Hi Enie, vor ungefähr einem Jahr hatte ich schon mal bei der Produktionsfirma von "Bravo TV" zwecks Interview angefragt und die Antwort war sofort: Nein, Enie macht gar nix fürs Internet. Stehst du dem Medium immer noch skeptisch gegenüber?
Mir ist das Internet ein wenig suspekt. Ich kann auch kaum mit einem Computer umgehen. Ich tippe nur meine Rechnungen auf einem Labtop, aber das Problem ist auch, dass ich nicht lange an so einem Gerät sitzen kann, weil dabei schnell meine Augen weh tun. Das macht mich dann total wahnsinnig. Ich gebe das auch gerne zu, vielleicht habe ich zu Computern einfach ein gestörtes Verhältnis.
An den vielen Fragen, die uns User eingeschickt haben, habe ich gemerkt, dass du im Web eine kleine Fangemeinde hast, es gibt ja auch einige Enie-Fanpages. Begeistert dich das, kümmert dich das weniger, oder ärgert es dich manchmal, was so alles im Web über dich geschrieben wird.
Manche Sachen ärgern mich, zum Beispiel wenn auf einer inoffiziellen Homepage Sachen über mich geschrieben werden, die einfach nicht stimmen. Die Macher der Fanpages entnehmen ihre Infos auch nur der Presse ohne diese Informationen überprüfen zu können.
Presseleute, Journalisten beziehen wiederum viele Informationen aus dem Internet. Die finden dann falsche Informationen, die sich aber enorm schnell verbreiten und sich nicht wieder zurückziehen lassen.
Glaubst du, deine Haltung in Bezug auf das Internet könnte sich in Zukunft einmal ändern?
Nein, Nein, Nein…vielleicht.
Es gibt auch im Fernsehen Dinge, die du weniger magst, oder?
Klar, ich würde zum Beispiel nicht unbedingt einen Daily-Talk moderieren wollen.
Zu niveaulos?
Nicht unbedingt, ich finde solche Sendungen amüsant und manchmal läuft so etwas auch bei mir zu Hause. Mir geht es danach immer unheimlich gut, weil ich merke, dass ich ein Mensch bin, der ganz normal lebt. Andererseits finde ich diese Talkshows unheimlich gemein Menschen gegenüber, viele Menschen werden ausgenutzt, um sie vorzuzeigen. Und teilweise sind das nicht die hellsten Leute, die tun mir dann immer ein bisschen leid. Ich würde ein schlechtes Gewissen bekommen, wenn ich so etwas moderieren müsste.
Angenommen ich hätte keinen Fernseher, wie würdest du mich überzeugen, einen zu kaufen?
Einen Fernseher? – Da würde ich dich gar nicht überzeugen wollen. Ich würde dir raten, Bücher zu kaufen.
Aber dass du selbst fürs Fernsehen arbeitest scheint da ja ein Widerspruch zu sein. Brauchst du das Fernsehen um dich auszuleben?
Ausleben tu ich mich bei anderen Sachen, die Moderation ist mein Job und den mache ich sehr gerne.
Eine oft gestellte Frage: Was kommt nach "Bravo TV"? Gibt es schon Pläne?
(Markus B., Sandra, Regensburg)
Nein, das weiß ich noch nicht, heute ist ja noch nicht "nach ‚Bravo TV’". Wenn es soweit ist, werde ich mir schon überlegen, was ich mache.
Du entscheidest dich eher spontan.
Ich lasse meinen Bauch entscheiden. Vielleicht passiert bis dahin irgendetwas, ich kann ja jetzt nicht wissen, wie mein Leben in einem halben Jahr aussieht. Ich plane nicht.
Du machst Musik, seit kurzem gibt es eine erste Single, im Juni kommt die zweite Single raus. Wird man dich auch mal live zu sehen und hören bekommen?
Meine neue Single "Comme ci comme ça" ist gerade fertig und erscheint am 11. Juni, wir haben vor drei Wochen dazu ein sehr schönes Video gedreht. Live werde ich sicherlich nie so ein Konzert geben wie zum Beispiel die "A-Teens", meine Musik füllt glaube ich keine großen Hallen. Was ich mir vorstellen könnte, wäre in kleinen Clubs zu spielen. Ich singe französische Chansons und du hast auch nur ein ganz spezielles Publikum, welches diese Musik hört. – Aber übrigens: Man kann mich live sehen, wenn man in Berlin U-Bahn fährt.
Macht es dir Spaß die nötige Promotion für deine Musik zu machen?
