…höchste Zeit, den Recorder anzustellen, wir sind schon mittendrin…
Wader: Der Typ sprach von Johnny Cashs letzten Jahren und dass der Rubin ihn gefragt hätte: was wollten sie immer schon mal machen? Er meinte: ein paar Sachen covern. Und Rubin sagte: machen sie das doch. Dann ist es für Cash noch mal abgegangen und jetzt hat der Typ mir ein paar Titel von Cash kopiert. Ich bin aber noch nicht zum Hören gekommen.
Gerade bei der ersten Platte, auf der Cash wie Moses in langem schwarzen Mantel und zerzausten Haaren auf einem Feld steht, groß über ihm der Schriftzug CASH – das sähe mit WADER sicher auch ganz gut aus. Allerdings lagen hinter Cash die krisenreichen 80er und deine Platten und Konzerte klangen zuletzt nicht so, als wärst du zu Kompromissen gezwungen gewesen.
Wader: Kompromiss bedeutet in dem Fall immer, nur auf eine bessere Verkäuflichkeit zu zielen, zu weniger unpopulären Texten zu greifen, gängigere Musikformen zu bedienen. Nein, in dem Sinne bin ich ein bisschen dickköpfig geblieben. Meine altmodische Weise, mit der Akustikgitarre zu spielen, ist mir das liebste. Aber bei Cash war es vielleicht richtig, Umwege gemacht zu haben und dann wieder "echt" zu werden, reduziert auf sechs Saiten aufgenommen in der Küche, wie man sich das so vorstellt. Es gibt ja immer wieder so Legenden auch von Bruce Springsteen und seinem "Nebraska," das quasi vom Hotelzimmer direkt in den Plattenladen gewandert sein soll…
Klingen Kompromisse dann so, wie in Reinhard Meys "Jacky und Sandy," einer jüngeren Ballade von zwei jugendlichen Selbstmördern, die im Refrain von Backgroundchören verkitscht wird?
Wader: Bei mir läuft das umgekehrt. Ich möchte es gerne manchmal noch ein bisschen süßer haben und ich träume von einem Frauentrio im Hintergrund. Was mich davon zurückhält, ist meine Feigheit und nicht meine Kompromisslosigkeit.
Aber das "Süße" ist nicht in jedem Zusammenhang angemessen.
Wader: Ja sicher, ich bin nur musikalisch nicht so auf der Höhe, dass ich das eigenartig kunstvoll arrangieren könnte. Ich habe da schon eher Konventionelles im Ohr. Aber meine Fans tolerieren nicht so viel Gefälliges. Als ich früher mal bei Gottschalk und Jauch im Fernsehen war, sind ein Jahr lang meine Platten auffallend schlechter verkauft worden. So eine Annäherung an die Massenmedien nehmen mir einige übel. Neben vielen anderen Gründen bin ich damals ja auch aus einem gewissen Selbstschutz in die DKP (Deutsche Kommunistische Partei; Anm. d. Red.) eingetreten. Ich wusste, dass ich von den Reizen der Medien leicht verführbar gewesen wäre. Also bin ich in die DKP eingetreten, sofort ist jeder Kontakt von Radio, TV und so abgebrochen, und ich hatte meine Ruhe. (lacht)
Der Poptheoretiker Diedrich Diedrichsen stellte in einem Interview fest, dass hinter der neuen Popularität von Cash ein merkwürdiges "Alt sein wollen" stehen würde. Bei deinen ersten Platten fällt ähnliches auf. Von deinem Erscheinungsbild wirkst du da jung und rebellisch. Aber schon die erste Platte hat was Resigniertes und die zweite heißt gleich "Ich hatte mir noch so viel vorgenommen."
Wader: Ich würde das eher in einer anderen Richtung sehen. Es geht nicht so um Abschied. Viele meiner Lieder haben so eine angriffslustige Blutrünstigkeit, da geht es um Gewalt. Den Wunsch zu sterben oder sich zu verabschieden hatte ich eigentlich nie. Damals war das allgemeine Empfinden meiner Generation, vielleicht auch das der nachfolgenden: wir werden nicht älter als 40, also lasst uns vorher noch mal alles ausprobieren. Die Studentenbewegung war ja auch ein Aufstand der jüngeren Generation gegen die Älteren. Von jetzt aus gesehen war diese Zeit kulturell eher von einem Aufbruch, aber noch nicht von Resignation bestimmt, von kleinen lokalen auch musikalischen Sprengungen. Die Entwicklung der Rockmusik in der "nach Presley-Ära" war doch unglaublich.
In gewisser Weise hat die erste E-Gitarre die Popmusik vielleicht ähnlich verändert, wie die erste Glühbirne das alltägliche Leben…
Wader: Eben, sie war ja das Instrument überhaupt. Und mein Kampf galt der elektrischen Gitarre. Ich war nicht auf mein eigenes Ende hin orientiert, sondern rückwärts. Ich hätte gerne im Mittelalter gelebt, oder wenigstens im 19. Jahrhundert. Ich habe mich an meiner Vorstellung von Francois Villon und Walther von der Vogelweide orientiert und mich auch so angezogen. Naja, nicht so angezogen, aber ich habe versucht, unmodern auszusehen.
