William Orbit

Die Originale sind manchmal schwere Kost.

William Orbit über elektronische Arrangements klassischer Musik, Pop als Momentaufnahme und und seine ‚verbotenen’ Versionen von Arvo Pärt

William Orbit

© Marc Marot

Mr. Orbit, was ist das zeitloseste Stück Musik, das Sie je produziert haben?
Orbit: Das ist schwer zu sagen, auch weil man es ja erst nach einer langen Zeitspanne feststellen kann. Bei den Sachen, die älter sind wäre das einfach, ich weiß zum Beispiel, dass sich „Ray of light” immer noch ganz gut hält, auch „Strange Cargo“. Bei meinen jüngeren Produktionen – woher soll ich es da wissen?
Ich versuche alles zeitlos zu machen. Ich arbeite an Musikstücken meistens sehr lange und wenn es sich so anhört, dass es mich ermüdet, dann ist das nicht gut. Ich muss diese Leidenschaft spüren, ich muss das Gefühl haben, dass die Chance besteht, dass dieses Musikstück zeitlos sein wird. Das soll es sein, ich will es nicht nur für den Moment machen.

Aber könnten Sie sagen, was ein Stück Musik zeitlos macht?
Orbit: Das Gegenteil ließe sich besser erklären, also wenn ein Stück nicht zeitlos ist. Wenn du bestimmte Sachen verwendest, die gerade sehr im Trend sind, bestimmte Drums-Sounds, wo die jüngste Technologie den Sound prägt – dann ist es sehr wahrscheinlich, dass die Musik einen Zeitstempel bekommt…
Ich glaube, auf die Schnelle Beliebtheit erzeugen zu wollen, das ist nicht der richtige Weg, sondern ein Stück muss eine Art von Kern haben, ein Charisma, das lange anhält. Du hörst den Song hundertmal und du bist immer noch gebannt von dem Mysterium. Es sind nicht alle Fragen beantwortet sondern es gibt eine Überraschung, etwas, was du nicht verstehst und was dich immerzu fasziniert . Ich denke, jeder Sound muss diese Eigenschaft haben, jeder Aspekt eines Albums, jeder Takt, jeder Schlagzeugrhythmus – alles muss die Person, die es produziert, in seinen Bann ziehen, dann gibt es vielleicht eine Chance der Zeitlosigkeit. Und zu vermeiden sind modische Stilisierungen und Manierismen.

Hat es vor allem mit der Elektronik zu tun, wenn sich ein Stück schnell abnutzt?
Orbit: Es hat viel damit zu tun. Wenn man immer das neueste Gerät benutzt… Synthesizer kommen heute ja mit sehr ausgefeilten Sounds auf den Markt, du drückst auf einen Knopf und es klingt schon wie ein Track. Aber so was musst du vermeiden, weil jeder es so machen wird. In der Popmusik gibt es ja diesen Herdeneffekt: Du weißt zwar nicht, aus welcher Musikrichtung der nächste Hit kommen wird, aber wenn er erstmal da ist, dann wird jeder versuchen, so zu klingen. Jemand hört diesen Sound und denkt: Der gefällt mir, den will ich auch auf meiner Platte. Aber das ist ein Fehler, du solltest nicht kopieren.

Wie alt bzw. neu ist denn Ihr Equipment?
Orbit: Da ist das ganze Spektrum von alt bis neu, analoge Synthesizer, frühe digitale Synthesizer, Plugins, Samples – ein bisschen von allem. Ich arbeite daran ja schon viele Jahre und ich bin auch recht sammelwütig was Sounds und Equipment angeht.
Und dann ist es so: Zwei Leute können aus dem gleichen Synthesizer ganz unterschiedliche Dinge rausholen, die neuen Geräte haben hunderte Fader und Regler, die Möglichkeiten sind unendlich. Aber dann findest du eine Stelle, wo die kleinste Veränderung auf einmal eine ganze Klangwelt eröffnet, die deinem kreativen Bedarf entspricht. Andere kommen an dieser Stelle vorbei ohne es überhaupt zu bemerken…. Das ist wichtig, finde deine eigene Klangwelt, irgendwo in einem kleinen Areal des Synthesizers, erforsche es, hole jede Nuance raus – so machst du deinen eigenen Sound. Und vermeide, wie jeder andere zu klingen, oder wie eine bestimmte Zeit… – aber das ist sehr schwierig.

