Herr Hacke, was fällt Ihnen zum Stichwort „Twitter“ ein?
Hacke: Das ist doch diese Geschichte, wo die Leute in kurzen Sätzen jederzeit mitteilen, was sie gerade machen. Ehrlich gesagt, viel mehr weiß ich darüber nicht, weil ich es so blöd finde.
Was genau gefällt Ihnen denn daran nicht?
Hacke: Ich finde dieses ständige Mitteilungsbedürfnis, die Banalitäten-Schleuderei einfach unsäglich. Diese Politiker, die glauben ihre Modernität unter Beweis stellen zu müssen, indem sie sofort auf diesen Zug aufspringen. Ich finde das geradezu entwürdigend, dass man immer gleich alles mitmachen muss, was gerade aktuell ist. Ich werde sicher nicht in die Versuchung kommen zu twittern. Ich kann meine Aufmerksamkeit nicht ständig auf alle neuen Sachen richten, dazu bin ich zu sehr mit meinen eigenen Angelegenheiten beschäftigt.
Warum haben viele Menschen so ein hohes Mitteilungsbedürfnis?
Hacke: Der Mensch will wahrgenommen werden. Jedes Kind kämpft um die Aufmerksamkeit seiner Eltern. Der Mensch möchte sich seiner Existenz auf dieser Welt versichern und das kann er oft nur, wenn er von anderen wahrgenommen wird. Der Mensch ist Teil einer großen Gemeinschaft, ein Herdentier. Wie Kühe muhen, twittern die Menschen eben jetzt. (lacht)
In Ihren Kolumnen, besonders in der früheren „Das Beste aus meinem Leben“, haben Sie selbst aber auch immer sehr viel aus Ihrem Alltag, Ihrem Leben als Familienvater erzählt…
Hacke: Ja, das Schreiben hat zunächst mal eine ganz egozentrische Seite. Man verarbeitet Dinge für sich, die man in der Welt wahrnimmt. Ich schreibe etwas und das zwingt mich dazu, über mich und die Welt nachzudenken. Das Geschriebene wird regelmäßig veröffentlicht, und man versucht andere Menschen auf sich aufmerksam zu machen, zu zeigen: „Ich bin da und ich hab euch was zu sagen.“ Der Grundgedanke ist ähnlich. Aber in aller Bescheidenheit möchte ich sagen, dass meine Texte kunstvoller sind als irgendein Getwitter.
Vorläufer von „Twitter“ sind in gewisser Hinsicht die Blogs. In Ihrem „Wumbabas Blog“ schreiben Sie heute über die Songtext-Verhörer, über die Sie früher in Zeitung und Buchform berichtet haben. Nutzen Sie das Internet aus voller Überzeugung oder eher weil Sie nicht mehr drum herum kommen?
Hacke: Es geht ohne das Internet nicht mehr. Ich habe auch eine Internetseite, auf der man nachgucken kann, was ich für Bücher geschrieben habe und wann meine Lesungen stattfinden. Das hat keinerlei intellektuelle Bedeutung für mich. Das ist reines Marketing, weil ich natürlich meine Bücher verkaufen will. Ich habe mit der Wumbaba-Trilogie so eine Lawine losgetreten. Seitdem beschäftigen sich so viele Radiosender und Internetseiten mit falsch verstandenen Liedtexten, dass der Verlag die Aufmerksamkeit auch mal wieder auf den Urheber und seine Bücher lenken möchte. Und von all den Briefen, die ich bekomme und die sich um das Verhören drehen, veröffentliche ich die besten in diesem Blog.
Wie viele Briefe bekommen Sie denn so am Tag?
Hacke: Im Durchschnitt sind das heute so zwei bis drei Briefe am Tag oder eben auch Mails. Daraus hat sich ein Riesenberg an Material angesammelt.
Seit Monaten existiert eine Debatte über die Zukunft der Finanzierung des Journalismus, vor dem Hintergrund, dass die Auflagen der Printmedien zurückgehen. Sind Sie eher Optimist oder Pessimist, was die Zukunft des Journalismus anbelangt?
Hacke: Die Zukunft des Journalismus ist nicht unbedingt davon abhängig, ob es Zeitungen gibt. Journalismus wird es immer geben. Aber ich bin ein Mann der gedruckten Medien. Ich bin jetzt 54 Jahre alt – aus mir wird kein großer Internet-Blogger mehr. Meine Sachen sollen gedruckt werden, ich will die in der Zeitung sehen, und ich will die als Buch sehen.
Doch wenn sich das am Ende nicht mehr finanzieren lässt?
