Will, du hast dieses Jahr Ende Mai in Berlin ein DJ-Set gespielt, am Wochenende der Europawahlen. Hast du als britischer Staatsbürger deinen Europa-Besuch genutzt um deine Stimme abzugeben?
Will Holland aka Quantic: Nein, ich habe nicht gewählt. Ehrlich gesagt bin ich mir auch nicht ganz sicher über meinen Status (lacht). Bei den letzten Wahlen in Großbritannien habe ich abgestimmt. Ds hätte ich jetzt auch tun sollen – aber ich bin ein wenig unorganisiert, was das angeht. Ich lebe in den USA und wenn ich dann wählen will muss ich mich lange vor der Wahl registrieren, das ist etwas kompliziert.
Siehst du dich denn noch als Europäer?
Holland: Ja. Ich war zum Brexit-Referendum auch in Großbritannien und habe abgestimmt. Das Ergebnis hat mich sehr überrascht, zugleich verstehe ich, dass es diese Unterschiede gibt: Einerseits gibt es die Bürger, die viel reisen, die stolz darauf sind, ein Teil Europas, ein Teil des europäischen Projekts zu sein. Und dann gibt es viele Leute, die es nicht sind. Das Referendum war ein Weckruf für viele Briten, um zu erkennen, dass wir ein tief gespaltenes Land sind.
Ich fühle mich auf jeden Fall als Europäer. Besonders in den USA fällt mir auf, dass meine Mentalität eher europäisch ist.
Wie unterscheidest du dich da von den Amerikanern?
Holland: Zum Beispiel ist mein Akzent anders (lacht). Und meine Herangehensweise… Wobei sich das am Beispiel New York schlecht beantworten lässt, denn die Stadt ist ja eher so etwas wie ‚America light‘. Die ‚echten‘ USA liegen tiefer im Süden. New York ist ein toller Ort, ein internationales Experiment, mit vielen Menschen aus der ganzen Welt. Und die Stadt ist, auch sechs Jahre nach meinem Umzug, noch sehr neu für mich.
Ich bin in England aufgewachsen, damals habe ich viele amerikanische Fernsehsendungen gesehen. In gewisser Weise hatte ich das Gefühl, die USA zu kennen, für mich war das wie eine Erweiterung der britischen Kultur. Doch jetzt, wo ich dort lebe, sehe ich auch eine andere Seite Amerikas, ich beginne die Probleme des Landes zu verstehen… Mit dem Bau meines Studios in New York habe ich übrigens in dem Jahr begonnen, als Trump gewählt wurde.
Die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten hat dich also nicht davon abgehalten, dich in den USA niederzulassen.
Holland: Nein. Gerade in so einer Zeit ist es doch wichtig, Musik zu machen, bedeutungsvolle Musik, mit anderen Musikern zusammenarbeiten, gemeinsam Kultur zu erschaffen. Auch in Europa ist das wichtig. Ich bin sehr froh, als DJ und Musiker bei multikulturellen Events auftreten zu können, vor Leuten aus vielen verschiedenen Kulturen, Ländern und Altersgruppen – das gefällt mir.
Dein musikalischer Ansatz widerspricht sozusagen den gegenwärtigen politischen Trends wie Nationalismus und Abschottung…
Holland: Ja, weil ich persönlich auch nicht an solche Gesellschaft-Konzepte glaube. Eine Gesellschaft sollte jeden einschließen. Insbesondere in Europa haben wir eine Verantwortung, als Gesellschaft offen zu sein, auch in Anbetracht der Geschichte der europäischen Interventionen im Rest der Welt. Wenn man sich anguckt, was Europa in den letzten 1000 Jahren in der Welt angerichtet hat … Allein das British Empire ist schon Grund genug, warum Großbritannien seine Grenzen heute offen halten sollte … Sicher, alles benötigt Kontrolle, aber es gibt viele Argumente, die dafür sprechen, dass es besser ist, multikulturell zu sein.
Nun lebst du in einem Land, in dem eine Menge Menschen legal eine Waffe bei sich tragen. Was denkst du darüber?
Holland: Naja, einige der besten Musikstücke sind in sehr gefährlichen Gegenden entstanden. Wenn man sich zum Beispiel die Musik anhört, die zu harten Zeiten aus Kolumbien kam – da wurde wunderbare Musik gemacht.
