Guido Cantz

Für mich geht ein Traum in Erfüllung.

Guido Cantz über seine Premiere als Moderator von „Verstehen Sie Spaß?“, das angestaubte Image der Show und die Herausforderung, den humoristischen Spagat zwischen Öffentlich-Rechtlichen und Privaten zu bewältigen

Guido Cantz

© SWR/Stephan Pick/Pool Position

Herr Cantz, was macht Sie dieser Tage eigentlich nervöser? Der Gedanke an die bevorstehende Geburt ihres Kindes im Juli oder der erste Auftritt als Moderator von „Verstehen Sie Spaß?“ am 10. April?
Cantz: Da die Geburt des Kindes drei Monate nach meiner Premiere von „Verstehen Sie Spaß?“ kommt, liegt das Hauptaugenmerk  momentan noch auf der Sendung. Das ist sozusagen mein erstes Baby.

Sie sind seit zweit Jahren mit ihrem Soloprogramm „Ich will ein Kind von dir“ auf Tour. Das passt ja thematisch gut zu Ihrer derzeitigen Situation. Haben Sie ihr Programm nach der Nachricht, dass Sie Vater werden, umgestellt?
Cantz: Ein bisschen. Ich habe das damals geschrieben, weil mein Bruder Kinder bekommen hat und meine Freunde mit großem Stolz von ihrem Nachwuchs schwärmten. Ich habe mir überlegt, das Thema humoristisch aufzugreifen. Klar ändert sich so ein Programm immer wieder und man entwickelt es weiter. Wenn das Kind da ist, kann ich mir auch schon sehr gut ein Nachfolgeprogramm vorstellen, frei nach dem Motto „Ich habe ein Kind von dir“ oder „Endlich Papa“. Da kann man gute Vorher-Nachher-Vergleiche anstellen.

Sie sind seit fast 20 Jahren als Entertainer unterwegs. Steigt da noch das Adrenalin vor Auftritten?
Cantz: Ja, wobei ich jetzt nicht jemand bin, der vor Lampenfieber stirbt. Es gibt immer eine gewisse Anspannung. Die wird am 10. April um 20.14 Uhr etwas mehr sein als sonst, das ist klar. Ich glaube jedoch, wenn man gut vorbereitet ist und Spaß hat, ist das kein Problem.

Was machen Sie kurz bevor Sie die Bühne betreten?
Cantz: Es gibt ein paar Rituale. So höre ich vor Auftritten immer noch Musik, gern etwas mit Stromgitarren. Ansonsten viele Kleinigkeiten. Ich putze mir die Zähne, lutsche ein Hustenbonbon,  und los geht´s. Wichtig ist auch, dass ich noch mal die erste Moderation durchgehe. Wenn man die hinter sich hat, ist der Großteil der Nervosität verflogen.

Aber eine Samstagabend-Show ist dennoch eine spezielle Herausforderung.
Cantz: Ja klar. Das war schon immer mein Ziel eine Samstagabend-Show in der ARD zu moderieren. Darauf habe ich hingearbeitet, da ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Jetzt heißt es aber auch hart arbeiten, dass dieser Traum lange anhält.

Was ist Ihrer Meinung nach anspruchsvoller? Auf der Bühne zu stehen und Stand-Up-Comedy zu machen oder eine Samstag-Abend-Show zu moderieren?
Cantz: Da gibt es Unterschiede und Parallelen. Beim Quatsch Comedy Club zum Beispiel trete ich fünf Minuten auf, bei „Verstehen Sie Spaß?“ stehe ich zweieinhalb Stunden live vor der Kamera. Das ist natürlich eine andere Belastung. Andererseits stehe ich auch drei Stunden live mit meinem Soloprogramm vor Leuten und muss sie unterhalten. Das sind unterschiedliche Paar Schuhe.

Verschmilzt der Comedian Guido Cantz mit dem Moderator?
Cantz: „Verstehen Sie Spaß?“ und mein Soloprogramm kann man nicht vergleichen. „Verstehen Sie Spaß?“ wird nicht die Guido-Cantz-Show. Ich bin der Moderator, meine Gäste sollen sich wohl fühlen und natürlich stehen die Filme mit der versteckten Kamera im Vordergrund. Es wird nicht so sein, dass ich die ganze Zeit Witze reißen werde.