Hacke: Ich bin da nicht übermäßig pessimistisch. Im Laufe der historischen Entwicklung sind immer wieder neue Medien aufgetreten und zu den schon bestehenden hinzugekommen. Für die alten Medien, also in diesem Fall die gedruckte Zeitung, bedeutet das, dass sich die Macher etwas einfallen lassen müssen, wie sie weiter bestehen und das Interesse der Menschen aufrechterhalten können.
Inwiefern hätten Sie da konkrete Vorschläge?
Hacke: Die Qualität einer Zeitung ist guter Journalismus, gut recherchierte und auch mal längere Texte, die man in Ruhe lesen will. Auch wenn Tageszeitungen verschwinden sollten, wird es bei intelligenten Menschen – und für die wird das gemacht – nach wie vor das Bedürfnis geben, mindestens einmal in der Woche etwas inhaltlich zu vertiefen. Es gibt ja zur Zeit zwei unterschiedliche Geschwindigkeiten: die ganz schnellen Medien, wo man sofort erfährt, was los ist, und die Medien, die ganz langsam sind und die Dinge analysieren können. Diese beiden Arten können nebeneinander bestehen. Und wenn ein paar Bücher weniger im Jahr erscheinen, ist das kein Unglück. Es gibt sowieso zu viele.
Was hat Papier für Sie, was Online nicht hat?
Hacke: Papier kann man anfassen, umblättern, von hier in die nächste Ecke mitnehmen, in den Koffer packen, mal beiseite legen. Es ist eine alterprobte Technik. Die Menschen lesen seit Jahrhunderten, da gibt es keine Mängel mehr. Wenn ich auf einen Bildschirm gucke flimmert es, der Computer braucht Strom, der Bildschirm reflektiert, die Internet-Verbindung funktioniert nicht. Das alles habe ich bei Papier nicht.
Nun gibt es Ihre Bücher, unter anderem die Wumbaba-Trilogie, mittlerweile auch als E-Book im Internet zu kaufen…
Hacke: Aha. (guckt erstaunt)
Das wussten Sie aber schon, oder?
Hacke: Ich habe das wahrgenommen, weil ich mal im Internet auf einer Seite gelandet bin, wo ich gemerkt habe: „Oh, da sind ja meine Sachen auch dabei.“. Ich habe aber noch nie jemanden getroffen, der sich das runtergeladen hat. Ich habe auch nie was daran verdient.
Sie werden nicht an den Einnahmen durch die E-Books beteiligt?
Hacke: Müsste ich eigentlich. Da gibt es Verträge. Wenn ich bei meinem Verlag nachfrage, sagen die aber immer: „Ja, das ist alles irgendwie noch im Unklaren.“ Das beunruhigt mich aber nicht wirklich, denn mit meinem Verlag arbeite ich seit zwanzig Jahren zufrieden zusammen, zu denen habe ich großes Vertrauen.
Was geht Ihrer Meinung nach beim E-Book verloren?
Hacke: Erstmal ist es nicht so, dass alle neuen Technikartikel schlecht sein müssen. Dieses neue iPad von Apple finde ich zum Beispiel extrem faszinierend. Manchmal hat man Lust in einem Buch zu stöbern, hat es aber gerade nicht zur Hand. Mit diesem Gerät kann ich sofort auf das gewünschte Buch zugreifen, habe den Text sofort verfügbar. Das würde aber nie das normale Buch ersetzen, das ich nachts vorm Einschlafen lese oder im Urlaub am Strand. Ich glaube, so ein Wumbaba-Band mit den tollen Illustrationen von Michael Sowa wirkt auf so einem Gerät nicht. Diese Bücher sind auch als Geschenkbücher gedacht, die man Freunden und Verwandten zu besonderen Anlässen mitbringt. Wie soll man das mit einer PDF-Datei machen? Das wäre nicht wirklich feierlich.
In aller Bescheidenheit möchte ich sagen, dass meine Texte kunstvoller sind als irgendein Getwitter.
Könnten Sie sich denn vorstellen, dass Ihre aktuelle Kolumne „Das Beste aus aller Welt“ im Magazin der „Süddeutschen Zeitung“ nur noch online erscheint?
Hacke: Das würde mir keinen Spaß mehr machen. Die Magie würde verloren gehen. Mein Traum war es immer, eine ganze Magazinseite zu füllen und ein Illustrator zeichnet dann ein Bild dazu. Das mache ich jetzt seit 13 Jahren und es macht mich stolz. Es freut mich jedes Mal, wenn ich meine Seite aufschlage, und mir angucken kann, was der Illustrator dazu gemalt hat. Das ist allwöchentlich ein schöner Moment.