Man sucht ja Seelenverwandte im Bestehenden und Gewesenen, um Verbündete zu haben für sich und für das, was man gerne machen würde. Ob das nun in der Gegenwart ist oder vor 1000 Jahren, ist egal.
Wader: Ja, und zu den Jugendlichen heute: es kann sein, dass die etwas melancholischer sind und ausgehend von dieser beendeten "no future" Epoche keine Zukunft sehen. Aber ich weiß nicht soviel über die Jugend.
Die aktuelle Version von "no future" heißt ja "Rente kriege ich sowieso nicht mehr."
Wader: Ja. (lacht) Aber es gibt einen großen Unterschied. Damals fanden wir konkret nach rückwärts gewandt nichts vor, außer ein paar verschwommenen Konturen. Für die Jugend heute gibt es in den 60er und 70er Jahren einen teilweise unglaublich unverstaubten Fundus von Kultur und Musik auf den sie sich beziehen können und neidisch feststellen, (lacht) dass es das in der Fülle, der Macht, in der Frische nicht mehr gibt.
Du selbst bist damals oft durch Europa getrampt. Aus Fernweh?
Wader: Das war vor allem eine Suche nach einem Publikum. Es war ja noch nicht so wie heute, wo in jeder Fußgängerzone jemand Musik macht. In Berlin machen das ja heute oft anscheinend Profimusiker aus Osteuropa auf allerhöchstem Niveau. Zu der Zeit, in den 50er, 60er Jahren gab es noch keine Straßencafes, es gab kein Leben außerhalb der Wohnzellen. Und für uns Folkies, die vom Chanson beeinflusst waren, war das Trampen erst mal die einzige Möglichkeit, ein Publikum zu finden.
Kann man dann sagen, dass die Orientierung an der französischen Chansontradition auch das französische Leben in die deutschen Fußgängerzonen gebracht hat?
Wader: Ja, Straßencafes, Straßenmaler und ähnliches gab es hier überhaupt nicht und erst in der Zeit fing es ganz langsam an, dass Cafés auch mal einen Tisch vor die Tür in die Sonne gestellt haben. Mittlerweile hat ja jede Imbissbude einen eigenen Biergarten.
Aber auf diese Tradition geht ja auch eine konservative Haltung zurück, die dein alter Freund Reinhard Mey mit "Darum lob ich mir ein Stück Musik von Hand gemacht" besingt. Ich kann ja nachvollziehen, warum viele diese Meinung teilen, nur läuft das auf die Unterteilung in gute akustische und böse elektronische Musik hinaus, bei der man angeblich nur auf Knöpfe drücken müsse. Aber es kommt ja immer darauf an, wer seine Seele dem Instrument beibringt. Man sollte dem Werkzeug nicht seine schlechte Bedienung vorwerfen.
Wader: Wie gesagt, ich kenne mich in der Szene nicht so aus. Nur wenn es sich aufdrängt – ich denke zum Beispiel an die "Tänzerin im Sturm" von Ulla Meinecke, da gibt’s nur ein paar Geräusche vom Keyboard, das ist von enormer Komplexität, obwohl musikalisch nicht so viel passiert. Das ganze Ding besteht vor allem aus Pausen. Es gibt ja die Theorie, dass die Musik nur aus Pausen zwischen den Tönen besteht, und da ist was dran. Dann müssen die Töne ja auch nicht von einem Bechstein-Flügel kommen.
Aber etwas enervierend ist doch die Wiederkehr des alten stumpfen Lästerns. Jene Generation, die ihre "langhaarige Teufelsmusik" durchgesetzt hat, wehrt sich jetzt gegen angeblich "Nicht von Hand gemachtes."
Wader: Da sind wir wieder bei meiner Äußerung von vorhin, dass ich früher einen Kampf gegen die E-Gitarre geführt habe. Ich war sehr reduziert und habe versucht, ’ne Gitarre nur mit einer Seite zu spielen, um das noch mehr zu reduzieren. Damals explodierte alles, die Bands hatten plötzlich Anlagen und Boxen so groß wie das World Trade Center und ich war damals in Berlin unterwegs, während die großen Hits der Stones angesagt waren. Kaum hatte ich in einer Kneipe ein paar Töne gespielt, ist gleich so ein Arschloch zur Musikbox gerannt und hat "Satisfaction" angemacht. Wenn er auch sonst kein Geld hatte, die zwanzig Pfennig hatte der Penner noch übrig. Hätte ich einen Vorschlaghammer gehabt, hätte ich die Musikbox zusammengeschlagen. Ich hatte also konkret Gründe, Mick Jagger und der ganzen Mischpoke in den Arsch zu treten. Heute sehe ich das natürlich anders. Aber ich musste mich zu lange gegen ihre Musik wehren, um noch Stones-Fan werden zu können. Jetzt habe ich meinen Frieden gemacht, nicht mehr. Ich bin kein Rocktyp.