Was kommt Ihnen als Erstes in den Sinn, wenn Sie an „Verstehen Sie Spaß?“ denken?
Cantz: Dass ich die Sendung früher mit meinen Eltern und meinem Bruder immer geguckt habe. „Verstehen Sie Spaß?“ feiert in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag, ich bin jetzt 38. Ich kenne das Format von Kindesbeinen an. Dass ich die Sendung nun selber moderieren darf, ist schon irre.

Mit Frank Elstner tritt ein Moderations-Gentleman ab. Wie werden Sie „Verstehen Sie Spaß?“ den Zuschauern rüberbringen?
Cantz: Ich kann mich natürlich nicht mit Frank Elstner vergleichen. Er ist wahrlich ein Könner auf diesem Gebiet. Er hat selbst zu mir gesagt, dass er sich eher als Journalist sehe. Und ich sei jemand, der sich mit Humor beschäftigen und auskennen würde. Daher sei es eine Sendung, die sehr gut zu mir passen würde. Ich möchte mich zeigen, wie ich bin. Die Zuschauer sollen sehen, dass ich ein lustiges Kerlchen bin (lacht).

Sie sind TV-Moderator, Karnevalist, Stand-Up-Comedian. Ist Guido Cantz ein Allround-Talent, quasi ein „Alles-Könner“?
Cantz: Ich werde sicherlich von einigen Leuten unterschätzt. Ich bin zum Beispiel sehr musikalisch, spiele Klavier und Schlagzeug. Es gibt viele Seiten, die die Leute noch nicht von mir kennen. Mein Aufgabenfeld ist sehr facettenreich: Ich stehe auf der Bühne, habe mein Soloprogramm, moderiere im Fernsehen und auf Galas. Ich mag die Abwechslung. So wird es nicht langweilig.

Was wird sich unter Guido Cantz bei „Verstehen Sie Spaß?“ ändern?
Cantz: Ich werde in den Versteckte-Kamera-Filmen wieder eine Rolle spielen. Das war in letzter Zeit nicht mehr so. Das heißt: Wird ein Prominenter erwischt, möchte ich gern auflösen. Dazu wird es immer einen lustigen Film über die Stadt geben, in der „Verstehen Sie Spaß?“ zu Gast ist. Vielleicht klebe ich mir auch mal wieder einen Bart an und spiele Lockvogel. Mal schauen. Es wird zudem eine veränderte Couch-Situation geben. Die Gäste werden länger auf meiner Couch verweilen.

Was erwartet die Zuschauer bei Ihrer ersten Show am 10. April?
Cantz: Michael Mittermeier wird einen Stand-Up-Auftritt hinlegen, sich danach noch mit mir unterhalten und ein bisschen Blödsinn treiben. Monika Gruber wird da sein. Sie ist eine tolle Kabarettistin aus München, die schon einige Male bei „Verstehen Sie Spaß?“ war. Wir haben  die Ostband Silly, die Ten Tenors, sowie die Höhner. Dazu gibt es noch einige Überraschungen, aber darüber wird natürlich noch nicht gesprochen.

Und die Kölner Band „Die Höhner“ kommt auf Ihre Initiative?
Cantz: Nein. Ich kenne sie natürlich seit Ewigkeiten aus dem Karneval. Das hat sich aber jetzt erst in der Vorbereitung ergeben, dass wir sie gern als Act hätten und sie auch Zeit haben. Ich denke die Höhner passen ganz gut zu den „Verstehen Sie Spaß?“-Zuschauern.

Apropos Zuschauer: Das Image der Sendung ist doch ziemlich angestaubt, das Klischee des Ü 60-Publikums schwebt über „Verstehen Sie Spaß?“. Ist es Ihr Ziel, auch wieder jüngere Generationen anzusprechen?
Cantz: Wenn ich das schaffen könnte, wäre das eine tolle Sache. Wir wollen auf  Dauer versuchen, am Format zu schrauben, immer mal wieder kleine Sachen zu verändern. Nichts desto trotz hat diese Sendung eine große Fangemeinde, die wir nicht vor den Kopf stoßen wollen.