Sie wissen vorher gar nicht, was der Illustrator zu Ihrem Text gezeichnet hat?
Hacke: Nein, will ich auch gar nicht wissen. Ich sehe die Seite dann wie die Leser zum ersten Mal. Ich arbeite immer mit Illustratoren zusammen, die ich gut finde, denen ich vertrauen kann. Der Illustrator soll dann die künstlerische Freiheit haben, zu zeichnen, was ihm zu dem Text in den Sinn kommt. Meine Kolumne „Das Beste aus meinem Leben“ wurde ja auch als Serie für die ARD verfilmt, ohne dass ich was mit den Drehbüchern zu tun hatte. Ich bin immer nur verantwortlich für meine Texte.
Angenommen Ihre Kolumne wäre im Internet ab sofort kostenpflichtig – welchen Preis würden Sie dafür zahlen wollen?
Hacke: Für meine eigene Kolumne kann ich das schlecht beurteilen, weil ich die ja schon kenne. Es gibt aber eine Kolumne von Harald Martenstein im Zeit Magazin, die ich sehr gerne lese, weil ich den Kollegen sehr schätze. Dafür würde ich auch schon einen Euro pro Woche bezahlen. Aber das ist zu viel, oder? Das lesen ja Hunderttausende… Na ja, sagen wir fünfzig Cent, damit er nicht größenwahnsinnig wird. (lacht)
Es scheint, als hätten sich viele Menschen daran gewöhnt, dass im Internet fast alles auch umsonst zu haben ist, ob es nun um Texte, Filme oder Musik geht. Wie stehen Sie zu dieser Umsonst-Haltung?
Hacke: Das Ergebnis sehen wir ja gerade bei der Frau Hegemann, die der Ansicht war, sie müsste nicht mal bekannt geben, wenn sie irgendwo was übernommen hat. Und die spricht dann von einem „Urheberrechtsexzess“. „Exzess“ – ja, wo leben wir denn? Da hat ein Mensch einen Roman geschrieben, hat Monate, Jahre seines Lebens dafür gegeben, seinen Kopf ausgewrungen, hat Dinge erlebt, hat nächtelang in diesem komischen Berghain-Club rumgehangen – und dann kommt eine Frau Hegemann, nimmt das mal eben so in ihren Roman rein und spricht dann auch noch von einem „Urheberrechtsexzess“. Das muss auch jungen Leuten mal wieder beigebracht werden: Ein Bauer melkt seine Kühe und die Milch kostet dann Geld. So wie die Kuh gemolken wird, muss auch ich mein Hirn melken. Das ist Arbeit! Da kommen die Leute und reden von Intertextualität. Das ist doch ein Schmarrn!
Was denken Sie, wohin wird die Umsonst-Haltung in nächster Zeit führen?
Hacke: Das werden wahrscheinlich einige Leute noch sehr viel schmerzhafter spüren, wohin uns diese „Geiz ist geil“-Mentalität hinführt. Letztendlich ist wie in anderen Bereichen auch: Der großen Ramschmarkt wird da sein, aber es wird auch weiterhin Qualität geben, die ihren Preis hat. Filme oder Musik oder Bücher illegal runterladen ist jedenfalls nun mal eben illegal, und das muss den Leuten irgendwie auch bewusst gemacht werden. Ich habe aber auch kein Patentrezept dafür.
Kommen wir zu einem anderen Thema: Ihre Familie taucht seit vielen Jahren immer wieder in Ihren Kolumnen auf. Wie reagieren Ihre Frau und die Kinder auf die Texte?
Hacke: Die Kinder lesen das ja gar nicht, damit geht’s schon mal los. (lacht) Die haben sich früher auf jeden Fall erstaunlich wenig dafür interessiert. Später wurde „Der kleine Erziehungsberater“ für die größeren Kinder dann so eine Art Familienalbum, aus dem sie sich gegenseitig vorgelesen haben. Das hat mich gefreut. Ich hatte allerdings viele schlaflose Nächte wegen der Kolumne, habe mich gefragt, ob ich diese oder jene Anekdote erzählen kann. Die Geschichten sind ja auch mit Phantasie angereichert, die Kinder in den Texten sind literarische Figuren, die Sachen sagen, die sie in echt vielleicht so nicht sagen würden. Einer der Gründe, warum ich „Das Beste aus meinem Leben“ nicht mehr mache, ist, dass mein Sohn auf Geschichten angesprochen wurde, die er selbst noch gar nicht gelesen hatte und die ihm so gar nicht wirklich passiert waren.
