Berlin im Mai 2009, Peter Kruder steht vor einem Restaurant auf der Kastanienallee und genehmigt sich eine Raucherpause. Kurz darauf kann’s dann losgehen.
Peter, das Rauchen in Clubs ist heute nicht mehr so einfach wie früher, oder?
Peter Kruder: Ja, das ist schwierig. Ich muss mich in Nichtraucher-Clubs auch immer ziemlich zusammenreißen, aber das geht schon. Es ist nur ein bisschen schwierig für meine Konzentration, ich bin ein so starker Raucher, dass ich spätestens nach zwei Stunden wieder denke: „Jetzt wär ’ne Zigarette schon wieder super“.
Lützenkirchen erzählte uns einmal, dass er sich zum Rauchen auch mal hinter dem DJ-Pult versteckt…
Kruder: Ja, das mache ich auch manchmal, als Notlösung. Aber letzte Woche habe ich zum Beispiel in London in einem neuen Club, „The Arches“, gespielt. Und da hing neben dem DJ-Pult, wo man sich eigentlich zum Rauchen hinknien würde, genau auf der Höhe ein großer Zettel, auf dem stand so in etwa: „Egal wer du bist, egal wie berühmt du bist – du fliegst raus, wenn du rauchst“.
Und die Panzer in England sind da auch echt hart.
Was für Panzer?
Kruder: Ich meine die Türsteher, Security. Wenn es harte Türsteher gibt, dann in England. Da habe ich schon einige Geschichten erlebt.
Was hat sich, abgesehen vom Rauchverbot, aus deiner Sicht verändert in der Clubkultur, gegenüber den 90er Jahren?
Kruder: Es geht natürlich immer noch um die Party. Aber auf alle Fälle hat sich der Sound verändert, vielleicht auch ein bisschen die Art des Publikums.
Inwiefern?
Kruder: Das Wochenendpublikum will heute noch mehr Party haben, der Sound geht deswegen oft extrem nach vorne. Es kommt natürlich auf den Club an, aber manchmal ist der Samstag für mich nicht gerade einfach. Wenn du etwas zu ruhig oder zu ‚deep’ spielst kommen die Leute schon mal zu dir und sagen, dass du jetzt mal „aufs Gas steigen sollst.“
Hat sich dein Sound auch verändert?
Kruder: Ich habe glaube ich in den Clubsachen meine Linie gefunden. House in allen Variationen, einerseits schon mehr deep – auf der anderen Seite vergesse ich nicht den Druck, den man schon machen sollte. Beim Auflegen ist das für mich immer eine Stimmungssache, wo man die Leute an dem Abend hinführt. Und ich schau immer, dass ich so abwechslungsreich wie möglich spiele.
Dass DJs ihren Stil verändern – geschieht das mit der Zeit eigentlich ganz automatisch?
Kruder: Ja, das passiert automatisch. Du spielst einen Sound, es gibt eine Art der Grooves, die dich eine Zeit lang beschäftigt und motiviert, aber irgendwann hört sich das auf und man sucht nach etwas Neuem. Bei mir geht es phasenweise hier, phasenweise mehr dort hin – das ist eine konstante Weiterentwicklung. Was oft passiert, ist, dass neue Sachen aufkommen und danach gibt es Hunderte Veröffentlichungen, die ähnlich sind. Am Anfang ist das ganz cool – aber nach ein paar Monaten wird es einfach fad. Und dann braucht man was Neues. Dann möchte man wieder einen anderen Zugang finden.
Wenn man sich heute die alten Kruder & Dorfmeister-Remixe anhört, da hat man fast Schwierigkeiten, sich vorzustellen, dass die Leute damals dazu getanzt haben.
Kruder: Ja, der große Unterschied zu früher ist, dass damals wenn ich mit Richard aufgelegt habe, 110 Bpm (Beats per minute) für uns das absolute Maximum war. Trotzdem haben wir bis 7 Uhr morgens aufgelegt und die Leute sind wahnsinnig dazu abgegangen.