Auf welche Weise wollen Sie jüngeres Publikum akquirieren?
Cantz: In erster Linie sicherlich auch durch mich, der die Sache ein bisschen auflockern soll. Ich werde versuchen, mit dem Publikum mehr in Kontakt zu treten und Blödsinn zu machen. Wir müssen auch auf die Qualität der Filme achten. Wenn das Gesamtkonzept stimmt, hat man gute Chancen auch die jungen Leute ins Boot zu holen.

Nicht wenige TV-Experten hätten sich mit Elstners Abgang auch einen Abgesang auf „Verstehen Sie Spaß?“ gewünscht. Das Format sei abgenutzt, die Späße platt. Gerechtfertigte Kritik?
Cantz: Das kann jeder sehen wie er will. Ich glaube nicht, dass es abgenutzt ist, sondern dass Filme mit versteckter Kamera, wenn sie gut gemacht sind, immer noch ihr Publikum finden. Das geht auch im Jahr 2010. Natürlich muss etwas renoviert werden. Es gibt ein verändertes Design, ein  neues Logo. Ich muss versuchen, mein Profil zu schärfen und wenn alles gelingt, so wie wir uns das vorstellen, können wir ziemlich sicher auch noch den 35. Geburtstag von „Verstehen Sie Spaß?“ feiern.

Was ist für Sie guter Humor?
Cantz: Wenn man sich kaputtlachen kann. Das ist aber ganz unterschiedlich. Für mich kann guter Humor aus England kommen, aber auch ganz alberner Humor bringt mich zum Lachen. Das kommt so ein bisschen auf die Tagesform an.

Zitiert

Ich putze mir die Zähne, lutsche ein Hustenbonbon, und los geht´s.

Guido Cantz

Bisher waren Sie überwiegend für das Privatfernsehen im Einsatz. Inwieweit unterscheidet sich der Humor bei den Öffentlich-Rechtlichen von dem der Privaten?
Cantz: Es ist klar, dass man egal wo man auftritt, immer ein anderes Publikum hat. Wenn ich bei Pro Sieben im Quatsch Comedy Club auftrete, kann ich andere Gags bringen, als in der ARD oder im ZDF. Das ist eine gewisse Form von Professionalität, sich darauf einstellen zu können. Das heißt: Bei „Verstehen Sie Spaß?“, wo ja auch Kinder zuschauen, kann ich nicht die Witze machen, die ich vielleicht bei anderen Formaten, die zu später Zeit bei den Privaten laufen, anbringen kann.

Also anders formuliert: Sie müssen sich bei den Öffentlich-Rechtlichen mehr zurückhalten?
Cantz: Zurückhalten würde ich nicht sagen. Es ist eine andere Form von Arbeiten. Bei „Verstehen Sie Spaß?“ wird dann von mir vielleicht eher mal ein Witz für Kinder kommen. Oder einer über Florian Silbereisen, anstatt über Tokio Hotel oder Amy Winehouse.

Laut Harald Schmidt gibt es nur drei Unterhalter, die das große Format beherrschen: Günther Jauch, Thomas Gottschalk und ihn selbst. Die anderen würden mitgeschleppt. Nun moderieren Sie selbst ein großes Format. Ist es ein Ansporn, Harald Schmidt zu widerlegen?
Cantz: Ich finde Harald Schmidt toll. Aber so was über sich selbst zu sagen, finde ich immer etwas schwierig. Ich würde das nicht machen. Alle drei sind große Moderatoren. Aber als Jauch, Gottschalk und Schmidt angefangen haben, waren sie auch nicht so gut wie heute. Es ist nach 20 Jahren großer TV-Unterhaltung natürlich einfach zu sagen „Wir sind die Godfathers der Samstag-Abend-Unterhaltung“ und der Rest plätschert drum herum. Doch jeder hat ein Recht sich zu entwickeln.

Aber der Satz wäre eigentlich ein guter Anlass um Harald Schmidt mal reinzulegen, oder?
Cantz: Warum nicht. Wenn man Harald Schmidt erwischen könnte, na klar. Ich würde gern alle die, die das schon mal moderiert haben, reinlegen. Ich würde auch gern Politiker oder Profifußballer erwischen. Ich habe viele Ideen.

