+++ Das folgende Interview entstand im Sommer 2018. Es wurde zuerst in englischer Sprache in der 60. Ausgabe des Zoo Magazine veröffentlicht. +++
Liv Lisa, wir führen dieses Interview hier am vielleicht heißesten Tag des Jahres. Was mich zu der Frage bringt: Sind die Scheinwerfer am Set eigentlich auch noch so heiß oder wurde inzwischen alles auf LED umgestellt?
Fries: Die sind tatsächlich noch sehr heiß. Das macht auch etwas mit einem. Bei „Babylon Berlin“ hatten wir eine Szene gedreht, die sehr emotional sein muss. Ich war gut drin, aber jedes Mal wenn ich mich ins Scheinwerferlicht gesetzt habe, war alles weg. Jegliche Emotion war wie weggestrahlt.
Wobei ich diese Hochsommer-Temperaturen auch mal ganz angenehm finde. Weil es mich und alle anderen zwingt, einen Gang runter zu schalten. Da kommt so ein südländisches Fiesta-Feeling auf.
Auch beim Dreh?
Fries: Ja. Ich hatte vor kurzem einen Drehtag von „Counterpart“ in Berlin. Aber es war so heiß, da musst du auch am Set langsamer sein. Sonst klappen dir die Leute ab, wenn du das normale Tempo beibehältst. Die Szene spielte übrigens im Winter, die Leute hatten bei 35 Grad einen Wintermantel und Mütze an. Das ist natürlich verrückt.
Wie empfindest du das Scheinwerferlicht, das Leben in der Öffentlichkeit?
Fries: Das ist manchmal schwierig. Ich versuche, aufzupassen, dass ich da den Kontakt zu mir selbst nicht verliere. Es gibt schönere Orte als im Scheinwerferlicht zu stehen.
Das ist etwas, was mit dem Beruf zusammenhängt, aber dafür bin ich nicht angetreten, dafür mache ich das nicht.
Ich bin normalerweise niemand, der sich wahnsinnig schick macht oder aufbrezelt. Das hin und wieder zu tun ist ganz lustig, aber es hat nicht so viel mit mir zu tun.
Ich möchte nicht von einer Beziehung in die nächste springen, sondern ich möchte dazwischen reflektieren und erstmal herausfinden: Wo stehe ich? Wie fühle ich mich? Wie war das?
Einige Filme von dir wie „Und morgen Mittag bin ich tot“, „Sie hat es verdient“ oder auch „Rakete Perelman“ behandeln sehr existenzielle Fragen. Wie wirkt sich das auf deine Gedankenwelt aus?
Fries: Massiv wirkt sich das aus. Ich mache mir auch so schon viele Gedanken über das Leben, die Themen aus dem Filmen kommen dann noch hinzu. „Und morgen Mittag bin ich tot“ war eine sehr extreme Erfahrung. Auf den Film habe ich mich lange und intensiv vorbereitet, ich habe viel Zeit mit einer Mukoviszidose-Patientin verbracht, die zu einer guten Freundin wurde. Das hat mich alles sehr bewegt. Und es hat mich sehr viel Kraft gekostet. Danach habe ich mein Drehpensum reduziert.
Um zwischendurch Luft holen zu können?
Fries: Ich will nicht einfach von einem Projekt in das nächste hüpfen: Weil ich das Gefühl habe: Man muss das auch verarbeiten. Ich beschäftige mich eine Zeitlang so sehr mit einem Thema, mit einer Figur, dass ich danach auch erstmal wieder zu mir kommen möchte. Das ist ein Prozess, für den ich Zeit brauche. Wie im Privaten: Ich möchte nicht von einer Beziehung in die nächste springen, sondern ich möchte dazwischen reflektieren und erstmal herausfinden: Wo stehe ich? Wie fühle ich mich? Wie war das?
Bist du durch die Filme schneller erwachsen geworden?