Heute ist alles irgendwo zwischen 120 und 130 Bpm, und meistens mit 4/4-Bassdrum – House als Grundgerüst hat sich generell in der Tanzmusik durchgesetzt, auf diesen Nenner hat man sich irgendwie geeinigt.
Das einzige, was noch langsamer ist, sind R’n’B-Clubs – aber die werden auch immer schneller. Wenn man sich dort die Sachen der letzten zwei Jahre anhört, die sind auch schon fast alle im House-Tempo.
Was würdest du sagen, welche Musik ist für dich am zeitlosesten?
Kruder: Schwer zu sagen. Gute Musik… Ich glaube prinzipiell kann man das nur ganz persönlich sagen. Jede Musik, die dich einmal persönlich berührt hat, ist für dich zeitlos. Ich habe zum Beispiel vor gut zehn Jahren angefangen, die Musik meiner Jugend wiederzuentdecken. Musik, wo ich zwischendurch gedacht habe: „Das werde ich mir nie wieder anhören“. Aber dann, zehn Jahre später, ist das wiedergekommen.
Und die Platten von früher hast du alle noch?
Kruder: Ja, nur einmal, da habe ich mit 18, in so einem Jugendwahn, einen kleinen Teil meiner Platten verkauft. Ich habe sie umgetauscht, in den Shop gebracht und dafür neue mitgenommen. Aber später habe ich mir die alle nachgekauft. Alle. Stück für Stück. Weil ich irgendwann festgestellt habe: Das sind Informationen, die brauche ich wieder, das muss ich wieder hören. Und danach habe ich nie wieder Platten verkauft.
Wie groß ist deine Sammlung heute?
Kruder: Es sind ungefähr 35.000 Platten.
Und das Interessante ist natürlich, wenn du Musik machst, dass du dann auch ganz genau feststellen kannst, wo deine Sachen herkommen. In meinem Fall kann ich genau sagen: „Wish You Were Here“ von Pink Floyd ist für mich ein extrem prägendes Album gewesen. Ich kann dir auf der Platte mindestens fünf Stellen zeigen, die du im ganzen Kruder&Dorfmeister-Werk wiederfindest, überall verteilt.
Pink Floyd ist sicher zeitlos, aber bestimmte Techno-Musik auch?
Kruder: Das ist ja genau dasselbe. „Hi-Tech Jazz“ von Underground Resistance ist ein zeitloser Klassiker, oder „Strings of Life“, der Track wird in 20 Jahren noch immer funktionieren. Zumindest bei der Generation, die damals in den Clubs damit groß geworden ist. Wenn ich auflege sind auf den Partys ja nicht nur 20-Jährige, sondern auch welche, die 40 sind. Und wenn ich dann „Strings of Life“ spiele, erinnern die sich an ihre Wahnsinns-Nacht 1989 oder 90.
Du hast nun gerade eine Compilation herausgebracht („Private Collection“), mit 17 Lieblingstracks. War Zeitlosigkeit ein Kriterium für diese Zusammenstellung?
Kruder: Absolut. Für mich sind diese Stücke zeitlos. Es sind gute 40 Jahre Musikgeschichte da drin, also Songs, die schon recht lange halten. Ich habe dafür tausende Platten durchgehört und in Erinnerungen gekramt und dann hat sich das der Reihe nach alles hervorgetan.
Aber warum ist kein einziger Club-Track dabei?
Kruder: Das höre ich nicht zuhause. Zuhause und Clubmusik sind für mich getrennte Sachen. Wenn ich im Wohnzimmer mit Freunden zusammensitze höre ich eigentlich nicht das, was ich im Club spiele.
Hinter der Idee zur Compilation stand ja auch eine Veranstaltungsreihe, die ich gemacht habe, „The Listening-Sessions“. Das waren Gigs, wo die Leute sitzen, wo du nichts Clubmäßiges auflegst, sondern nur interessante Musik zum Zuhören. Wir haben das im Hamburger Planetarium und in Rom im Auditorium gemacht – einer Halle für 1.500 Leute mit einer unglaublichen Akustik – und ich fand das ein schönes Konzept. Weil sich heutzutage eigentlich niemand mehr Zeit dafür nimmt, mal bewusst ein ganzes Album durchzuhören.
