Herr Siebler, Sie haben mit „GG19“ die im Grundgesetz festgeschriebenen 19 Grundrechte verfilmt. Ist für so ein Projekt auch eine gewisse Portion Größenwahn erforderlich?
Harald Siebler: Es gehört schon eine große Portion Wagemut dazu, ein solches Projekt anzugehen. Allerdings denke ich, dass es in einer Demokratie und in einem kulturinteressierten Land wie Deutschland möglich sein sollte, im kulturellen Bereich Experimente zu machen. In Deutschland, im Land der Dichter und Denker! Das Experiment, der Spiegel auf die Gesellschaft als Auseinandersetzung mit ihr, ist das, was Kultur auszeichnet. Wenn das nicht gegeben ist oder nur im Theater stattfindet, dann werden die Räume reduziert. Diesen Diskurs zwischen Kunst, Kultur und Gesellschaft sollte es permanent geben. Deshalb halte ich solche Projekte für wichtig!
Woher kommt die Idee zu diesem Film?
Siebler: Meine Regiearbeiten waren immer geprägt von der Auseinandersetzung zwischen Individuum und Gesellschaft. Ich habe einen Stoff gesucht, mit dem ich Krzysztof Kieslowskis „Drei-Farben-Trilogie“ und seinen Dekalog, die einen sehr großen Einfluss auf mich hatten, filmisch für Deutschland adaptieren konnte. Auf der Suche nach diesem Stoff habe ich mit vielen Menschen viele Gespräche geführt. Irgendwann fiel auch mal das Wort Grundgesetz.
Und dann?
Siebler: Die meisten haben gelacht und Scherze gemacht wie: Da kann man ja gleich das Telefonbuch verfilmen! Das Thema war also zunächst relativ schnell vom Tisch. Mich hat’s aber nicht losgelassen. Zu Hause habe ich dann reingeguckt, ich hatte das Grundgesetz im Regal stehen – und das war enorm spannend …
Inwiefern?
Siebler: Einiges vom dem, was da drin steht, wusste ich schon. Aber ich konnte eben auch vieles entdecken, das ich noch nicht wusste. Dieses Nicht-Wissen war mir auch peinlich. Während meiner Recherchen habe ich aber festgestellt, dass es den meisten Menschen genauso geht wie mir.
Kennen die Deutschen Ihre Grundrechte nicht?
Siebler: Kaum einer weiß genau, was im Grundgesetz drinsteht. Jeder weiß immer ein bisschen. Genau das ist der Punkt: Jeder weiß Teile, aber den großen und ganzen Zusammenhang und den Bezug zum alltäglichen Leben können die wenigsten herstellen. Er ist lange Zeit auch in meinem Bewusstsein nicht vorhanden gewesen.
Warum ist das so? Weil vieles als zu selbstverständlich betrachtet wird und kaum einer in die Situation kommt, sich auf das Grundgesetz berufen zu müssen?
Siebler: Vollkommen richtig. Um abgleichen zu können, ob das, was wir machen, auch wirklich das ist, was das Grundgesetz vorsieht, müsste man wissen, was drinsteht. Dafür muss man sich damit auseinandersetzen. Wenn man das nicht getan hat, geht man nach dem eigenen Gutdünken vor. Man hat hier was gehört und da was gehört. Man legt es sich so oder so zu Recht. Daraus wird mit der Zeit eine Art von selbst gestricktem, demokratischem Verständnis im Umgang mit dem sozialen und gesellschaftlichen Gefüge in der Bundesrepublik.
Was hat das für Konsequenzen?
Siebler: Dadurch, dass der Umgang damit so selbstverständlich geworden ist, kommt man überhaupt nicht mehr auf die Idee, irgendetwas überprüfen zu wollen. Selbstverständlichkeit heißt auch, dass man abgeschlossen hat. Man denkt, man hat einen Endpunkt erreicht. Dass wir alle von Geburt an Demokraten sind und das demokratische Verständnis mit der Muttermilch aufsaugen, ist eine interessante Theorie. Ich teile sie allerdings nicht.
Das Motto Ihres Films lautet „Anstiftung zur Demokratie“. Klingt ein bisschen nach Bildungskino für den Schulunterricht…
Siebler: Das war niemals mein Anspruch. Bildung ist eine zwangsläufige Begleiterscheinung eines jeden Stoffes. Egal ob es sich um ein Buch, ein Theaterstück oder einen Film handelt. Wenn das allgemeine Wissen über ein Thema nicht so groß ist, hat das Projekt automatisch einen großen Informationsgehalt, den man nicht eliminieren kann. Aber warum sollte man das auch tun? Es kann ja nicht darum gehen, dass man sagt: Popcorn haben wir, Bier ist auch da – und los kann’s gehen! Warum immer nur in mich hinein stopfen und das, was von der Leinwand kommt, nur konsumieren?