Fries: Ich glaube, dass das alles meinen Charakter bestimmt. Ich drehe seit ich 14 bin. Also schon in einer Entwicklungszeit, wo man aufwächst, wo man sich Fragen stellt. Mit 15 habe ich eine junge Prostituierte gespielt, das lag damals über meinem persönlichen Horizont. Wäre ich nicht Schauspielerin, hätte ich mich erst viel später damit auseinandergesetzt. Ja, an der Stelle würde ich sagen, bin ich schneller gereift, erwachsen geworden. Doch es gibt auch andere Bereiche, wo ich mich noch gar nicht als erwachsen bezeichnen würde.
Manche Schauspieler sagen, die Filme sind für sie eine Art Therapie…
Fries: Es ist schon so, dass man sich im Film auch mit den eigenen Emotionen auseinandersetzen kann, dass man etwas über sich herausfinden kann. Das kann im Rahmen der Rolle stattfinden, man hat den Schutz der Figur. Aber natürlich geht es mir nicht nur darum, etwas über eine Figur und eine Geschichte rauszufinden, sondern auch über mich.
In der Komödie „Rakete Perelman“ warst du Teil einer Gruppe von Schauspielern und Lebenskünstlern, die versuchen, sich auf dem Land „von den kapitalistischen Verwertungslogiken frei zu machen.“ Hat dich der Film über das System, in dem wir leben, nachdenken lassen?
Fries: Ja, ich mache mir permanent Gedanken darüber. Und ich bin gerade wieder stark schockiert vom Kapitalismus. Die Frage ist immer: Inwieweit bin ich selbst bereit dazu, Dinge in meinem Leben zu ändern? Ein Beispiel: Jetzt im Sommer habe ich mir gedacht, dass ich es eigentlich unbedingt vermeiden müsste, zu fliegen. Denn es ist verrückt, was das anrichtet!
Wir haben in Berlin eine Aktion gemacht, für eine bessere Fahrrad-Stadt, 21 Tage ohne Auto.
Und dann setzt man sich einmal in den Flieger und bläst das eingesparte CO2 wieder raus. Ich glaube, dass es einem gut tun würde, mal nicht kurzfristig über ein verlängertes Wochenende nach Kroatien zu fliegen. Das hat man früher auch nicht gemacht. Aber das ist eben eine Umstellung.
Ich mache selten einen radikalen Schnitt, sondern ich will die Dinge auch verstehen und verinnerlichen, damit mir die Umstellung auch gut tut.
Welche Dinge hast du in deinem Leben schon umgestellt?
Fries: Ich bin größtenteils vegetarisch geworden. Ich finde, ich kann nicht verlangen, dass ein Tier umgebracht werden muss, damit ich etwas zu essen habe. Vor allem nicht unter den Umständen der Massentierhaltung. Da finde ich es auch verrückt, wie andere Menschen es schaffen, das komplett auszublenden. Daneben ernähre ich mich komplett biologisch, kaufe alles im Bio-Laden. Etwas gebraucht hat bei mir der Umstieg auf Bio-Zahnpasta.
Es gibt Bio-Zahnpasta?
Fries: Ja, tatsächlich. Und gestern habe ich mir zum ersten Mal ein Deo ohne Plastikverpackung gekauft. Das haben zwei Berliner entwickelt, so etwas finde ich spannend. Ich habe das Gefühl, es passiert sehr viel im Moment in puncto Umweltbewusstsein. Allerdings noch nicht überall. Vor kurzem war ich in Vietnam, dort gibt es ein massives Plastikproblem – und den Leuten fehlt das Bewusstsein dafür.
Du bist dir beim Konsum also einer Menge bewusst. Was passiert nun, wenn Amazon – als Filmproduktion – anklopft? Stoßen die bei dir auf verschlossene Türen?
Fries: Tendenziell könnte das passieren, ja. Sie haben mich aber noch nicht gefragt. Ich denke, dass man auch Grundsätze haben darf. Vielleicht sogar haben sollte.
Welche Grundsätze musstest du fürs Filmgeschäft schon über Bord werfen?
Fries: Wenn es um PR-Arbeit geht, da gehe ich einen Kompromiss ein. Es gibt einen Teil von mir, der das komplett lassen würde. Es kommt halt immer wieder vor, dass ich in Interviews ständig die gleichen Fragen gestellt bekomme. Da fällt es manchmal schwer, mich zu motivieren. Auf der anderen Seite kann ich verstehen, dass man einen Film, den man gedreht hat, auch bewirbt. Irgendwie müssen die Leute es ja mitkriegen. Ich selbst merke es oft an mir, dass ich von manchen Filmen nichts mitbekomme.