Wie wär’s mit Ihrem Vorgänger Frank Elstner?
Cantz: Bei Elstner sollten wir lieber warten, weil er wahrscheinlich daran denkt, dass wir diese Idee haben könnten. Ich hätte Lust auf Horst Köhler, Angela Merkel, Guido Westerwelle, Sigmar Gabriel – also die Topriege der Politiker. Denn es ist an der Zeit, dass man die auch mal hochnimmt. Joachim Löw ist auch ein gern gesehenes Spaß-Opfer oder einige Nationalspieler im Zuge der WM. Das kann ich mir sehr gut vorstellen.

Sie sind ein echter Kölner, kokettieren oft mit Ihrer Herkunft. Nun ist „Verstehen Sie Spaß?“ jedoch eine nationale Sendung. Haben Sie die Befürchtung, als Karnevalist und Rheinländer abgestempelt und nicht akzeptiert zu werden?
Cantz: Das passiert ja öfter mal, dass ich von Experten als rheinische Frohnatur negativ besetzt werde. Jeder kommt ja nun mal irgendwo her. Mein Vater ist Schwabe, meine Mutter kommt aus dem Ruhrgebiet, die haben sich zufällig in Köln getroffen und sind hier hängen geblieben. Solche Kritik nehme ich nicht ernst. Für mich sind das keine Qualitätsaussagen. Thomas Gottschalk kommt aus Franken und kann auch Samstagabend-Unterhaltung machen. Ich wüsste nicht, warum das bei mir anders sein sollte.

Was hat Ihnen der Karneval in Bezug auf Ihre Karriere in der Unterhaltungsbranche gebracht?
Cantz: Im Karneval liegen meine Wurzeln. Da habe ich 1991 angefangen auf der Bühne zu stehen. Damals gab es noch nicht die Form von Stand-Up-Comedy, bei der man sich ausprobieren konnte. Von daher war der Karneval meine Bühne. Meiner Meinung nach ist das für Leute, die auf der Bühne funktionieren wollen, das beste Trainingslager. Leute die meinen, Karnevals-Komik hätte keine Qualität, die sollen sich das mal angucken. Es ist sehr schwierig, 30 Minuten lang zum Teil angetrunkene Leute zum Lachen zu bringen.

Was genau lernt man dabei?
Cantz: Beim Karneval stehe ich an einem Abend zirka acht Mal vor einem anderen Publikum und muss mich sehr oft auf verschiedene Charaktere einstellen. Man muss immer wieder auf den Punkt funktionieren und eine halbe Stunde lustig sein. Das ist eine gute Übung dafür, flexibel zu sein und zu bleiben.

Hat Ihnen der Stempel des Karnevalisten den Weg verbaut, auch in andere Formate des deutschen Unterhaltungsfernsehens vorzudringen?
Cantz: Es kann sein, dass es da Vorurteile gibt. Ich bin jedoch mit meiner Entwicklung zufrieden. Das ging Schritt für Schritt bei mir. Ich bin froh, nicht wie bei einer Casting-Sendung total gepusht worden zu sein um dann nach zwei Jahren in der Versenkung zu verschwinden. Ich bin den richtigen Weg gegangen.

Herr Cantz, ein Jahr ohne Karneval wäre für Sie…
Cantz: Ungewohnt.

Inwieweit?
Cantz: Seit 18 Jahren gehört Karneval zu meinem Jahresablauf einfach dazu. Es ist ein Teil von mir. Ohne Karneval würde mir was fehlen.

Im Rahmen Ihrer Tourneen sind Sie in vielen Städten unterwegs. Wie unterscheidet sich der Humor der Deutschen? Kann man das an geografischen Aspekten festmachen?
Cantz: Nicht unbedingt, zumindest nicht so wie ich es immer gedacht habe. Ich war zum Beispiel der Meinung, dass die Norddeutschen eher kühl und zurückhaltend wären. Das kann ich aber aus Hamburg gar nicht bestätigen. Es gibt aber schon Unterschiede. Es ist so, dass Rheinländer aufgeschlossen sind, in Dresden zum Beispiel waren die Leute eher zurückhaltend, kamen aber nach dem Auftritt zu mir und sagten, wie sehr es ihnen doch gefallen habe. Die Unterschiede  müssen aber nicht unbedingt an der Stadt liegen.

