen Fernseher oder Computer in ihrem Zimmer haben müssen. Bei Jugendlichen ist das anders, man sollte ihr Autonomiestreben berücksichtigen. Man könnte dort ein Zeitkontingent verabreden, vielleicht acht bis zehn Stunden die Woche.
Was halten sie denn von Kindersicherungen?
Thalemann: Sie sind gut gemeint, aber gerade wenn es um Computer geht, werden technische Möglichkeiten sehr oft umgangen. Entweder die Kinder tricksen herum, gehen zu Freunden oder ins Internet Café. Das ist ja auch keine Lösung.
Entstehen die Konflikte nicht auch aus mangelnden Kenntnissen der Eltern über Computerspiele?
Thalemann: Richtig. Ich beobachte das sehr oft. Häufig sind die Fronten schon verhärtet, ohne dass die Eltern überhaupt wissen, was das Kind macht und warum es so fasziniert ist. Ich versuche dann ein Gespräch in Gang zu bringen. Ich finde schon, dass sich die Eltern dafür interessieren sollen. Ich frage dann schon mal, welche Rasse sich das Kind bei „World of Warcraft“ ausgesucht hat. Gerade für die Eltern-Kind-Beziehung kann das sehr wichtig sein. Computerspiele sind eben ein Teil der Jugendkultur, mit dem sich die Eltern auseinandersetzen sollten.
Gibt es bei Spielen wie „World of Warcraft“ oder „Counter-Strike“ auch positive Effekte?
Thalemann: Sicherlich kann damit die Wahrnehmung, die Auge-Hand-Koordination oder die Reaktionsschnelligkeit geschult werden, allerdings hält die Wirkung nicht lange vor. Mit Tennis oder einer anderen Sportart kann man übrigens dasselbe Ergebnis erzielen.
In was für einem Unfang spielen sie persönlich?
Thalemann: Momentan eher wenig, weil ich keine Zeit habe. Aber ich bin ein großer Fan von Rollenspielen und Adventures. „Dungeon Siege 2“ gefällt mir gut. „Dr. Kawashimas Gehirnjogging“ für den Nintendo DS finde ich nicht schlecht. Ein innovatives Konzept ganz ohne aufwendige Grafik und Action. Im Grunde ist das Spiel ja eigentlich von einem japanischen Kollegen, der sich nur besser vermarktet hat.
Re: PC = Pusherman
Hallo Chritoph,
versuchs doch einfach mal mit der Hotline der Charité (Link rechts vom Interview). Herr Thalemann und seine Kolleginnen und Kollegen können dir sicher weiterhelfen.
PC = Pusherman
Bin durch Wikipedia auf dieses Interview gekommen. Zu mir.. Ich bin ein 24 Jähriger Student und habe schon vielleicht konkreter Auskunft zu machen. Ich will hier nicht mit meiner Game Erfahrung posen, wenn man das über kann. Aber Titel wie WOW, CS, Ultima Online, Everquest und und und sind leider keine Fremdworte. Ich spiele wenn ich kann bzw wenn es möglich 10-12 Stunden oder gar nochlänger. Angefangen das ganze mit ca. 6 oder 7 bei mir. Da verliess mein Vater die Familie und ca. Zeitgleich wurde meine Schwester Epilepikerin und ich bekam meine erste Spielkonsole.. seitdem bin ich Addict. Gewichtsprobleme habe ich zum Glück nicht, und auch mit Freunden und Frauen hatte ich keine Probleme. Matura war auch kein Problem und das Studium wird auch irgendwie gehen. Das ist auch nicht der Punkt. Ich merke, fühle, sehe wie mir der PC ein Stück Leben aus der Rippe schneidet. Falls ich mal im Urlaub bin, oder länger nicht an die Maschine rankomme habe ich merkwürdiger Weise keine Entzugerscheinungen, lese aber anstatt ein Buch nach dem anderen. Klassische Verdrängung würde ich sagen. Meine Frage ist wie komme ich da raus? Im Netz gibts da kaum Infos/Hilfe..
Wäre für eine Antwort dankbar..
mfg Christoph
Is alles nich so einfach
Ich bin computer(spiel)süchtig.
Das war ich glaube ich schon immer.
Ich denke, ich weiss auch woran das liegt.
Es ist das Erfolgserlebnis, die Freude, die Zufriedenheit, die mal mit mehr, mal mit weniger InterAktionen erreicht werden kann.
Ich bin abhängig seit der Zeit, als die „PC“s noch keine Pixelgrafik konnten. Da war es nicht das Spielen, sondern das Programmieren.
Damals war das noch nicht so zu sehen. Ich ging 5 mal die Woche zum Sport-Trainings, hatte Erfolge, viele Freunde/Innen aber auch Tage, wo ich 12-15h vorm Rechner hing.
Die Zeit, in der Rechner auch langsam „3D“ konnten fällt in etwa mit der Zeit zusammen, wo ich neben der Schule und am WE noch gejobbt habe.
Bah was hab ich mich gefreut, nach x Stunden Baustelle am Wochenende abends damals noch in den ersten Versionen von Dxxx und Qxxxx endlich Unmengen an bösen Monstern zu zerfetzen. Trotz der Bedeutung des PCs hab ich mein Abi locker gepackt.
Aber ich glaube, langsam gewinnt der PC zuviel an Bedeutung.
Bis vor einiger Zeit hab ich quasi nur für die Arbeit gelebt, mir Ziele gesteckt, zu Hause den nächsten ArbeitsTag geplant und natürlich auch gezockt.