Im Gegensatz vielleicht zu Konstantin Wecker?
Wader: Der ist auch keiner. Ein bisschen Rock’n’Roll zitieren kann ich auch, nicht so gut wie Wecker, aber wir sprechen hier vom Sein. Konstantin macht auch seinen Scat-Gesang, aber das klingt dann wie ein hoch musikalischer Bayer, nicht wie Ella Fitzgerald. Wenn ich ’ne Rocknummer machen würde, klänge das wie ein in die Jahre gekommener Typ, der in Schleswig-Holstein auf dem Lande wohnt. Wäre nicht peinlich, würde aber auch keinen vom Hocker reißen.
Hättest du damals auf dem Newport-Festival auch mit der Axt die Stromkabel durchtrennt, um den ersten elektrischen Auftritt von Bob Dylan zu sabotieren, wie es die Folklegende Pete Seeger angeblich gemacht hat? (Wader steht erstmal auf, zeigt ein etwa zehn Jahre altes Foto, auf dem er mit Pete Seeger backstage zu sehen ist.)
Wader: Nein, ich bin aber über Dylans LP "Freewheelin’" nicht hinausgekommen, obwohl ich mir große Mühe gegeben habe. Nach der elementaren Beeinflussung durch Franzosen wie George Brassens, kam die Beeinflussung durch die Amerikaner. Ich habe Dylan angebetet, aber ich konnte dann nicht mehr. Ich kenne seine späteren Dinger, habe sie oft gehört, mit dem Willen, endlich einen Zugang zu finden…
Aber wenn das nicht klappt, befriedigt das wenigstens das Bedürfnis, sich gegen den Mainstream zu behaupten…
Wader: Ja, ja das stimmt, klar.
… und etwas eigenes für sich zu behalten.
Wader: Und mit einer Dickköpfigkeit, einer gewissen Unreife hat das auch zu tun. Ich denke, das kommt daher, dass ich als Kind immer vergeblich versucht habe, so zu sein, wie andere. Das ist mir nicht geglückt, bin immer gescheitert. Das war tragisch.
Gibt’s viele Lieder drüber…
Wader: Der Graham Greene sagte, das Kapital des Dichters ist seine unglückliche Kindheit. Das ist so. Es gibt nur eine einzige geniale Ausnahme, das ist die Astrid Lindgren, die ein einzigartiges Universum aus ihrer eigenen glücklichen Kindheit geschaffen hat, das auch nach Tolkien und Rowling noch bleiben wird. Gut, aber diese Versuche endeten mit oder nach der Pubertät. Ich habe, übertrieben gesagt, bis in meine Dreißiger pubertiert. Ich will damit sagen, es gibt so ein Delay, eine Verzögerung seit meiner Kindheit. Die Verzögerung ist überhaupt meine Daseinsweise. Ich kriege immer alles zu spät mit, bin nicht fix genug. Irgendwann habe ich dann versucht, meine Gangart an meinem eigenen Tempo zu orientieren. Ich behaupte nicht, dass mir das bis heute gelungen wäre. Musikalisch auch nicht. Ich hab kein Timing, kann schlecht mit anderen Musikern zusammenspielen. Ich spiele alles zu überhastet. Ich wundere mich, dass sich die Leute meine alten Platten überhaupt anhören, da ist alles zu schnell. Es gibt ganz wenige, die in meinem ruhigen, starken Tempo grooven. Das heißt, ich habe meine Gangart noch gar nicht gefunden. Aber meine Dickköpfigkeit funktioniert. Dazu muss man natürlich auch bereit sein, das Echo zu vertragen. Aber wenn man ein bisschen außerhalb steht, kann man plötzlich durch die eigene Verzögerung auch ganz vorne sein. Ich war in Berlin, studierte Graphik und sang meiner ersten Lieder. "Loch unterm Dach," "Lied vom kleinen Mädchen," von verwunschen Gärten und so’n Zeug, und draußen auf der Straße ging’s rund mit Wasserwerfern und gegen den Kapitalismus. Ich wusste überhaupt nicht, was da los war. Ähnlich wie ich versucht habe, die späteren Dylan-Platten zu verstehen, habe ich versucht, die Ereignisse in Berlin zu verstehen, dass sie mir doch gefallen mögen. Erst als das abgeebbt war, in den späten 70ern, mit einer enormen Verzögerung von zehn Jahren, ist mir das gelungen und ich stellte fest, dass Leute der Szene, bis in die "Kommune 1" hinein, Wader-Fans waren. Ich wusste gar nicht, was das sollte, was die da machten, sodass ich durch die Unfähigkeit und die Verweigerung, das Tempo der anderen mitzuhalten, denen einen Weg abgeschnitten habe und plötzlich vor denen war. Plötzlich orientierten die sich an mir. Plötzlich sagten welche: der drückt das aus, was ich immer schon gedacht habe.