Sie sagen, dass man Sounds vermeiden sollte, die gerade ‚in’ sind…
Orbit: Ja, wenn ich mir heute meine Sachen aus den 80ern anhöre, da gibt es diese fette Snare-Drum – nicht zum Aushalten! Ich kann gar nicht glauben, dass ich so etwas produziert habe, da zucke ich heute wirklich zusammen und frage mich: Wie konnte ich nur auf so einen Sound verfallen?

Aber wie verhält es sich mit Madonna, auf deren Alben ja immer das neueste an Soundtechnologie zu hören war?
Orbit: Für Madonna zählt der Augenblick. Sie versucht die in dem Moment coolsten und neuesten Sachen zu machen – und dann geht sie weiter und guckt nicht zurück.
Ich habe das etwas anders betrachtet, es ging mir nie darum, der Coolste weit und breit  zu sein. Selbst wenn ich es wollte, ich kann es nicht. Ich bin nicht wie Massive Attack, die offenbar davon besessen sind, cool zu sein.
Insofern waren das bei „Ray of Light“ zwei unterschiedliche Herangehensweisen, aber es scheint funktioniert zu haben. Da bin ich auch stolz darauf.

Sie haben nun zum zweiten Mal ein Album veröffentlicht mit elektronischen Arrangements klassischer Kompositionen, unter anderem mit Bach, Grieg, Puccini, Fauré. Nun ist die Popmusik noch vergleichsweise jung, aber was würden Sie vermuten: Lebt klassische Musik länger als Pop?
Orbit: Ja. Weil sie nicht so sehr mit Erinnerungen und Assoziationen verknüpft ist wie große Teile der Popmusik. Klar, wir wissen es noch nicht, ich denke auch, dass ein paar Songs der Beatles schon überleben werden. Aber es hängt bei der Popmusik sehr vom Gebrauch ab, wenn die Leute es in ihren besten Jahren hören, wo sie flirten, sich verlieben… Die Leute reden doch immer darüber, dass früher alles besser war, mehr Spaß mehr Abenteuer etc. Und wenn du sie fragst, welche Zeit denn besser war, dann sind das normalerweise immer ihre frühen 20er, die Jahre, wo das Leben wirklich aufregend ist: du hast freie Wahl, noch keine Verantwortung, du bist physisch und mental auf der Höhe, sexuell attraktiv usw. Also, wenn die Leute sagen, alles war besser, dann heißt das, sie selbst waren es. Und diese Zeit assoziieren sie dann später mit der Musik, die sie in dem Moment gehört haben, Popmusik. Viele Radiosender konzentrieren sich heute auf eine bestimmte Ära und die Leute hören das, weil es sie an ihre Jugend erinnert, an die guten Zeiten.
Klassische Musik dagegen funktioniert ganz unabhängig davon.

Warum?
Orbit: Das ist eine Andersartigkeit, ein Mangel an Assoziation, es ist kein bestimmter Stil, keine Mode, keine Jugendbewegung damit verknüpft, nichts, was einer Musik einen Stempel aufdrückt. Gut, vielleicht haben unsere Eltern zuhause eine Beethoven-Sonate auf dem Klavier gespielt und wir haben schöne Erinnerungen daran, aber normalerweise funktioniert diese Musik ganz eigenständig.
Es ist schon auch faszinierend, wenn man bedenkt, dass die damals keine Promotion hatten, kein Internet, keine Massenmedien, keine Albumhülle, kein Artwork, es gab keinen Hype, keine Aufnahmen, kein Echo, was du mal eben auf deinen Song legen kannst … – es ging immer nur um die Melodie. Und nur die besten haben überlebt, was wir heute an klassischer Musik hören ist ja nur die Spitze des Eisbergs.
Es ist insgesamt einfach besser: Es gibt 500 Jahre Output in denen kompositorische Qualität eine viel größere Rolle spielte. Das gibt den klassischen Werken etwas, was über die des Pop hinausragt.

