Frau Setlur, Ihre neue Sendung „Promi-Singles – Traumfrau sucht Mann“ läuft auf Sat.1 in der Sparte „Comedy & Show“. Ist diese Sendung für Sie eher ein Vergnügen oder Arbeit?
Setlur: In unserer Sendung hatten wir zunächst ein Speed-Dating mit sieben verschiedenen Kandidaten. Wenn man jemanden kennen lernt, kann das ja ganz allgemein auch anstrengend sein. Man muss sich auf jemanden einlassen. Man muss gut zuhören können. Beim Speed-Dating sind das dann sieben verschiedene Leben, die einem in jeweils fünf Minuten erzählt werden. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde: Das war nur Spaß. Das war auch etwas anstrengend.
Legt man sich da Entscheidungskriterien zurecht, um die Zeit möglichst effektiv zu nutzen?
Setlur: Ich hatte noch nie zuvor ein Speed-Dating gehabt und wie sich herausstellte, war es für mich eigentlich unmöglich, diese fünf Minuten einzuhalten. Für mich musste man schon als Kind immer die Zeit anhalten, wenn ich was erzählen wollte. Ich rede eben schnell und viel. Sich da vorher eine Strategie zu überlegen, bringt nicht viel.
Worum geht’s in diesen fünf Minuten?
Setlur: Natürlich hat man vorher so seine Bedenken und Vorstellungen. Man fragt sich: Lügt der einem was vor, ist das ein Irrer? Aber dann kann man nur versuchen, so frei, wie möglich an die Sache ranzugehen. Man will etwas über den Menschen herausfinden, aber das ist in fünf Minuten eigentlich unmachbar.
Zumindest Sie als Rapperin dürften gewohnt sein, sich in kurzer Zeit prägnant und auf den Punkt vorzustellen, oder?
Setlur: Naja, ich gehe ja davon aus, dass die Männer, die sich da beworben haben, schon mehr über mich wissen, als ich über die. Man kann mich ja googeln, verfolgt die Presse oder meine Musik. Von daher haben die schon mal einen Vorsprung.
Was haben Sie in der Vorauswahl über die Kandidaten erfahren?
Setlur: Es waren wohl über 300 die sich da beworben haben. Letztlich habe ich dann von etwa zwanzig deren Lebenslauf, Fotos und Briefe bekommen. Aber auch das ist schwierig. Man kann ja viel geschrieben bekommen und weiß trotzdem nicht, was dahinter steckt. Der Moment, in dem man sich dann zum ersten Mal gegenüber sitzt, ist deshalb trotzdem spannend.
„Ich will frei sein, wie die Ratte“ haben sie einmal gerappt. Das klingt nicht unbedingt so, als wären Sie auf Partnersuche.
Setlur: Frei sein wie eine Ratte, das kann sich ja auf viele Dinge beziehen. Das muss ja nichts mit Beziehungen oder Freundschaften zu tun haben. Das bezog sich eher auf wirtschaftliche Dinge. Ich möchte frei von Zwängen sein und nicht nach irgendwelchen Dogmen leben. Ich möchte Mensch sein, und mich nicht eingesperrt fühlen. Es ging nicht um die Frage, ob ich Beziehungen will, oder nicht.
Wie frei ist man denn bei der Aufzeichnung so einer Sendung?
Setlur: Es gab kein festes Drehbuch sondern es waren unsere Ideen, die wir verwirklicht haben. Das hat die Sache für mich auch einfacher gemacht. Und wurde nicht rein gepresst, irgendwas zu tun. Das lässt den Menschen natürlich auch ganz anders erscheinen, als wenn er gewisse Dinge tun muss.
Ist es eigentlich ein Makel, sich in der Öffentlichkeit als Single zu outen? Es könnte ja die Frage provozieren: Was macht man falsch?
Setlur: In der heutigen Zeit ist es wahrscheinlich komischer zu sagen: Ich bin verheiratet. Wenn ich Bekannte treffe, die sagen: Ich bin jetzt verheiratet – dann wundere ich mich eher, als wenn sie sagen würden: Ich bin Single. Das ist aber gerade in meiner Generation wohl das Ding: Wir arbeiten alle viel und sind erstmal darauf gepolt, unsere Jobs hinter uns zu bringen. Ich finde das gar nicht schlimm. Und ich bin ja auch nicht alleine. Single sein heißt ja nicht, dass man einsam ist, sondern nur, dass man nicht in einer Beziehung ist.
Ihre Kollegin Désirée Nick meint: „Mein Metier reißt auseinander und verleitet eher zum Fremdgehen. Männer, die sich gerne auf dem Roten Teppich produzieren, sind alles andere, als mein Typ.“ Sehen Sie das auch so?
Setlur: Frau Nick ist sehr drastisch, in dem, was sie sagt. Das ist aber auch typisch für sie.
Wenn ich Bekannte treffe, die sagen: Ich bin jetzt verheiratet – dann wundere ich mich eher, als wenn sie sagen würden: Ich bin Single.
Besonders undrastisch sind Sie zumindest in Ihren Liedern ja auch nicht.
Setlur: Ja, das stimmt. Aber was dieses Thema angeht: wenn ich einen Mann treffen würde, der nur mit mir zusammen sein will, um sich in der Öffentlichkeit zu suhlen, der lapidar gesagt, eine „Rampensau“ ist – Wer würde das toll finden? Wahrscheinlich keiner. Man will ja mit jemanden zusammen sein, der sich für einen interessiert und nicht für das, was man auf dem Roten Teppich ausstrahlt. Von daher gebe ich Frau Nick auf jeden Fall Recht. Aber man muss dann ja nicht zwangsläufig fremd gehen. Wenn fremd gegangen wird, gibt es in der Beziehung ein Problem und das hat erstmal nichts damit zu tun, ob man in der Öffentlichkeit steht oder bei der Müllabfuhr arbeitet.