Woran liegt das deiner Meinung nach?
Kruder: Ich denke, das hat sehr viel mit der Qualität zu tun, in der Musik heute reproduziert wird. Wenn Vinyl heute noch so stark wäre wie es früher mal war, dann würden Menschen Musik viel besser verstehen, davon bin ich überzeugt.
Ich glaube, dass Mp3 und die Qualität, die da rauskommt, dich einfach nicht emotional connected. Ich könnte dir bei mir zuhause eine CD vorspielen und eine Platte, und du würdest mit hundertprozentiger Sicherheit sagen: „Wow! Was für ein Unterschied.“
Wenn du auf einer gescheiten analogen Anlage mit einem guten Plattenspieler über ein gutes System Musik hörst, dann weißt du, wie weit wir schon einmal waren, mit Qualität und Reproduktion von Musik – und wie dramatisch schlecht das jetzt geworden ist.
Heute schließen die Leute ja zum Teil ihren Mp3-Player an ihre Dolby-Surround-Anlagen an, und was dir dann aus deinen Boxen dir entgegen quirlt…
Ihr selbst habt auf eurem Label G-Stone aber in den letzten Jahren immer weniger auf Vinyl veröffentlicht – wird das jetzt wieder mehr?
Kruder: Da muss man schauen. Also, für Sachen zum Zuhören, da bin ich absolut für Vinyl. Bei neuer Clubmusik habe ich kein Problem, digitale Files zu spielen, mit Serato. Aber dann auch keine Mp3-Dateien sondern Wave-Format.
Und wenn nun ein DJ wie Richie Hawtin die Plattenspieler ganz verschwinden lässt?
Kruder: … finde ich das auch ok. Was er macht ist eine Weiterentwicklung der DJ-Form. Damit habe ich überhaupt kein Problem, solange man etwas Neues damit macht. Wenn jetzt aber ein DJ – was man inzwischen oft sieht – mit Ableton auflegt und die Tunes einfach nur so übereinanderlegt, weil er nicht gescheit mixen kann, dann finde ich das schade. Und langweilig.
Generell muss man wohl sagen, dass die Vinyl-DJs immer weniger werden, ich denke, dass schon jetzt 95 Prozent aller DJs digital unterwegs sind, entweder mit CDs oder mit Serato oder Traktor.
Ich habe mal mit 18, in so einem Jugendwahn, einen kleinen Teil meiner Platten verkauft. Später habe ich mir die alle nachgekauft. Alle. Stück für Stück.
Welchen Sinn macht es heutzutage, eine Compilation zu veröffentlichen, wenn sich die Leute oft nur noch einzelne Tracks anstatt ein ganzes Album herunterladen?
Kruder: Die Frage kann ich mir so nicht stellen, sonst hätte ich diese Compilation wohl nicht gemacht.
Das Netz ist sicher großartig dafür, dass du dir deine Tracks selbst zusammenstellst. Auf der anderen Seite ist es natürlich gut, wenn dir ein Selector, der Ahnung hat, eine Compilation in die Hand drückt, wo du nichts von kennst aber die Sachen gut findest. Mir ist es um eine ganz persönliche Zusammenstellung gegangen, mit Tracks, die explizit wichtig waren in meinem Leben, musikalische Schlüsselerlebnisse sozusagen.
Richard Dorfmeister sagte einmal, ihr macht mit G-Stone einfach nur das, was euch gefällt – hat euch die Krise der Musikindustrie trotzdem erreicht?
Kruder: Natürlich hat sie das, klar. Es gibt kein Label, das davon nicht erreicht worden ist. Du kannst heute vom Plattenverkauf nicht mehr so leben wie früher, das geht sich leider nicht mehr aus. Und viele, die sich ihre Musik aus dem Netz zusammenklauben, sind sich gar nicht bewusst, was sie damit eigentlich anrichten. Weil letztendlich geht jetzt eine ganze Generation Musikschaffender ein. Eine ganze Generation muss sich jetzt andere Jobs suchen, das ist kulturell gesehen drastisch.
