Thomas Rath

Mir ist zu viel Kreativität auf den Laufstegen unterwegs

Modedesigner Thomas Rath über Modesünden, Jogginghosen, seinen neuen Fashion-Ratgeber und den Kleidungsstil von Angela Merkel

Thomas Rath

© Dennis Ignatov

Herr Rath, wenn Sie sich auf Deutschlands Straßen bewegen, beobachten Sie dann immerzu, wie die Menschen sich kleiden?
Rath: Ja, natürlich. Als Designer sind Sie im Grunde genommen 24 Stunden on. Man beobachtet: Was wird überhaupt getragen, was brauchen die Leute, was könnte man verändern? Das mache ich überall, ob zuhause oder im Urlaub, die Augen saugen im Grunde genommen wie ein Schwamm alles auf, auch unbewusst. Das ist bei mir in Fleisch und Blut übergegangen.

Tun Ihnen Modesünden weh?
Rath: Ja, bei manchen Outfits oder Kombinationen kriegt man tatsächlich Augenschmerzen. Zum Beispiel, wenn jemand so eine Dreiviertelhose anhat. Entweder man zieht eine Bermuda-Shorts an, die beim Knie endet oder eine lange Hose. Aber doch nicht dieses Komische, wo nur die halbe Wade rausguckt.

Gehen Sie auch mal auf Modesünder zu und sprechen sie an?
Rath: Nein, so vermessen bin ich nicht. Ich gehe nicht mit dem erhobenen Zeigefinger durch die Straßen. Ich gebe aber Ratschläge in meinem Buch, das ich jetzt geschrieben habe. Darin gibt es viele nette Geschichten – und vielleicht denkt der Endverbraucher dann ja von selbst darüber nach, solch eine Hose nicht mehr anzuziehen.

Sie sprechen in Ihrem neuen Buch „Der Fashion Rath“ auch ein Verbot aus und deklarieren den String-Tanga zum „No-Go“.
Rath: Ja, das würde ich als Frau nicht anziehen, das scheuert doch, das blöde Ding. Dann lieber ein kleiner Panty oder gar nichts.

Und was halten Sie vom „Mankini“, der durch die Filmfigur Borat populär wurde?
Rath: Ganz furchtbar, das ist weder für Frauen gut, noch für Männer. Ein Mann mit einer sportlichen Figur sollte eine schöne kleine Shorts anhaben, dann sieht der auch super aus. Und bitte nicht irgendwelche Badehöschen die eng und klein sind.

In welcher Stadt kleiden sich die Deutschen am geschmackvollsten?
Rath: Definitiv in München und Hamburg, dort sieht man sehr viel Niveau auf der Straße. Düsseldorf ist natürlich auch eine unheimlich modische Stadt mit vielen gut aussehenden Menschen, die auch viel Wert darauf legen. Deshalb sieht man hier eine große Vielfalt an Mode.

Was ist mit Berlin?
Rath: Berlin ist eher alternativ und provokant, es werden Dinge kombiniert, die man eigentlich nicht zusammenkombiniert. Da haben die Düsseldorfer ein größeres ästhetisches Empfinden.

Können Sie Berlin als Designer dennoch etwas abgewinnen?
Rath: Jein. Berlin braucht einfach noch wahnsinnig lange, um modisch akzeptiert zu werden, es wird noch lange dauern, bis man die Mode auch im Straßenbild sieht. Es gibt in Berlin wahnsinnig viele Leute, für die Mode auf der Prioritätenliste nicht ganz oben steht, auch viele Individualisten. Das haben in den 60er und 70er Jahren auch Städte wie München oder Düsseldorf durchgearbeitet, die heute viel etablierter sind. Dort sind die Leute jetzt angepasster, stilvoll gekleidet, das Auge bekommt ein sehr ruhiges Bild. Schräge Vögel, die anders und witzig sind, trifft man heute vor allem in Berlin.

Welche Rolle spielt für Sie die Kleidung des Gegenüber bei persönlichen Bekanntschaften?
Rath: Grundsätzlich ist für mich der Mensch dahinter wahnsinnig wichtig. Wenn ich aber den Menschen noch mehr herausstreichen und perfekter machen kann, dann gebe ich ihm auch einen Tipp mit der Klamotte. Viele Menschen haben eine tolle Aura, machen tolle Dinge in ihrem Leben – wenn dann noch das Quäntchen ‚gut angezogen sein‘ dazukommt, ist das natürlich die Vollendung.