Manchmal sind Interviews auch eine positive Erfahrung, manchmal sind es spannende Fragen, durch die ich dann selbst etwas über mich rausfinde. Manche Dinge werden einem manchmal erst klar in dem Moment, wo man sie ausspricht.
Es ist noch ein anderer Satz aus „Rakete Perelman“ bei mir hängen geblieben. Eine Mitstreiterin sagt im Film: „Wir verkaufen doch nicht unsere künstlerische Integrität für 8000 Euro“. Wie groß ist die Versuchung, es doch zu tun?
Fries: Ich versuche es natürlich zu vermeiden. Aktuell erlebe ich es wieder, dass ich sehr viele Angebote bekomme, die mich nicht die Bohne interessieren. Es fällt mir nicht leicht, abzusagen, aber wenn ich länger darüber nachdenke, merke ich, dass es mich einfach nicht interessiert. Vieles davon ist nicht mal gute Unterhaltung.
Anderseits musst du bestimmte Dinge auch ausprobieren. Vor zehn Jahren habe ich für RTL einen Abenteuerfilm gedreht. Da habe ich die künstlerische Integrität vielleicht ein bisschen verkauft – allerdings war ich da erst 16. Und für jemand, der auf einer privaten Schauspielschule war, war das ein gutes Training, ich habe das auch als ein Lernen empfunden. Man könnte sagen, ich habe jetzt über 12 Jahre einfach versucht, mich auszubilden. Und wenn du weiterkommen willst, kannst du nicht alles ablehnen. Man muss halt erstmal Praktika machen, bevor man dann Kostümbildnerin beim großen Hollywood-Film wird.
Heute kannst du ein Angebot auch einfach mal ausschlagen.
Fries: Ja. Heute geht es mir vor allem darum, mit Leuten zu arbeiten, die ich gut finde. Wo ich das Gefühl habe, wir arbeiten an etwas Gutem. Wobei es natürlich auch gefährlich sein kann, wenn man die ganze Zeit nur Projekte absagt. Dann bekommt man irgendwann vielleicht nichts mehr angeboten.
Hättest du einen Plan B?
Fries: Nein, den habe ich nicht. Aber den würde ich dann erfinden. Ich habe diesen Beruf nie gemacht um Geld zu verdienen, das war nicht mein Antrieb. Es waren auch schon viele Projekte dabei, wo es nicht so viel Geld gab. Ich würde im Zweifel lieber etwas Anderes machen als meine künstlerische Integrität zu verraten. Das meine ich auch ernst.
2008 war zum Beispiel ein Jahr, wo es für mich kein Angebot gab, das ich spannend fand. Da bin ich dann zur Filmhochschule in Berlin gegangen und habe Studenten gefragt, ob sie Lust haben, mit mir zu drehen. Mit einer Regie-Studentin habe ich dann drei Kurzfilme gedreht.
Du bist in Berlin geboren, fühlst du dich nach wie vor wohl in der Stadt?
Fries: Ich überlege schon, ob ich weiter in Berlin leben möchte. Manchmal ist es anstrengend. Ich habe auch oft das Gefühl, dass ich in der Stadt den weiten Horizont verliere. Die Welt ist dann nur noch Berlin, wie unter einer Käse-Glocke.
Erst wenn ich dann mal rauskomme, denke ich: WOW, unglaublich, es gibt ja noch mehr als nur Berlin. Dieser Weitblick fehlt mir hier manchmal.
Die Serie „Babylon Berlin“ spielt in den 1920er Jahren. Hat Berlin heute noch Dinge mit dieser Zeit gemein?
Fries: In Bezug auf die Architektur gibt es nicht mehr so viel. Den Bahnhof Friedrichstraße gab es schon. Dort hängt auf dem Bahnsteig auch immer noch so ein historisches Notsignal.