Glauben Sie an die eine Liebe, die ein Leben lang hält?
Setlur: Ich bin jetzt 35 und ich weiß nicht, ob es diese Liebe gibt. Ich habe sie noch nicht gefunden, sonst wüsste ich das. Es gibt bestimmt das Gefühl, jemanden getroffen zu haben, von dem man sagt: Okay, mit dem möchte ich den Rest meines Lebens verbringen. Aber ich habe dieses Gefühl noch nicht gehabt. „Du bist der Mann meines Lebens“ – ich finde, da steckt zu viel Dramaturgie hinter, als das man sich bewusst sein könnte, was man da eigentlich sagt. Ich tendiere eher dazu, dass es doch nur Lebensabschnittspartner gibt. Das hört sich aber auch blöd an.
Ziehen Sie in Betracht, in der Sendung auch einen Vater für eventuelle Kinder zu suchen?
Setlur: (Lacht) So weit denkt man da gar nicht. Überhaupt nicht. Wenn man da jemanden kennen lernen würde, will man dem auch nicht gleich sagen: „Hör mal, ich habe dich fest eingeplant, du wirst der Vater meiner Kinder.“ Ich würde schreiend wegrennen, wenn mir das jemand so sagen würde. (lacht) Man muss da schon ein bisschen realistisch bleiben. Step by Step.
Das heißt aber, dass sie einerseits eine Familie für sich selbst nicht ausschließen, andererseits die Sendung auch nicht so ernst nehmen?
Setlur: Das einen hat mit dem anderen nichts zu tun. Ich finde allein die Idee, jemanden „Normales“ kennenzulernen, der nicht aus dem Metier Show oder Musik kommt, sehr schön. Und natürlich nutze ich das auch als Plattform, um mich den Leuten draußen mal so zu präsentieren, wie sie mich gar nicht kennen. Wie ist die Sabrina da? Was macht die in so einer Situation? Das finde ich spannend. Aber ich ziehe das Format ja nicht ins Lächerliche, nur weil nicht davon ausgehe, in ihm den Mann kennenzulernen, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen wollen würde.
Gehört es mittlerweile zum Berufsbild des Prominenten so etwas in der Öffentlichkeit stattfinden zu lassen?
Setlur: Ich würde nicht jede Etappe meines Lebens via Kamera beobachten lassen. Aber mein Leben spielt sich nunmal in der Öffentlichkeit ab. Und manchmal weiß die Presse sogar mehr über einen, als man selbst. (Lacht) Dann kann ich so ein Format doch gleich wunderbar nutzen, um das, worüber berichtet wird, noch selbst zu gestalten, oder zumindest Einfluss darauf zu nehmen – ganz ungezwungen, frei und schön.
Allerdings finden Ihre Dates in der Sendung doch nicht auf Augenhöhe statt. Wenn Sie als Medienprofi ganz normale Menschen vor der Kamera treffen, sind Sie doch im Vorteil, oder?
Setlur: Wir hatten viele Situationen, in denen die Kamera für uns gar nicht mehr da war. Da verhalte ich mich auch so locker und frei, wie Sabrina Setlur sich auch ohne Kamera verhalten würde. Es wäre für mich in so einer Situation auch schwierig, etwas spielen zu müssen. Die Männer, die ich da getroffen habe, hatten auch gar kein Problem, mit der Kamera umzugehen. Das war total super.
Worauf werden Sie am häufigsten angesprochen, wenn Sie in der Öffentlichkeit erkannt werden, auf ihre Medien-Präsenz oder auf Ihre Musik?
Setlur: Das geht meistens eher so: „Ey, dein letztes Album „Rot“ war mein Lieblingsalbum!“ Aber es ist schon ein Unterschied, ob mich Männlein oder Weiblein ansprechen. Die Weiber sagen schon öfter: Oh toll, ich habe Dich gestern in dem und dem Magazin gesehen.
Gibt es Regeln, die man in dem Berufsbild „Prominenter“ beachten muss?
Setlur: Man lernt da jeden Tag. Es wäre schön, wenn es solche Regeln gäbe und man irgendwann sagen könnte: Ich weiß jetzt, wie der Hase läuft. Aber so ist es nicht. Ich glaube nur, je ehrlicher man sich selbst gegenüber ist, desto weniger ist man angreifbar. Und je mehr ich versuche, mich von der Öffentlichkeit fern zuhalten, desto mehr Arbeit habe ich. Je authentischer ich als Mensch bin, desto weniger Arbeit hat man damit, sich zu verstellen, logischerweise.
Wie viel Exhibitionismus braucht man dafür?
Setlur: Wenn man in der Öffentlichkeit steht, oder wie ich den Weg gewählt hat, Musik in der Öffentlichkeit zu machen, dann gehört eine Portion Exhibitionismus dazu. Ansonsten wäre es schwer, auf der Bühne zu stehen und meine Lieder auch authentisch zu performen. Wenn ich meine Lieder auf der Bühne nicht so bringen würde, wie ich sie fühle, würden sie unglaubwürdig. Also ist ein bisschen Exhibitionismus auch notwendig.
Der Mob beschäftigt sich meist mit Menschen und Dingen, die er nicht leiden kann, oder die Ihn nicht interessieren.
Sabrina Setlur war, ist und bleibt eine tolle Frau, denn Sie ist kreativ, heiss und schlau!
ASSELIGE Kröte
dat die sich nich schämen tut!!! kricht wohl im real life keinen mit wat im kopp mehr ab !!! wer will denn auch so ne falsche schlange!!!