Sie übergehen also niemand, nur weil er sich vielleicht nicht stilvoll kleidet.
Rath: Nein. Diese Oberflächlichkeit, die es in der Modebranche ja durchaus gibt, habe ich nicht. Für mich ist die Kleidung unerheblich dafür, ob ich einen Menschen interessant finde. Viele Menschen wissen ja gar nicht, wie sie sich verändern sollen. Und ich kann nicht bei jedem davon ausgehen, dass er so ein Talent hat wie ich, für Stil, Farbe, Form und Ästhetik.

Sie schreiben in Ihrem Mode-Ratgeber, dass man nie von den Outfits auf die Lebenseinstellung der Träger schließen“ sollte.
Rath: Genau, das wäre falsch, oberflächlich und dumm.

Was halten Sie dann von Karl Lagerfelds Äußerung „Wer Jogginghose trägt hat die Kontrolle über sein Leben verloren“?
Rath: Das ist totaler Blödsinn. Ich finde eine Jogginghose ausgesprochen toll, ich trage gerne selber eine, kombiniert mit einem kleinen Blazer ist das für mich das perfekte Reiseoutfit.
Bequemlichkeit ist heute ganz wichtig, sie macht einen Teil unseres heutigen Lebensgefühls aus und gehört deshalb auch zur Mode dazu. Man sollte bei der Kleidung natürlich nicht nachlässig sein – aber lässig. Wenn ich knallenge sexy Kleider mache sind die immer aus stretchigen Stoffen, weil ich keine Frau in ein Mieder zwängen möchte. Die Frau soll sich wohlfühlen, auch wenn sie sich figurbetont kleidet.

Ihrem Vorwort ist zu entnehmen, dass viele Frauen bei der Wahl der Kleidung frustriert und unsicher sind – woher kommt diese Unsicherheit?
Rath: Die kommt vom mangelnden Selbstbewusstsein. Die Menschen müssen sich einfach mehr trauen! Jeder hat etwas ganz Hübsches an sich, was man rausarbeiten kann. Der eine hat hübsche Augen, dafür vielleicht nicht so schöne Haare. Nun, die habe ich auch nicht auf dem Kopf, also habe ich mir witzige Kappen aufgesetzt und gehe mit Selbstbewusstsein auf die Straße. Wichtig ist nicht, dass man eine Klamotte nur anhat, sondern dass man sie mit einer Selbstverständlichkeit trägt. Sonst bist du nur ein Kleiderständer.

Hat das mangelnde Selbstbewusstsein von Frauen auch mit dem idealisierten Frauenbild in den Medien zu tun?
Rath: Nicht unbedingt, das ist eine Entschuldigung. Dass wir in der Werbung die schönen, schlanken, hübschen, jungen Menschen sehen, ist immer so gewesen und wird sich nicht ändern. Daraus darf man aber nicht den Schluss ziehen „das ist nur eine Idealwelt, deshalb laufe ich rum wie ein Sack Muscheln.“ Nein, Mode muss zu einem Lebensgefühl werden, so wie gutes Essen oder ein gutes Buch. In Italien zum Beispiel ist Mode ein Kulturgut. Auch da haben nicht alle Menschen die Traumfigur, doch sie gehen anders damit um. Für die ist ein guter Wein genauso wichtig wie eine gute Klamotte. In Deutschland dagegen muss der Wein billig sein und die Klamotte interessiert einen nicht, en gros gesprochen. Das muss aufhören.

Es muss heißen, guck, ich bin die mit der lustigen Problemzone, die mit den niedlichen Speckröllchen“ schreiben Sie. Doch vermittelt eine Show wie „Germanys Next Topmodel“, für die Sie aktuell als Gast-Juror tätig sind, nicht genau das Gegenteil?
Rath: Ich spreche im Buch über die Endverbraucherin, die Größen von 34 bis 46 trägt. Bei der TV-Show geht es aber nur um Mädchen, die in die Berufssparte Model gehen wollen. Die müssen nun mal eine Traumfigur haben, weil auf den Modenschauen die Muster nur in der Kleidergröße 34 angefertigt werden können, von der man dann auf die größeren gehen kann. Umgekehrt funktioniert das nicht.