Ist das für einen Einzelgänger nicht bedrohlich, wenn man plötzlich so vielen Leuten aus der Seele spricht?
Wader: Ja, wenn man nicht sozial gestützt ist. Ich war eigentlich entwurzelt von dem Augenblick an, als ich nach Berlin kam. Zuhause hielt meine Mutter zu mir, ohne dass sie verstand oder akzeptierte, was ich tat. Aber sie hat mich von ihrem Putzfrauengehalt auch als Student immer noch unterstützt. "Student" in Anführungsstrichen. Ich bin ja als Volksschüler in einer Zwergschule im Teutoburger Wald acht Jahre gebildet worden und mit 13 Jahren in die Dekorateurlehre gekommen. Schon damals konnte ich keinen Tritt fassen und bin in eigene Welten geflüchtet, habe nur gemalt musiziert, bin in die Wälder gelaufen. Da hieß es: der Junge muss was Künstlerisches machen. Wir können ihn nicht auf den Bau schicken, da geht der unter. Dann hatten sie mich Dekorateur werden lassen, in einem Schuhgeschäft. Das war aber auch real genug mit 13. Ich war damals in meiner Entwicklung auf der Höhe eines Neun- oder Zehnjährigen. Das heißt, ich habe Kinderarbeit verrichtet, hatte aber trotzdem schon mit 16 ausgelernt und die Kaufmannsgehilfenprüfung bestanden. Mein Vater starb als ich 14 war, der hatte sich sowieso nicht viel um mich gekümmert. Meine Mutter hat dann auch keinen Druck auf mich ausgeübt, mit irgendwelchen Sanktionen erzieherischer Art, weil mich die Resultate nicht interessierten. Wenn man mir die Hand abgehackt hätte, wäre meine Reaktion gewesen: dann ist sie eben weg, und ihr hindert mich nicht, meine andere Hand auch noch hinzustrecken.
Klingt ziemlich selbstverachtend.
Wader: Ja. (Überlegt) Ich hab es als ein bisschen unreif bezeichnet und das ist heute teilweise immer noch so. Seit ich eine eigene Familie habe, bemerke ich den Unterschied zwischen mir und meinen Angehörigen, die sehr schnell aus Erfahrungen Konsequenzen ziehen. Ich muss eine Erfahrung 30 Mal machen. Dann werde ich erst sauer und sage: wenn diese Erfahrung meint, sie könnte mich zu irgendetwas bringen, dann wollen wir doch mal sehen… Das kommt aus den ganz dunklen Tagen meiner Kindheit. Es gibt diesen Witz von einem Bauern, der in der Straßenbahn steht. Ein Fahrgast steigt ein und versucht, die Tür zu schließen. Das geht nicht, irgendwas klemmt. Er haut sie fest zu, geht nicht. Noch fester. Bis der Bauer mit ruhiger Stimme sagt: solange ich meinen Daumen dazwischen habe, kriegst du die Tür nicht zu! (lacht) Das ist ne Haltung einer bestimmten Sorte von Menschen. Tut mir eigentlich leid, dass ich die auch habe. Nicht mehr so doll wie früher, aber ich habe Schwein gehabt. Trotz dieser selbstzerstörerischen Anlage bin ich immer mit einem blauen Auge davon gekommen. Kommt mir jedenfalls so vor.
Aber als Westfale fühlst du dich hier oben besser aufgehoben, als in Berlin?
Wader: In Berlin hatte ich große Probleme. In den zehn Jahren bin ich zum Skelett abgemagert, weil ich nicht fähig war, mich vor den großen Einflüssen dieser Stadt zu schützen, die da ja noch ne Insel und keine Kapitale war. Trotzdem war da ordentlich was los, vom ersten Tag an bin ich abends nicht mehr ins Bett gegangen. Ich wohnte zur Untermiete, habe dann mein Studium vernachlässigt. Bis zum Zwischenexamen habe ich’s noch geschafft. Aber da spielte ich schon Gitarre und meine ersten eigenen Lieder, war also schon auf die Musik orientiert.
Hat sich aus der Zeit die antiakademische Haltung entwickelt, die in deinem "Kleinen Testament" zu der Vorstellung führt, dass dein Hirn erst post mortem in Spiritus eingelegt lernen würde, akademisch zu denken?