Ich lebe jetzt in Bushwick, ein Viertel, das mir sehr gut gefällt. Es ist ein bisschen wie in Berlin, mit viel Freiraum in altern Lagerhallen, vielen Musikern, Künstlern – da ist viel los.
Einige der besten Musikstücke sind in sehr gefährlichen Gegenden entstanden.
Du wurdest in Großbritannien geboren, hast in Südamerika gelebt und jetzt in den USA. Was war ursprünglich der Auslöser dafür, zu reisen und die Heimat zu verlassen?
Holland: Ich denke, das hat damit zu tun, dass ich auf dem Land groß geworden bin, also in einer Kleinstadt. Da musstest du rausgehen um die Welt zu sehen, vor allem wenn du neue Musik finden und auflegen wolltest. Es gab zwar einen Plattenladen bei uns, der wurde dann aber geschlossen, also musstest du in die Stadt fahren. Das war schon immer ein Teil von mir, rausfahren, für DJ-Gigs – da ziehen dich die größeren Städte an.
Das erste Label, mit dem ich zusammengearbeitet habe, Breakin ‚Bread, war in London. Also bin ich zu denen runtergefahren, habe dort aufgelegt und später bin ich dann zu Tru Thoughts nach Brighton.
Und dann hat mich das Reisefieber gepackt. Wobei mir speziell in den USA wichtig war, auch jene Orte zu besuchen, wo die Musik entstand, die ich aufgelegt habe. Zum Beispiel hatte ich viele Northern Soul-Platten aus Chicago oder Detroit – bei meinen US-Touren habe ich dann dafür gesorgt, dass ich auch in diesen Städten Station mache. Im Endeffekt kann man sagen: Die Musik war der Antrieb meiner Reisen.
War es demnach eine Platte aus Kolumbien, die dich veranlasste, dorthin zu reisen?
Holland: Ja. Ich hatte damals Nickodemus kennengelernt, er war einer der ersten DJs außerhalb Großbritanniens, die meine Musik gespielt haben. In New York haben wir damals in seinem Haus zusammen Musik gemacht. Und wir sind nach San Juan/Puerto Rico gefahren um Musik aufzunehmen, dort entstand „Mi Swing Es Tropical“, mit der Candela Allstars Crew. In San Juan hab ich dann in einem Plattenladen ganz viele alte Jukebox-Singles entdeckt. Da waren auch einige kolumbianische dabei, von dem Label „Discos Fuentes“. Kurz danach sprach ich mit einem kolumbianischen Freund, der mir anbot, ein paar Tage im Hause seines Vaters in Kolumbien zu verbringen. So habe ich das Land dann kennen gelernt.
Während du in Kolumbien gelebt hast, hast du die Bands Combo Bárbaro and Ondatrópica gegründet.
Holland: Ich habe eine Zeit lang nach alten Cumbia-Platten gesucht und die Musiker, die darauf spielten, habe ich wirklich vergöttert. Das Niveau, die Musikalität und die Qualität der Plattenproduktion in den 60er, 70er und 80er Jahren, die Mikrofone, der Vinylschnitt oder sogar die Klavierstimmer … – das war ein Höhepunkt.
Und dann habe ich in Kolumbien eine Menge von genau diesen Musikern kennengelernt. Wir haben Zeit miteinander verbracht, Musik aufgenommen und sind Freunde geworden. Durch diese Erfahrung kam ich auf den Gedanken: Eigentlich sind die genau wie du und ich. Damals waren sie noch jung, haben Musik gemacht, Platten gepresst – genau wie wir heute. Mir ist dort klar geworden, dass es wichtig ist, kreativ zu sein, sein Bestes zu geben, zusammenzuarbeiten und so viel Musik wie möglich machen.
Wie hast du eigentlich mit dem Musikproduzieren angefangen? Was waren deine ersten Einflüsse und Inspirationen?
Holland: Ich bin mit John Peel aufgewachsen. Als Teenager habe ich viel Gitarrenmusik gehört und auch selbst in Punkbands gespielt. Und John Peel war cool, weil er in seinen Sendungen erst einen Gitarrensong spielte – und dann HipHop oder etwas von Tricky. Ich denke, Tricky und Massive Attack waren meine ersten Einflüsse. Außerdem habe ich Gilles Peterson gehört. Und das erste St Germain-Album hat mich sehr beeinflusst.
