Jeremy, welche Eigenschaften braucht man um „Chef“ einer Bande zu werden?
Jeremy Mockridge: Man muss schlau und mutig sein und braucht gute Führungsqualitäten! Auch wenn es Freunde sind, muss man in gewisser Weise den Ton angeben und die Richtung vorgeben. Es ist immer so, dass es überall einen Anführer gibt und oft sind das ja auch richtige Angeber. Das ist wie bei einem Wolfsrudel; wenn es da keinen Leitwolf gäbe, würde alles nicht mehr funktionieren.
Hast du privat eine „Bande“ oder „Clique“?
Mockridge: Ich habe vor ein paar Jahren mal eine Fußballmannschaft zusammengestellt und da habe ich auch als Kapitän gespielt. Da habe ich halt die Mannschaft geführt und es hat auf jeden Fall ziemlich großen Spaß gemacht!
Bist du gerne in der Anführerrolle?
Mockridge: Natürlich ist es ein schönes Gefühl, wenn alle auf einen hören, aber ich bin ein Mensch, der sich auch gerne zurückzieht und beobachtet. Das kannst du als Anführer ja nicht machen. Du musst immer wach und präsent sein, denn wenn der Anführer nichts macht, dann macht auch die Gruppe nichts. Ich glaube das wäre mir auf Dauer zu anstrengend!
Gibt es an deinem Gymnasium so etwas wie Cliquenbildung?
Mockridge: Klar gibt es das an unserer Schule und ich glaube es gibt auch keine Schule, an der das nicht so ist. In den Pausen versammeln sich halt die Streber und die Coolen und die Looser immer an verschiedenen Orten und natürlich hat dann jede Gruppe auch irgendwie einen Anführer. Das ist auf jeden Fall lustig zu beobachten, und wenn ich jetzt selber Anführer wäre, hätte ich ja gar nicht mehr die Möglichkeit das so unter die Lupe zu nehmen.
In deinem ersten Kinofilm „Die Wilden Hühner“, der seit dem 09.02 2006 im Kino zu sehen ist, spielst du „Fred“, den Chef der Jungsbande „Pygmäen“, die der Mädchengang „Die wilden Hühner“ das Leben schwer macht, ihnen schließlich dann aber doch helfen muss ihre geliebten Hennen vor dem Tod zu retten. Wie würdest du deine Rolle beschreiben?
Mockridge: „Fred“ kommt nach außen ziemlich hart rüber und hat immer einen frechen Spruch auf Lager. Doch wenn er dann mal mit einem Mädchen alleine ist, kann er auch sehr sensibel und schüchtern sein. Er muss ja bei den „Pygmäen“ auch seiner Rolle als Anführer gerecht werden und das schafft er auch, aber es schon schön zu sehen, dass er eben auch ganz anders sein kann.
Lag in dieser Zweischneidigkeit nicht auch eine große schauspielerische Herausforderung?
Mockridge: Ja, das war schon sehr spannend! Ich wollte deutlich machen, dass „Fred“ eben nicht nur der Macho ist, der alle in der Hand hat. Meine Rolle war nicht auf einen Charakterzug beschränkt, und die Szenen, in denen „Fred“ stottert und Angst hat bei „Sprotte“, der Anführerin der „Wilden Hühner“, zu verkacken, haben mir auch am meisten Spaß gemacht. „Fred“ muss in diesen Momenten sein wahres Gesicht zeigen und der Zuschauer lernt ihn so näher kennen und sieht dann auch sein Machogehabe in einem anderen Licht.
Welche Gemeinsamkeiten gibt es denn zwischen dir und „Fred“?
Mockridge: Ich verhalte mich gegenüber Mädchen nicht anders als zu Jungs. Diese extremen Gegensätze wie bei „Fred“ gibt es bei mir eigentlich nicht. Das ist alles ziemlich ausgewogen!
Das Verhältnis zwischen den „Pygmäen“, die ihr Hauptquartier in einem Baumhaus haben, und der Gang „Die wilden Hühner“, die sich in einem Wohnwagen eingerichtet haben, ist von Konkurrenz und tiefer Abneigung geprägt. Wie kommst du im wahren Leben mit Mädchen klar?
