Stefan, wie fühlst du dich jetzt kurz nach der Aufführung?
Stefan Konarske: Kaputt, ganz ehrlich. Aber es war eine schöne Vorstellung heute.
Schöner als andere?
Konarske: Es war ein bisschen so ein Gefühl wie bei einer zweiten Premiere, weil wir jetzt elf Tage nicht gespielt haben. Ich würde sogar sagen, dass es die bisher beste Vorstellung von allen war.
Woran misst du das?
Konarske: Die Figur bricht sich ziemlich oft. Es gibt Vorstellungen, bei denen ich merke, dass ich es technisch mache. Bei anderen passiert es einfach. Ich weiß natürlich, wo die Brüche liegen und was ich wo in welcher Richtung emotional machen muss. Es gibt da immer ein kleines Männchen, das mitläuft. Und das Männchen war heute so klein, dass ich es überhaupt nicht gemerkt habe. Es gibt Vorstellungen, wo du wirklich merkst, dass da irgendetwas ist und dir sagt: „Jetzt rechts, jetzt links, jetzt ein bisschen kleiner.“ Anders gesagt: Heute war es organisch.
Du spielst in der „Orestie“ deine erste große Rolle und verkörperst Orest, den Sohn des Agamemnon und der Klytaimnestra – ein antiker Stoff. Wie hast du dich dieser Rolle genähert?
Konarske: Ich habe vor den Proben sehr, sehr viel gelesen. Sehr viel über die Antike, Gustav Schwab, Homer. Sämtliche Stücke von Sophokles und Euripides. Außerdem gibt es ja zu diesem Elektra-Orest-Konflikt mehrere Werke von verschiedenen Schriftstellern. Goethe, Hofmannsthal, Anouilh, O’Neil. Auch Sartre hat mit „Die Fliegen“ ein Stück geschrieben, das über diesen Mythos spricht.
Wie nervös warst du vor der Premiere am 23. September?
Konarske: Komischerweise war ich nicht aufgeregt, aber ich hatte Angst. Es hat sich jedoch nicht in Form von einer Art Lampenfieber geäußert, die ich von früher kenne. Da war einfach Angst, weil ich noch nie vor 400 Leuten gespielt hatte.
Wovor genau hattest du Angst?
Konarske: Vor dem Applaus – und vor dem Scheitern. Weil natürlich ein extremer Druck auf einem sitzt. Man fängt an, niemand kennt einen und plötzlich steht man dann da, tritt auf und sagt irgendwie: „Schönen guten Tag, ich bin Anfänger und neu am Haus und spiele dann mal eine der Hauptrollen.“
Hast du denn Situationen erlebt, wo du gescheitert bist?
Konarske: Nee, nicht wirklich. Das Schauspielstudium an der Ernst-Busch-Schule lief sehr gut. Es gab natürlich kleine Krisen, aber wirklich existenzielle Krisen habe ich eigentlich erst bei dieser Produktion gehabt.
Was meinst du damit?
Konarske: Ich habe Orest erst kurz vor der Premiere in den Endproben gefunden. Irgendwann habe ich mir gesagt: „Du guckst jetzt nicht mehr ins Textbuch. Machst gar nichts mehr. Gehst abends doch mal bis um Zwölf in die Kneipe und trinkst mit Freunden ein Bier.“ Am nächsten Tag gab es den nächsten Durchlauf. Unter der Dusche dachte ich: „Oh Gott, oh Gott, wenn ich da jetzt in die Kantine runtergehe, dann zerreißt mich der Thalheimer.“ Ich hatte so einen Schiss, weil das, was ich gespielt hatte, für mich nicht gut war. Er hat dann aber in der Kritik gesagt: „Ist doch super. Warum nicht vorher so?“ Ich habe ihm gesagt, dass ich mit einem wahnsinnigen Einlauf gerechnet hatte und nicht verstehe, wieso es gerade jetzt gut ist. Und dann sagte er: „Ja, dann mach doch so weiter.“ Und dann hab ich halt so weiter gemacht und die Rolle auf diese Weise gefunden.
…und ab diesem Zeitpunkt, den Orest in dir gespürt, sobald du auf der Bühne standest?
Konarske: So weit würde ich nicht gehen. So ein Typ von Schauspieler bin ich nicht. Ich bin schon sehr technisch, das muss ich zugeben. Aber der Orest, so wie ich ihn in den Endproben gefunden habe, hat sehr viel mit mir zu tun und ich denke auch so ein bisschen mit meiner Generation.
