Ashton Kutcher

Jeder weiß, wie eine Liebeskomödie ausgeht.

Schauspieler Ashton Kutcher über den Film "Voll Verheiratet", den Bund fürs Leben und warum er inzwischen auch selbst Filme produziert

Ashton Kutcher

© 20th Century Fox

Ashton, dein neuer Film "Voll Verheiratet" handelt von einem frisch verheirateten Pärchen, das auf Hochzeitsreise geht, nach Europa. Und irgendwie ist der Film voll von Klischees über die Europäer. Die Franzosen sind immer sehr intellektuell, die Italiener flirten immer mit blonden Mädchen, die Deutschen sind immer ein bisschen langsam. Ich habe aber auch von dem Klischee gehört, dass die Amerikaner ihre Hochzeitsreise immer nach Italien machen. Ist das richtig?
Kutcher: Ja, das stimmt. Ich finde auch, dass der ganze Film voll ist mit diesen Klischees. Meine Rolle ist überhaupt ein Klischee eines Amerikaners in Europa, auch das Klischee, dass die Amerikaner überall auf der Welt ihren American Way leben möchten. Also die Frage, wieso gehen wir nach Europa um trotzdem so zu leben wie zu Hause? Das bewegt diese Komödie, dieser Junge fährt nach Europa, erwartet aber irgendwie Amerika, wo er Football im Fernsehen gucken kann wie immer.

Wohin würde deine Hochzeitsreise gehen?
Kutcher: Ich weiß es nicht. Ich habe noch gar nicht an meine Hochzeitsreise gedacht, noch nicht mal an die Hochzeit.

Aber es heißt, dass du mit deiner Filmpartnerin Brittany Murphy auch im richtigen Leben zusammen bist.
Kutcher: Richtig und ich bin darüber natürlich sehr, sehr glücklich.

Habt ihr euch sozusagen vor der Kamera verliebt?
Kutcher: Nein, nicht während der Dreharbeiten. Die Dreharbeiten zu "Voll Verheiratet" waren für mich auch sehr stressig. Ich habe tagsüber an meiner Fernsehshow gearbeitet, den Film haben wir sehr oft am Abend und in der Nacht gedreht. Brittany und ich hatten daher kaum Zeit füreinander. Wir sind dann etwa 10 Monate später zusammengekommen, als wir uns in Los Angeles wieder begegnet sind.

Wie hat dir deine Rolle gefallen?
Kutcher: Ich habe die Rolle zuerst gesehen als einen Typen, der immer sofort zum Angsthasen wird, sobald er nicht mehr die Kontrolle über alles hat. Und ich muss sagen, ich bin auch so ein Typ, da war die Rolle keine große Umstellung für mich. Schwierig war es, das als Komödie zu spielen und dabei nicht die Beziehung der beiden aus den Augen zu verlieren. Außerdem hat wirklich jeder hat schon mal eine Liebeskomödie gesehen und jeder weiß, dass die beiden am Ende zusammenkommen werden. Da fragt man sich natürlich: Wie machen wir das anders und wie erreichen wir, dass sich auch Jungs diese Komödie angucken? Wir haben also versucht eine Komödie zu machen. Eine Komödie, die am Ende auch ein bisschen romantisch ist.

Da du nun schon das Happy-End angesprochen hast — findest du es sinnvoll, mit einer Person das ganze Leben zu verbringen, den Bund fürs Leben zu schließen?
Kutcher: Ich denke, das weiß man nie, ob das sinnvoll ist. Das wird man vielleicht auch nie herausfinden. Vielleicht ist es wirklich sinnlos. Aber ist es nun richtig oder falsch zu heiraten? Ich denke, das ist einer der größten Fehler, den die Leute machen, dass sie immer alles von vorne bis hinten durchdenken, alles erklären wollen, aber dabei die Liebe gar nicht mehr richtig leben.