Den Begriff „Alltag“ verbinden die meisten Menschen nicht unbedingt mit Spannung, doch in Ihren Kolumnen erscheint Alltag oft als etwas sehr Lebendiges und Abenteuerliches. Erleben Sie mehr als andere?
Hacke: Das würde ich nicht sagen, vielleicht erlebe ich vieles ein bisschen intensiver. (lacht) Kein Mensch ist langweilig, wenn er wirklich von sich erzählt, aber es gibt eben doch welche, wo weniger kommt. Im Grundsatz ist mein Familienleben ein sehr normales. Das macht die Beliebtheit der Texte aus, weil sich viele darin wiederfinden, ob es nun um die Erziehung geht oder um Probleme mit dem Partner. Das ist der Sinn von Literatur: Sich und sein Leben im fremden Leben wiederzufinden.
Ist es denn so, dass Sie manchmal bereits im Erlebnis an die anschließende Verwertung in der Kolumne denken?
Hacke: Mit den Jahren kam das, ja. Da wusste ich schon in der Situation: „Hey, das ist ja wunderbares Material!“. Das heißt aber noch lange nicht, dass ich mich danach gleich hinsetzen und alles aufschreiben kann. Das braucht manchmal eine Weile.
Inwiefern erleichtert die Kolumne Ihr Leben, zum Beispiel dadurch, dass Sie sich regelmäßig über bestimmte Themen auslassen können?
Hacke: Das macht vieles leichter. Ich habe festgestellt, dass ich das brauche. Ich muss mich äußern können, sonst werde ich krank. Dinge hinschreiben, die im privaten Leben schwierig sind und die mich belasten. In diesen Texten wird das in etwas Leichtes verwandelt. Man kann darüber lachen. Dieses Empfinden von Leichtigkeit habe ich ja beim Schreiben als Erster. Das ist das, was für mich selber sehr wichtig ist.
Sie gehen regelmäßig auf Lesereise – hat man da jeden Abend Lust, rauszugehen auf die Bühne?
Hacke: Ich hätte jetzt nicht Lust mit allem möglichen auf der Bühne zu sein, aber zusammen mit meinen Text ist das wunderbar. Die Lust ist natürlich nicht immer gleich groß, aber wenn das Publikum gut ist, macht das einen riesigen Spaß. Ich bin dann ganz bei mir. Die Leute haben, glaube ich, auch das Gefühl, dass ich relativ authentisch bin. Ich verstelle mich nicht auf der Bühne.
Mir ist aufgefallen, dass die Leute besonders viel lachen, wenn Sie nicht vorlesen, sondern frei erzählen…
Hacke: Dann macht die Sache am meisten Spaß. Ich habe die Texte vor mir, das gibt mir Ruhe, weil ich immer wieder auf sie zurückgreifen kann. Aber ich kann eben zwischendurch auch einfach reden. Es ist schön, wenn man ein Publikum hat, das einem wohl gesonnen und zugewandt ist. Dann kommt man leichter ins Plaudern. Es gibt aber auch eine andere Art von Publikum, da sind die Leute älter und gesetzter, die reagieren mit Verzögerung und fragen sich: „Klatscht man jetzt? Darf man hier lachen?“
Können Sie ein Beispiel nennen?
Hacke: Ich hatte mal eine Lesung in Mindelheim im Unterallgäu. Das ist eine kleine Stadt, da sind auch Leute, die Bücher lesen, sehr anständige Leute. Ich glaube bloß, in Mindelheim war in den letzten 100 Jahren keine Lesung, (lacht) da kommt dann auch der Bürgermeister und sitzt in der ersten Reihe. Da muss man schon mehr arbeiten, sich anstrengen, um zu den Leuten rüberzukommen, um erst mal so ein Fremdeln zu überwinden. Das ist auch in Ordnung, bloß eben nicht so easy wie in großen Städten.
Gab es schon Auftritte, wo Sie sich gedacht haben: „Egal was ich hier mache, es funktioniert nicht!“?
Hacke: Nein, irgendwie schaffe ich das schon immer. Dazu bin ich auch erfahren genug, dass ich nicht wüsste, dass das irgendwann funktionieren wird.
Aber könnten Sie sagen, wo es am schwierigsten ist?