Wieso ist es eigentlich nötig, die Deutschen zur Demokratie anzustiften?
Siebler: Demokratie wird nicht von reiner Konsummentalität hervorgebracht. Ich bin der Meinung, dass da eine aktive Mitarbeit, ein aktives Mitleben gefordert ist. Und daran hapert es hier. Das Grundgesetz ist nicht nur ein gesellschaftspolitisches Konstrukt. Es beinhaltet auch Forderungen an die Bürger, an die Gesellschaft, an die Regierung, an die Opposition und an die Wirtschaft. Demokratie ist eine Herausforderung. Sie ist eine Aufgabe für jeden Bürger! Um Demokratie machen zu können, muss man allerdings ein gewisses Maß an Bildung besitzen. Demokratie ohne Bildung ist undenkbar. Hier muss die Gesellschaft ansetzen.
Wie soll sie das tun?
Siebler: Indem man die Bürger motiviert, in diese Richtung zu investieren, in diese Richtung zu denken, Forderungen aufzustellen. Es dürfen nicht dreißig oder vierzig Schüler auf einen Lehrer kommen, sondern nur zehn! Und es müssen die besten Lehrer sein! Bildung muss an erster, zweiter, dritter und vierter Position stehen. Bildung und noch mal Bildung! Es muss Klarheit in der Richtung geben, man muss eine Zielsetzung formulieren. Dann gibt es viele Möglichkeiten. Dann sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt! Deutschland ist ein Land, das es zu entdecken gilt. Auf politischer, gesellschaftlicher und künstlerischer Ebene kann man so viel Neues erforschen und kreieren. Mein Gott, das müsste doch eigentlich eine Goldgräberstimmung auslösen! Und keine Lethargie, keine Angst – dadurch entsteht Stillstand!
Sie haben das Projekt bereits vor über acht Jahren in Angriff genommen und bis zur Realisierung immer weiter verfolgt. Aus welchem Antrieb heraus? Die Aussicht auf kommerziellen Erfolg kann es kaum gewesen sein. War es purer Idealismus?
Siebler: Nach den ersten nicht erfolgreichen Anläufen Ende der Neunziger war ich entmutigt, enttäuscht, frustriert. Ich habe gemerkt, welchen Stellenwert solche Projekte haben. Es ist total schwierig, Unterstützung dafür zu bekommen. Wenn man an zwanzig Türen anklopft, gehen höchstens zwei auf… Doch die Idee hat mich einfach nicht losgelassen. Je mehr Zeit verging, desto mehr hatte ich das Gefühl, dass es notwendig ist, diesen Film zu machen. Es wäre vor acht Jahren wichtig gewesen, doch heute ist es fast noch wichtiger. Die Auseinandersetzung mit diesem Thema ist gewachsen. Von daher war es der richtige Zeitpunkt, das Thema wieder aufzugreifen. Weil es jetzt salonfähig ist.
Kaum einer weiß genau, was im Grundgesetz drinsteht.
Warum erst jetzt?
Siebler: Bei vielen Menschen hat sich eine gewisse Form der Unzufriedenheit breit gemacht, eine Politikverdrossenheit, eine Demokratiemüdigkeit. Es gibt Warnungen aus den unterschiedlichsten Richtungen. Alt-Bundespräsident Roman Herzog hat in einem Interview gesagt, die parlamentarische Demokratie in Deutschland sei gefährdet. Die Kirchen haben sich im letzten Jahr zu einem gemeinsamen Papier zur Demokratie durchgerungen. Sie haben gefordert: Bürger seid nicht naiv – Demokratie macht sich nicht von alleine! Was für ein gewaltiger Schritt für die Kirchen, sich auf diese Weise auch in weltliche Dinge einzumischen! Daran merkt man auch, welche Bedeutung das Grundgesetz im Moralischen hat. Dieser moralische Anspruch ist ein großes Plus des Grundgesetzes und macht den großen Unterschied zu vielen anderen Verfassungen aus. Diese Wertigkeit gilt es wieder für sich zu entdecken.
War das die Zielsetzung, mit der Sie an dieses Projekt herangegangen sind?
Siebler: Ich wollte das Grundgesetz nicht trocken und nüchtern darstellen oder distanziert bewerten, sondern emotional erlebbar machen. In 19 kleinen Geschichten, die teilweise eine große Dimension haben. Die einen ein gewisses Spektrum an Erlebbarkeit durchlaufen lassen. Man kann weinen, man kann zittern. Man kann sich auch langweilen. Bei so vielen Themen ist immer wieder auch was dabei, das dem einen mehr und dem anderen weniger gefällt. Es wird Menschen geben, die mit dem Ganzen nichts anfangen können. Aber es gibt auch Leute, die stehen vor den Bildern von August Macke und können nichts damit anfangen. Oder sie stehen vor der Mona Lisa und sagen: Das kann ich auch. Alles toll. Jeder hat seine subjektive Wahrnehmung. Man wird es bei diesem Projekt sicherlich noch häufiger entdecken können, dass die subjektiven Meinungen sehr weit auseinander gehen. Jeder soll ein subjektives Erlebnis für sich finden und hat dabei die Möglichkeit, eine Tour durch Deutschland zu machen und die unterschiedlichsten Dinge zu erleben.