„Pop ist direkt, einprägsam und Wegwerfware“, sagte uns Jamie Cullum. Was sagen Sie zur letzten Eigenschaft?
Orbit: Also, niemand will Wegwerfmusik machen! Das gibt es bei Windeln, die genau so entworfen werden, dass man sie gut entsorgen kann. Aber wenn die Leute Popmusik machen, dann konzipieren sie ja nicht deren Entsorgbarkeit. Was sie allerdings machen: sie beenden ein Stück Musik sehr früh. Es gibt die Initialzündung und das reicht ihnen dann. Ein Popsong kann wegwerfbar sein, aber er ist mit Sicherheit nicht so geschrieben. Manche Komponisten von Popsongs gehen vielleicht nicht tief genug in sich, machen es mit Formeln… ich weiß es nicht.
Ich mag sowohl Klassik als auch Pop. Ich sehe schon, dass das eine eher flüchtig ist, aber den Gedanken der Wegwerfware finde ich ziemlich irritierend.

Wie schwer ist es, ein Bach-Präludium elektronisch zu arrangieren?
Orbit: Bach ist einfach. Das ist doch seine Genialität, dass er es für alle leicht gemacht hat. Er hat seine Musik in einer Art geschrieben, die Musiker buchstäblich gut klingen lässt, egal ob es ein Jazz-Quartet oder eine elektronische Version ist.

Aber ist nicht die Gefahr groß, dass es billig klingt?
Orbit: Es kann schon passieren, dass es billig und cheasy klingt, wenn man klassische Musik arrangiert. Ein Mittel dagegen sind Freunde: Jeder Musiker braucht Freunde, die sehr smart sind, am besten noch smarter als man selbst, die ein sehr gutes Ohr haben, die kein Problem damit haben, den Finger in die Wunde zu legen. Ihnen spielst du deine Sachen vor und wenn die sagen ‚es klingt billig’ – dann musst du ihnen glauben und von vorne anfangen. Ich habe ein paar solcher Freunde, die können sehr hart sein mit ihren Urteilen – aber ich vertraue ihnen.

Zitiert

Ich glaube, auf die Schnelle Beliebtheit erzeugen zu wollen, das ist nicht der richtige Weg.

William Orbit

Ist es Ihr Ziel, Klassik Hörern nahezubringen, die ansonsten kaum klassische Musik hören?
Orbit: Nein, überhaupt nicht. Trotzdem bin ich natürlich froh, dass es passiert, das ist ein angenehmer Nebeneffekt. Zum Beispiel war ich neulich bei HMV Records in der Londoner Oxford Street, wo mir eine Verkäuferin sagte, dass viele Leute meine CD erwähnen und dann die Originale suchen. Ich finde das großartig, aber es war nicht meine Intention. Ich sehe mich nicht auf einer Mission, ich kämpfe nicht für diese Werke.

Ich habe mich auch mit der Geigerin Anne-Sophie Mutter über das Crossover-Thema unterhalten, sie hält poppige Klassik-Arrangements für überflüssig und sagte „man würde doch ein Selbstportrait von Van Gogh auch nicht mit „Hello Kitty“-Ohren versehen, damit das Bild zugänglicher wird.“ Was sagen Sie zu dem Vergleich?
Orbit: Donnerwetter! (lacht) Was soll ich dazu sagen? Die Sache mit den Originalen ist die, dass sie für die Leute manchmal etwas schwere Kost sind, im ersten Moment. Dabei sind sie es natürlich wert, dass man sich mit ihnen beschäftigt, eine lohnende Investition. Doch egal was wir beide über Beethoven denken, der normale Mann auf der Straße ist wahrscheinlich nicht besonders interessiert daran, Beethoven zu hören. Und ich denke, jede Anstrengung, ihn dazu zu bringen, wird es nur besser machen – es wird nie schlimmer werden dadurch.