Mockridge: Ich habe sechs Brüder, die alle älter sind als ich, und als ich so fünf Jahre alt war, haben die natürlich schon ständig über Mädchen geredet. Ich hatte nie diese klassische Zeit, in der ich Mädchen nicht mochte. Ich fand Mädchen schon immer ziemlich cool!
Inwiefern ist es manchmal nervig wenn man der jüngste von sechs Geschwistern ist?
Mockridge: Manchmal wäre ich schon gerne so alt wie meine Brüder, könnte auf Partys gehen und was trinken. Aber dann denke ich mir: Ich habe das alles noch vor mir und freue mich auf die Zeit und die Erlebnisse, die noch auf mich warten. Das ist ein viel schönerer Gedanke, als wenn ich das alles schon hinter mir hätte!
Wie habt ihr Jungs euch eigentlich mit den zahlreichen Mädchen am Set verstanden?
Mockridge: Wir haben uns alle ziemlich gut verstanden und haben auch nach Drehschluss noch im Hotel zusammen rumgehangen und gespielt oder einfach nur rumgequatscht. Größtenteils haben wir uns aber auf den Film konzentriert, und so viel Freizeit bleib da auch gar nicht.
Manchmal wäre ich schon gerne so alt wie meine Brüder, könnte auf Partys gehen und was trinken.
In „Die Wilden Hühner“ spielen neben euch Kindern und Jugendlichen auch namhafte Schauspieler wie Veronica Ferres, Benno Fürmann und Jessica Schwarz. Wie hast du die Zusammenarbeit mit denen erlebt?
Mockridge: Die waren alle ziemlich locker und haben am Set auch viele Witze gemacht. Ich fand es schön zu beobachten, mit welcher Lockerheit erfahrene Schauspieler wie Benno Fürmann an die Sache rangegangen sind und wie die dann auch oft einfach mit ihren Texten gespielt haben und so neue lustige Situationen entstanden sind. Das har mir schon imponiert!
Hattest du denn am Anfang auch Berührungsängste?
Mockridge: Am Anfang war man da schon etwas schüchtern, denn Leute wie Benno Fürmann und Veronica Ferres kannte ich ja vorher nur aus dem Fernsehen. Man fragt sich dann, ob die irgendwelche Starallüren haben und wie die wohl mit uns Kindern umgehen werden. Diese Unsicherheit hat sich aber ziemlich schnell gelegt und wir konnten super zusammen arbeiten, weil die uns auch ernst genommen haben.
Dein Nachname lässt es schon vermuten – dein Vater ist Bill Mockridge, der „Erich Schiller“ aus der ARD-Kultserie „Lindenstraße“. Wie ist es für dich, wenn du deinen Vater am Sonntagabend zusammen mit „Helga Beimer“ Spiegeleier essen siehst?
Mockridge: Das fragen mich meine Freunde auch ständig, aber das war schon immer was ganz normales für mich. Ich kannte das ja nie anders. Ein Sohn vom Konditor weiß ja auch wie die Brötchen hergestellt werden, nur das mein Vater halt zum Arbeiten ins Studio fährt.
Würdest du dich denn als Fan der „Lindenstraße“ bezeichnen?
Mockridge: Ja, dabei ist das ja eigentlich eher eine Serie für Erwachsene und ich wäre ohne meinen Vater sicherlich auch nicht auf diese Sendung gestoßen. Ich finde die Geschichten einfach sehr realistisch; das ist nicht so abgehoben wie in anderen Soaps und Serien. Die müssen sich mit echten Problemen auseinandersetzen. Das gefällt mir!
Könntest du dir vorstellen eine Rolle in der „Lindenstraße“ zu übernehmen; vielleicht als bisher unentdeckter Sohn von „Erich Schiller“?
Mockridge: Klar, ich wollte schon immer mal in der „Lindenstraße“ mitspielen, und wenn die auf mich zukommen würden und mir eine Rolle anbieten könnten, dann würde ich das auf jeden Fall machen. Ich glaube ich würde in jeder Serie mitspielen; einfach nur um schauspielern zu können.
Vor der Arbeit an „Die Wilden Hühner“ standest du ja bereits auf der Theaterbühne und hattest eine Rolle in dem TV-Film „Die Liebe hat das letzte Wort“ (2004). Inwiefern wurdest du durch deinen Vater an die Schauspielerei herangeführt?