Zitiert

Mode muss zu einem Lebensgefühl werden

Thomas Rath

Sie schildern nun ein technisches Problem, ist es aber nicht auch ein gesellschaftliches?
Rath: Natürlich hätte ich am liebsten bei mir auf der Show oder im Showroom auch die Größe 42. Wir haben aber einen hohen Zeitdruck, wenn wir eine Kollektion fertigstellen und die Schnitte in die Vergrößerung zu geben, dauert sehr lange.
Wir zeigen die anderen Größen allerdings bei den sogenannten „Trunk-Shows“ bei den Einzelhändern, die meine Kollektion verkaufen. Das macht sehr viel Spaß, Sie glauben gar nicht, was es da für fantastisch tolle Frauen gibt. Und meine Vision ist es, „Germanys Next Topmodel“ auch für diese Frauen zu machen. Ich glaube sogar, dass die als Models auch in der Werbung sehr erfolgreich wären. Dove hat es ja vorgemacht.

Aber würde Prosieben da mitziehen?
Rath: Das weiß ich nicht. Ich habe diese Idee schon vorgetragen, doch man befürchtet dann mangelnde Einschaltquoten. Wobei ich glaube, dass man mit so einer Sendung ganz andere, neue Zielgruppen ansprechen könnte.

Wie fühlt man sich eigentlich als Designer neben dem Laufsteg, wenn die eigene Kollektion Premiere hat?
Rath: Man ist sehr angespannt, weil man davor ein halbes Jahr kämpft und fiebert. Die Ideen für die neue Saison sind alle in meinem Kopf, Farben, Stoffe, Silhouetten, Formen – man weiß aber nicht, ob man in die richtige Richtung läuft. Der Druck ist groß für einen Designer, ich beschäftige ein 17-köpfiges Team in Deutschland und Italien, plus die Produktion mit 50 Näherinnen, die bekommen alle ihren Gehaltscheck nur durch meine Ideen. Und wenn eine Idee nicht ok ist, sich nicht verkaufen lässt, haben wir alle ein Problem. Wenn ich nach einer Show dann später sehe, dass die Bestell-Zahlen ok sind und meine Kunden das toll finden, dann bin ich zufrieden.

Man weiß nicht, ob man in die richtige Richtung läuft“, andererseits ist Ihre Basis ja das alte Hollywood, oder?
Rath: Ja, von da hole ich meine Grundinspiration. Weil dort damals ein gut angezogener Stil geherrscht hat. Den kannst du heute zwar nicht mehr 1:1 umsetzen, weil das in unsere heutige Lebensphilosophie nicht mehr reinpasst. Aber meine Mode steht für die gut angezogene Frau, und gut angezogen war man in den 50er und 60er Jahren.

Sind Sie auch sonst Nostalgiker?
Rath: Ja, das sieht man zum Beispiel bei uns in der Firma. Wir haben kein modernes Gebäude sondern Altbau mit Kaminen, wo auch mal was abbröckelt. Es gibt viele Utensilien vom Flohmarkt, alte Koffer, Büsten – also, bei mir sieht es unglaublich nostalgisch aus. Daneben stehen die modernsten Computer und auf dem alten Parkett die cleanen, in weiß gehaltenen Büromöbel. Ich mag dieses Spannungsfeld zwischen Nostalgie und der heutigen Zeit.

Wo wird Ihre Kollektion eigentlich produziert?
Rath: Ich bin ein Verfechter von Made in Italy, bei mir kommt jedes Teil aus Italien. Generell bin ich auch jemand, der noch an Europa glaubt, in Osteuropa beispielsweise haben wir hervorragende Kräfte, in Rumänien zum Beispiel, auch in Polen oder Slowenien.

Was ist mit Deutschland?
Rath: Ich würde gerne in Deutschland produzieren, aber es gibt hier keine Betriebe. Das ist traurig, was da in den letzten Jahren passiert ist und hängt vor allem mit den Löhnen zusammen. Wenn Sie einen Produktionsbetrieb aufmachen, da werden Sie ja verrückt, was Sie da an Steuern bezahlen und die Gewerkschaften… Da müssen sie sehr viel Nerven und Kapital haben.