Es gab in den 20ern sehr viele Nachtlokale, wo viel getanzt wurde. Auch Cabaret, Variete. Das hat eine gewisse Ähnlichkeit zum heutigen Berliner Nachtleben. Von Fotos weiß ich auch, dass damals viele Menschen auf der Straße unterwegs waren. Sprich, dass das Stadtleben damals ruhiger gewesen wäre – das war überhaupt nicht der Fall.
Und in Bezug auf den Spirit, die Atmosphäre?
Fries: Damals waren das Ausgehen, waren Tanz und Ekstase ein Gegenpol zur Arbeit. Das empfinde ich heute auch noch so. Schon damals war das Weggehen sehr exaltiert.
Damals entstand viel Armut durch die Weltwirtschaftskrise – und auch heute ist in Berlin viel Armut sichtbar. Ich finde, auch politisch gibt es manche Parallelen. Der Nationalsozialismus war im Entstehen, in der Serie wird Hitler auch 1-2 Mal erwähnt. Wobei es nicht so war, dass die breite Masse rechts war. Auch heute ist die breite Masse nichts rechts, aber die Politik wird wieder nationalistischer.
In wie vielen Ländern läuft eigentlich „Babylon Berlin“?
Fries: Die Rechte wurden in über 90 Länder verkauft. In den USA läuft die Serie auf Netflix, die unglaublichste Plattform die man sich vorstellen kann.
Das macht dich nun international bekannter. Wie gehst du damit um?
Fries: Mich haben alle großen amerikanischen Agenturen gefragt, ob ich eintrete, Agenturen die auch Schauspieler wie Cate Blanchett und Brad Pitt vertreten. Darüber muss ich mir erstmal Gedanken machen. Möchte ich das überhaupt? Was heißt das?
Das ist ein unglaubliches Feld, das die Serie für mich öffnet. Aber auch da möchte ich nicht einfach nur Spielball der Umstände sein, sondern bewusst entscheiden: Was interessiert mich eigentlich? Das versuche ich herauszufinden. Ich habe immer das Gefühl: Ich möchte gerne den Umständen hinterher kommen, mit meiner Seele. Ich möchte da sein und das auch genießen können.
Und wenn dich jemand für ein Projekt fragt, dann erbittest du dir erstmal Bedenkzeit.
Fries: Ja, das versuche ich wirklich. Es ist wichtig, dass man sich nicht so peitschen lässt. Oft heißt es ja: „Hier ist die Anfrage, du musst die sofort beantworten“. Warum kriege ich eine Pistole auf die Brust gesetzt? Ich finde es wichtig, mal kurz anzuhalten und sich zu fragen: Was will ich eigentlich?
Ich glaube, der deutsche Rapper Dendemann hat das mal gesagt: „Ihr seid nicht auf der Welt, um die Erwartung anderer Menschen zu erfüllen.“ Daran versuche ich mich manchmal zu erinnern.
Deutschland hat bisher wenig internationale Stars hervorgebracht. Liegt das nur an der sprachlichen Barriere?
Fries: Kann sein, dass das bisher daran lag. Man muss es auch wollen, Filme in einer anderen Sprache zu drehen als in deiner Muttersprache. Und man kann sich auch fragen: Warum ist Amerika das Nonplusultra? Wer sagt das?
Klar, wir orientieren uns in vielen Dingen an der amerikanischen Filmwelt und die Oscars sind die größte Auszeichnung, die Filmschaffende bekommen können.
Es hat mich besonders berührt als Marion Cotillard den Oscar bekam, für ihre Darstellung von Edith Piaf. Und es war wunderbar, dass sie anschließend wieder in Frankreich einen Film gedreht hat, mit den Dardenne-Brüdern. Das finde ich super und wichtig. Ich finde es bewundernswert, wenn jemand in so einem Moment eben nicht sagt: Ich drehe nur noch amerikanische Produktionen, weil ich es kann.
Muss man für Hollywood denn noch perfektes Englisch sprechen?