Manche Kritiker sind da anderer Meinung…
Orbit: Ich würde nicht so weit gehen, dass ich sage, ich setze den Komponisten Hello Kitty-Ohren auf. Ich denke, dass meine Platten manchmal etwas leichter bekömmlich sind, etwas mehr angepasst an das moderne Ohr, fürs erste Hören. Der Rhythmus ist klarer markiert, der Klang ist näher an dem Idiom von heute, was die Leute im Moment angenehmer für die Ohren finden.
Aber wie auch immer, ich mache diese Dinge, weil es meine Art ist, diese Musik so zu verstehen, ich bin nicht auf einer Mission, ich will nicht erziehen, ich lade auch nicht ein, Vergleiche zu ziehen.
Anne Sophie Mutter hat sicher ein großes Wissen über die Struktur dieser Musik – ich habe das nicht. Ich gehe nach dem Klang, ich mache das, weil ich Spaß daran habe. Die Tatsache, dass meine Musik veröffentlicht wird, ist großartig – aber ich würde diese Musik auch dann machen, wenn ich hauptberuflich Versicherungsbeamter wäre und nach Feierabend noch ein wenig Zeit zum Musikmachen hätte.

In einem Text zum neuen Album schrieben Sie „Es gibt so viele junge aufregende klassische Komponisten, die ein großes Publikum in ihrem Alter verdient hätten.“ Warum haben Sie dann keinen jungen Komponisten arrangiert?
Orbit: Das hat zum Teil mit dem Urheberrecht zu tun. Wenn du Musik machst, für die das Urheberrecht abgelaufen ist, brauchst du nicht die Erlaubnis des Autors. Du musst niemanden fragen, wenn du Beethoven arrangieren willst.

Wen hätten Sie denn gerne gefragt?
Orbit: Thomas Ades zum Beispiel wäre gut möglich gewesen. Allerdings arbeiten viele von den jungen Komponisten heute in dem Idiom, welches ich auch benutze. Beethoven oder Elgar, sie alle haben damals in einem orchestralen Idiom gearbeitet, sie waren nicht vertraut mit all den Werkzeugen die wir heute haben, während die modernen Komponisten bereits in Bereichen experimentieren, in denen ich es auch tun würde. Insofern weiß ich nicht, ob da ein Arrangement von mir viel bringen würde. Ich sollte mich aber noch mal damit befassen, denke ich, eine Platte nur mit Werken von zeitgenössischen Komponisten zu machen. Wobei ich sagen muss, dass es nicht viele moderne Komponisten gibt, die ich wirklich mag, bis auf einige moderne Chorkomponisten, die mir gefallen. Bei Orchesterwerken bin ich wenig überzeugt, schon seit 1950, um ehrlich zu sein. Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts war eine fantastische Zeit. Dann kam der Serialismus in die Musik, furchtbar (lacht).

Hat es Sie geschmerzt, dass Ihnen der estnische Komponist Arvo Pärt 1995 nicht erlaubte, seine Stücke zu arrangieren?
Orbit: Also, ich bin solchen Personen gegenüber sehr bescheiden. Ich dachte mir immer, das ist schon in Ordnung so. Ich war frustriert, ja, aber ich habe es auch verstanden, es hat mich nicht überrascht.
Es gibt Dinge, die ich nicht verstehe, beispielsweise dass wir das Radio anmachen und da läuft so viel schreckliche Popmusik, wo es doch so viel bessere Musik gibt. Während die Frage, „Warum lässt Arvo Pärt das nicht zu?“ – das kann ich nachvollziehen.

Hat er sich Ihre Versionen angehört?
Orbit: Wahrscheinlich nicht.  Es war glaube ich so, dass wir sagten, es ist elektronische Musik und dann kam das Nein. Ich vermute, es gibt eine Anweisung an seinen Verlag: keine elektronische Interpretation. OK, das ist sein Recht, ich kann es verstehen, wenn jemand genau kontrollieren möchte, was mit seiner Musik geschieht.

Gibt es trotzdem eine Möglichkeit, Ihre Versionen von Pärts Musik zu hören?
Orbit: Ja, sie sind auf meiner Website, „Cantus in Memoriam of Benjamin Britten“ und „Fratres“. Bis jetzt ist noch niemand vorbeigekommen, der mich deswegen verhaften wollte. (lacht) Wenn mir jemand sagt, ich soll es von meiner Website nehmen, dann mache ich es.
Ich verlange für diese Musik aber ja kein Geld, es gibt keinen Download, nur Streams. Und wenn ich es runternehme, dann wird es wahrscheinlich jemand anderes irgendwo hochladen. Das ist das Internet, wenn es einmal drin ist, bekommst du es da nicht mehr wieder heraus.

