[Auszug aus der „Echo“-Pressekonferenz vom 21.03.2012]
Herr Gebhardt, ich habe eine Frage zu den Jurys beim „Echo“ in den Kategrien 1-17. Der frühere Chef von Universal Music Tim Renner schreibt, dass in diesen Kategorien nur die Charts, also nur Verkaufszahlen über Preisträger entscheiden und keine Jury. Auf der Echo-Website dagegen steht (pdf-Link) es gibt in den Kategorien 1-17 eine Jury. Was ist denn nun richtig?
Gebhardt: Wir haben einen Kategorienfolder, da steht alles drin, da kann man alles nachlesen und in den Kategorien, wo die Jury mitentscheidet steht es auch ganz klar da. Wir haben ja auch Kategorien, wo nur eine Jury entscheidet, wir haben auch eine Kategorie wo nur Kritiker entscheiden. Insofern muss man jede einzelne Kategorie einzeln betrachten und Herr Renner sollte es besser wissen.
Ich habe den Kategorien-Folder genau studiert, in den Kategorien 1-17 führen Sie eine Jury an, in der „musikaffine Partner aus Rundfunk, Presse, TV sowie ehemalige Preisträger“ dabei sind. Ein Journalist der Zeitung „Der Freitag“ hat zuletzt erfolglos versucht, bei Ihrer Pressestelle herauszukriegen, wer in dieser Jury sitzt. Können Sie sagen, wer in den Jurys sitzt?
Gebhardt: Da wir keine Namen rausgeben und die Jury auch nicht öffentlich machen, das haben wir noch nie gemacht, werden wir das auch nicht tun. Da sehe ich auch keine Veranlassung, das zu tun. Das sind eben Leute, die in der Vergangenheit mit der Phono-Akademie sehr eng verbunden waren, es sind Künstler dabei, es sind Manager dabei, es sind Plattenfirmen dabei, es ist eine große Mischung, wir sprechen da über ca. 400 Personen, die die Möglichkeit haben dort mitzuvoten, und diese Quotierung findet Einlass zu einem Prozentsatz von 50 Prozent, insofern … das ist aber alles offen, das ist auch immer transparent gewesen, ich weiß nicht wo das Problem liegt.
Das heißt, es entscheiden zu 50 Prozent die Verkaufszahlen und zu 50 Prozent eine Jury?
Gebhardt: Ja.
Bitte nennen Sie noch ein einziges Medium, von dem eine Person in der „Echo“-Jury sitzt.
Gebhardt: Ich möchte da keinen nennen. Das können wir nachher interdisziplinär austragen. Da gibt es eine Liste, die existiert, und wenn ich einen rausgreife könnte ich auch alle nennen.
Das kann auch ein Name aus der Vergangenheit sein. Einfach, damit wir als Journalisten eine Chance haben, einen Beleg für die Existenz der Jurys zu bekommen. Im Sinne der angesprochenen Transparenz wäre das doch angebracht.
Gebhardt: Gehen Sie davon aus, dass ich Ihnen nach der Pressekonferenz einen Namen gebe.
(Gerd Gebhardt hat auch nach der Pressekonferenz keinen Namen genannt, dazu bitte auch diesen Blogeintrag beachten.)