Aber momentan kommt es mir so vor, dass es immer mehr Leute gibt, die elektronische Musik produzieren.
Kruder: Ja, aber ich spreche jetzt nicht von dem Minimal-Percussion-Track, den ich dir in zwei Minuten zusammenbaue. Ich spreche von Musik, die eine längere Halbwertszeit hat als zwei Wochen, die musikalisch ein bisschen interessanter ist als die zwei Presets aus den neuen Soft-Synths, die du gestern gekauft hast.
Ich habe zig Freunde, die früher wirklich gute Musik gemacht haben, auf kleinen Labels, die jahrelang ganz bescheiden überleben konnten – die es jetzt aber einfach nicht mehr schaffen.
Mit Vinyl haben sie überlebt?
Kruder: Damals sicher noch mit Vinyl. Aber auch mit den normalen Leuten, die Platten gekauft haben, Leute, die in Bars aufgelegt haben. Die sind früher alle in den Plattenladen gegangen, aber dann waren das die ersten, die im Netz alles umsonst gezogen haben, weil der DJ-Job in der Bar ja auch nur 50 Euro bringt, und wenn ich das alles in Platten investiere, bleibt mir nichts mehr übrig. Das ist ein großer Teil, der den Labels jetzt als Käufer abgeht. Und dann sperren die Plattenläden zu, die die beste Werbefläche für jedes Label waren…
Inzwischen legst du selbst digital auf.
Kruder: Das digitale Format ist natürlich viel komfortabler. Du schleppst nicht gerne drei Plattenkisten herum, wenn du das alles in deinem Laptop haben kannst.
Und das Plattensortieren fällt weg…
Kruder: Ich sortiere jetzt noch immer. Ich mache mir vor einem Gig einen extra Folder mit 60 bis 100 Tracks, und da sortiere ich dann wie früher die Plattentasche, das habe ich 1:1 übernommen. Sonst würde ich mich auch nicht auskennen mit den einzelnen Tracks.
Wie ist es mit ganzen alten Kruder&Dorfmeister-Remixen, hörst du die noch?
Kruder: Nein.
Warum nicht?
Kruder: Ich höre die in irgendwelchen Lokalen, aber ich selber höre mir das nicht zuhause an. Ich habe das eh schon tausend Mal beim Arbeiten gehört, ich kenne jede Millisekunde in den Songs auswendig. Und da nutze ich lieber die Zeit und höre etwas anderes, was ich noch nicht kenne.
Welches Verhältnis hast du zu Hintergrundmusik?
Kruder: Ich finde Hintergrundmusik gut und extrem wichtig. Weil sie dich unbewusst beeinflusst. Klar, sie kann auch total nervig sein, wenn es die falsche Musik ist… Mir geht das oft beim Italiener so, wo irgendwann dieses Eros Ramazotti-Gesetz geschrieben wurde, was keiner versteht. Da kann ich dann meistens nicht lange sitzen bleiben.
Ich mag auch keine Lokale, die schlecht klingen. Ich hasse Restaurants, wo ich jeden Tisch höre anstatt nur mein Gegenüber.
Aber gibt es Orte, wo dich Hintergrundmusik prinzipiell nervt?
Kruder: Nein, ich finde es gut, an öffentlichen Plätzen Musik zu haben, sie muss halt nur passen. Es muss etwas sein, was dich begleitet, aber nicht aus dem Fluss reißt. Es ist doch auch viel netter, in einer U-Bahn-Station zu warten und nebenbei schöne Piano-Musik zu hören als Totenstille. Ich glaube, die Menschen würden sich dort wohler fühlen, wenn im Hintergrund leichte Musik laufen würde.
Wie viel Zeit des Tages ist bei dir Musik im Ohr?
Kruder: Es gibt auch Momente, in denen ich gar nichts höre, wo ich auch mal abschalten muss. Aber sonst eigentlich vom Aufstehen weg.