Damals mussten Sie das erste Album „Pieces in a Modern Style“ zurückrufen…
Orbit: Ja, wir mussten es einstampfen. Das ist das Schlimmste, was einer Plattenfirma passieren kann, ein Album aus dem Verkauf zu nehmen. Die Plattenläden mussten die CDs zurückschicken und die kamen dann auf die Müllhalde. Ich denke, ein paar waren zu dem Zeitpunkt aber schon verkauft. Ich wünschte, ich hätte mir selbst ein paar Exemplare aufgehoben, ich habe vielleicht noch drei Stück. Aber es gibt sie auch auf Ebay. Und wie gesagt, die Stücke sind auch auf meiner Seite und bisher hat mich noch niemand gebeten, sie dort zu entfernen.
Außerdem, was mich antreibt, ist ja nicht Geld, sondern ich will, dass die Leute es hören können, dafür ist das Internet großartig. Ich denke, das Internet und die neuen Möglichkeiten, Musik zu veröffentlichen, ist das Beste, was uns passieren konnte, auch wenn ich weiß, dass es den Lebensunterhalt bedroht. Ich musste meinen Lebensstil runterfahren wie viele andere Musiker auch – trotzdem möchte ich das Internet gegen nichts eintauschen.

In einer Rezension zum ersten Album „Pieces in a Modern Style“ hieß es: „Das ist Hintergrundmusik zum Einschlafen, doch ist dies ist nicht als Kritik zu verstehen.“ Sehen Sie das als Kompliment?
Orbit: Ja, das würde ich. Es ist ja auch schwer, Musik zu finden, bei der man gut einschlafen kann. Ich selbst mache das heute allerdings nicht mehr mit Musik sondern mit Sprache, mit einem bestimmten Podcast zum Beispiel. Mit Musik klappt das bei mir nicht mehr, das beansprucht mich irgendwie zu sehr.
Aber es ist lustig, ich bekomme oft Post von Eltern, die mir schreiben, dass ihre Kinder, die erst zanken und kämpfen, sich durch meine Musik beruhigen. Ich habe auch schon gehört, dass Menschen zu meiner Musik gezeugt wurden – das ist auch fantastisch zu hören. Weil sonst heißt es ja immer Frank Sinatra…

Kommen wir zum Schluss: Wenn Sie sich einmal in die Musikwelt einordnen, welche Lücke füllen Sie aus?
Orbit: Ich mag es eklektisch zu sein. Auch die Bezeichnung „Renaissance Man“ (Homo Universalis), das ist zwar ein sehr strapazierter Begriff, aber ich mag die Idee, dass wir momentan in einer Art Renaissance leben. Wenn wir später auf die heutige Zeit zurückschauen, wird sie uns glaube ich als sehr einzigartig vorkommen, so viele Dinge tauchen zum ersten Mal auf, das Internet, es gibt noch keine Regulierung…

Sie meinen, in der Zukunft sieht das anders aus?
Orbit: Die Dinge werden sich einpendeln, eine Ordnung finden. Und die Leute werden über die heutige Zeit denken: „Es muss fantastisch gewesen sein, damals gelebt zu haben. Es war alles so wenig vorhersehbar.“ Ich lebe sehr gerne mitten in dieser Epoche, ich arbeite vielseitig, ich habe ein Verständnis von so viel verschiedenen Arten von Musik – ich sehe mich als Übersetzer. Ich werde nicht als Interpret oder Komponist bekannt werden, aber als Arrangeur und Übersetzer.

Damit sind Sie zufrieden.
Orbit: Das muss ich, das ist die Realität. Die Leute werden sagen: Er hatte ein großes Verständnis, in verschiedenen Genres, er hat die Punkte verbunden, damit ein Bild entsteht. Ohne lange auszuprobieren, sondern das kommt bei mir ganz natürlich. Und das ist gut genug. Ein eklektischer Arrangeur.

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