Die Idee es Films war, die Inhalte des Grundgesetzes an der Wirklichkeit zu messen. Zu welchem Ergebnis kommen Sie nach dieser konfrontativen Gegenüberstellung? Entspricht der Verfassungstext der Verfassungsrealität? Siebler: Ich bin auf meiner Tour de Force durch Deutschland auf eine große Diskrepanz zwischen Anspruch und Realität gestoßen. Zumal man den Anspruch ja nur wahrnehmen kann, wenn man ihn kennt. Das ist nicht vorlebbar. Jeder muss für sich selbst entscheiden, wo er steht, was Demokratie für ihn bedeutet und ob das nach seinem Empfinden das Richtige ist oder ob es in einer anderen Richtung weitergehen soll. Dafür ist es notwendig, sich damit zu beschäftigen. Dann kann man sich untereinander austauschen, dann beginnt eine Kommunikation.
Gibt es zentrale Punkte, in denen Ihnen die von Ihnen angesprochene Diskrepanz besonders ins Auge gesprungen ist?
Siebler: Da gibt’s eine ganze Menge. Aber da jetzt welche heraus zu greifen, bringt nicht viel. Spannend ist es vielmehr, sich mal ein paar Begrifflichkeiten anzugucken. Man muss nur mal ein paar Worte in den Mund nehmen und darüber nachdenken. Meinungsfreiheit, Pressefreiheit…
Gibt es die aus Ihrer Sicht völlig uneingeschränkt in Deutschland?
Siebler: Schöne Frage! Genau darum geht es: Fragen zu stellen und nicht nur Antworten zu geben. Eine Frage ist immer interessanter. Die bringt einen weiter als eine Antwort. Die ist schnell gefunden, damit gibt man sich zufrieden. Aber soll es das dann wirklich gewesen sein? Man muss immer weiter nachdenken und sich überlegen: Wollen wir das? Oder wollen wir das nicht? Diese Verantwortung liegt bei jedem einzelnen. Man kann nicht alles an die Politiker oder an die Wirtschaft abgeben. Letztendlich sind wir als Bürger gefordert!
Zum Beispiel auf eine Weise wie der Arbeitslose in der Episode zu Artikel 9, der zum Erfinder der „Kampfarbeit“ wird?
Siebler: Wichtig ist, dass man den eigenen Horizont nicht als das Maß aller Dinge ansehen darf, weil der ja auch eine gewisse Form der Beschränktheit beinhaltet. Indem man andere Dimensionen, andere Blickwinkel zulässt und sie nicht dem eigenen Werte- und Bildungsmaßstab unterwirft, kann man diese Beschränktheit durchbrechen. Diese Option sollte man sich offen halten und viel mehr Zeit und Aktivität dafür investieren. Wenn sich etwas verändern soll, darf ich nicht mit der allerersten Antwort zufrieden sein. Man muss immer weiter Fragen stellen. Dass damit nur Chaos verbunden ist und dass man nie zur Ruhe kommt, ist eine irrige Vorstellung. Die geistige Reise darf nie zu Ende sein!
Im Film sind die sensationslüsternen Medien ein immer wiederkehrendes Element. Findet der Kampf um die Quote auf Kosten der Grundrechte statt?
Siebler: Lucy von den „Peanuts“ hat mal gefordert: Ich will Höhepunkte, Höhepunkte, Höhepunkte! Genau auf diesem Weg befinden sich die Medien. Ein Highlight jagt das andere. Ob das dann überhaupt noch ein Highlight ist, interessiert letztendlich niemanden mehr. Ich merke das jetzt gerade immer wieder, wenn ich mit dem Film unterwegs bin. Immer heißt es: Können Sie noch einen Promi mitbringen? Das Thema allein ist es also nicht. Ich denke, das spricht für sich… Wir müssen uns überlegen, was wir wollen. Wollen wir immer nur Höhepunkte? Und das Niveau des Höhepunkts dadurch, dass so viele Höhepunkte gar nicht existieren können, auf einen Tiefpunkt bringen? Damit auf ein Niveau kommen, wo ein Höhepunkt vielleicht schon eine Delle ist?