Als ich am College einen Kurs für Audiotechnik belegt habe, war das auch die Zeit, wo ich selbst mit der Musikproduktion anfing. Ich hatte viele Freunde, die ebenfalls Beats gebastelt haben, das war wie ein freundschaftlicher Wettbewerb zwischen uns. Einer meiner Lehrer, der auch schon mit Goldie geabeitet hatte, zeigte mir, wie man einen Atari benutzt, wie man programmiert und wie man Samples benutzt. Er hat mich auch in ein Banghra-Musikstudio mitgenommen, wo wir indische Popmusik produziert haben. Damals war ich 16. Wahrscheinlich war das damals der größte Einfluss für mich: In einer Umgebung zu sein, in der viele Leute Beats und musikalische Experimente machten.
Kamst du aus einem musikalischen Elternhaus?
Holland: Meine frühesten Erinnerungen an Musik sind, wie ich meine Eltern spielen und meine Schwestern singen hörte. Mein Vater spielte Banjo, meine Mutter klassische Gitarre. Meine Eltern waren auch Gründer eines Folk-Clubs in Cardiff.
Haben sie dich ermutigt, eine Musiker-Karriere einzuschlagen?
Holland: Meine Mutter hat mir geraten, Tontechniker zu werden. Und genau das bin ich ja auch geworden. Ich denke, das ist das, was ich heute am besten kann. Meine Schwestern sind ziemlich gute Musiker. Ich bin als Musiker auch ok, aber ich bin ein noch besserer Tontechniker. (lacht)
Ich habe mich einmal mit Bonobo unterhalten, der damals meinte, er würde für sich nun häufiger die Bezeichnung „Komponist“ wählen. Wie ist es bei dir?
Holland: Bei „Komponist“ denken die Leute ja normalerweise an klassische Komposition, an Notation. Ich kann ein Notenblatt natürlich lesen, ich bin aber nicht klassisch ausgebildet. Für das neue Album „Atlantic Oscillations“ habe ich eine Menge Streicharrangements gemacht, deshalb beschäftige ich mich jetzt mehr damit.
Ich meine, Leute wie Simon (Simon Green aka Bonobo) oder ich … Wir sind alle so ’self-made‘-Musiker, wir machen nur die Musik, die wir machen wollen und es gibt niemanden, der uns vorschreibt: ‚Du musst den Song so und so produzieren‘. Oder ‚du musst lernen, wie man Streicher aufnimmt‘. Wir tun das einfach, weil wir es wollen.
Deine Plattenfirma sagt also nicht zu dir: ‚Mach dies, mach das‘?
Holland: Nein. Vielleicht wäre das mal gut gewesen…
Ist das der Grund, warum du quasi von Beginn an bis heute bei Tru Thoughts bist?
Holland: Das Tolle bei Tru Thoughts ist, dass sie immer auch Vinyl rausgebracht haben. Und sie haben immer meine Musik veröffentlicht, da gab es nie Unstimmigkeiten oder Probleme. Es ist sehr schön heutzutage, diese künstlerische Freiheit zu haben. Und die Möglichkeit, meine Musik auf Platte zu veröffentlichen, schätze ich wirklich sehr.
Hast du auch mal darüber nachgedacht, bei einem Major Label zu unterschreiben?
Holland: Nein. Aber ich habe letztes Jahr angefangen, mit einem Manager zu arbeiten, zum ersten Mal seit 20 Jahren, die ich Musik mache. Und mittlerweile sehe ich die Vorteile. Ich frage mich, was passiert wäre, wenn ich schon vor zehn Jahren einen Manager engagiert hätte. Wobei, um ehrlich zu sein: Ich genieße mein Leben so wie es ist. Vielleicht bin ich ein bisschen faul oder möchte einfach nur ein einfaches Leben … Ich möchte mich als Künstler ausdrücken und die Musik machen, die ich machen möchte.
Ich dachte mir nur: So ein Album wie „Tradition In Transition“ mit der Combo Barbaro zu produzieren – das ist auch ein großer finanzieller Aufwand.