Inwiefern?
Konarske: Naja, dieses Vor-Einem-Riesigen-Berg-Stehen usw. Ich empfinde es so, dass meine Generation um den Berg herum geht, anstatt darüber zu gehen. Im Stück gibt es diesen göttlichen Auftrag, wo Apollon zu Orest sagt: „Du musst das jetzt tun.“ Orest tritt auf und sagt: „Ja, ich weiß, ich muss das machen, aber ich hab tierisch Schiss.“ Ich versuche das immer in einen Zusammenhang mit der heutigen Situation zu bringen. Heute kann man alles machen, was man möchte: Freiberuflich im Büro arbeiten. Oder nach drei Wochen was ganz anderes machen, wenn man merkt, dass es nicht das Richtige ist. Das gab es zum Beispiel in der Generation meiner Eltern nicht. Mein Vater hat Tischler gelernt und war früher eine Zeitlang arbeitslos. Der hat sich nirgendwo anders umgeguckt. Er hatte halt einen Beruf und den hat er ausgeübt. Und wenn er nichts bekommen hat, hatte er eben nichts.
Die vom Chor verkündete Botschaft des Stückes lautet: „Tun – Leiden – Lernen“. Auch Orest sagt: „Ich habe in der Schule des Leidens viel gelernt“…
Konarske: Das ist bei uns der Sprung in die Moderne: Dass er sagt: „Ich habe das alles begriffen. Ich habe die Mutter getötet, ja das stimmt, das leugne ich nicht.“ In der Antiken Fassung wird er durch ein Gericht, das die Göttin Athene etabliert, frei gesprochen. In unserer Fassung jedoch ist der Götterhimmel leer und Orest muss mit seinem Gewissen und dem Druck, der nach der Tötung auf ihm lastet, selber fertig werden. Der Sprung aus der Antike über die Renaissance, die Französische Revolution hin zur Moderne.
Glaubst du, dass man diese Formel auf die heutige Gesellschaft übertragen kann?
Konarske: Ja, warum nicht, wie heißt es doch so schön: „Aus Fehlern lernt man.“
Michael Thalheimer gehört zu den wichtigsten jungen Regisseuren im deutschsprachigen Raum. Wie hast du die Arbeit mit ihm erlebt?
Konarske: Sehr positiv. Er hat mich ans Haus geholt und es stand relativ lange fest, dass ich den Orest in der „Orestie“ spielen sollte. Die anfängliche Angst vor der Zusammenarbeit mit ihm ist irgendwann in volles Vertrauen übergegangen. Wir haben vor jeder Probe lange am Tisch gesessen und über das Stück und die Rolle gesprochen. Danach sind wir auf die Bühne gegangen und wir haben Dinge angeboten. Er hat dann etwas dazu gesagt und auf ganz subtile Art und Weise versucht, uns dahin zu führen, wo er uns gerne hin haben wollte. Es war eine konstruktive Zusammenarbeit, die aus Geben und Nehmen bestand: Michael Thalheimer hat mal gesagt: In dieser Arbeit sind 80 Prozent die Besetzung, der Rest ist Regie.
Meine Generation geht um den Berg herum, anstatt darüber zu gehen.
Hat dich die Zusammenarbeit mit Thalheimer als Schauspieler verändert?
Konarske: In gewisser Weise schon. Ich habe das Wissen hinzugewonnen, dass ich noch weniger machen muss. Im ersten Auftritt zum Beispiel wollte ich viel zu viel einbringen. Ein Gefühl nach dem anderen zeigen. Da hat er dann immer gesagt: „Ist ja alles schön und gut. Aber diese Pantomime Note 1+ war Schauspielschule, das brauchst du hier nicht.“
Du bist nach der Premiere in der Presse hoch gelobt und als „Entdeckung des Abends“ gefeiert worden. Der Berliner „Tagesspiegel“ hat dich mit August Diehl verglichen und will sogar „Klaus-Kinski-Grimassen“ in deinem Gesicht erkannt haben. Was denkst du, wenn du so etwas liest?