Seit gewisser Zeit hat sich aber so ein Alltag eingeschlichen. Die Arbeit gibt mir nicht mehr dieses Erfolgserlebnis und die meisten sozialen Aktivitäten sind immer mit immenser Geldausgabe verbunden.
Strategiespiele stehen bei mir seit 3 Jahren an und seit nem halben Jahr auch World of Warcraft.
Dabei kann ich aber nicht entdecken, dass ich mich mit den virtuellen Charakteren identifiziere. Habe schon mehrere Charakter auf Level 60(bisher höchste Stufe). Ich will aber immer alles richtig machen, ein guter Frontmann in der Gruppe sein, oder die Gruppe durch gute Heilung am Leben halten.
Zufrieden bin ich nur, wenn wir etwas erreicht haben und lese ständig nach, wie man etwas noch besser machen kann. (Wie damals beim programmieren)
Das Spiel bzw. der Hersteller baut immer mehr „Ziele“ ein. Manchmal wirkt das endlos…
Zum Glück haben ich und meine Partnerin feste Wochentermine für Kino, Sport usw. Ich glaube sonst würden wir nur noch Spielen. Kinder haben wir (zum Glück?) nicht.
Und -> „verpickelte Spacken“. Ich glaube mit dieser Spezialsierung der Suchtgruppe verkleinerst du die „Dunkelziffer“ ungemein.
Das System Ziel/Aufgabe und Erfolg/Belohnug ist zeitlos und altersunabhängig.
Mein einziger Tip: Ausgleich ist wichtig! Man kann Erfolg auch beim Wohnung putzen haben. :)
Verzockte Spacken
Ich muss leider Oliver recht geben obwohl ich selbst sehr gerne „zocke“. Ich hab mir die Suchtkriterien durchgelesen und habe zwar festgestellt das das ein oder andere auf mich zutrifft aber nie über einen längeren Zeitraum geschweige denn chronisch. Ich habe meine Phasen in denen ich den ganzen Tag am PC hock und zocke (z.B.: Gothic3, CS:S, C’n’C Generals und andere) wobei auffällig ist das vor allem Rollenspiele einen am längsten an den PC fesseln was vermutlich daran liegt, dass diese Spiele am vielseitigsten sind. Allerdings gibt es genauso Tage, Wochen und sogar Monate in denen ich kaum spiele. Zum Beispiel wenn schwierige Prüfungen anstehen, wenn lange gutes Wetter ist (–>liebe WOW Freaks es gibt nicht nur im Spiel schöne Landschaften ;D ) oder schlicht und einfach wenn kein neues Spiel rausgekommen ist das mich interessiert. Ich sehe z.B. eher ein Problem in Spielen wie WOW das ich bewusst nie gespielt habe um nicht „drauf hängen zu bleiben“. Auffällig ist doch, dass sich die Spieler sogar damit brüsten über Tage ohne Schlaf gespielt zu haben und Level 50 binnen weniger Wochen erreicht haben. Die ständig neuen Herausforderungen fesseln den Spieler an den PC und außerdem wird man von den Gildenmitgliedern unter Druck gesetzt besser zu werden. Ahnlich auch bei CS…ich habe mir selbst einmal eingebildet einem Clan beitreten zu müssen habe jedoch ziemlich schnell begriffen das täglich festgesetztes Training, ständige Bereitschaft in Teamspeak bzw. ICQ und die Verpflichtung immer erst zu spielen nicht das sein sollte was man mit einem Spiel anfängt. Ich selbst kann euch 2 warnende Beispiele nennen: Mein lieber kleiner Bruder (16) hat es tatsächlich geschafft völlig unnötig durchzufallen da es ihm einfach wichtiger war zu zocken als ab und zu mal zu lernen. Er gibt auch im nachhinein zu dass er zu großem Anteil wegen WOW durchgefallen ist. Das andere Beispiel wäre ein Kollege von mir bei meinem Wochenendsjob der sein Studium unter anderem wegen WOW abgebrochen hat.
Ich will damit nur sagen, dass mit Sicherheit einige Spiele Suchtpotential haben jedoch ist man im Endeffekt immer „seines Glückes Schmied“ und sollte sich zusammenreißen wenn es darauf ankommt anstatt in seiner virtuellen Welt zu versumpfen nur um die besten Items zu bekommen, „die scheiß Allies zu bashen“ oder endlich von einem Clan entdeckt zu werden. Ich bin aber überzeugt, dass die meisten (vllt mit ein bisschen Nachdruck) selbst zur Vernunft kommen und sich Limits setzen. Die meisten die das nicht schaffen sind meiner Meinung nach eh irgendwelche Spacken bei denen es mir eh lieber ist sie nicht zu oft sehen zu müssen. Daher freut es mich meistens hinter einem heruntergelassenen Rollo ein leichtes Flimmern zu sehen wenn ich selbst an einem schönen Sonntag auf dem Weg ins Schwimmbad zum Fußballspielen oder in den Park zum Chillen bin und weiß das wieder eine picklige, langhaarige Visage weniger meinen Tag versaun kann.
MfG und ich mach euch auch so beim zoggen platt ;D ?l l0nG?rman
Traurig
2 Kommentare von 2 Spielern in 4 Wochen. Setzen sich nicht wirklich viele mit ihrer, ich nenne es beim Namen, Abhängikeit außeinader. Traurig aber wahr, Online-Spiele-Sucht wird vor allem von den Spielern nicht als Problem akzeptiert. Zeit das zu ändern.
hahahaha
ich zocke den ganzen tag wow. meine beine verfaulen und meine zähne auch. ich sterbe langsam ab…ist mir aber egal, denn ich habe thunderfury!!!!!!!!!