Ist es wichtig, dass jeder Bürger jederzeit ins Grundgesetz reingucken kann? Die Briten haben auf einen schriftlichen Verfassungstext verzichtet…
Siebler: Ich halte es für wichtig. Denn das Grundgesetz ist die Verabredung auf eine Basis, auf der wir versuchen, unser Zusammenleben zu gestalten. Wenn ich hier geboren werde, muss ich sie akzeptieren. Wenn ich sie nicht akzeptiere, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder ich verlasse das Land. Oder ich bleibe und versuche, mit den demokratischen Mitteln, die mir zur Verfügung stehen, etwas zu verändern. Ich finde es erstrebenswert in einer Demokratie zu leben. Ich halte sie für eine der höchsten Formen der Freiheit.
Wie viel von dieser Freiheit würde denn mit den Grundgesetzänderungen verloren gehen, die Innenminister Schäuble zur Verfolgung von Straftaten im Anti-Terror-Kampf plant, z.B. was die Legalisierung von Online-Durchsuchungen betrifft?
Siebler: Dieser Bewertung entziehe ich mich. Ich halte es für schwierig, hier ein Urteil zu fällen. Es gibt vieles, was dafür spricht. Gleichzeitig gibt es vieles, was dagegen spricht. Ich halte es allerdings für notwenig, seitens der Politik Vertrauen aufzubauen und bei den Bürgern ein Bewusstsein für diese Fragen zu schaffen! Meiner Meinung regiert hier nur das Misstrauen!
Das Misstrauen regiert auch, was Europa betrifft. Um die vom Scheitern bedrohte EU-Verfassung noch zu retten, sind einige Politiker inzwischen sogar dazu bereit, die vorgesehene Grundrechte-Charta zu opfern. Sind Grundrechte für die Europäische Union doch nicht so wichtig?
Siebler: Wo soll man ansetzen, eine Gemeinsamkeit zu entwickeln, wenn nicht bei den Menschenrechten? Wenn man ein vereintes Europa will, muss man da auf einen Nenner kommen. Ich halte es für unabdingbar, Werte zu setzen, weil Freiheit in jedem Land Europas etwas anderes bedeutet. Um diesen Nenner herzustellen, bedarf es eine langen, langen Weges. Das funktioniert nicht von heute auf morgen. Das ist Bildungs- und Bewusstseinsarbeit. Die ist bitter nötig. Nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa.
Was hoffen Sie bei den Menschen, die sich Ihren Film ansehen, bewirken zu können?
Siebler: Der erste Anspruch wäre, dass eine Auseinandersetzung mit dem Film stattfindet. Dass der Film wahrgenommen und gesehen wird und dies dann zu einer Art Anstoß führt oder zu einer Art von Reibung und Auseinandersetzung über diesen Stoff, über dieses Thema. Die Schlagworte „Demokratie ist sexy“ oder „Anstiftung zur Demokratie“ haben mir dabei geholfen, zu formulieren, was ich mit dem Film will. Ich habe großes Interesse an der Demokratie. Ich halte sie für eine der höchsten und erstrebenswertesten Staats- und Gesellschaftsformen.
Sind Sie stolz auf unser Grundgesetz?
Siebler: Das Wort Stolz ist in diesem Zusammenhang nicht meine Vokabel. Aber ich finde es wirklich toll. Ich bewundere die Auseinandersetzung, die nach dem Nationalsozialismus stattgefunden hat. Vieles, was bei den Nürnberger Prozessen gesagt wurde, kann heute dank dem Grundgesetz nicht mehr als Ausrede gelten. Man kann die Verantwortung für das, was hier im Lande geschieht nicht mehr an andere abgeben. Im Grundgesetz steht völlig zu recht, dass jeder einzelne dafür verantwortlich ist. Wir können nicht mehr dastehen und für schuldig plädieren, wenn etwas passiert, an dem wir nicht teilhaben wollen. Sondern es ist unsere Pflicht aufzustehen und etwas dagegen zu tun!
Unsere Schlussfrage passt gut zu Ihrem eben angeführten „Peanuts“-Zitat: Stellen Sie sich vor, das Leben sei ein Comic – welche Figur wären Sie?
Siebler: Das ist eine ganz schwere Frage. Da müsste ich mich in der Comic-Literatur eigentlich besser auskennen… Ich kann aber mal sagen, was man mir zugeordnet hat. Ich offenbare jetzt etwas. Wahrscheinlich sollte ich das lieber nicht tun, weil es mir nachher um die Ohren fliegen wird… Der Schauspieler Joachim Król hat mir nach unserer ersten Begegnung ein Bild geschickt und zu mir gesagt: An den erinnerst du mich! Es war eine Figur aus den „Simpsons“…
Sie machen mich neugierig…
Siebler: Ich sag’s jetzt einfach mal, auch wenn ich mir damit wahrscheinlich extrem schaden werde (lacht): Es war der Tingeltangel-Bob…