Konarske: Natürlich freut es einen, mit einem toten und einem lebenden Schauspieler verglichen zu werden. Aber den Vergleich mit August Diehl kenne ich schon etwas länger und er hinkt mir im Film- und Fernsehbereich vielleicht auch etwas nach. Es gibt halt August Diehl. Und man weiß ja, wie es funktioniert: Der Name spielt die Rolle, der Name kriegt die Rolle. Wenn ich mit August Diehl zum Casting ginge, würde trotz allem August Diehl die Rolle bekommen – außer er hat einen anderen Dreh oder zufällig keine Zeit.
Stören solche Kritiken denn nicht auch die Konzentration? Anders als bei einem Film, musst du jeden Abend wieder aufs Neue 100 Prozent geben und kannst dich nicht auf den Lorbeeren ausruhen…
Konarske: Schon ein bisschen. Man kennt ja selber auch die Stellen, wo man Klaus-Kinski-Grimassen vermuten könnte. Es wurde geschrieben, also mache ich das an der und der Stelle jetzt noch mal etwas bewusster, aber dann merkt man ganz schnell, dass das nach hinten losgeht. Man versucht irgendetwas hinterher zu laufen und Dinge absichtlich zu Reproduzieren, was in unserer Inszenierung nicht funktioniert.
Ist es schwierig, ein solches Stück auf die Bühne zu bringen, bei dem die wenigsten Zuschauer genaue Kenntnis von den historischen Zusammenhängen haben?
Konarske: Grundsätzlich finde ich es schon schwierig, aber in diesem Fall war es nicht so. Ich glaube, ich hätte es schwierig gefunden, wenn Oliver Reese und Michael Thalheimer die Übersetzung von Peter Stein nicht noch so bearbeitet hätten, dass beispielsweise viele Götternamen raus gefallen sind. Bei uns finde ich es auch insofern nicht schwierig, weil es auf das Wesentliche zusammengekürzt ist. Anders als bei Peter Stein, wo es neun Stunden gedauert hat. Im ersten Teil geht es hauptsächlich um Klytaimnestra und die Tötung Agamemnons Irgendwann kommt Orest dazu und dann geht es um die Tötung Aigisthos und Klytaimnestras.
Peter Steins mit fast zehn Stunden deutlich längere Schaubühnen- Inszenierung der „Orestie“ von 1980 gilt als „Legende des Welttheaters“. Hast du dich mit dieser Inszenierung beschäftigt?
Konarske: Ich habe sie mir auf Video angesehen. Aber das hat mir für das was wir gemacht haben überhaupt nichts gebracht.
Guckst du denn generell, wie andere Theaterschauspieler eine Rolle interpretiert haben?
Konarske: Das habe ich in der Schauspielschule gemacht. Ich habe zum Beispiel Mephisto gespielt und mir dazu ganz bewusst Gründgens angeguckt, wie er in Hamburg Mephisto spielt. Ich habe es zwar nicht nachgemacht, aber als Lernprozess versucht, mir anzueignen, was Gründgens mit Sprache und Mimik macht.
Es wird auf eine konventionelle Bühne verzichtet. Diese wird von einer blutverschmierten Holzwand verbarrikadiert. Ihr agiert vor der eigentlichen Bühne auf zwei Stufen. Dadurch wird die Distanz zum Publikum sehr viel kleiner. Welche Rolle spielt diese Nähe zu den Zuschauern für dich als Schauspieler?
Konarske: Für mich ist es schon etwas Besonderes gleich in der ersten Rolle so dicht am Zuschauer zu sein. Klassische Anfängerprobleme darf man hier nicht mitbringen: Man kommt von der Schauspielschule und hat gelernt, ganz großes Theater zu spielen. Das möchte man natürlich auch alles zeigen, aber plötzlich steht man 50 cm vor dem ersten Zuschauer und kann sich nicht anders bewegen als von links nach rechts. Nach vorne oder gar nach hinten ist in unserer Inszenierung nicht möglich. Bei dieser Bühne sieht man wirklich alles. Man muss lernen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und „minimal präzise“ zu sein. Das habe ich auf jeden Fall bei Thalheimer gelernt.
Wie hast du die Zusammenarbeit mit dem 35-Mann starken Chor empfunden, der ja auch schon bei den meisten Abendproben immer mit dabei war?