Fries: Das entwickelt sich gerade, und das finde ich interessant: Es ist mittlerweile nicht mehr so, dass man in amerikanischen oder englischen Produktionen ein perfektes amerikanisches oder britisches Englisch sprechen muss. Weil sich durch die Globalisierung das mehr und mehr öffnet, dass man auch sagen kann: Ich bin Europäerin, nicht Amerikanerin, warum muss ich ein amerikanisches Englisch sprechen? Es besteht mehr und mehr die Möglichkeit, dass man mit seiner individuellen Färbung Englisch spricht. Letztendlich ist das ja auch das, was in der Realität stattfindet.
Das heißt, Drehbücher sind jetzt offener für Migrationshintergrund?
Fries: Ja, genau. Das finde ich spannend, weil sich dadurch natürlich viel mehr Möglichkeiten ergeben.
Interessiert dich Theater?
Fries: Ich habe bisher nur ein Theaterstück gemacht, mit einem Regie-Studenten aus Hamburg. Ich war ja an keiner staatlichen Schauspielschule, das wäre der übliche Ausgangspunkt zum Theater. Es würde mich generell schon interessieren, aber ich forciere es auch nicht.
Im Gegensatz zum Film habe ich beim Theater das Gefühl, wenn ich auf der Bühne weine, dann sieht man das im Zweifel in der 17. Reihe schon gar nicht mehr. Das Theater erfordert eine Größe an Spiel, Vergrößerung von einer Geste, manchmal auch die Verfremdung. Mich reizt im Moment eher das Gegenteil: die feinen, kleinen Gesten. Ich habe aber auch schon Theaterstücke gesehen, die total reduziert sind. Zum Teil funktioniert das auch auf der Bühne.
Neulich war ich als Gast in der Berliner Schaubühne, da haben mich ein paar Zuschauer erkannt. Und die sagten mir: Du musst unbedingt mit diesem einen Theater-Regisseur zusammen arbeiten. Ich bin allerdings nicht der Typ, der auf einen Regisseur zugeht und sagt, ich will mit dir arbeiten. Das hat auch etwas mit meinem Selbstverständnis zu tun. Früher habe ich mich in Unterhaltungen auch nie als Schauspielerin bezeichnet.
Ach so?
Fries: Ja, ich habe dann sehr oft nur gesagt, dass ich studiere. Ich war ja tatsächlich eingetragen an der Humboldt Universität, für Deutsche Literatur und Philosophie. Und obwohl ich die meiste Zeit mit Schauspielen verbracht habe, habe ich das in Gesprächen nicht gesagt. Weil ich keine Lust hatte, auf die Art von Gesprächen, die dann folgt. Wenn ich jemandem sage, ich bin Schauspielerin, dann wird es oft so interview-mäßig ist. Die Leute sagen „ach wirklich?“… – und schon geht es in dem Gespräch nur darum. Um das zu vermeiden, habe ich gesagt: ich studiere.
Seit welchem Film sehen siehst du dich denn als Schauspielerin?
Fries: „Und morgen Mittag bin ich tot“, als ich den gedreht habe, da habe ich es verstanden und akzeptiert. Ich dachte mir: OK, ich verdiene damit mein Geld, es ist das, was ich hauptsächlich mache, es ist auch das, was mich körperlich und geistig so sehr erfüllt wie nichts anderes: Also, let’s face it.
Bewahrst du Requisiten auf?
Fries: Ich habe aus dem Film „Prelude“ ein kleinen Spiegel behalten. Manchmal auch Klamotten, aber eher selten, weil ich die privat oft nicht tragen kann, weil sie mich zu sehr an die Figur erinnern. Also auch an die Rollen, die psychisch schwierig sind, die so tief gehen, dass ich die eigentlich loslassen möchte.
Heißt das, bei deinen Rollen war noch nicht die Figur dabei, die du auch im normalen Leben sein wollen würdest?
Fries: Ich möchte genauso sein wie ich bin. Ich bin glücklich mit mir.
Zwischendurch flüchte ich gerne in andere Charaktere. Charlotte Ritter aus „Babylon Berlin“ finde ich schon sehr toll. Auch die Mode der damaligen Zeit. Aber die Klamotten im Film sind größtenteils Originale aus den 20ern, die kann ich natürlich nicht behalten, weil die aus irgendeinem Kostümfundus stammen oder noch für die nächsten Dreharbeiten gebraucht werden.
Ein wichtiges Interview
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