Jo, was macht einen echten Punk aus?
Jo: Ich glaube ein echter Punk lebt einfach sein Leben ohne nach der Meinung von anderen zu gehen. Man sollte einen Punk nicht am Aussehen festmachen, sondern eher auf die Lebenseinstellung schauen.
Sind die „Killerpilze“ ein Punk-Band?
Jo: Also, ich behaupte nicht, dass wir Punk-Musik machen, sondern Punk-Rock – das ist ein großer Unterscheid, weil Punk zielt nur auf das Politische ab und Punk-Rock ist einfach schnelle Gitarrenmusik, die den Leuten Spaß bringen soll. Diese Musikrichtung ist in Deutschland noch nicht so etabliert und wir greifen das jetzt auf. Ich denke in jedem von uns steckt ein kleiner Punk-Rocker und wir wollen einfach das machen, worauf wir Bock haben!
Doch statt Dosenbier herrscht auf euren Konzerten Alkohol- und Rauchverbot und junge Mädchen schmeißen euch Kuscheltiere auf die Bühne. Wie passt das denn mit dem Punk-Image zusammen, das die Medien von euch konstruieren?
Jo: Die Medien konstruieren sich das so zusammen wie sie wollen und suchen jetzt unbedingt das Gegenstück zu „Tokio Hotel“, nämlich die harten Punkjungs, aber das sind wir gar nicht! Wir sind vier Jungs vom Dorf Bayern, die einfach ihr Ding machen und wir wollen in der Öffentlichkeit auch gar nicht als Punks abgestempelt werden. Natürlich passt es nicht zusammen, wenn die „Bravo“ uns als „rotzfreche Punks“ bezeichnet und dann Kuscheltiere auf die Bühne fliegen, aber wir haben ja auch gar nicht so einen großen Einfluss auf die Berichterstattung der Medien, wie alle denken. Wir würden uns in einem Interview nie als Punks bezeichnen, aber die Zeitungen schreiben ja auch dann über uns, wenn wir uns nicht mit denen zum Interview treffen. Da kann man gar nicht viel machen, aber das Bild bleibt natürlich trotzdem und darum sind viele Leute uns gegenüber auch noch sehr kritisch.
Wie reagieren denn ‚echte’ Punks auf eure Musik? Kamen da schon Reaktionen?
Jo: Es gibt viele Punks, die das sehr gut finden was wir machen und die sich darüber freuen, dass jetzt auch diese Musikrichtung mal in Deutschland Gehör findet, aber natürlich gibt es auch immer die Szenepolizei, die gegen alles motzt und sich darüber beschwert, dass wir mit unserer Musik in den Charts sind. Diese Leute wird es immer geben, aber das stört uns nicht weiter.
In euren Songs geht es Mal um „Blümchensex“ mal um die Liebe zum Sommer, doch sprecht ihr auch das Thema Selbstmord an und erklärt in „Ich habe Recht“ eure Sicht auf das Weltgeschehen . Die „Killerpilze“ können also nicht nur lustig?
Jo: Natürlich, wir wollen mit unseren Songs ja auch eine Botschaft rüberbringen, die Leute zum Nachdenken bringen und mit Tracks wie „Ich habe Recht“ auch ein politisches Statement abgeben, nämlich dass man nicht die „neue Welt“ verkünden kann und gleichzeitig fliegen überall Bomben in die Luft. Spaßsongs gehören natürlich auch dazu, aber wir wollen keine reine Fun-Band sein. Außerdem sind ernste Stücke wie „Wach auf“ oder „Lass mich los“ auch viel härter als der Rest und in diese Richtung wollen wir uns auch weiterentwickeln. Alle Songs waren übrigens schon fertig komponiert, bevor wir den Plattenvertrag unterschrieben haben. Da hat auch kein Produzent oder Songwriter eingegriffen.
Welche Reaktionen bekommt ihr denn von euren Fans auf eure Texte?
Jo: Unsere Fans können sich mit unseren Texten identifizieren, weil wir ja auch selber alle noch Jugendliche sind. Es freut mich natürlich sehr, wenn dann ein Fan zu uns kommt und sagt: „Hey, mit dem Song habt ihr genau das getroffen was ich gerade fühle!“ Wir wollen mit unseren Texten nicht erwachsener klingen als wir sind, sondern einfach nur Dinge loswerden, die uns beschäftigen.