Wie wichtig ist ein Film über das Heiraten für die jungen Amerikaner?
Kutcher: Ich denke schon, dass es in diesem Film ein paar Denkanstöße gibt. Die Scheidungsrate bei uns ist so wahnsinnig hoch, etwa 50 Prozent aller Ehepaare lassen sich irgendwann wieder scheiden. Der Film sagt dazu: Wenn du heiratest und es tauchen Probleme auf, dann kannst du nicht einfach so aussteigen, sondern du musst daran arbeiten. Wenn du wirklich mit dem Menschen zusammen leben willst, dann musst du auch bereit sein, daran zu arbeiten.

Wie war der Dreh in Venedig? Man stellt sich das dort aufgrund der vielen Wasserstrassen sehr kompliziert vor.
Kutcher: Ja, das war sehr komisch, denn normalerweise hat so eine Filmproduktion Trucks, die das Equipment vom einem Drehort zum nächsten transportieren. Das geht in Venedig natürlich nicht, weshalb wir mehrere Boote hatten. Um also die Location zu wechseln musste immer alles auf die Boote gepackt werden und hin- und hergeschifft werden. Dann kann es natürlich unangenehm werden, wenn man ins Wasser fällt — vor dem Hintergrund mussten wir aber romantische Szenen spielen, das war nicht immer einfach.

Du produzierst auch selber, Filme, deine eigene TV-Show — das Schauspiel alleine reicht dir noch nicht?
Kutcher: Also, ich habe ja mal einen Film gemacht, der hieß "Ey Mann, wo is‘ mein Auto". Einige Leute mochten den gern, andere überhaupt nicht und ich kann beide Seiten sehr gut verstehen. Als ich damals das Drehbuch las, war das sehr lustig, zwei Kiffer, die am Tag nach einer Party nicht wissen, was in der Nacht zuvor passiert ist. Als ich dann den Film sah, merkte ich, das war nicht der Film, den wir gedreht hatten. Der war total anders. Da wollte ich verstehen, wie es zu so etwas kommt, wie dieser Prozess aussieht, wo der stattfindet. Und sowieso wollte ich mehr darüber lernen, wie man Filme macht. Das macht mich, glaube ich, auch zu einem besseren Schauspieler — wenn ich weiß, wie das hinter den Kulissen abläuft.

Es gibt wenig Produzenten, die so jung sind wie du. Hinzu kommt, dass du im Film-Business noch gar nicht so lange tätig bist.
Kutcher: Ja, das war schon eine bizarre Wende in meinem Leben. Ich hatte ja bereits angefangen zu studieren. Ich wollte Gentechniker werden, auch weil mein Zwillingsbruder schon mit dreizehn eine Herztransplantation hatte. Er hatte einen Virus, der das Herz angegriffen hatte und ich hatte mir zum Ziel gesetzt, diesen Virus zu erforschen. Ich wollte zwar auch schon immer ein Schauspieler werden, aber ich hatte in meiner Jugend kaum Gelegenheit, diesem Wunsch näher zu kommen. Dann habe ich aber mal einen Trip nach New York zu einem Model-Wettbewerb gewonnen, wo mich eine Agentur entdeckt hat.

Und dann ging ja alles ziemlich schnell. Ist das deine Philosophie, der Sprung ins kalte Wasser ohne Angst?
Kutcher: Die einzige Angst die ich heute habe, ist die, einen Fehler zu machen, die Angst nicht erfolgreich zu sein. Ich denke auch so, dass jeder Film, den ich drehe, mein letzter sein könnte und mich nie wieder jemand auf der Leinwand sehen will. Aber in dem Fall könnte ich ja immer noch produzieren, das ist also meine Sicherheit.

Ein Kommentar zu “Jeder weiß, wie eine Liebeskomödie ausgeht.”

  1. Alina |

    An Ashton Kutcher

    wenn ich dich sehe dann .. ka wie man das gefühl beschreiben kann.
    Du bist echt cool =)und du kannst super gut schauspielen :respekt !
    In dem film “voll verheiratet“ sind en paar echt lustige Scenen :D und die scene am schluss find ich total süß. Wo du vor dem ding stehst und anfang zu weinen =)! Naja ich denke mal sowas alles hörst du ständig, wa? Oh shit, I think I must write english, or ? ach egal *bg
    naja dann machts mal gut
    In liebe
    Alina

    Antworten

Kommentar schreiben

* Erforderliche Angaben. Emailadresse wird nicht veröffentlicht.