Hacke: Am schwierigsten sind Lesungen mit Kindern, weil die einfach gnadenlos ehrlich sind. Über das SZ-Magazin wurde mal eine Lesung mit mir versteigert, für einen guten Zweck. Da saßen dann zwanzig Leute, ich fing an zu lesen und nach zwei Minuten rief ein Kind, das auf dem Schoß seiner Mutter saß: „Mama, das ist sooo langweilig hier!“ Da muss man dann schon richtig was bieten. (lacht)
Sie haben ja schon öfters in Interviews gesagt, dass Sie mit Ihren Texten eigentlich nie wirklich zufrieden sind…
Hacke: Eigentlich ist das vorherrschende Gefühl bei mir, wenn ich etwas geschrieben habe, dass es eine tolle Idee war, ich es aber nicht so toll hingekriegt habe. Vielleicht mache ich auch deswegen so viele Lesungen. Auf der Bühne, wenn ich vorlese und die Leute sich darüber amüsieren, dann denke ich: So schlecht kann es ja nicht sein. Ich selber sehe aber immer eher die Mängel.
Welche meinen Sie?
Hacke: Wenn man Woche für Woche eine Kolumne schreibt, ist das eine ganz schöne Klotzerei. Das geht jetzt bei mir schon 13 Jahre so, und da gibt es Phasen, in denen ich denke: „Ich mag nicht mehr, ich kann nicht mehr, ich höre auf.“ Dann ist Disziplin und eine Menge Selbstkritik wichtig. Und man muss sich Menschen bewahren, die einem sagen, was gut ist und was schlecht ist und die dabei auch ehrlich sind. Zweifel bleiben trotzdem.
Doch Zweifel können ja auch antreiben…
Hacke: Ja, ich habe auch immer das Gefühl, ich müsste noch viel mehr machen, noch mehr experimentieren. Ich glaube, das ist für jeden Autor wichtig, dass er sich selbst auch immer wieder komplett infrage stellt und versucht, noch mal von Grund auf neu anzufangen, sonst bleibt man auf einer Masche sitzen. Jeder Autor merkt irgendwann mal: „Hey, das gefällt den Leuten. Das funktioniert.“ Dann kann man natürlich dabei bleiben, aber irgendwann ist die Nummer auch vorbei. Alles hat ein Ende, alles ist irgendwann mal durch. Dann kann man nur das Risiko eingehen, sich neu zu erfinden.
Zum Schluss: Als Autor sammeln Sie Textverhörer – was sammeln Sie privat?
Hacke: Gar nichts. Das hat mich noch nie gereizt. Sammeln hat doch was furchtbar Frustrierendes. Ich habe als Kind Briefmarken gesammelt, aber nach kurzer Zeit wieder aufgehört. Man wird nie glücklich, weil immer etwas fehlt, was man haben möchte.
Tja
Man muss Twitter nicht mögen. Aber vielleicht hilft das: Leute, die Banalitäten twittern, finde auch ich unsäglich. Ein Tipp: Diese Leute einfach meiden. Vielmehr ist es wie im Web, im Fernsehen und auch sonst wie fast überall: Es gibt viel Mist und ein paar Perlen, das trifft auch auf Twitter zu. Es gibt auch Interessantes, nicht-banales bei Twitter.
unoriginell
Dein Kommentartext ist zu lang – Bitte versuche es noch einmal.
grossartig. wie wär’s mit einer angabe von zeichenzahl?
passt aber zu dem geistlosen interview.
Zack?
Da muss man Sie ja wohl mit einschließen, Mithrandir.
Wer Twitter als „neumodischen Trend“ oder Banalitätenschleuder abtut, hat offenkundig keine Ahnung wie man es benutzt.
Zack…
Und da sind sie wieder, die Dauertwitterer, die jedem Menschen erzählen müssen, dass sie gerade einen haben fahren lassen. ;)
Wer Twitter brauch, bitte, soll er damit glücklich werden. Ich habs nach 2 Monaten wieder verlassen.
Reality Check
Aha, eine Banalitätenschleuderei ist dieses Getwittere also. Per se. Das wissen Sie woher, Herr Hacke? Aus Erfahrung ja offensichtlich nicht. Wen interessiert denn schon was Sie gerade so machen? Was juckt mich Ihre Ansicht der Welt? Ich habe einige Hacke-Texte gelesen und obwohl ich ein paar davon ganz amüsant finde, ist die größte Banalitätenschleuderei für mich ganz klar „Das beste aus meinem Leben“ und „Das beste aus aller Welt“. Herr Hacke bitte zum Reality Check!
Digital Visitor
Herr Hacke = Digital Visitor.
Preisfrage
Frage: An welchem Satz erkennt man sofort, dass man einen Idioten vor sich hat?
Antwort: „Ehrlich gesagt, viel mehr weiß ich darüber nicht, weil ich es so blöd finde.“
Erfahren wir als nächstes, welche Bücher er nie gelesen hat, weil er sie Sch… findet?
Mannmannmann.
Habe das Interview nach der ersten Frage gar nicht mehr weitergelesen. Alles Unsinn.