Bei „Verstehen Sie Spaß?“ ist es Ihre Aufgabe ein breites Publikum mit verschiedenen Humorvorstellungen gleichermaßen anzusprechen. Wie würden Sie diesen Humor charakterisieren?
Cantz: Der muss schon mehrheitsfähig sein. Harald Schmidt hat damals bei „Verstehen Sie Spaß?“ zum Beispiel sehr viel von seinem eigenen Humor mit eingebracht, den einige vielleicht auch nicht so ganz verstehen konnten. Mein Humor wird frech sein, aber so, dass alle darüber lachen können.

Die erste Station bei „Verstehen Sie Spaß?“ ist Halle/Saale. Bereiten Sie sich auf diese Stadt und deren Menschen in irgendeiner Weise besonders vor?
Cantz: Ich war persönlich noch nicht Halle. Deshalb finde ich es ganz spannend, die Stadt nun einmal kennen zu lernen. Das finde ich auch ganz wichtig, allein um herauszufinden, wie die Leute in Halle/Saale so ticken. Ich glaube nicht, dass die gesamte Bundesrepublik diese Stadt in Sachsen-Anhalt kennt und deshalb wollen wir diese Stadt humoristisch vorstellen.

Die Zeiten sind geprägt von Wirtschaftskrisen, Pandemien und Naturkatastrophen. Sehen Sie ihren Job als Comedian und Entertainer als eine Art Zuflucht der Menschen vor der Realität?
Cantz: Zuflucht ist vielleicht etwas hochgegriffen. Ein Teil meines Jobs ist es, die Leute zwei bis drei Stunden davon abzubringen, über ihren Alltag nachzudenken. Sie sollen sich amüsieren, lachen und Spaß haben. Das befreit ungemein und das ist die Aufgabe von uns Unterhaltern.

Ist Guido Cantz eigentlich den ganzen Tag komisch oder was sind die Momente, in denen Sie sich zurückziehen?
Cantz: Ich bin schon ein fröhlicher Mensch und nicht großartig anders, wie die Leute mich von der Bühne her kennen. Es ist jedoch nicht so, dass ich mir morgens beim Zähne putzen direkt den neuesten Witz erzähle. Ich habe natürlich auch mal Momente, in denen ich nicht so gut drauf bin. Wenn man lange Zeit auf Tourneen ist und den ganzen Tag viel Wirbel hat, ist es auch mal ganz schön zwei, drei Stunden allein zu sein und nix zu sagen.

Kommt es auch vor, dass Sie auf Knopfdruck lustig sein müssen?
Cantz: So was gibt es, ganz klar. Man kann ja nicht auf der Bühne stehen und mit hängenden Mundwinkeln Witze erzählen. Bei mir ist es jedoch auch so, dass mit dem Adrenalin bei einem Auftritt die gute Laune von selbst da ist.

Wobei versteht Guido Cantz gar keinen Spaß?
Cantz: Beim Fußball zum Beispiel. Wenn ich selber spiele.

Da wird auch mal die Grätsche ausgepackt?
Cantz: Im Endeffekt ja. Wenn man so wie ich bei den Alten Herren spielt ist das vielleicht nicht mehr so verbissen wie früher. Da war klar: 100 Prozent Einsatz in jedem Spiel.

Verstehen Sie Spaß bei Kritik oder wie gehen Sie damit um?
Cantz: Kritik ist okay, wenn sie gerechtfertigt ist. Ich verfolge Kritiken auch im Internet, da hat man heutzutage ja allerbeste Möglichkeiten.

Lassen Sie sich auch von Kritikern belehren?
Cantz: Manchmal merkt man bei einem neuen Programm, dass etwas nicht wirklich passt. Wenn es von Kritikern dann auch noch bestätigt wird, muss man noch mal am Programm feilen. Wenn es jedoch soweit kommt, dass mir ein Kritiker vorwirft, ich bediene nur Klischeewitze, gleichzeitig dieser Kritiker nur Klischees über mich bemüht, kann ich das nicht ernst nehmen.

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