Wader: Mir fehlen die Vorrausetzungen für das Selbstverständnis eines Akademikers. Da muss man schon mal Abitur haben und daraus ergibt sich alles andere. In der Musik fehlen mir rein physisch die Voraussetzungen für eine akademische Ausbildung. Ich habe mir, von vier Wochen Unterricht bei meinem Schwager abgesehen, das alle selbst beigebracht. Ich habe zu weiche Fingernägel und die Professoren bilden Leute mit solchen physischen Mängeln nicht aus. Da wird man aussortiert, wenn man klassische Gitarre lernen möchte. Dieser Vorwand ist für mich auch ein Synonym für Akademismus.
2003 bist du mit Reinhard Mey und Konstantin Wecker auf der großen Anti-Irak-Krieg-Demo in Berlin aufgetreten, die auch im TV übertragen wurde. Wie kam es eigentlich dazu?
Wader: Das war Reinhard Meys Idee. Ich war, wenn man schon ein Etikett wählt, was ich ungern tue, aber ich mach’s jetzt mal, der "Friedenssänger der 70er." Beim Golfkrieg hatte mich die ganze Kriegsgegnerklientel schon gar nicht mehr auf der Rechnung. Ich bin nach der Wende ja aus der DKP ausgetreten und war damit auch getrennt von allen Resten der linken sozialen Bewegung. Die Organisatoren der Demo in Berlin haben mich gar nicht angeschrieben, aber Reinhard Mey. Der wohnt in Berlin und mailte mir: Du bist ja auch dabei, sollen wir nicht "Es ist an der Zeit" zusammen singen? Ich mailte zurück: Reinhard, ich bin überhaupt nicht dabei. Dann wurde ich von den Verantwortlichen doch noch angesprochen. Aus den erwarteten 50 – 100.000 Demonstranten wurde dann eine halbe Million.
Gibt es Reaktionen auf so einen Auftritt, zehnmal so viel Fanpost?
Wader: Ah was. Nein. Überhaupt nicht.
Ich habe neulich deine CD "Wünsche" im Internet angeboten, die nach wenigen Stunden von einer 13jährigen gekauft wurde. Sie hat dann erzählt, sie sei ein großer Wader-Fan, seit sie eine deiner alten LPs bei ihrem Vaters gefunden hatte.
Wader: Das bedeutet nicht, dass die Jugend in Massen meine Konzerte stürmt, oder mich in die Charts befördert. Aber es ist eine beachtliche Minderheit unter den gesetzteren Leuten, die zu meinen Konzerten kommen. Das freut mich sehr, aber wie gesagt, ich weiß wenig über die Jugend von heute. Mein Sohn wird 17. In seiner kurzzeitigen HipHop-Phase hat er mir ein paar Sachen vorgespielt. Sammy de Luxe, Jan Delay und ein paar andere fand ich sehr interessant. Im Grunde habe ich das früher ja auch gemacht mit dem Talking Blues (lacht), aber ich glaube, die Szene würde sich weigern, das anzuerkennen. Meine Tochter ist acht und das ist alles, was ich mitkriege. Ich kann ihnen auch nichts Spezielles vermitteln aus einer tiefen Kenntnis ihrer Situation heraus oder ihre Sprache schinden, indem ich versuche, coole Sprüche zu finden. Das würde ich auch nicht machen.
Das wichtigste für Teenager ist ja sowieso das, was sie ihren Eltern nicht erzählen. Normalerweise gibt’s von daher ja immer nur einen mittelbaren Kontakt zur Jugend.
Wader: Das würden sie auch gar nicht akzeptieren, wenn sich da jemand einschleimen würde. Betrachten wir das so: ich habe überhaupt keine bestimmte Klientel, die ich ansinge. Das ist so wie eine Flaschenpost, die landet irgendwo, wird aufgefischt und das freut mich.
Planst du, über ein Gästebuch auf deiner Homepage direkter in Kontakt mit deinen Fans zu kommen?
Wader: Nee, möchte ich gar nicht. Mein Kollege und Freund Konstantin Wecker ist da vorgeprescht, weil er in Friedenssachen sehr engagiert ist. Der hat da ein Diskussionsforum eröffnet, aber ganz schnell wieder geschlossen, weil ihm nur Idioten von morgens bis abends den PC vollmüllen. Ich bin daran nicht interessiert. Ich beantworte auch nur ganz selten Briefe. Was Briefe angeht, habe ich sowieso eine Schreibblockade.
Die ist auch durch E-Mails nicht behoben worden?
Wader: Nein, obwohl das schon ne dolle Sache ist, dass man die postwendend beantworten kann, ohne ne Marke draufzukleben. Ich habe mich auch soweit mit dem Apparat vertraut gemacht, dass ich in den PC reindichten kann. Ich muss nichts mehr übermalen und keine unpassenden Wörter wieder ausradieren, wieder neu ansetzen. Gleich in den Computer hineinzureimen ist wunderbar.
Viele Schreibende finden das sehr unsinnlich und schwören z.B. auf die Reiseschreibmaschine…
Wader: Das interessiert mich nicht und muss mich nicht interessieren.
Seit wann gibt es einen Computer im Hause Wader?