Hattet ihr eigentlich jemals den Traum, berühmt zu werden, als ihr euch vor vier Jahren auf der Schule im bayerischen Dillingen zusammen getan habt?
Jo: Natürlich ist es ein Traum mit seiner Musik vor vielen Leuten aufzutreten und eine CD herauszubringen, die man im Laden kaufen kann. Aber wir haben das nie mit Kalkül verfolgt, dass wir jetzt unbedingt berühmt werden müssen. Ich glaube aber, dass jede Band insgeheim davon träumt mit ihrer Musik eine breite Masse zu erreichen, insofern ist es schon ein Traum was gerade mit uns passiert. Es ist einfach Wahnsinn! Wir kommen viel rum, treffen lauter tolle Leute und können Musik machen und dass ist einfach das was wir am liebsten tun!
Zum Plattenvertrag kam es durch einen Produzenten, der euch auf einem Festival entdeckt hat. Wie kann man sich das vorstellen?
Jo: Wir haben damals schon sehr viel live gespielt, so um die 70 Auftritte in den vergangenen Jahren. Vor einem dreiviertel Jahr war dann mal der Chef einer Plattenfirma bei einem unserer Auftritte und die Show hat ihm gut gefallen. Dann begann ein sehr langwieriger Prozess, in dem die ganzen Verträge vom Anwalt gecheckt werden mussten, denn wenn man einfach so unterschreiben würde, hätte man echt die Scheiße am Hals! Da gibt es so viele Klauseln, wo man ziemlich genau draufgucken muss. Wir haben uns die Plattenfirma dann auch ziemlich genau angesehen, wollten wissen, mit welchen Leuten wir da zusammenarbeiten. Wir haben uns da aber sehr wohl gefühlt und wenig später unterschrieben.
Natürlich passt es nicht zusammen, wenn die „Bravo“ uns als „rotzfreche Punks“ bezeichnet und dann Kuscheltiere auf die Bühne fliegen.
Derzeit seid ihr auf eurer ersten großen Deutschland-Tour mit 15 Konzerten im gesamten Bundesgebiet. Wie fühlt ihr euch dabei?
Jo: Das war immer unser größter Traum mal eine eigene Tour spielen zu können, denn wir kommen ja vom Dorf und dürfen jetzt mit unserer Musik durch die größten Städte in Deutschland fahren wo 800 Leute in den Clubs auf uns warten. Das ganze Tourleben macht mit diesem Team auch wahnsinnigen Spaß und wir genießen gerade einfach diesen Traum und können es manchmal noch gar nicht richtig glauben!
Das jüngste Bandmitglied mit 13 Jahren ist dein kleiner Bruder, der Schlagzeuger Fabi. Nach den Konzerten wird also gleich geschlafen statt gefeiert?
Jo: Also beim Fabi ist das schon so, ja. Wir gehen nach dem Konzert meistens noch was essen, und danach geht Fabi dann schlafen oder wir gehen halt alle schlafen weil wir so müde sind. Oder wir schauen uns noch ein bisschen die Stadt an, denn man hat ja auch nicht jeden Tag die Möglichkeit nach Hamburg oder Bremen zu kommen. Irgendwann in der Nacht fahren wir dann mit dem Nightliner los und kommen am nächsten Morgen in einer neuen Stadt an.
Euren bisher größten Auftritt hattet ihr im Rahmen der „Bravo Supershow 2006“ vor 12.0000 Fans. Was ist es für ein Gefühl vor so viel tausenden kreischenden Mädchen aufzutreten?
Jo: Bei unseren Clubkonzerten sind ja auch Jungs dabei und da splittet sich das immer ein bisschen in Pogo und Gekreische. Aber bei so einem Mega-Event treten ja auch viele internationale Pop-Acts auf und da sind dann halt auch viele Mädchen dabei. Dieses Gefühl kann man gar nicht so richtig beschreiben. In den fünf Minuten, die du da auf der Bühne stehst, lebst du in einer komplett anderen Welt. Du spielst deinen Song und fühlst einfach: Da kann nichts schief gehen! Da ist so eine große Energie in der Halle, das gibt dir einen richtigen Kick.