Mockridge: Wir haben als Kinder immer mitbekommen wie die Arbeit des Schauspielers aussieht und wie man sich den Arbeitsalltag in diesem Beruf vorstellen kann. Wir durften auch unseren Vater auch öfters ans Set begleiten und ihm beim Drehen über die Schulter gucken. Für jeden von uns bestand auch die Chance als Statist oder Nebendarsteller mitzuspielen. Jeder von uns konnte sagen, ob er auch mal so etwas machen möchte und meine Brüder haben sich halt für andere Sachen entschieden, und machen jetzt Musik oder andere Dinge die ihnen gefallen. Das finde ich auch absolut okay! Wäre ja langweilig wenn wir alle Schauspieler werden würden!
Hattest du dabei jemals das Gefühl unter Druck gesetzt zu werden?
Mockridge: Nein, auf gar keinen Fall! Unser Vater würde uns nie in irgendeine Richtung treiben, in die wir gar nicht wollen. Das würde ich auch gar nicht mitmachen!
Was fasziniert dich an der Schauspielerei?
Mockridge: Ich schlüpfe gerne in das Leben von anderen Menschen! Es ist immer interessant zu sehen, wie andere Menschen denken und wie sie leben. Alle Menschen sind ja wahnsinnig unterschiedlich; der eine ist lebendig und lebenslustig und der andere eher wortkarg und traurig, so wie es auch Menschen mit Zwangsstörungen oder Depressionen gibt. Als Schauspieler kann ich mich dann in diese Menschen hineinversetzen und sie dabei näher kennenlernen. Das ist wahnsinnig spannend!
Gibt es eine bestimmte Rolle, die du später unbedingt einmal spielen willst?
Mockridge: Ich würde gerne mal einen Drogenabhängigen spielen, einen Menschen mit ganz vielen Problemen, der alle seine Freunde verliert, am Abgrund steht, nicht weiter weiß und dann schließlich auf dramatische Weise stirbt. Solche Szenen sind glaube ich für jeden Schauspieler eine große Herausforderung!
Wie würdest du dich auf so eine Rolle vorbereiten?
Mockridge: Wir leben ja in einer sehr weiten Welt, wo schon vieles über solche Themen geschrieben und bekannt gemacht wurde. Ich spiele zum Beispiel bald in Bonn den jungen Mozart am Theater und da konnte ich mir zur Vorbereitung den Film „Mozart“ ansehen und auch im Internet recherchieren. Ich würde versuchen so viel wie möglich über das Thema herauszufinden und würde mich natürlich auch fragen: Wie würde ich mich verhalten, wenn ich am Abgrund stehe und nicht mehr weiter weiß? Oft haben ja auch die Drehbuchautoren bestimmte Vorstellungen von ihren Charakteren, und das ist ja auch eine Orientierungshilfe.
Nun soll es ja bald eine Fortsetzung von „Die wilden Hühner“ geben. Kannst du da schon was verraten?
Mockridge: Wenn wir über eine Million Zuschauer haben wird es eine Fortsetzung geben. Ich weiß nicht genau welches Buch von Cornelia Funke dann verfilmt wird, aber ich hoffe, dass ich auf jeden Fall wieder mitspielen darf.
Unsere Schlussfrage: Das Leben ist ein Comic- Welche Figur bist du?
Mockridge: Ich würde Bart Simpson sein! Ich bin auch ein ziemlicher Unruhestifter und baue viel Mist. Das würde gut passen!
Ich liebe dich
Jeremy,u bist ein toller Schauspieler
Wieso trennst du dich von michelle von treuberg! Wegen so einer anderen?also in den film Das ist voll traurig:( ich finde ihr hättet zusammen bleiben müssen! (Die wilden Hühner und das leben):(
Hey,
Also keine ahnung ob du das hier jals liest aber wenn ja würde mich echt mal interessieren wie es so ist filmklammotten zu tragen
Weil das sind ja nicht immer so Allerweltssachen die du dir mal schnell beim h&m holst
Und wenn dir die klamotten nicht so taugen…
L.g
P.s das mit dem schauspielern machst du echt gut…;)