Wader: Ich glaube‚’96 habe ich einen gekriegt. Ich wollte auch ein bisschen mehr Prosa schreiben und habe während einer Tournee mit einer alten Schreibmaschinen-Schule von meiner Frau drei Wochen lang Zehnfingertechnik geübt. Was das Ding sonst noch kann, weiß ich nicht. Online Banking mache ich noch, aber dann ist Schluss.
Die nächste Bank ist hier ja auch eine halbe Autostunde entfernt. Aber trotz deines Abstands zur Öffentlichkeit wurden deine Berliner Konzerte von der Hochschule der Künste ins wesentlich größere Tempodrom verlegt…
Wader: Das beruht auf einem Ensemble von Gründen und Stimmungen. Es gibt Ereignisse, die einen in die dritte Reihe schieben und beim nächsten Mal bringen sie einen wieder nach vorne. Ein Comeback habe ich ja nicht. Ich war ja auch nie weg. Unter "Comeback" stelle ich mir was anders vor. Wer alkoholabhängig mit 50 Millionen Schulden in der Gosse liegt, dann von David Bowie wieder entdeckt wird, einen Welthit produziert und ein halbes Jahr später ist man clean und hat das Geld wieder auf der Kralle: das ist ein Comeback. Bei mir sehe ich das alles im moderaten Rahmen einer Wellenbewegung. Auf und ab, auf und ab. Ich hoffe, dass das "Auf" ein bisschen anhält, bis ich meine Rente zusammenhab.
Das ist doch nicht die einzige Motivation, noch auf Tour zu sein?
Wader: Nein. Es ist aber ein sehr konkreter handfester Motor, der mich dazu bringt, dazu zwingt, wenn ich es schon tun muss, es auch gerne tun zu wollen. Dazu sind bestimmte Einstellungen und Techniken vonnöten, die man entwickeln muss. Was ich früher zum Beispiel nie gemacht habe: seit einem Jahr, nach dem Aufstehen, ich frühstücke nur… früher nannte man das "Nuttenfrühstück"…
… Kaffee, Zigarette, Schnaps?
Wader: Schnaps nicht. Ich rauche auch nicht mehr, aber bei Kaffee ist es geblieben. Ich kann morgens noch nichts essen. Also, ich sitze beim Kaffee und nehme meine Gitarre, die steht immer neben dem Küchentisch. Da liegt immer alles Mögliche rum, ich nehme meinen freien Platz, wo ich die Tasse Kaffee hinstelle, und dann singe ich erstmal im Schlafanzug ’ne halbe Stunde. Manchmal werden es auch drei Stunden, bevor ich was anderes mache. Ich koche mir manchmal noch ne zweite Kanne bis die Stimme sich gelöst hat. Das macht Freude. Hätte es mir in den letzten Jahrzehnten nicht gemacht. Da habe ich das Singen mit der Vorstellung von Arbeit und Pflicht und Broterwerb verbunden und es wurde im steigenden Maße lästig. Das ist dann in den 80er Jahren in einer starken Krise kulminiert. Wenn ich das Wort Gitarre nur gedacht habe, musste ich schon kotzen. Das hat sich quasi nach der Wende geändert, die für mich auch in mehr als einem dutzend Beziehungen, beruflich, politisch, mental, psychisch, physisch eine Wende war. Ich musste mir dann meine Freude, meinen Spaß an der Arbeit, am Singen wieder aufbauen. Und jetzt könnte ich den ganzen Tag zwitschern wie ’ne Nachtigall.
Du hast das Singen als Lebensform wiederentdeckt.
Wader: Und das ist doch das Beste, was einem passieren kann. Jetzt habe ich gerade wieder ein Lied zu fassen, dass ich lange nicht mehr gesungen habe. Als ich damals in den 80er Jahren mit einer kleinen Band auftrat, habe ich die musikalisch komplizierteren Dinge, die das Lied braucht, um es zum Klingen zu bringen, den anderen überlassen. Jetzt sitze ich daran, und versuche das zumindest auf der Gitarre zu skizzieren. Ich kann natürlich keine zweite Gitarre, einen Bass oder ein Akkordeon ersetzen, aber ich kann das musikalisch andeuten, dass es Kontur gewinnt, dass es sich so gestaltet, dass der Hörer das Angedeutete als vollständig empfinden kann.
Apropos Band. Du bist Mitte der 70er etwa zur selben Zeit von Berlin nach Struckum in Nordfriesland ausgewandert, wie Rio Reiser und seine Band "Ton Steine Scherben", deren Fresenhagener Hof eine gute halbe Stunde von Struckum entfernt liegt. Hattet ihr Kontakt?
