Person: Günter Wallraff

Günter Wallraff (*1942 in Burscheid bei Köln ) gilt als der wichtigste deutsche Undercover-Journalist. Bereits in den 60er Jahren sorgte er mit seinen Industriereportagen für Aufsehen, für die er sich unerkannt in Betriebe und Institutionen einschlich. Für das Auftreten unter falscher Identität wurde er 1967 wegen Amtsanmaßung angeklagt, 1969 aber freigesprochen. Für seine zahlreichen Reportagen hielt sich Wallraff u.a. als Obdachloser in Asylunterkünften auf, ließ sich als Alkoholiker in die Psychiatrie einsperren und arbeite in einem Zulieferbetrieb für den Discounter Lidl. Aufsehen erregte Wallraff 1977 mit seiner Reportage „Der Aufmacher“, für die er mehrere Monate als Lokalredakteur der „Bild“-Zeitung gearbeitet hatte. Besonders erfolgreich wurde das Buch „Ganz unten“, hierfür hatte Wallraff in den 80er Jahren als türkischer Gastarbeiter bei verschiedenen Unternehmen (u.a. Thyssen und McDonald’s) gearbeitet. Ab 2007 veröffentlichte er mehrere Reportagen in der Wochenzeitung „Die Zeit“, 2013 strahlte RTL die Sendung „Team Wallraff“ aus, in der Wallraff junge Undercover-Journalisten unterstützt.