Holland: Sicher. Ich meine, es gibt Platten, mit denen ich Geld verdient habe – aber meistens stand am Anfang der Gedanke: Ich muss diese Platte einfach machen. Vielleicht werde ich kein Geld damit verdienen, aber es hat eine kulturelle Bedeutung für mich, eine kulturelle Wichtigkeit.
Warum hat zum Beispiel das Projekt mit der Combo Barbaro so eine kulturelle Bedeutung?
Holland: Weil es damals sehr schwer war, diese Musik live zu hören, besonders in Kolumbien, wo sich alles so schnell weiterentwickelt. Vielleicht ging es bei der Combo in gewisser Weise um ein Revival, darum, Musiker wieder ins Studio holen. Denn mit der Schließung der Studios wurden die Bands und Produktionen viel kleiner.
Für mich war es toll, diese Musiker zu finden und diese Musik zu spielen. Dasselbe gilt für Ondatrópica, wo das ganze in noch größerem Maßstab stattfinden konnte, weil wir vom British Council finanziert wurden. Bei Ondatrópica arbeiten wir mit 26 Musikern, die wir in ganz Kolumbien gefunden haben.
Lass uns noch ein bisschen über Sampling sprechen: Wie stehst du heute zum Samplen?
Holland: Als ich mit dem Musikmachen anfing, bin ich in meiner Mittagspause oft in Trödel- und Charity-Shops gegangen um nach bestimmten Platten, also nach bestimmten Sounds zu suchen. Weil ich ja nicht wusste, wie ich diese Sounds selbst aufnehmen konnte. Insofern war Sampling dann der einzige Weg. Dagegen wenn du dich heute fragst, ‚wie hat EMI damals diese Flöten aufgenommen‘, wirst du sehr wahrscheinlich ein Software-Plug-In finden, mit dem du genau diesen Sound produzieren kannst.
Nutzt du heute noch Samples in deiner Musik?
Holland: Ein bisschen. Die meisten Sounds kreiere ich heute selbst, was viel mehr Spaß macht. Es kann aber auch komisch werden: Die meisten Drums auf meinem neuen Album habe ich mit einem bestimmten Ampex-Tonbandgerät aufgenommen (Ampex MM1000, 8 Spuren). Viele der großartigen Samples aus den frühen 70er Jahren, die wir alle so lieben, wurden mit diesem Modell aufgenommen. Ich bin jetzt sehr zufrieden mit den Drum-Sounds – aber sie klingen jetzt auch so wie die Samples von damals. Weshalb es vorkommt, dass Freunde zu mir sagen: Hey, deine Drums sind gesamplet. Doch sie sind es eben nicht.
Ich sample mich auch häufig selbst. Wenn ich einen speziellen Sound benötige, mache ich den Ordner mit all meinen Songs auf und skippe mich durch die Songs, um den Sound zu finden.
Was ich heute auch interessant finde: In den 90ern hat man ja meistens nur ein Sample als Loop verwendet, vielleicht hat man auch noch die Tonhöhe und Geschwindigkeit geändert. Heutzutage gibt es aber technisch viel mehr Möglichkeiten und die jungen Produzenten gehen ans Sampling anders heran. Mit Ableton kannst du heute den Groove und das Timing, sozusagen das Gefühl eines Schlagzeugers samplen, um es dann auf ein anderes Schlagzeug zu übertragen. Das ist eine neue Herangehensweise.
Du hast in verschiedenen Genres wie Jazz, Funk, Cumbia und elektronische Musik gearbeitet. Was kommt als Nächstes?
Holland: Im Moment interessiere ich mich für Country, Musik aus der Zeit von Gram Parsons. Jetzt wo ich in den USA lebe habe ich einen direkteren Zugang dazu. Was ich auch noch nicht gemacht habe ist eine Platte mit nordbrasilianischer Musik. Ich habe zwar letztes Jahr einige Aufnahmen in Brasilien gemacht, aber die Platte ist noch nicht fertig. Überhaupt gibt es da noch ein paar Alben, die ich noch fertigstellen muss.
Was die Genres generell anbelangt: Denkst du, es werden noch neue Genres entstehen, jenseits von HipHop, House und Drum’n’Bass?
Holland: Mit Sicherheit. Ich vermute, die meisten interessanten Sachen werden in den nächsten Jahren von jungen Latinos aus den USA kommen. Da gibt es viele Kinder mit musikalischem Background, die jetzt erwachsen werden und Beats programmieren … Mir gefällt im Moment auch die Musik von El Guincho und Rosalia, Flamenco gemischt mit urbanen Sounds – das ist cool! Ja, es werden sicher einige neue interessante Stile entstehen.