Wader: Ja, aber wir haben vollkommen unterschiedliche Leben gelebt. Rio und ich sind uns später erst wieder begegnet. Zum Beispiel in der Friedensbewegung. Bei "Künstler für den Frieden", wo Rio auch aktiv war. Ansonsten war ich einmal auf seinem Hof in Fresenhagen und sie waren auch mal bei mir. Wir waren uns sympathisch, aber darüber hinaus machten die Scherben Rockmusik und ich war für die ein Folkie. Von daher gab es wenig Berührungspunkte.
In Struckum erzählte man sich, du wärst an Wahlsonntagen mit roter Fahne durchs Dorf zum Wahllokal gezogen…
Wader: Ich habe mit meiner Meinung nicht hinterm Berg gehalten, habe Unterschriften gesammelt, für die DKP, damit auch eine vom Kanon der etablierten Parteien so unterdrückte Partei einen Kandidaten aufstellen kann. Da wurde ich teilweise mit dem Hund vom Hof gejagt. Wenn man seine eigene Einstellung deutlich macht, wird man eben auch mit der Einstellung der anderen konfrontiert. Aber es war nicht so, dass an meiner Mühle dauern die rote Fahne geweht hätte.
Eine weitere Legende wird in vergriffenen Folk-Lexika erwähnt: die "Folkfriends"-Alben, die heute wieder über eine Bielefelder Versandbuchhandlung als CD erhältlich sind…
Wader: Das hat damals Carsten Linde, ein Lehrer aus Niedersachsen initiiert. Das waren zwei Doppel-LPs, die bei mir in der Mühle aufgenommen wurden. Mit Derroll Adams und Ramblin‘ Jack, von dem auch Bob Dylan und Keith Richards große Fans waren. Die in Amerika und England hatten oft einen weiteren Blick als bei uns.
Blieben solche Kontakte bestehen?
Wader: Ja, aber nicht, weil man sich so bemüht hätte. Auf dem Weg nach Dänemark zum Festival in Tondern mussten die ja auf der B5 durch Struckum fahren und so kamen einige Anfang September immer bei meiner Mühle vorbei. Wir haben oft draußen am Feuer gesessen und gespielt.
Das erinnert an eine meiner Lieblingszeilen aus deiner Übertragung eines irischen Traditionals: "Wie ist dieses Land mir nur so fremd geworden? Noch heute Nacht trägt mich der Wind weit übers Meer, fort von Menschen, die nie singen, nicht einmal wenn sie betrunken sind." Gibt es einen Grenzen übergreifenden Freundeskreis von Einzelgängern, die sich alle paar Jahre treffen und am Singen erkennen?
Wader: Das klingt natürlich ein bisschen idealisiert. Das gibt es nicht wirklich, aber im Ansatz schon. Auf der "Wünsche"-CD singe ich "Die kleine Stadt." Die liegt konkret im Elsass kurz hinter der französischen Grenze und da treffen wir uns seit mehr als 35 Jahren, seit der Zeit des Folkfestivals auf der Burg Waldeck. Zum Beispiel die Brüder Hein und Oss Kröhner aus der Pfalz, die sind auch schon Mitte 70, treten immer noch auf. Inzwischen organisiere ich das und immer, wenn meine Tournee irgendwo im Süden endet, fahre ich da hin. Den Gasthof hat der Wirt mittlerweile an die Jungen übergeben, die vor 35 Jahren noch so klein waren, aber jetzt auch schon erwachsene Kinder haben. Es hat Zeiten gegeben, wo wir es kaum einmal im Jahr geschafft haben, uns zu treffen. Aber jetzt, wo wir alle älter werden, machen wir es öfter. Es wird auch nicht mehr so viel gesungen. Damals war das so ein Landgasthof in der verwunschenen mittelalterlichen Stadt, jetzt ist es ein Restaurantbetrieb mit mittlerer bis gehobener Küche, der ein bisschen von Touristen überrannt wird. Da passt es nicht immer, wenn man in die Saiten greift. Trotzdem bleiben wir ihm treu und etwas später am Abend, wenn wir mehr unter uns sind, geht’s los…
"Die kleine Stadt" und ähnliche Lieder handeln immer auch davon, dass sich die Sänger sorgen, ob auch die Generationen nach ihnen noch singen werden. Das klingt dann nach Grabgesängen einer schwindenden Tradition.
Wader: Es gibt darauf dann immer konkrete Antworten in Briefen, in denen es heißt: "Keine Angst, wir sind 15 oder 16 und singen weiter…"
Einfach und schön
Das erste Mal las ich von Hannes Wader in Rolf Gekelers Zeitschrift „Song“ – es muss 1967 gewesen sein – im Zusammenhang mit den Waldeck-Festivals. Ich war damals im zweiten Lehrjahr und verfolgte mit großem Interesse das Entstehen der Liedermacher- Bewegung. Endlich eine Musikrichtung, die sich vom Hitparaden- Gedudel der damaligen Zeit wohltuend abhob.