Hast du in solchen Momenten manchmal Angst, der Erfolg könnte möglicherweise auch schnell wieder vorbei sein?
Jo: Ich komme im Moment nicht so richtig dazu, mir große Sorgen zu machen, aber selbst wenn der Erfolg vorbei sein sollte, dann soll das halt so sein und wir spielen halt wieder in den kleinen Clubs oder suchen uns eine neue Band. Im Moment versuchen wir aber diesen Traum so gut es geht zu leben und so viel wie möglich mitzunehmen was auf uns zukommt. Ich denke wir werden aber auch in Zukunft immer irgendwas finden was uns Spaß macht.
Vor kurzem wart ihr bei Stefan Raab’s „TV Total“ zu Gast. Habt ihr manchmal auch Angst, in so eine Show zu gehen?
Jo: Man hat keine Angst, sondern eher Respekt vor Leuten wie Stefan Raab, der ja schon eine Art Medienmogul in Deutschland ist. Letztendlich hat es sich dann aber herausgestellt dass Stefan Raab ein sehr bodenständiger Mensch ist und die Atmosphäre in seinem Studio war einfach sehr angenehm. Er hat uns nicht verarscht und er unterstützt auch unsere Pläne, die Schule zu beenden.
Die Schule würdet ihr also nie aufgrund der Musikkarriere aufgeben?
Jo: Nein, auf keinen Fall! Mäx macht jetzt nach den Pfingstferien seinen Realschulabschluss und wird dann die Fachoberschule besuchen und auch Schlagi wird nächstes Jahr seinen Realschulabschluss in der Tasche haben. Ich arbeite weiter an meinem Abi und bei Fabi dauert es ja noch eine ganze Weile, aber er will auf jeden Fall auch sein Abitur machen. Aber wir wollen das jetzt gar nicht so phrasenartig verkünden, sondern sehen schon sehr realistisch, dass der Erfolg auch wieder schnell vorbei sein kann und ohne Schulabschluss kann man heute auch nicht mehr viel machen!
Wie lässt sich Schule und Karriere miteinander vereinbaren?
Jo: Wir gehen immer nur in den Ferien auf Tour und auch Konzerte spielen wir nur am Wochenende. Innerhalb der Woche sind wir größtenteils ganz normale Schüler und gerade weil für einige von uns ja jetzt auch der Abschluss ansteht wird auch im Tourbus noch gebüffelt.
Unsere Schlussfrage: Das Leben ist ein Comic- Welche Figur bist du?
Jo: Ich bin Papa Schlumpf- Der ist mit den Pilzen gut befreundet und in der Band fühle ich mich manchmal auch wie ein Papa, weil ich immer gucke dass alles glatt läuft und dass alle zufrieden sind.
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Ey…gibts Bettwäsche von denen??
Nix Kommi,gratulation…..
HAPPY BIRTHDAY!!!!!
Der Toaster wird heute 68 Jahre alt und wir beide wollen ihm für 68 Jahre knuspriges Weißbrot danken…DANKE toaster WE LOVE YOU!!!
Killerpilze Ihr rockt….<3<3<3<3<3<3<3 by Elle&Phie
Re: Cooles Interview =))
hi svenny du hast recht!!!wieso schreiben hier nicht mehr ihre meinung rein???ist die seite unauffindbar???eure anne!!!!kp 4-ever!!!
Euer neuer männlicher Fan , „das Goldbärchen“ Florian
ich bin soooo schüchtern und weis nicht wie ich es sagen soll , aber ich find euch übelst geil , besser als tokio hotel!!!ich hab sogar bettwäsche von euch und ein t-shirt :-) !!!euer florian schmidt!!!
Cooles Interview =))
Ein wirklich gelungenes Interview, welches einen Blick hinter die Fassade der Killerpilze verschafft.
Genau die Fragen, die einen Fan interessieren.
Ein Interview im David Sarkar – Stil!