Ja, solange die Promotion alles dort stattfindet, wo ich gerade bin ist das easy, aber wenn ich dafür irgendwohin fahren muss, kostet das schon manchmal Überwindung, weil ich mag nicht so gern fliegen oder lange Zug fahren. Letztes Jahr sind dabei aber nette Sachen rausgekommen. Ich war für meine Single bei verschiedenen Radiosendern und habe gemerkt, dass mir Radio total Spaß macht und ich hab beim Radio viele nette Leute kennen gelernt.
Du bist Hörspielfan, könntest Du Dir vorstellen, auch mal selber Hörspiele zu machen? (‚Tigerentchen‘ , Dresden)
Würde ich machen, aber so einfach ist das auch nicht. Um Hörspiele zu machen, braucht man eine Schauspielausbildung. Es ist nicht leicht an so einen Job ranzukommen.
Ist Moderation aber nicht auch ein bisschen Schauspiel?
Nein, man steht mit seinem Namen vor der Kamera und man ist für das verantwortlich, was man sagt. Man ist immer noch man selbst. Das Gute am Schauspiel ist allerdings, dass man über eine Schauspielerin sagen kann: "Mein Gott, war die schlecht in der Rolle". Wenn man das über eine Moderatorin sagt heißt es aber: "Mein Gott war die schlecht" und da war es sie selbst, die auf der Bühne stand. Ich finde Moderation aber relativ einfach, weil man selber ist und selber sein darf.
Gibt es Moderatoren-Kollegen, die du dir gerne anschaust, Vorbilder vielleicht?
Ich gucke sehr gerne "Zimmer frei" im WDR und wen ich großartig finde im Fernsehen, das ist Harald Schmidt. Er ist für mich momentan der Vorzeige-Moderator des deutschen Fernsehprogramms. Bei Harald Schmidt bekommt man Satire und lustige Interviews.
Viele Sendungen werden nur einmal ausgestrahlt und gleich wieder abgesetzt, viele Moderatoren gehen gleich wieder unter…
…viele Sendungen werden abgesetzt, weil sie angeblich entweder zu platt oder zu anspruchsvoll für die Zuschauer sind – ich finde es schade, wenn die Programmchefs immer meinen zu wissen, was das Publikum sehen will. Keiner der beim Fernsehen arbeitet, das merke ich auch bei mir selber, kann einschätzen, wie das Fernsehpublikum guckt. Man ist so tief in diesem Medium drin, man kann gar nicht mehr objektiv sein. Deshalb kann auch kaum jemand beim Fernsehen sagen, er wüsste, was das Publikum will. Es ist schade, dass das Publikum oft so eingeschätzt wird, als würde es immer nur leichte Kost vertragen. Ich sehe auch, dass viele nicht die Ausdauer haben, eine Sendung laufen zu lassen. Ich habe ein Jahr "Bravo TV" moderiert und erst nach einem Jahr haben die Leute registriert, dass ich diese Sendung mache. Sie brauchten also ein Jahr Vorlauf um das in den Kopf zu kriegen. Es ist schade wenn manche Sendungen gar nicht erst die Chance bekommen anzulaufen sonder gleich wieder abgesetzt werden.
Kannst du bei der Arbeit im Fernsehen immer deinen Willen durchsetzen oder musst du dich nicht – gerade bei "Bravo TV" – ein bisschen anpassen.
Ich finde es schrecklich, dass viele glauben, ich müsste mich bei "Bravo TV" anpassen. Ich muss das gar nicht, wenn ich das tun müsste, würde ich die Sendung nicht machen. Jeder, der "Bravo TV" guckt weiß, dass da auch ganz viel von Enie drinsteckt, meine Moderation, die Texte sind von mir, die ganzen Klamotten sind auch welche, die ich privat trage. Ich muss mich nicht verbiegen für irgendetwas, das würde ich auch nicht machen. Gott sei dank bin ich ja oft in der Position, das durchsetzen zu können, was ich will.
Und wenn dir aber doch jemand was vorschreiben will?
Dann werde ich bockig oder ich gehe, ganz einfach. Ich glaube jeder Mensch würde so reagieren, wenn er etwas tun muss, was ihm gegen den Strich geht.
Was macht dich bei "Bravo TV" unentbehrlich?