Im Herbst 1971 erlebte ich ihn dann erstmals live auf der Bühne, zusammen mit Werner Lämmerhirt in Berlin, kurz nach Erscheinen seiner zweiten LP. Seitdem haben mich Hannes Waders Musik und Texte nicht mehr losgelassen. Unvergessen auch das Abschlusskonzert beim Ludwigshafener Song- Festival Ostern 1973: Hannes Wader trifft Tom Paxton.
Waders Sprache ist einfach und schön, seine Lieder sind aus Eiche, zeitlos und dauerhaft gültig. Dazu eingängige Melodien zur akustischen Gitarre. Es ist wohl diese Mischung aus Poesie und scharfzüngiger, kompromissloser Stellungnahme, die ihn hierzulande so einmalig macht. Er gehört zu denen, die stets ihren eigenen Weg gingen („Ich geh´meinen Weg, schon so lang..“, frei nach Colin Wilkies Song „I ‚ve been on the road“) und sich niemals vereinnahmen ließen, vor allem nicht von der ach so verlogenen Volksmusik- Welle.
Im Werdegang von Hannes Wader zeigen sich Schnittpunkte zur eigenen Biografie: aufgewachsen auf dem Lande in einem kleinem Dorf bei Bremen, Aufbruch mit Anfang zwanzig und Studium in Süddeutschland, zwischendurch häufige Besuche bei Freunden in Berlin-Moabit mit engen Kontakten zur dortigen Folk- und Liedermacherszene. Angesagte Treffs waren damals das GO IN, der Steve Club, das Café Bleibtreu und viele andere, hier nicht genannte Clubs und Kneipen. Das war Anfang bis Mitte der 70er Jahre.
Parallel wurden eigene Veranstaltungen organisiert, mit durchaus bekannten Gruppen wie zum Beispiel Fiedel Michel, den damaligen „Rolling Stones“ des Deutsch-Folk und den Kilgarry Mountain Singers mit Jörg Ermisch. Auch Carsten Linde vermittelte uns einmal eine Gruppe, das muss so um 1976 gewesen sein. Leider hat es nie geklappt, Hannes Wader zu einer dieser Veranstaltungen zu engagieren, aus welchen Gründen auch immer.
Bleibt zu hoffen, dass sich Jüngere finden, welche diesen musikalischen Weg fortsetzen. Überhaupt bieten die 60er- und 70er-Jahre einen reichen Fundus für die heutige Jugend, wie Hannes Wader im Interview schon treffend anmerkt.
es wäre vermessen darauf eine richtige antwort zu finden
Stellvertr.kommentiere ich einfach e.alsZuhörer erlebtes Konzert von Hannes Wader:“Ihr Beitrag wird der Ikone der deutschen Liedermacher gerecht.Seine Lieder und seine nachdenklich stimmenden Kommentare drückten stets eine große Wärme und Intensität aus.Ob er nun früher noch mehr für Frieden und gegen Dummheit und Hass sang und auch die Zukurzgekommenen und Gescheiterten nicht vergaß, immer war es auch ein Stück Lebenshilfe für mich. Eine Mithörerin im Saal, die gerade ihre Mutter durch Selbstmord verloren hatte und dennoch gekommen war war, sagte mir, „dass seine Lieder ihre seelischen Wunden schließen würden“.Herr Wader hat u.a. den „Deutschen Kleinkunstpreis“ des Mainzer Unterhauses.Er ist dem Vernehmen nach auf dem Poetenweg, welch eine Vorbestimmung, in Bielefeld groß geworden. Seine Geburtsstadt soollte ihm auch endlich den (von mir bereits im Nov.1983!) für ihn angeregten Kulturpreis der Stadt verleihen, meint ein unmaßgeblicher Wader-Fan seit über 35 Jahren.
Re: Seit seiner „Langeweile“ lassen einem Wader`s Lieder nicht mehr los
Komisch, auch finde schon seit über 30 Jahren, dass dies die beste Zeile ist, die Hannes jemals losgelassen hat.
Seit seiner „Langeweile“ lassen einem Wader`s Lieder nicht mehr los
Wader`s Konzerte sind immer e.Erlebnis.Seine kleinen Hintergrundgeschichtchen zu seinen Stücken drücken stets eine große Wärme u.Intensität aus. Er ist sogar auf dem Poetenweg in Bielefeld aufgewachsen, welch`eine Vorbestimmung. Den besten Satz fand ich in seinem frühen Lied „Charley“ von 1971, wo er den Spießermief dadurch, dass er einen Held seiner Kindheit, zu dem alle aufblicken, vom Außenseiter zum Spießer werden läßt. Zum Schluss sagt er zu diesem:“…weißt du Charley, was du tust, geht mich schon lange nichts mehr an. Nur schade, daß so einersich mit dir vergelichen kann, einer der obwohl er wollte, nie wie du gewesen ist, soll nicht sagen dürfen, daß du so wie er geworden bist.“// Ich bin stolz in seinem großen Liederbuch „Dass nichts bleibt, wie es war“ verewigt zu sein.