Hat dieser Rückgang auch damit zu tun, dass die Kunden aufgrund niedriger Preise bei Ketten wie H&M oder Mango nicht mehr wissen, was ein gut gefertigtes Kleidungsstück kostet?
Rath: Ja und nein. Ich finde es sehr gut, dass Mode auch einem Publikum zugänglich gemacht wird, das nicht über ein hohes Einkommen verfügt. Doch auch da muss man drauf achten, dass es gut produziert wird, und nicht in Ländern, wo gewisse ethische Standards nicht beachtet werden.

Sind denn die Arbeitsbedingungen in der Fertigung überhaupt ein Thema unter Designern?
Rath: Natürlich, bei mir ist das ein Thema und für meine Kunden ist „Made in Italy“ auch sehr wichtig. Ich bin da auch nicht profitgeil. Viele sind ja profitgeil, wollen immer billiger produzieren aber teuer verkaufen. Diese unternehmerische Entscheidung fälle ich anders, ich möchte ein ehrliches Produkt zu ehrlichen Preisen haben – und ich kann trotzdem gut davon leben.

Ist Ihre TV-Prominenz eigentlich ein Fluch oder ein Segen?
Rath: Das ist schon ein großer Segen und ein schönes Geschenk. Es hat mir unheimlich viele Kontakte gebracht, ich bin beim Endverbraucher populär geworden, es unterstützt die Abverkäufe – das war ein Gottesgeschenk.

Inzwischen haben Sie ihre Tätigkeit für „Germanys Next Topmodel“ aber wieder etwas eingeschränkt…
Rath: Ich bin nicht mehr als fester Juror dabei, weil das meine Zeit einfach nicht zulässt. Die Produktion des Formats dauert ja vier Monate, von denen man drei in Los Angeles lebt. Das ist mit meinem Unternehmen nicht mehr zu vereinbaren, weshalb ich mich etwas zurückgezogen habe. Auf Wunsch von Heidi Klum tauche ich aber noch als Gast-Juror auf.

Auch in der Prosieben-Show „Beauty and the Nerd“ waren Sie zu sehen, bei der sich der ein oder andere Zuschauer wahrscheinlich fragt: Sind diese Nerds wirklich echt oder nur gespielt?
Rath: Das sind wirkliche Nerds, das sind Jungs, die in ihrer eigenen Welt leben. Für die ist Kleidung nur ein Bedarf a la „Hauptsache ich habe etwas an und es wärmt mich“. Denen ist Mode nie zugänglich gemacht worden. Das ist dasselbe wie bei mir und Computern: Ich kann mir diese Technik alleine nicht zugänglich machen, sondern da brauche ich Hilfe. Diese Nerds könnten mirda sicher Einiges beibringen. Und ich bin ja generell der Meinung, dass Menschen sich untereinander austauschen und Dinge gemeinsam entwickeln müssen. Dafür sind wir auch gemacht, wir Menschen sind keine Einzelgänger.

Ich las in Ihrem Buch Ihr Urteil „kleine Damenuhren sind out, dicke Vintage-Herrenuhren sind perfekt.“ Wie entstehen solche Trends, wer kreiert sie?
Rath: Die Gesellschaft, nur die Gesellschaft. Es gibt ein paar Alphatierchen, die das einfach gut finden, die einen Stil haben, die tragen das und dann multipliziert es sich. In Italien multipliziert es sich übrigens schneller, weil der Italiener seinen Nebenmann anguckt und denkt: „Oh, das sieht gut aus, das mache ich auch.“ Der Deutsche dagegen guckt rüber und sagt: „Das sieht gut aus, warum hat der diese Idee gehabt und nicht ich?“ Das ist der Unterschied. Der Deutsche würde nicht sagen: „Das sieht toll an dir aus, das mache ich genauso.“

Aber wenn die Gesellschaft die Trends setzt, was ist dann mit den Designern?
Rath: Wir beobachten, wir nehmen das auf und verarbeiten das dann in einer Kollektion.
Ich persönlich mag dabei Verlässlichkeit und Nachhaltigkeit, bei mir gibt es einen Look, einen Stil, der durchgezogen wird. Viele Designer kreieren jede Saison etwas Neues, das will der Kunde aber gar nicht. Der möchte Verlässlichkeit, er möchte eigentlich immer das Gleiche, nur ein bisschen abgewandelt, vielleicht mit ein paar neuen Accessoires, mal mit knallgelbem Gürtel. Das heißt, du musst es gar nicht so unglaublich reformieren. Mach‘ es lieber so wie Porsche: Die bringen jedes Jahr ein neues Auto heraus, immer das gleiche Modell, aber mit einer kleinen Veränderung. Es bleibt letztlich immer der Porsche.