Wir haben vorhin schon über Vinyl gesprochen. Glaubst du, dass es noch Potential gibt, dieses Format technisch weiter zu entwickeln?
Holland: Ich glaube, es gibt jemanden, der daran arbeitet, die Schallplatte nochmal zu verkleinern. Man muss aber auch bedenken, dass RCA und CBS, also die Firmen, die damals das Vinyl-Format entwickelt haben, Millionen von Dollar ausgegeben haben, um die richtige Formel zu finden. Und es ist tatsächlich ein erstaunliches Konzept, von ein oder zwei Matrizen lassen sich Millionen von Platten pressen.
Mit der Plattenherstellung geht aber auch eine starke Umweltbelastung einher. Vinyl ist ein auf Öl basierender Kunststoff, die giftigen Abfälle und Abgase aus der Vinylproduktion sind enorm. Ich muss immer lachen, wenn ich Musiker sehe, die sich als besonders umweltbewusst geben, dann aber ihre alten Platten nochmal in großen Vinyl-Box-Sets veröffentlichen.
Bereitet es dir schlaflose Nächte, deine Musik heutzutage auf Vinyl zu veröffentlichen?
Holland: Eigentlich schon, aber… Ich steige ja auch immer wieder ins Flugzeuge um von einem zum nächsten DJ-Gig zu fliegen, insofern sind die Abfälle in der Vinyl-Produktion nicht mein einziges Problem.
Wir kommen langsam zum Ende: Wo fühlst du dich heute zuhause?
Holland: Für mich ist zuhause da, wo Familie und Freunde sind. New York ist auf jeden Fall mein Zuhause geworden, ich liebe die Stadt, die Community und ich habe das Gefühl, Teil von etwas zu sein. Ich fühle mich aber auch in England zu Hause und in Kolumbien. Zuhause ist da, wo deine Leute sind.
Gibt es eigentlich etwas Britisches in deiner Musik?
Holland: Ich denke, es gibt in meiner Musik dieses melodische Element, das der Melodik ähnelt wie man sie häufig in der Musik der britischen Inseln findet. Ganz Allgemein ist ja die die Volksmusik der britischen Inseln sehr Melodien-basiert. Und die meisten meiner Songs kreisen um gute Melodien. Das ist wahrscheinlich das Britische an meiner Musik.
Du hast vorhin erwähnt, dass für dich bestimmte Sachen eine kulturelle Wichtigkeit haben. Welche Dinge sind das heute für dich?
Holland: Mir ist immer eines wichtig: Wenn du jemanden triffst, der ein erstaunliches Talent hat, wo du das Gefühl hast, dass du diesem Menschen eine Plattform bieten, mit ihm zusammenarbeiten kannst, dann mach‘ es einfach. Mir passiert das sehr oft, dass ich Musiker treffe, wo ich denke: Wow, du bist unglaublich! Ich muss dich aufnehmen, ich möchte, dass andere Menschen deine Musik kennen lernen.
Am Ende ist das auch ein Grund, warum viele Leute meine Musik kennen: Weil ich jemanden getroffen habe, mit dem ich dann zusammenarbeite. So funktioniert Musik, du lernst dadurch verschiedene Menschen kennen.
Und es gibt für mich heute diese Pflicht, das bislang Ungehörte aufzunehmen. Wenn ich über neue Projekte nachdenke, stelle ich mir diese Frage: Wenn ich jetzt nicht hier wäre, würde jemand anderes diesen Job machen? Wenn ich diese Musik jetzt nicht aufnehme, würde sie jemals aufgenommen werden? Wenn die Antwort „Nein“ lautet, dann ist es wichtig, genau dies zu tun.
Und warum steht ein Interview in der „VORSCHAU“, dass schon vor 12 TAGEN!!! veröffentlicht worden ist?
Warum erscheinen auf dieser Seite eigtl nur Interviews von einem gewissen Jakob Buhre? Ein „Planet“ ist doch eigtl etwas Globales, aber irgendwie ist das hier ein 1-Mann-Blog oder? Etwas dürftig finde ich.