Mit welchem Song startest du in den Tag?
Kruder: Das kommt auf die Tagesstimmung an.
Ist es nicht so, dass der Song die Stimmung bestimmt?
Kruder: Nein, bei mir werden die Songs nach der Tagesstimmung ausgewählt. Wenn’s mir nicht so gut geht, dann schon mal einen happy Song, und wenn ich alles vertragen kann, darf es auch mal was krasses sein.
Was kannst du aktuell empfehlen?
Kruder: Ich habe zuletzt viel Bon Iver gehört, das Album heißt „For Emma, Forever Ago“ und klingt ein bisschen nach Country. Der hat ursprünglich in verschiedenen amerikanischen Bands gesungen, hat sich dann aber losgelöst und ist in die Berghütte seines Vaters gezogen, für vier Monate. Er hat dort gejagt, sich selbst versorgt und diese Platte aufgenommen. Und die ist der Wahnsinn, lo-fi-mäßig aufgenommen, aber klingt super. Du kannst sie nur nicht hören, wenn du leicht melancholisch bist…
Würde dir jemand einfallen, im Bereich der elektronischen Musik, der sich mit den großen Genies der Musikgeschichte vergleichen lässt?
Kruder: Es gibt Leute, die irgendwann mal sehr gute Musik gemacht haben. Aber jetzt nicht konstant, von den 70er Jahren bis heute oder so. Das ist schwer zu sagen.
Wird man eine DJ-Hell-Platte noch so lange hören wie eine Mozart-Sinfonie?
Kruder: Also, Parts vom neuen Album („Teufelswerk“) sind schon sehr gut, das muss ich sagen. Ohne da überheblich zu wirken, weil ich daran mitgearbeitet habe. Nicht alles, aber bestimmte Teile kann man sich glaube ich in einiger Zeit noch anhören.
Auch in 100 Jahren noch?
Kruder: Nein, ich glaube nicht, dass da überhaupt irgendwer übrig bleibt in 100 Jahren. Dafür gibt es gar nicht mehr das Verständnis, dass man so eine große Markierung in der Geschichte setzt. So etwas wie die Beatles – das ist in unserer Zeit nicht mehr möglich. Die letzten großen waren Leute wie Madonna oder Prince, das war die letzte Generation die noch so richtig über Jahrzehnte eine Mark gemacht hat. Da fällt mir heutzutage niemand vergleichbares ein.
Kommen heute noch Leute zu dir zum DJ-Pult und wünschen sich einen Song?
Kruder: Ja, sicher. Das kommt vor: „Ich hätte gerne Nr.7 von den Sessions.“ (gemeint ist die Compilation „K&D Sessions“ von 1998) Aber das ist eh klar.
Was ist klar?
Kruder: Dass die fragen – und dass ich es nicht spiele. Ich spiele diesen Sound nicht mehr.
Was war so der komischste Musikwunsch, an den du dich erinnern kannst?
Kruder: Also, ich leg ja jetzt schon sehr lange auf… Und ich habe mal Anfang der 90er im „Moulin Rouge“ in Wien gespielt. Da kam ein Typ zu mir, und sagte, er würde jetzt gerne „Natbush City Limits“ von Tina Turner hören. Ich hab ihm gesagt: „Hab ich nicht“ – da sagte der: „Ich zahl dir was.“ Er meinte dann wirklich, er zahlt mir 1.000 Schilling – das wären heute über 100 Euro.
Und?
Kruder: Ratzeputz war diese Platte da.
Wie das?
Kruder: Ich hatte einen Kumpel, der gleich um die Ecke gewohnt hat, der hat dann die Platte checken müssen. Für 1.000 Schilling, da geht Einiges. (lacht)
Unsere Schlussfrage: Das Leben ist ein Comic – welche Figur bist du?
Kruder: Ich bin Batman. Weil das mein Kinderhero war. Und weil halt volles Doppelleben: Nachtmensch und unter tags ganz normal und bieder.