Ich glaube, wenn ich "Bravo TV" nicht mehr machen würde, dann wäre mein Team sehr traurig und ich glaube, die Sendung wäre dann total anders. Ich persönlich wäre momentan wohl auch sehr traurig, wenn ich "Bravo TV" nicht machen würde. Viele Fernsehzuschauer, auch ältere, haben mir gesagt, sie würden merken, dass dem Team und mir die Sendung Spaß macht – so ist es und das macht viel aus bei so einer Sendung. Aber was mich unentbehrlich macht? – Keine Ahnung, wahrscheinlich mein ungeheurer Charme, vielleicht auch meine lustigen Schuhe.
Wenn du jemandem begegnest, guckst du dann auch auf die Schuhe?
Ich gucke oft auf Schuhe, ja. An Schuhen erkennt man Menschen, das ist gar nicht so übel, genauso wie an Händen. Mir ist aufgefallen, immer wenn es mir nicht gut geht habe ich dreckige Hände und ungepflegte, dreckige Fingernägel. Im Moment sind meine Hände sauber und ich hab momentan auch glatte Haut – das heißt: es geht mir sehr gut.
Und an Händen und Schuhen erkennst du mehr als am Gesicht?
Ja, ich bin ja Kontaktlinsenträger und ich finde, gerade Leute, die Kontaktlinsen tragen, denen kann man nie in die Augen gucken. Sie tun vielleicht so, als würden sie lächeln, aber man sieht, dass die Augen nicht lächeln. Ich bin da aber mittlerweile sehr gewieft, ich kann Leute durchschauen.
Bist du leicht durchschaubar?
Nö, ich bin eher jemand der erst beobachtet. Wer mich wirklich kennen lernen will, der muss sich einfach Zeit nehmen
Keiner, der beim Fernsehen arbeitet, kann einschätzen, wie das Fernsehpublikum guckt.
Bist du ein Clubgänger?
Nein, ich bin nicht gerne unter vielen fremden Menschen, das ist mir zu anstrengend. In Clubs ist es mir meistens zu laut, man kann sich eh nicht unterhalten, wenn einem die Musik nicht gefällt steht man dämlich rum und um einen herum trinken sich die Leute zu. Das find ich nicht besonders spannend, da bin ich lieber zu Hause, gucke einen Film oder lese ein Buch. Ich bin eigentlich ein total langweiliger Mensch…
…glaubst du von dir selber.
Nein, aber gerade wenn man im Fernsehen arbeitet, dann denken viele von dir, du wärst ein ganz aufregender Mensch. Wenn du dann noch rote Haare hast denken die, du musst superlustig sein und bist ganz wild auf Partys unterwegs. Ich bin zum Beispiel ein Mensch, der überhaupt nicht gerne auf Partys geht und der auch nicht gerne lustig ist in der Öffentlichkeit und der auch überhaupt nicht schräg drauf ist – ich bin lieber für mich alleine zu Hause.
…Ich bin auch ein Mensch der nie zurückruft.
Weshalb rufst du nicht zurück?
Weil ich es einfach vergesse. Meistens hinterlassen mir viele eine Nachricht und ich rufe nie zurück. Ich warte einfach, bis die Leute noch mal anrufen, denn wenn es wichtig war tun sie das auch.
Speicherst du deine Nummern nur im Handy, oder hast du Angst sie könnten verloren gehen?
Ich habe alle Nummern, die hier drin sind auch in einem Adressbuch. Ich wollte vor kurzem mal ein zweites Telefon haben, mit der gleichen Nummer wie mein altes. Aber die haben mir leider die Karte im alten Telefon gesperrt und da waren dann alle Nummern weg. Da dachte ich: endlich sind sie ausgesiebt. Die Leute, die was von mir wollen oder die mich mögen, die werden anrufen. Jetzt habe ich nur noch die guten Nummern im Telefon.
Viele Fragen unserer User bezogen sich auch auf deine Haare.
Tja, Fragen in Bezug auf meine Haare beantworte ich eher ungern, weil das sind ja einfach nur meine Haare.
Nerven dich solche Fragen…
Ja!..
…oder bist du auch ein bisschen stolz darauf?
Nein, ich bin nicht stolz darauf. Stolz kann man sein auf Dinge, die man erreicht hat, aber man kann nicht auf seine Natur stolz sein, die hat einem der liebe Gott gegeben. Ich finde es Quatsch, wenn Leute meine Person nur an meinen Haaren festmachen, ich bin mehr. Ich habe jetzt beispielweise eine Brille auf, ich habe zwei Augen, ich habe einen Mund, ich hab lange Beine, zwei Hände, die sehr gut arbeiten können und ich finde ich bin mehr als rote Haare.