Konarske: Das war sehr beeindruckend. Da kommt einem eine Masse entgegen und man steht unten auf der Bühne und geht dagegen: „Welt schau’ auf mich. Hallo! Ich habe hier ein Problem.“ Und der Chor geht wieder dagegen. Der Chor ist bei uns das treibende Element und es ist nicht einfach sich als Individuum immer wieder gegen ihn behaupten zu müssen.
Im Vergleich zu anderen Inszenierungen der „Orestie“, in denen u.a. Kritik an der Politik von George W. Bush eingebaut wurde, wird auf eine derartige Aktualisierung verzichtet.
Konarske: Das ist richtig. Aber durch die vorhandene Metaphorik hat der Zuschauer die Möglichkeit, das Aktuelle zu sehen. Ich glaube auch, dass es bei jedem von uns Schauspielern mitschwingt. Da hat jeder auch seinen ganz anderen, eigenen privaten Bezug dazu. Außerdem, finde ich, dass die Aktualisierung den ganzen Abend präsent ist: Der Abend beginnt mit Blut und er endet mit Blut. Mach doch mal den Fernseher an, schau doch mal in die Nachrichten, Berichterstattungen ohne Blut interessieren doch in unserer Gesellschaft so gut wie niemanden mehr.
Wie lange vor deinem Auftritt bist du im Kopf in deiner Rolle?
Konarske: Zur Schauspielschulzeit habe ich mich sehr eingekitscht, hab mich in enge Räume eingesperrt. Das mache ich hier nicht. Ich glaube, das liegt aber auch an der Inszenierung, dass ich das hier nicht brauche. Natürlich spreche ich mich ein, bevor ich auf die Bühne gehe. Bevor das Stück losgeht, sitze ich mit Constanze Becker vor der Garderobe, wir rauchen eine Zigarette und machen uns lustig über das, was gleich passiert, albern miteinander rum. Diese ganze Inszenierung ist halt so privat, dass man denkt: „Ne, Mutti, wir gehen da gleich mal wieder hoch und machen uns ein bisschen fertig.“ Sie hat dann einmal gesagt: „Kinders, heute nicht so doll. Mutti ist ein bisschen müde.“ Darüber muss ich heute noch lachen, wie sie mit einem gelben Bademantel Richtung Bühne schlappt und vollkommen monoton und in Null-Bock-Stimmung diesen Satz sagt. Ich glaube, man kann auch nur so da durchkommen. Wenn man denkt: „Oh Gott, ich muss gleich das und das machen, das ganze Blut, die Gewalt, der Mord, das Durchdrehen.“ Das tut dem Stück nicht gut.
Hat Theater in deinen Augen heutzutage in unserer Gesellschaft noch eine Aufklärerfunktion?
Konarske: Ich wage diese Frage nicht zu beantworten. In Prinzip sollte Theater noch eine aufklärende Funktion für die Gesellschaft haben, aber ich kenne wenige Inszenierungen bei denen das der Fall ist. Ich habe vor kurzem ein Publikumsgespräch zur „Orestie“ gehabt und viele Leute haben gesagt, sie seien schon lange nicht mehr so berührt worden im Theater, wie an diesem Abend. Ich meine: Ist das nicht ausreichend? Was will man heutzutage mehr vom Theater erwarten? Es gibt so viel Müll, den man sich am Theater anschauen muss, da finde ich das Wort „Berührung“ schon absolut ausreichend, wozu brauche ich dann noch die Aufklärungsfunktion?
Was konkret kann man denn deiner Meinung nach noch heute von diesem antiken Stoff lernen?
Konarske: Schaufel dir den Teller voll. Aber pass gut auf, denn wenn er zu voll ist, wird dir schlecht. Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Mach deine Erfahrungen, aber wenn du Fehler machst, musst du selbst damit fertig werden. Oder wie der Chor am Schluss so schön sagt: „Das Maß, die Mitte ist in allem das Beste.“ „Tun – Leiden – Lernen“ halt. „Das ist das göttliche Gebot“. Heute wie damals.
Von 2002 bis 2006 hast du die Ernst-Busch-Schauspielschule besucht. Wie bewertest du diese Zeit im Rückblick?
Konarske: Als Resultat kann ich sagen: Sie hat mir sehr viel gebracht. Die Ernst-Busch ist nach wie vor eine der besten Schulen Deutschlands. Es kommen zum Abschlussvorspiel sehr, sehr viele Leute, was im Vergleich zu anderen Schauspielschulen wirklich ein sehr großer Luxus ist. Wenn ich jetzt aber anfangen würde mit dir über die Ernst Busch zu sprechen, würden wir in drei Stunden noch hier sitzen. Die Schule hat ihre Vor- und Nachteile, die Vorteile habe ich für mich genutzt, die Nachteile habe ich verarbeitet.