Das heißt, wenn man seinen Stil einmal komplett umkrempelt…
Rath: Das darf man nicht, man muss es nicht neu erfinden. Mir ist viel zu viel Kreativität auf den Laufstegen unterwegs, zu viel dieses „ich will unbedingt etwas Anderes machen“. Man kann die Mode nicht mehr revolutionieren, das haben andere Menschen gemacht, eine Coco Chanel hat die Frau aus dem Korsett rausgeholt.
Heute sind wir alle viel zu sehr mit uns selbst beschäftigt und lassen uns nicht mehr in so ein Modell reinpressen, wie es noch in den 60ern war, als alle plötzlich Minirock getragen haben. Heute lebt die Individualität, heute ist auch alles erlaubt. Deswegen kannst du heute nur über einen Stil gehen, der verlässlich ist, den du aber immer wieder modernisierst.

Hätten Sie Ihr Buch für die Frauen eigentlich anders geschrieben, wenn Sie heterosexuell wären?
Rath: Nein, das hat mit meiner sexuellen Ausrichtung überhaupt nichts zu tun. Es geht ja nicht um Sexualität sondern um Stil und Niveau, auch darum, den Frauen zu sagen: Werdet keine Supermodepüppchen, es muss nicht jede von euch size Zero haben.

Die Unsicherheit der Frauen, über die wir eingangs sprachen, stellen Sie die auch bei Männern fest?
Rath: Ich beobachte, dass es unheimlich viele junge Männer gibt – das ist natürlich diese Metrosexualität – die unglaublich modeaffin sind. Die brauchen mittlerweile auch länger im Bad als ihre Freundinnen, weil sie styling-mäßig viel mehr machen. Das merke ich auch in Italien, wo die Männer einen unglaublichen Vorsprung gegenüber den Frauen haben und wahnsinnig an Mode und Stil interessiert sind. Man sieht es auch in der Musikbranche, wo es heute viele toll angezogene junge Boybands gibt.

Hätten Sie im Wahljahr 2013 noch einen Mode-Tipp für Angela Merkel?
Rath: Die Bundeskanzlerin hat ihren Look ja bereits gefunden, die sieht in einem Blazer sehr gut aus. Mittlerweile ist sie da auch mutiger geworden, sie hat zum Beispiel einen Blazer mit Samtkragen getragen, was mir sehr gut gefällt. Sie ist natürlich in einer Männerdomäne unterwegs und kein „Weibchen“-Typ, da finde ich den Blazer absolut richtig. Ich würde ihr aber gerne mal ein Kleid anziehen. Man sieht sie ja nur selten im Kleid und was sie in Bayreuth trägt sind keine so schönen Modelle.

Was sagen Sie zu Peer Steinbrück?
Rath: Da fällt mir modetechnisch nicht viel ein. Ich finde nur, dass die Anzüge häufig zu groß sind. Das machen Männer oft falsch, sie sollten einen Schneider haben, der ihnen die Anzüge maßschneidert. Also bitte nicht so überdimensioniert breite Schultern, wo es dann aussieht, als ob der Anzug eine Nummer zu groß ist.
Ich glaube auch, dass unsere Politiker generell in Sachen Mode beraten werden müssten und einen Stylisten brauchen. Das ist zum Beispiel in Amerika anders, dort haben die Politiker für alles eine Beratung: Wie gehe ich, wie stehe ich, wie rede ich, was habe ich für Make-Up, was für eine Frisur…

Das wünschen Sie sich auch für Deutschland?
Rath: Ja, wir haben unglaublich viele tolle deutsche Designer und Modemarken, die man durch die Politiker auch mal etwas nach vorne bringen könnte. Es soll keine Werbung gemacht werden, aber zumindest, dass auf internationaler Ebene klar wird: Wir stehen als Deutsche auch für gute Mode.

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