Seit wann färbst du dir denn die Haare? (Paolo, Noguchi, Italien)
Ich hatte die Haare schon so, bevor ich zum Fernsehen gegangen bin. Aber es ist doch egal, was jemand für Haare hat, ich finde das ist keine Diskussion wert. Haare kann man abrasieren. Und dann? Dann bin ich ohne Haare.
Du würdest sie auch mal abrasieren? (Sascha Ulrich, Herford)
Vielleicht. Ich hab’s schon mal gemacht, weil ich vorher Dreadlocks hatte.
Wo fühlst du dich zu Hause?
In meinem Bett, wo das dann steht ist mir eigentlich egal. Ich hab gerade keine Stadt als Favorit, aber ich finde das Ausland generell interessanter als Deutschland, und das kann auch ein Dorf in Malaysia sein oder eine Stadt in Schweden.
Was magst du an Deutschland nicht?
Dass die Leute in Deutschland so ein Schubladendenken drauf haben, auch wenn sie sich ganz cool geben und sagen, sie wären total offen für alles. Trotzdem haben die Leute hier so eine Schranke im Kopf und können nicht grenzenlos denken, sie sind anderen Menschen gegenüber nie neutral, sondern sortieren dich immer gleich in eine Schublade ein. Ein Beispiel: Ich singe auf meiner CD französisch. Jetzt haben aber die Radiosender ein Problem mit dem Französischen, weil sie glauben, sie könnten das ihren Zuhörern nicht zumuten. Die haben da eine Schranke im Kopf und ich frag mich, warum?
Sind dir die Deutschen zu oberflächlich?
Das weiß ich nicht, wenn man Leute kennen lernt ist man zuerst ja immer oberflächlich.
Anderswo begegnet man oft Menschen, die wesentlich direkter sind als die Deutschen.
Ja und ich finde es sehr angenehm, dass es Leute gibt, die so direkt sind. Hier in Deutschland fehlt mir das und gerade wenn man beim Fernsehen arbeitet, da gibt es wenig Leute, die sehr direkt sind und dir ehrlich sagen, was sie denken.
Und wenn du sagst was du denkst, hast du manchmal Angst, dass das nach hinten losgeht?
Nein, ich mach das einfach und wenn ich dadurch Ärger bekomme, dann hab ich Pech gehabt. Ich finde, wenn man direkt ist erleichtert das einem unheimlich das Leben, ich mag nicht dieses "Küsschen, Küsschen – alles ist schön" wenn die Wahrheit ganz anders aussieht.
Was müsste ein Mann tun, um bei dir Eindruck zu schinden? (Timm, Duisburg)
Das kann ich nicht sagen. Wenn ich jetzt zum Beispiel sagen würde, er sollte eine karierte Hose tragen, dann laufen morgen alle mit karierten Hosen rum – das fände ich ziemlich blöd.
Ist für dich das Äußere ausschlaggebend?
Nein, das Äußere ist mir egal.
Was hältst du von der Unterhaltung im Chat?
… da kommuniziert man mit Leuten, die man nicht sieht, das mag ich nicht. Das ist wie telefonieren, ich telefoniere auch nicht gerne. Denn wenn ich mit jemandem rede möchte ich auch, dass er mir gegenübersitzt. Viele Sachen, die man am Telefon sagt, können total falsch verstanden werden. Wenn ich jetzt zu dir sage: "das finde ich scheiße", dann ist das nicht böse gemeint und du nimmst das so wahr. Wenn ich dir das aber am Telefon sage, sehe ich nicht wie du reagierst, es kann sein, dass du das persönlich nimmst und dann nimmt das Gespräch vielleicht einen ganz anderen Lauf.
Das Leben ist ein Comic – welche Comic-Figur wärst du?
Ich kenne nicht so viele Comics. Ich wäre auch keine Comic-Figur, die es schon gibt, ich wäre eine neue Comic-Figur.
Mit welchen markanten Eigenschaften?
Ich glaube, ich wäre unheimlich cool und meine Geschichten wären unheimlich langweilig.
Zielt "cool" aber nicht wieder auf die äußere Erscheinung ab?
Nein, "cool" bedeutet für mich eher etwas wie selbstsicher und sehr gestanden, also in der eigenen Meinung gefestigt. Aber unter "cool" versteht wohl jeder etwas anderes.
Du liest sehr viel, auch holländische Literatur.