Du hattest im letzten Jahr drei Tage vor der Premiere des Bühnenstücks „Schiller – abgehakt“ einen Nervenzusammenbruch. Wie ist es damals dazu gekommen?
Konarske: Oh Gott, schwierige Frage. Eine sehr schwierige Produktion: Ein Zwei-Personen-Stück mit Robert Stadlober von einem jungen Regisseur, Johannes Finke, mit dem ich befreundet war. Ich hatte einfach Lust parallel zur Schule etwas zu machen. Ich habe aber dann während der Arbeit in Stuttgart gemerkt, dass es nicht funktioniert. Es war nicht das, was ich mir darunter vorgestellt hatte und nicht das, was mir der Regisseur vor der Produktion vermitteln wollte. Ich habe schon während der Proben des Öfteren angemerkt, dass das nicht meins ist und darum gebeten, mich umzubesetzen. Ich habe deutlich gemacht, dass ich abreisen würde, wenn es keine Verbesserung der Arbeit gäbe. Und Tage vor der Premiere habe ich dann gesagt, dass ich gehe. Weil ich mir einfach nicht zu helfen wusste. Weil ich alles selber gemacht habe. Ich wusste nicht, was gut war und was nicht. Der Arzt hat mir dann auch Burn-Out bestätigt. Es war für mich schwierig, danach wieder in die Schauspielschule zu gehen. Sobald ich eine Probebühne betreten habe, habe ich angefangen zu heulen. Das ganze hat ungefähr sechs Wochen gedauert, bis ich überhaupt wieder was in dem Beruf machen konnte. Naja, alles in allem, und nach der Zeit, die vergangen ist, kann man sagen, dass einige Dinge dumm gelaufen sind. Ich hoffe, dass wir in einigen Monaten mit allen Beteiligten gemeinsam darüber lachen können.
Derzeit drehst du neben den Aufführungen am Theater den Kinofilm „Armee der Stille“ und pendelst dazu zwischen Berlin und der Lausitz. Morgen früh musst du um halb sechs wieder zum Drehen, wirst somit auch körperlich enorm gefordert. Wie schaffst du das?
Konarske: Es ist schon sehr anstrengend, parallel zu meinem Festengagement eine Hauptrolle in einem Kinofilm zu spielen, zumal ich Ende Oktober bereits eine neue Produktion am Deutschen Theater probiere und ich dann drei Projekte parallel mache. Die Vorstellungen, der Dreh und die neunen Proben. Das erlebe ich allerdings zum ersten Mal und hoffe, dass es gut geht und auch in Zukunft mit dem Theater vereinbart werden kann. Ich möchte schon sehr gerne die nächsten zwei Jahre weiter drehen können neben der Theaterarbeit. Ich bin dem Deutschen Theater und der Filmproduktion sehr dankbar, dass sie es mir ermöglicht haben und auf beiden Seiten Abstriche gemacht worden sind, so dass die Produktionen parallel laufen können. Das ist nicht an jedem Theater und nicht in jeder Filmproduktion der Fall, dass sie „dieses Risiko“ eingehen.
Beeinträchtigen die Dreharbeiten die Konzentration auf deine Theaterrolle?
Konarske: Überhaupt nicht. Während dem Dreh bin ich mit den Gedanken komplett bei der einen Rolle, dann komme ich kurz vor der Vorstellung ins Theater und konzentriere mich auf Orest.
Was sind für dich die entscheidenden Unterschiede zwischen den beiden Medien Film und Theater?
Konarske: Ich persönlich finde ja, dass es zwei komplett unterschiedliche Berufe sind. Beim Theater hast du diesen langen Probenprozess, der dich über einen längeren Zeitraum viel kaputter macht als die Filmarbeit. Beim Drehen bist du hingegen gezwungen, auf Kommando zu spielen. Theater belastet mich psychisch, das Drehen eher physisch.
gamz weit vorne
ich fand ihre leistung ausserordemtlich herr konarske
respekt für ihre darstellung des orests
sie haben mir den abend auf jedenfall versüsst