Ja, dort gibt es viele Autoren, die ganz tolle Bücher schreiben. Ich finde es klasse, wenn Leute es schaffen ein Buch zu schreiben, was man liest und was man sich so vorstellen kann, als wenn man es als Film gesehen hätte. Das finde ich super und davon habe ich viele Bücher zu Hause und da sind unglaublich viele Holländer dabei, das beeindruckt mich. Holland ist ein kleines Land, aber schriftstellerisch gesehen – großartig.
Lässt du dich auch mal vom Hollywood-Kino berieseln?
Für mich sind Hollywood-Filme oft entweder dramatisch kitschig oder es wird einfach wild rumgeballert. Ballerfilme guck ich gar nicht gern. Ich habe mir neulich "Miss Undercover" mit Sandra Bullock angeguckt, klar, da lässt du dich dann berieseln. Aber das ist dann auch ok, deshalb gehen die Leute doch ins Kino, eben um sich berieseln zu lassen, mal abgesehen von den kleinen Programmkinos.
Ich mag vor allem französische und italienische Filme, ich denke auch, dass Franzosen und Italiener einen Film mit anderen Augen gucken als die Amerikaner und sie machen Film auch anders. Oft zeigen dir französische Filme ein Stück aus dem Leben von irgendjemand. Das Ende ist dann auch ganz realistisch und du gehst aus dem Film und denkst: "hm, dass hätte mir auch so passieren können". In den Hollywood-Filmen weiß man ja, die kriegen sich am Ende und diese Filme spiegeln nicht das wirkliche Leben wider, deshalb finde ich französische Filme meistens interessanter.
Was ich auch sehr gerne mag, worüber viele Leute nicht lachen können, das sind Tati-Filme, von Jacques Tati. In den Filmen wird nicht gesprochen, sondern du hörst zum Beispiel nur ein Stimmengewirr, wie hier in diesem Cafe und bestimmte Geräusche sind auf einmal ganz laut, du hörst jemand plötzlich ganz laut schlürfen oder so. Tati war für seine Zeit unheimlich weit vorne.
Wäre es für dich eine Option zum Film zu gehen, egal ob nun vor oder hinter der Kamera?
Nö, aber wenn es vielleicht doch passiert – dann wär’s vielleicht nicht so schlimm, wenn ich etwas finde, was mir Spaß macht.
Ein paar Drehbücher hast du sicherlich schon zugeschickt bekommen.
Nicht so viele, aber wenn welche kommen, lehne ich die meistens mit Freude ab.
Zu banale Geschichten?
Ja, meistens banale Geschichten, die sich dann auch nur auf meine Haare reduzieren.
Was sind das für Storys?
Irgendwelche doofen Storys, in denen bin ich jung, vielleicht auch ein Junkie, mache mit meiner Clique Autos kaputt – da hab ich kein Bock drauf. Das einzige was ich wohl nicht ablehnen würde wäre eine Neuverfilmung von "Die Spaziergängerin von Sanssouci", das würde ich auch als eine Herausforderung empfinden. Da würde ich dann mein gesamtes schauspielerisches Vermögen, das ich dann vielleicht hätte, rausholen, aber leider hab ich das noch nicht.
Was hörst du zu Hause für Musik?
Ganz dramatische Dinge höre ich zu Hause, zum Beispiel Astor Piazolla, Tango-Musik. Dann habe ich viele Platten von Wim Mertens und Philip Glass, wobei ich Glass nicht mehr so gut finde und Wim Mertens besser geworden ist. Ich mag auch total gerne Michael Nyman oder auch mal Gentle People, das ist irgendwie lustige Musik, teilweise auf französisch, mit Computerstimmen und vielen Effekten. Die Band Ladytron gefällt mir gut. Und ich mag so lustige Plastik Musik aus Japan. Ich hab auch viel Easy-Listening, auch Gilbert Becaut, französische Popmusik aus den 60ern.
Schlussfrage: Glaubst du an ein Leben nach dem Tod? (Christian B., Waghäusel)
Das ist eine Frage, die man nur schwer mit Ja oder Nein beantworten kann, weil sich so etwas im Laufe des Lebens ändern kann. Ich habe früher dran geglaubt, dann habe ich eine Weile nicht dran geglaubt, dann habe ich wieder dran geglaubt -im Moment ist mir das ziemlich egal, weil ich im Jetzt lebe.
Warum sieht man Enie nicht mehr?
Ich meine nach Wohnen nach Wunsch? Sie hat doch sonnst immer die Sendung mit Mark produziert. Jetzt sieht man aber immer nur noch die anderen vier Moderatoren. Aber nicht mehr Enie und Mark.